9. Tag Swakopmund - SpitzkoppeDer Wecker klingelt um 7 Uhr. Wir packen allen zusammen und lassen uns nochmal das Frühstück schmecken. Danach packen wir zusammen und verstauen alles im Auto, das wir noch hier am Hotel stehenlassen können.
Um 8 Uhr werden wir von Douglas abgeholt. „The little 5“ (die kleinen 5) stehen auf dem Programm. Mit 3 Jeeps geht es ein kleines Stück in die Wüste.
Hier erklärt uns Chris erst einmal den Aufbau einer Düne und erzählt etwas über die Nahrungskette. Er ist unglaublich gut im erklären, mit Humor, aber auch viel Wissen.
Dann geht die Fahrt weiter, nur langsam und nicht weit. Er fährt voraus, stopt, springt raus, läuft etwas hin und her, bespricht mit den anderen Fahrern und wir parken die Autos. Als erstes zeigt er uns ein Wüstenchamäleon, das er aus dem fahrenden Auto, ca. 20-30 m entfernt in einem Busch sitzen sah. Ich sah es fast aus 3 m nicht, obwohl mir jemand sagte das es da sei!!
Es gibt sie im Westen von Namibia und im Nordwesten von Südafrika. Dieses ist ein grosses Chamäleon mit kurzem Schwanz welches den grössten Teil seines Lebens auf den Boden zubringt und Insekten jagt. Sie werden bis zu 30cm lang und im Vergleich zu anderen Chamäleons auf der Welt, bewegen sie sich ungewöhnlich schnell. Ihre Grundfarbe ist schwarz, doch können sie die Farbe wechseln je nach Stimmung und Wunsch. Gewöhnlich sind sie morgens schwarz um die Sonne zu absorbieren. Sobald sie genug Wärme aufgetankt haben, bewegen sie sich schneller und können effizienter jagen. Wenn es zu heiss wird, werden sie heller um die Sonne zu reflektieren. Wenn sie böse oder nervös werden, werden sie schwarz. Sie können gleichzeitig in zwei Richtungen gucken, 180 Grad mit jedem Auge, unabhängig voneinander. Sie richten beide Augen auf ihre Beute wenn sie sie mit ihrer langen Zunge fangen. Die Zunge kann die Länge ihres ganzen Körpers, inklusive des Schwanzes, erreichen.
Douglas hat inzwischen einen Skorpion für uns entdeckt und gebracht.
Dieser Skorpion durchwandert die Geröllflächen und Dünen tagsüber, während andere Skorpione die Nacht zur Futtersuche bevorzugen. Er gehört zur Familie Buthidae, die sehr giftig sind. Man sollte Skorpione mit dicken Schwänzen und kleinen Beißzangen möglichst vermeiden, weil sie sehr giftig sind. Sie töten ihre Beute mit diesem Gift. Ihre Beute besteht aus Insekten, Spinnen und sogar kleinen Reptilien.Und so ging es weiter.... jetzt ein Fitzsimmons Burrowing Skink (erkennbar an dem blauen Schwanz)
Diese beinlose Echse, die einer kleinen Schlange gleicht, ist bedeckt mit einer glänzenden Wachslage und kann durch den Sand „schwimmen“ wie eine Schlange durchs Gras. Sie ist blind und verbringt den grössten Teil ihres Lebens unter der Oberfläche des Gleithangs der Dünen, wo es nach kleinen Insekten gräbt. Sie erkennt ihre Beute an der Vibration im Sand.Zwergpuffotter
PERINGUEY-OTTER: Diese kleine endemische Schlange ist nach der Namaqua-Zwergotter, eine der kleinsten Ottern in der Welt. Sie erreicht eine Länge von 30cm. Ihre weit oben am Kopf hervorstehenden Augen ermöglichen ihr, sich in den Sand zu vergraben und dabei die Augen frei zu halten, um die Umgebung nach Beute abzusuchen. Sie winden sich seitwärts was ihnen erlaubt, sich über den weichen Sand am Gleithang fortzubewegen. Diese Seitwärtsbewegung hält den Körper fern vom heissen Sand und bewahrt sie vor Überhitzung. Ihre Giftzähne liegen vorne und ihr Gift besteht aus einer Kombination von Nerven-und Gewebegift. Ihre Jungen werden lebend geboren und sie haben bis zu 10 davon in den Sommermonaten. Ein kleiner schwarzer Punkt auf dem Schwanz dient dazu, Eidechsen anzuziehen während sich die Schlange im Sand vergraben hat. Wüsteneidechse
Diese Eidechse ist endemisch in der Namib und ist tagesaktiv. Sie lebt am Gleithang der Dünen wo der Sand sehr weich ist. Fühlt sich diese Eidechse bedroht, taucht sie in den losen Sand unter. Während der grössten Hitze schützt sich die Eidechse vor dem heissen Sand indem sie abwechselnd jeweils zwei Füsse hoch hält. Das hält die Füsse kühl und verhindert dass die Hitze des Sandes den Körper erreicht. Dieser Trick wirkt als ob sie tanzt und hat ihr den Namen „Thermisch Tanzende Eidechse“ eingebracht. Die Eidechse rennt sehr schnell und jagt Insekten und fängt selbst Motten aus der Luft. Mit Schwanz wird sie etwa 10cm lang und legt 1-2 Eier in ihrem Bau.... auf der Suche ...
