Autor Thema: Fernweh-Rezepte?  (Gelesen 55920 mal)

Flicka

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #15 am: 05. Januar 2015, 21:31:03 »
Wenn es darum geht, das Gericht selbst zu kochen: Miesmuscheln in Weißweinsauce. Das erinnert mich immer an den Sommerurlaub in Frankreich.

Geht eigentlich recht schnell, und man kann frei variieren, wie man es denn mag. Wir machen es eigentlich immer so, dass wir im großen Topf Zwiebeln anbraten, mit Weißwein ablöschen, dann kommt noch ein guter Schuss Sahne dazu und kräftig Salz und Pfeffer. Miesmuscheln rein, Deckel drauf, ein paar mal umrühren, und dann sind die Muscheln auch schon fertig. Dazu gehört natürlich noch Weißbrot, um den Sud aufzutunken. Mmh, ich kriege gerade Lust darauf.  :)

Rainer

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #16 am: 05. Januar 2015, 21:45:48 »
Mmh, ich kriege gerade Lust darauf.  :)

Ich auch....  :thumb:

nordlicht

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #17 am: 05. Januar 2015, 22:33:32 »
Mmh, ich kriege gerade Lust darauf.  :)

Ich auch....  :thumb:
Und ich auch!
Muscheln verbinde ich jetzt zwar nicht mir einem bestimmten Land aber sie gehören zu meinen absoluten Leibgerichten.
Also ich denke diese Woche wird es noch mal Muscheln bei mir geben und Ihr seid Schuld!!! ;D

serendipity

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #18 am: 29. April 2015, 20:22:35 »
Heute mal wieder gekocht und es ist asiensehnsuchtsmachend:

Honig-Knoblauch-Orangen-Hühnchen

500 g Hühnerbrust
frisch gemahlener Pfeffer
Salz
Mehl
2 Eier
1 Tasse Panko (Brösel aus dem Asialaden)

Für die Honig-Knoblauchsauce

1/3 Tasse Honig
4 Zehen klein gehackten Knoblauch
1 Stück geriebener frischer Ingwer
4 EL Sojasauce
1 EL Sirachasauce (Thailändische scharfe Chilisauce)
Schale und Saft einer Bio-Orange
1 EL Stärkemehl

2 fein geschnittene Frühlingszwiebel
2 TL gerösteter Sesam

Zuerst heizt ihr euren Backofen auf ca. 200° vor. Ihr schneidet die Hühnerbrust in ca. 2×2 große Stücke. Salzen und pfeffern. Ihr taucht die Hühnerstücke erst in Mehl, dann in die geschlagenen Eier und schließlich in Panko, das asiatische Paniermehl. Die panierten Hühnerstücke wandern nun ca. für 15-20 Minuten in den Backofen, bis sie goldbraun sind. (Kann man alternativ auch einfach in der Pfanne ausbraten, allerdings sind sie dann etwas fetter, aber auch knuspriger).Auf kleiner bis mittlerer Hitze vermischt ihr nun den Honig, Knoblauch, Sojasauce, Ingwer, abgeriebene Orangenschale, Saft der Orange und die Sirachasauce (alternativ Sambal Olek). In einer kleinen Schüssel vermischt ihr 1/3 Tasse Wasser und Stärkemehl. Das Gemisch kommt nun auch zur anderen Sauce dazu. Umrühren bis sich alles schön verdickt. Jetzt noch die Hühnerstücke hinzufügen und mit Sesam und den geschnittenen Frühlingszwiebeln servieren. Abschmecken mit Sojasauce, Zitronensaft.



nordlicht

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #19 am: 29. April 2015, 23:42:28 »
Kenn ich so ähnlich mit Schweinefleisch, das dann frittiert statt gebacken wird, aber Dein Rezept probier ich bestimmt mal aus. Vielen Dank!
Das Foto könnte glatt aus einem Kochbuch sein :thumb:

Kauschthaus

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #20 am: 29. April 2015, 23:50:06 »
Das Honig Knoblauch Orangen Hühnchen klingt nach einem Knaller, das werde ich garantiert demnächst ausprobieren.   :danke:

Wok Rezepte erinnern mich/uns sowieso immer an schöne Urlaube in Thailand oder Malaysia.

Wenn es darum geht, nicht eine regionale Küche sondern ein ganz bestimmtes Rezept mit einer Urlaubserinnerung zu verbinden, dann fallen mir aber nur vergleichsweise bescheidene Rezepte ein, die aber mit bestimmten Plätzen verbunden werden.

