Hallo liebe Mitreisende,
ich musste leider erstmal die Ernteflut des elterlichen Gartens bewältigen, sorry. Ein bisschen was ist auch für euch zum Naschen übrig geblieben
7. April Geheime Wege im Palazzo VecchioAuch der Montagmorgen zeigt sich mit schönstem Frühlingswetter. Wie an den beiden letzten Tagen fahren wir nach dem Frühstück mit dem Bus nach Florenz. Der nimmt mal wieder eine andere Route, diesmal wegen der Müllabfuhr. Schon klar, dass sich in den engen Straßen nicht zwei so dicke Fahrzeuge begegnen können.
Es geht nochmals zur Piazza della Signoria, denn dort haben wir um Zehn eine Verabredung
Im Palazzo Vecchio - einmal durch den Innenhof
Mittlerweile gibt es sogar Touren
"The places of Inferno" .Wir mussten noch mit der
"Secret Passages" Genannten vorlieb nehmen. Die drei anderen Teilnehmer kommen aus Kanada und Norwegen, so dass die Führung in Englisch stattfinden wird. Diese zusammen mit dem Eintritt ins Museum und der Turmbesteigung kosten den Gatten und mich je 16 Euro, Kerlie kommt wieder umsonst hinein.
Wir beginnen draußen in der Seitenstraße, wo wir einiges zu den Bauten und Umbauten des Gebäudes hören. Dessen Funktion war zur Zeit der Republik Florenz die des Parlamentssitzes, daher der ursprüngliche Name
Palazzo della Signoria. Die Bürgervertreter haben dort während ihrer Amtszeit nicht nur getagt, sondern auch gewohnt. 1541 machte Herzog Cosimo I. das Gebäude dann zu seinem Regierungspalast. Damit einher gingen umfangreiche Erneuerungen und Umbauten, unter anderem seine Geheimgänge. Einen davon betreten wir nun durch eine Tür in der Gasse.
Innerhalb der Mauer führt eine enge Treppe mit steinernen Stufen nach oben. Wir landen in einem
Studiolo, dem privatesten Zimmer des jeweiligen Fürsten. Hier konnte er seinen Hobbies, geheimen Geschäften und Sammlungen nachgehen. Dazu gab es Einbauschränke, deren Türen zusammen mit den Deckengemälden nach System gestaltet waren. Dies wurde so gut es geht restauriert, die alten Unterlagen dazu sind nicht vollständig.
Ein Bild von Dionysus und darunter der Weinvorrat
Was wurde wohl in dem Schrank unter diesem Fresko aufbewahrt?
Und hier? Die CD-Sammlung
Indes waren nicht alles Wandschränke, manchmal ist die Tür auch jene zum Geheimgang. Spärlich verhüllte Damen gibt es natürlich in dem Herrenzimmer auch zu sehen
Wir besichtigen noch ein weiteres Studiolo, dann geht es auf den Dachboden.
Gottseidank müssen wir nicht wie Robert Langdon über die Bohlen balancieren,
sondern gelangen auf offiziellen Wegen zur Galerie mit dem Blick in den "Saal der Fünfhundert".
Riesige Wandbilder von Schlachten. Aber die bewussten versteckten Worte von Vasari habe ich trotz Telezoom nicht entdecken können. Die Tour geht weiter hinunter in den Saal, dort bekommen wir noch ein paar Erläuterungen serviert. In Zeiten der Republik war dies ein eher schmuckloser Versammlungssaal für den Rat. Bei den Medici wurde er dann zum Audienzsaal und entsprechend dekoriert: mit den Bildern zu siegreichen Schlachten und zum blühenden Handwerk und Handels, sowie einigen Statuen aus der griechischen Mythologie.
Die Apothese eines der Medici
Der Ringkampf mit dem berüchtigtem Griff
Die offizielle Tour endet hier, sie hat ungefähr 90 Minuten gedauert. Wir können aber auf eigene Faust noch ein paar der Romanschauplätze erkunden. So zum Beispiel den Kartensaal
teilweise interessant illustrierte Landkarten und ein großer Globus
Die Karte von Armenien
Der gewiefte Krimileser kann schon am Fußboden erkennen, dass dort wohl eine Tür sein könnte. Und dann natürlich
die Maske
Die Turmbesteigung ist auch im Preis inbegriffen gewesen, also nochmals ein paar Stufen hinauf, allerdings nur bis unter die Glocken.
und die Aussicht genießen
Kurz vor ein Uhr mittags sind wir wieder im Sonnenschein auf dem Platz und können kichernden Teenagerinnen beim Fotografieren von und posieren mit David zusehen
Der ein oder andere Dante-Imitator ist auch unterwegs.
Mittlerweile haben wir soviel e Gemaälde und Statuen bewundert, das wir keine Lust mehr auf Museen haben. Selbst die berühmte
Venus in der Muschel konnten wir schon im Druck bei etlichen fliegenden "Kunsthändlern" bewundern. Wir wechslen kurzerhand den Roman und schlendern zur Piazza Santa Croce
Ich war immer der Meinung, das Kloster hätte mit Fra Mario (die Puppenspieler) zu tun. Hatte mich aber dann doch getäuscht.
Basilica di Santa Croce
Die Luft/Lust für weitere Besichtigungen war irgendwie raus. Es gibt sicherlich noch so manches mehr in Florenz zu bsehen, doch uns reichte das jetzt. Noch ein wenig durch die Gassen geschlendert, ein leckeres Eis vertilgt und einige hundert Schritte für die Suche nach einem Supermarkt verschwendet. Doch nichtmal in der Nähe vom Bahnhof war einer zu finden. Leider hatte ich mir auch nicht gemerkt, wo die Markthallen zu finden waren. Also gibt es heute abend nur ein Dosensüppchen.
Relativ früh machen wir uns auf die Rückfahrt zum Campingplatz. Hier nochmal ein Bild von unserem Weg die Straße dort hinauf, im Blick ein Kloster.
Immerhin haben wir auch heute knapp 12000 Schritte absolviert. Den Tag lassen wir gemütlich ausklingen.
- Am Jubel durchs Fenster habe ich all die deutschen Torerfolge mitbekommen, ständig musste ich aufstehen und die Wiederholungen angucken Jetzt muss ich tatsächlich mal live mitschauen