... und gefunden: White Dancing Spider
RADSCHLAGENDE WEISSPINNE: Diese Spinne lebt im Dünengürtel der Namib und wird auch die Tanzende Weisse Dame genannt. Es gibt in der Namib zwei Arten der Tanzenden Weissen Dame, doch nur die Carparachne ist für ihre Fluchttaktik durch Radschlagen bekannt. Diese grosse Wüstenspinne konstruiert ihren Bau aus Seide am Gleithang der Dünen und schliesst ihn mit einer seidenen Falltür. Sie ist nachtaktiv und jagt Insekten, meistens auf den Gleithängen der Dünen. Wenn sie sich bedroht fühlt, wie etwa durch Geckos, stürzt sie sich von dem steilen Gleithang der Dünen und rollt sich in einen Ball der mit 44 Umdrehungen per Sekunde die Düne hinunterkollert. Diese Fluchttaktik ist für all ihre Verfolger zu schnell. Unten angekommen schützt sie sich von etwaigen Feinden, die dort auf sie warten könnten, indem sie vier Beine in die Luft streckt und drohend herumspringt. Sie hat grosse Giftzähne und kann schmerzhaft beissen mit mildem Gift.Die Farben der Dünen ändert sich... es liegt ein Hauch von Rosa/Lila auf den Dünen
Und dann findet er auch noch einen Gecko
WÜSTENGECKO: Dieser endemische Gecko ist auch bekannt als der Palmatogecko und lebt hauptsächlich auf der gefestigten Windseite der Dünen in der Namib Wüste. Sie sind nachtaktiv und haben grosse Augen ohne Lider, die sie mit ihrer langen Zunge sauberlecken. Ihre Füsse sind mit Zehenflossen versehen die wie Sandschuhe oder wie Schneeshuhe funktionieren. Sie kommen in einer Vielfalt von Farben und Musterungen vor und haben eine fast durchsichtige Haut, unter der man die Blutgefässe sehen kann. Ihren Wasserbedarf decken sie mit dem was sie fressen, wie z.B. verschiedene Insekten wie Grillen, Käfer, Termiten und Käferlarven. In Notzeiten lassen sie den Nebel auf ihren grossen Augen kondensieren und lecken dann die Wassertropfen mit ihren langen Zungen ab.Unterwegs gibt uns noch ein Vögelchen die Ehre. Douglas sagte uns zwar was das für ein Vogel ist, ich hab's aber vergessen.
Noch 2 Aussichtspunkte angefahren....
Hier sieht man, das die Wüste wirklich bis direkt ans Meer reicht.
..... und schon war die Zeit vorbei.
Und wir sind uns beide einig – das war einfach nur genial!!
Chris erzählt mit so viel Leidenschaft und Humor – der geborene Entertainer – und doch spürt man, wie sehr im die Wüste am Herzen liegt.
Nachdem wir wieder am Hotel abgesetzt wurden steigen wir in unser eigenes Auto um und es geht Richtung Usakos auf Teerstraße und dann die letzten 30 km zur Spitzkoppe mit Schotter.
Wir suchen uns einen freien Stellplatz – was gar nicht so einfach ist, da fast alle schon belegt sind. Außerdem sind inzwischen viele Bereich gesperrt.
Als das Zelt steht bemerken wir auch einen seltsamen Geruch .. hmmm.. nein, die Toilette ist nicht in Windrichtung... hmmm das kommt von diesem Busch . Später erfuhren wir, das direkt am Feuerplatz ein sog. Stinkbusch war.
Wir finden ein interessantes Objekt und beginnen einen Felsen zu erklettern. Blick nach vorne ....
... Blick zurück...
... und wir sind nicht die einzigen.
Hier ist unser Grund, warum wir auf den Felsen hochgeklettert sind.
... und beobachten von dort den Sonnenuntergang.
Besser noch als der Sonnenuntergang sind hinter uns die Felsen, die golden zu leuchten beginnen.
Aber inzwischen lässt sich auf der Sonnenuntergang nicht lumpen...
Interessante Spiegelung in den Wolken..
Als wir wieder vom Felsen unten sind glänzt der Himmel immer noch mit tollen Farben.
Für heute war wieder Grillen geplant, aber leider hat die Feuerstelle keinen Rost, also die Steaks kleinschnippeln und in der Pfanne brutzeln. Danach sitzen wir bei einem traumhaften Sternenhimmel.
Gefahren: 160 km