Ich habe mal in LA am Santa Monica Pier Lachs mit Fruchtsalsa gegessen. Das war so lecker, dass ich zu Hause nach einem Rezept für Fruchtsalsa gesucht habe. War gar nicht einfach zu finden, aber ich bin beim Grillsportverein fündig geworden. http://www.grillsportverein.de/grillrezepte/rezept/Lachssteaks-mit-Fruchtsalsa

Das ist sicher nicht das Original aus LA, aber seitdem habe ich das oft gemacht und immer, wenn ich das esse, sitze ich wieder am Pazifik.  ;D

Viele Grüße, Petra
Seit ich das Wort Dings kenne, kann ich alles erklären.

Rainer

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #21 am: 30. April 2015, 12:03:07 »
Honig-Knoblauch-Orangen-Hühnchen

Sieht lecker aus, aber ich finde 4 Knoblauchzehen ziemlich viel. Wenn ich zuviel Knoblauch esse, dann schwitze ich oft nachts so schrecklich und habe dann auch "Kreislauf" (Herzrasen). Aber ansonsten sieht es wirklich sehr gut aus.

Rainer

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #22 am: 30. April 2015, 12:09:00 »
wenn ich das esse, sitze ich wieder am Pazifik.  ;D

Beim Essen habe ich so eine Vision leider eher selten, aber was mir sehr häufig passiert, dass ich einen Geruch mit einem Erlebnis verbinde. Und das sogar ziemlich intensiv und emotional.

Ganz extrem (im negativen Sinn) empfinde ich das, wenn ich das gleiche Rasierwasser benutze wie 1997/1998 im Krankenhaus, dann kriege ich einen Klumpen im Magen und habe ganz starke Erinnerungen an diese furchtbare Zeit.

Anders herum habe ich bei vielen Gerüchen eine unmittelbare Vision an USA Urlaub (da riecht es in vielen Motels und Restaurants sehr eigen) und ganz intensiv ist das mit Las Vegas. Je nach Geruch habe ich das unmittelbare Gefühl, ich wäre jetzt im Mandalay Bay oder im Luxor oder sonst so etwas. Da kommt eine ganz eigene Urlaubsfreude auf, obwohl ich ja doch zuhause bin und gleichzeitig setzt starkes Fernweh ein.

Susan

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #23 am: 30. April 2015, 13:05:25 »
Mhmmm, das Hühnchen sieht lecker aus - das werde ich bestimmt bald nachkochen  :)
Mal was Neues in der ständigen Frage "Was gibt's zu essen"  ^-^  Auch das Lachssteak liest sich gut.

Da wir in den meisten Urlauben selber kochen - mit den bewährten, im Wohnmobil kochbaren - Gerichten, verbinde ich auch eher Gerüche als Essen mit bestimmten Urlaubserlebnissen. Es gibt da z.B. so eine bestimmte "Schneeluft", die mich an sonnenbeschienene Pisten erinnert  8)
Liebe Grüße
Susan

nordlicht

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #24 am: 30. April 2015, 20:56:31 »
Sieht lecker aus, aber ich finde 4 Knoblauchzehen ziemlich viel. Wenn ich zuviel Knoblauch esse, dann schwitze ich oft nachts so schrecklich und habe dann auch "Kreislauf" (Herzrasen). Aber ansonsten sieht es wirklich sehr gut aus.
Ohoh, dann würdest Du wahrscheinlich einen Herzkasper bekommen, wenn Du bei mir essen würdest.  ;D

Ich hab noch ein weiteres Fernweh-Hühnchen, Huhn mit heiligem Basilikum oder Gai Kaphrao Khai Dao wie der Thailänder sagt.
Zutaten:
- ein halbes Pfund Gehacktes vom Huhn (ich lege eine Brust in die Moulinex)
- 100g grüne Bohnen in Essstäbchen-kompatible Länge gebrochen
- eine (eher kleine) Zwiebel grob gehackt
- 5 Knoblauchzehen (oder auch weniger für Rainer)
- 4 frische Thai Chilis in schmale Ringe geschnitten (das erreicht je nachdem wieviel die Chilis können, schon einen fast asiatischen Schärfegrad, daher entsprechend weniger, wenn man nicht so gerne ganz scharf ißt)
- 3 getrocknete Chilischoten (s.o.)
- 2 EL Fischsoße
- 1 EL Sojasoße
- 1 geh. TL Zucker
- Pflanzenöl
- und die letzte Zutat hat es leider in sich: drei gute Handvoll Basilikumblätter und zwar heiliges Basilikum. Wird auch manchmal als indisches Basilikum oder Tulsi verkauft. Das Zeug ist leider nicht einfach zu finden und sieht dummerweise genauso aus wie normales Basilikum, so dass man erst nach dem Probieren weiss, ob es das richtige ist. Es schmeckt deutlich pfeffriger als normales Basilikum, so dass man sofort weiss, wenn man das richtige hat, auch wenn man es vorher noch nie probiert hat. Asienläden mit guter Auswahl an frischen Lebensmittel oder auch esoterisch angehauchte indische Läden sind die beste Chance das zu finden. Natürlich kann man das Gericht auch mit normalem Basilikum machen, aber dann ist es ein ganz nettes asiatisch angehauchtes Hühnchengericht. Mit dem richtigen Zeug ist man nach dem ersten Bissen im Geiste sofort in einem kleinen Food-Stall an der Strasse in Thailand. Echtes Fernweh Rezept eben. Der thailändische Name erwähnt nicht umsonst das Basilikum und lässt Bohnen, Zwiebeln oder die Zubereitungsart ausser acht.

