Die Gorges du Verdon, die auch Grand Canyon du Verdon genannt wird, ist eine Schlucht in der französischen Provence. Sie beginnt flussabwärts nach der Stadt Castellane und endet nahe Moustiers-Sainte-Marie im Stausee Lac de Sainte-Croix. Durch den etwa 21 km langen und bis zu 700 Meter tiefen Canyon fließt der türkisfarbene Fluss Verdon. Die Gorges du Verdon ist neben der Tara-Schlucht einer der größten Canyons Europas. Die Schlucht ist am Grund zwischen 6 m und 100 m breit, die gegenüberliegenden Flanken sind zwischen 200 m und 1500 m voneinander entfernt und die Tiefe variiert zwischen 250 m und 700 m.
Teilweise lässt sich die Gorges mit Wildwasser-Kajaks befahren, im Unterlauf am Lac de Sainte-Croix sogar mit normalen Ruderbooten. Der Wasserabfluss der oberen Stauseen ist zumindest während der Hauptreisezeit Juli und August einheitlich festgelegt. Um den Wassersport, wie Wildwasserschwimmen, Rafting etc. zu unterstützen, wird an zwei Tagen der Woche (meist dienstags und freitags) mehr Wasser abgelassen.
Das Wandern in den unzugänglicheren Regionen der Schlucht ist sehr beliebt und gilt als ungefährlich. Die bekannteste Wander-Route durch den Verdon-Canyon beginnt und endet in der Mitte des Canyons an einem Aussichtspunkt, von dem es relativ steil über Serpentinen bergab geht. Im Verlauf der fast sechsstündigen Wanderung – ohne Möglichkeit eines Zwischenausstieges – führt der Wanderweg über einige künstlich angelegte Leitern und Treppen abwärts. Eine davon ist recht steil und führt über 252 Stufen von einem Aussichtspunkt hinunter. Kurz vor Ende der Route führt der Weg durch zwei hintereinander liegende Tunnel, die als einzige Möglichkeit weiterführen. Hier sollte ursprünglich der Fluss komplett umgeleitet werden, doch das Projekt wurde aufgegeben. Die Länge des ersten Tunnels beträgt 110 m, die des zweiten 657 m.
Insgesamt ist für diese Bergwanderung mit etwa fünf bis sechs Stunden reiner Gehzeit zu rechnen. Am End- bzw. Ausgangspunkt im Norden befindet sich ein weiterer Parkplatz. Für die Rückfahrt zum Ausgangspunkt besteht die Möglichkeit ein Schluchtentaxi zu benutzen.
Auf der Ringstraße um den Verdon-Canyon sind immer wieder Aussichtspunkte zur Schlucht hin, aber auch auf die Lavendel-Felder, für die die Region berühmt ist, angelegt. Über der Schlucht kreisen häufig Paraglider, Drachen und Segelflieger, wenn das Wetter es zulässt. Die Pont de l’Artuby wird sehr stark von Bungee-Jumpern frequentiert. Ebenso ist die Schlucht mit ihren Pässen Ziel vieler Motorradfahrer.
Wir haben die Gorges du Verdon im Rahmen eines Ferienhausaufenthaltes in Grimaud am Golfe de Saint – Tropez besucht. Auf Grund der hochsommerlichen Temperaturen und vor allem wegen Peters Höhenangst, sind wir dort leider nicht gewandert, obwohl die Landschaft hinreißend ist und ein Abstieg in die Schlucht traumhaft sein muss.
Trotzdem hat sich die lange Anfahrt gelohnt – wir haben die Aussichtspunkte und die Fahrt über die schmale Straße genossen.