So langsam wir es Zeit, dass es weiter geht.
9.9.14Nach dem Wasserfall am Vorabend wollte ich mir zum Sonnenaufgang die Palouse von oben anschauen. Die Gelegenheit dazu hat man ca. 25 Meilen nördlich von Colfax auf der Steptoe Butte. Der kleine State Park besteht eigentlich nur aus der Straße, die die kegelförmige Steptoe Butte hoch führt und einem Parkplatz am Gipfel mit einer Menge Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Da ich etwas schlecht aus dem Bett gekommen bin, war ich leider gezwungen, die Geschwindigkeitsbegrenzungen unterwegs und erst recht im SP sehr großzügig auszulegen. Mit quietschenden Reifen kam ich gerade noch rechtzeitig vor Sonnenaufgang oben an.
Nachdem die Sonne über den Horizont gekrochen war, kam dank Licht- und Schattenspiel Leben in die frisch gemähten Felder und Hügel unter mir.
Steptoe Butte und Vollmond
Egal ob Aussicht mit Weitwinkel oder Details mit dem Tele - überall gab es lohnende Motive.
Außer mir war anfangs niemand dort oben, später kamen noch 2 Knipser dazu. Die beiden haben mich etwas seltsam angeschaut. Könnte daran liegen, dass ich nach dem fast schon heißen Wetter am Abend vorher nur mit Shorts, T-Shirt und Jeansjacke dort oben herum geturnt bin, während die beiden mit dickem Pullover, Anorak, Mütze und Handschuhen mehr nach Polarexpedition aussahen. Ich würde sagen, die Wahrheit lag wie meistens in der Mitte
Der Hügel ist nicht besonders fotogen, vor allem weil oben drauf diverse Satellitenschüsseln und Antennen stehen. Nachdem ich mich mit der Kamera lange genug ausgetobt hatte und mir tatsächlich etwas kalt geworden war, habe ich mich auf den Weg gemacht und bin quer durch die Palouse nach Nordwesten gefahren. Dabei kamen mir noch diverse Scheunen und Silos in die Quere. Ein paar davon wollten unbedicgt ins Bild.
Es gab rote mit Pferden davor
graue mit Pferdestärken
und braune mit heimtückischen in den Boden gerammten Stahlpinnen davor, an denen man sich die Frontschürze aufreißen konnte (hat zum Glück bei Hertz niemanden interesssiert).
Und dazwischen luden immer wieder Felder mit interessanten Mustern zum anhalten ein.
Nachdem mir wieder warm war, meldete sich vernehmlich mein Magen zu Wort und war schließlich nicht mehr zu überhören. In einem Diner irgendwo hinter Spokane gab es ein leckeres Frühstück dann ging es ohne weitere Pausen in Richtung North Cascades. Vorbei am Grand Coulee Dam, wo ich einen ersten Blick auif den Columbia River werfen konnte (nicht besonders fotogen dort) näherte ich mich langsam den Bergen an.
Auf der WA 20 fährt man mit vielen Steigungen und Serpentinen von Ost nach West quer durch die North Cascade Mountains und den gleichnamigen Nationalpark. Ich habe mich dabei an diesem frühen Nachmittag auf diverse Aussichtspunkte und den Blick auf ide beiden Stauseen des Skagit River beschränkt, das das Wetter sehr unbeständig war. neben kurzen sonnigen Abschnitten fing es auch immer wieder an zu regnen.
Washington Pass Overlook:
Blick auf den Skagit River
Ein Highlight sind sicherlich die beiden Stauseen mit ihrem intensiv türkisen Gletscherwasser.
Ross Lake
Diablo Lake
Leider zog sich der Himmel jetzt immer mehr zu und es begann ausdauernder zu regnen. Eigentlich hatte die Wanderung zum Blue Lake oder ein Stück des Trails zum Cascade Pass zu wandern aber im Regen hatte ich dazu wenig Lust. ALso habe ich beschlossen, zunächst mal nach Burlington zu fahren, einzukaufen und meinen Kram im Hotel abzuladen. Mit ein bisschen Glück würde das Wetter am späteren Nachmittag vielleicht wieder besser.
In Burlington hatte ich das Candlewood Suites Hotel gebucht. Sehr angenehmes großes Zimmer mit voll eingerichteter Küche. Ich bin dann gleich noch in den nächsten Supermarkt und habe mir alles für einen kleinen Imbiss am Abend besorgt - ein gutes Pfund Ribeye, eine Dose Bohnen und ein paar Alibi-Vitamine in Form von Tomaten. Da das Wetter keinerlei Besserungstendenz erkennen ließ, habe ich mich dann auch gleich daran gemacht, das Steak in die Pfanne zu hauen. Und als Gegengewicht zu den grauen Wolken gab es dazu einen roten Wein
Trotz langer Fahrt (ca. 400 Meilen) insgesamt ein entspannter Tag.