Einen Schubs Öl in der Pfanne (am besten ein Wok) heiss werden lassen und die getrockneten Chili-Schoten darin braten bis sie dunkelbraun aber nicht schwarz sind. Aufpassen, dass die Schoten ganz bleiben. Wenn die Samen ans heiße öl kommen werden sie schnell bitter. Rausnehmen und auf ein Stück Küchenpapier legen. Dann denn Knoblauch grob zerschneiden (Aus einer Zehe so drei vier Stücke machen) und im Mörser kurz anditschen. Das soll kein Brei werden, die sollen alle nur ein wenig gedrückt werden.
Dann den Knoblauch in das sehr heisse Öl geben und dann von der Flamme nehmen. Unter Rühren so etwa eine halbe Minute anbraten, der soll nicht gross Farbe annehmen, aber es soll schön nach Knofi riechen. Dann das Hack, die Bohnen, die Zwiebeln und die frischen Chilis dazugeben und solange braten bis das Hack so gerade durch ist. Es soll nicht braun werden. Dann die Fischsoße, Sojasoße und den Zucker verrühren und dazugeben und die getrockneten Chilis darüber bröseln. Noch ein paar Minuten braten, bis die Flüssigkeit vom Fleisch aufgenommen wurde. Zum Schluss das Basilikum zugeben und nur kurz untermischen und warm werden lassen. Das soll nicht lange gekocht werden.
Dann mit Reis essen.

serendipity

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #25 am: 01. Mai 2015, 08:36:30 »
Jetzt habe ich erst einmal erfahren, wie viele Arten von Thai Basilikum es gibt - das ist wirklich spannend! Das heilige Basilikum wird bei uns wohl auch Königsbasilikum genannt. Mal sehen, ob ich das bei meinem Thai in Bad Homburg bekomme oder doch den Weg nach Frankfurt zum Asia Land nehmen muss, denn das Rezept möchte ich gerne ausprobieren.


serendipity

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #26 am: 15. Mai 2015, 18:17:13 »
Gestern gab es bei uns Pulled Pork - jedoch aus dem Ofen, dazu habe ich Hamburger Buns selbst gebacken und Coleslaw gemacht. Das Chaos in der Küche war groß und irgendwie fühlte ich mich den ganzen Feiertag "beschäftigt".

Das Ergebnis war allerdings extrem lecker - der Aufwand für 4 Personen allerdings zu groß! Ich würde das Ganze eher noch einmal für eine Feier machen, denn wir haben nun einiges an Fleisch eingefroren - ob das noch einmal schmeckt, wird sich zeigen. Das Backen der Buns war einfacher als gedacht, aber für 12, 18 oder 24 Buns wäre es nicht mehr Aufwand. Vom Coleslaw können wir noch mindestens drei Tage essen, obwohl ich nur den kleinsten Weißkohl verarbeitet habe, den ich bekommen konnte.

Trotzdem muss ich sagen, es war besser als bei Dallas BBQ in NYC  :P

nordlicht

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #27 am: 15. Mai 2015, 22:18:29 »
Gestern gab es bei uns Pulled Pork - jedoch aus dem Ofen, dazu habe ich Hamburger Buns selbst gebacken und Coleslaw gemacht. Das Chaos in der Küche war groß und irgendwie fühlte ich mich den ganzen Feiertag "beschäftigt".

Das Ergebnis war allerdings extrem lecker - der Aufwand für 4 Personen allerdings zu groß! Ich würde das Ganze eher noch einmal für eine Feier machen, denn wir haben nun einiges an Fleisch eingefroren - ob das noch einmal schmeckt, wird sich zeigen. Das Backen der Buns war einfacher als gedacht, aber für 12, 18 oder 24 Buns wäre es nicht mehr Aufwand. Vom Coleslaw können wir noch mindestens drei Tage essen, obwohl ich nur den kleinsten Weißkohl verarbeitet habe, den ich bekommen konnte.

Trotzdem muss ich sagen, es war besser als bei Dallas BBQ in NYC  :P
Klingt lecker!
Und wie es der Zufall so will, habe ich heute ein Express-Paket von der Verwandschaft um Ecken aus Texas bekommen. Mit Brisket und Pulled Pork von ihrer lokalen BBQ-Klitsche. Und in Texas können sie echt Barbecue.
Eigentlich eine völlig hirnrissige Aktion, das Porto kostet ein Vielfaches des Fleisches, aber ich freu mich natürlich einen Ast. Daher werde ich das Wochenende auch mit Barbecue begehen. Mal gucken ob ich auch noch Cole-Slaw und Cornbread dazu mache.

serendipity

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #28 am: 22. November 2015, 15:30:56 »
Jetzt hat es endlich wieder die Temperaturen für Schmorgerichte  ;) - ein Vorteil dieser Jahreszeit! 2010 bekam ich den Film "Julie & Julia" geschenkt, der Film stellt die Anfänge der Kochkarriere von Julia Child dem ehrgeizigen Bestreben von Julie Powell gegenüber, sämtliche 524 Rezepte aus Childs Kochbuch in einem Jahr nachzukochen und dies in ihrem Blog zu veröffentlichen. Da ich leidenschaftlich gerne koche, liebe ich diesen Film einfach!

Julia Child war ein berühmte amerikanische Fernsehköchin und ihr Kochbuch "Mastering the Art of French Cooking" wanderte dann auch bei New York Besuch in meinen Koffer - bis heute gibt es leider keine deutsche Übersetzung, aber man findet einige Rezepte in deutschsprachigen Blogs und chefkoch.

Eines unserer Topfavoriten ist das "Boeuf Bourguignon", welches gerade im Ofen ist  :)
Auch ein ganz tolles Rezept, wenn man Gäste erwartet, denn man kann es ruhig am Tag vorher zubereiten und braucht es dann nur noch zu erwärmen - ich mag es am nächsten Tag sogar noch lieber.

Für 6 Personen:
170 g Schinkenspeck
15 ml Öl
1,35 kg mageres Rindfleisch in 5 cm große Stücke geschnitten
je 1 geschnittene Karotte u. Zwiebel
1 TL Salz, ¼ TL Pfeffer, 2 EL Mehl
720 ml kräftiger Rotwein
480-720 ml Rinderfond
1 EL Tomatenmark
½ TL Thymian
2 zerdrückte Knoblauchzehen
1 gemahlenes Lorbeerblatt
18-24 kleine(ca. 2,5 cm) weiße Zwiebeln (zubereitet nach Julia Child S. 483)
450 g frische Pilze (zubereitet nach Julia Child S. 513)

Vorbereitung der Zwiebelchen:
geschälte weiße oder rote Zwiebeln etwa 2,5 cm groß
1 EL  Öl, 1  EL Butter
120 ml brauner Fond oder Rinderbouillon oder Rotwein
1 m.-großes Kräutersträußchen (4 Petersilienstängel, ½ Lorbeerblatt, ¼ TL Thymian in einem Filtertuch)

Butter und Öl in der Pfanne aufschäumen, die Zwiebeln dazu und bei mäßiger Hitze für 10 Minuten anschmoren und immer wieder mal wenden, damit sie überall schön braun werden - aber vorsichtig, um die Zwiebelschichten nicht zu zerstören.

Die gewünschte Flüssigkeit und das  Kräutersträußchen hineingeben. Den Deckel drauf geben und für 45-50 Minuten langsam kochen bis die Zwiebeln schön weich sind, ohne ihre Form zu verlieren und die Flüssigkeit verdampft ist. Das Sträußchen herausnehmen.

Vorbereitung der Pilze:
2 EL Butter, 15 ml Öl
450 g frische Pilze, geputzt, im Ganzen, geschnitten oder geviertelt  je nach Größe

Butter und Öl in die sehr heiße Pfanne geben. Sobald der Butterschaum abklingt, ist die Pfanne heiß genug und die Pilze können hinein. Die Pfanne für 4-5 Minuten schwenken. Während des Schmorens werden die Pilze vorübergehend das Fett aufsaugen. Nach 2-3 Minuten tritt es jedoch wieder aus und die Pilze fangen zu bräunen an.

Nun kommt das Fleisch:
Rinde vom Speck entfernen und diesen in Streifen schneiden (½ cm dick, 4 cm lang). Die Rinde und die Speckstreifen in 1,4 l Wasser für 10 Minuten aufkochen. Danach abgießen und den Schinkenspeck trocken tupfen.
Den Ofen auf 230° C vorheizen.
Den Schinkenspeck in 15 ml Oliven- oder Speiseöl bei mittlerer Hitze kurz für 2-3 Minuten leicht anrösten. Den Schinkenspeck mit einer Schaumkelle herausnehmen. Die Kasserolle wieder auf den Herd zurückstellen. Bevor das Rindfleisch angebraten wird, muss das Fett wieder erhitzt werden, bis kurz vorm Qualmen.
Das Rindfleisch mit Küchenpapier abtrocknen und leicht mehlieren, dann von allen Seiten Kräftig anbraten. Das Fleisch zum Schinkenspeck legen. Danach Karotten und Zwiebeln ebenfalls anbraten. Ich nehme auch oft noch etwas Sellerie und Lauch (Suppengrün) dazu. Das Bratenfett nun abgießen. Fleisch, Speck und Gemüse in die Kasserole geben mit Rotwein und Fond aufgießen, bis alles gut bedeckt ist. Tomatenmark, Knoblauch und Thymian hinzugeben.
Den Deckel aufsetzen und in den Ofen auf die untere Schiene für 2 ½ -3 Stunden geben. Die Temperatur regulieren (ca. 165 ° C), damit es langsam köcheln kann. Das Fleisch ist durch, wenn es sich mit einer Gabel leicht aufpieken lässt.
Wenn das Fleisch weich ist, den Kasserolleinhalt in ein Sieb geben und die Flüssigkeit in einem Soßentopf auffangen. Die Kasserole kurz auswaschen und danach das Fleisch und den Schinkenspeck wieder hineingeben. Die geschmorten Zwiebeln und die Pilze darüber verteilen.
Von der Soße das Fett abschöpfen. Die Soße für 1-2 Minuten aufkochen. Zusätzliches Fett erneut abschöpfen. Sie sollten etwa 600 ml Soße haben, die so eingedickt ist, das sie leicht an einem Löffel haften bleibt. Wenn sie zu dünn ist, noch etwas einkochen oder wenn zu dick, noch etwas Rinderfond zugeben. Nach dem Abschmecken die fertige Soße über das Rindfleisch und Gemüse gießen.

Mittlerweile lasse ich den letzten Schritt weg, bei mir bleibt das Gemüse in der Soße. Lediglich der Thymian und das Lorbeerblatt - ich pulverisiere es nicht, werden entfernt.

Dazu passt Reis, Nudeln oder Salzkartoffeln. Bei uns gibt es heute "tschechische Knödel" dazu - ein anderes Fernwehrezept  ;) bzw. Mamarezept. Vor allem für Kartoffel-Soßen-Matscher sind natürlich Kartoffeln, die beste Lösung!

Bon Appetit!  ;)

nordlicht

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #29 am: 23. November 2015, 07:18:15 »
Jetzt hat es endlich wieder die Temperaturen für Schmorgerichte  ;) - ein Vorteil dieser Jahreszeit! 2010 bekam ich den Film "Julie & Julia" geschenkt, der Film stellt die Anfänge der Kochkarriere von Julia Child dem ehrgeizigen Bestreben von Julie Powell gegenüber, sämtliche 524 Rezepte aus Childs Kochbuch in einem Jahr nachzukochen und dies in ihrem Blog zu veröffentlichen. Da ich leidenschaftlich gerne koche, liebe ich diesen Film einfach!
Ich habe das Buch auch gerne gelesen und dann auch den Film gesehen. Hat mir vermutlich aus demselben Grund wie Dir gefallen. ;)
Ich habe dann auch in der Bücherei eine DVD mit alten Episoden aus Julia Childs Kochshow gefunden. Das war ein Brüller. Da nimmt sie meist einen Riesenklops Butter, brät den in reichlich Butter an und schmeckt das ganze dann großzügig mit Butter ab. ;D Mußt Du mal gucken einige davon sind auch auf Youtube.
Das Boeuf Bourgignon habe ich allerdings noch nie gemacht, abr Du hast Recht, da wäre jetzt die richtige Zeit dafür. Mal gucken. Auf jeden Fall vielen Dank für die Idee!