16.11.13
Mit der Durchfahrung des Lemaire Channels letzte Nacht hatten wir schon die Rückfahrt begonnen. Es ging wieder nach Norden.
Nach dem langen Tag gestern ging es vergleichsweise geruhsam los. Frühstück um 8:00h und um 9:15h saßen wir das erste mal im Zodiac, um eine Bucht voller Eisberge namens Neko Harbour zu erkunden.
Wem die Videos gestern gefallen haben, der wird auch diese mögen.
Braucht man eine dicke Stahlwand um Eisbrecher zu spielen? Wenn man Neuseeländer ist und Don heißt, reich auch ein bisschen Gummi und Luft, auch Schlauchboot genannt.
Nachdem wir durch das Eis durch waren, gab es dann stilles Wasser und schöne Spiegelungen zu sehen.
Für die Videos habe ich mich vorne in den Zodiac gelegt und die Kamera außen so dicht über die Wasseroberfläche gehalten, wie ich mich getraut habe.
Dank des bedeckten Himmels gab es wieder viel dunkles Blau zu sehen und Eis in allen Größen und Formen. Was soll ich groß dazu schreiben? Lasst Bilder sprechen!
Manches sah fast aus wie moderne Kunst
Und selbst in dieser Eiswüste findet sich hier und dort ein bisschen Leben.
Es war ein bisschen kalt und usselig an diesem Morgen aber die schönen Eisberge waren Entschädigung genug.
Nach ca. 2 Stunden waren wir wieder zurück an Bord des Schiffes. Bis zur nächsten Landung war noch einige Zeit (5h). Ich habe mich ein wenig mit mir meinen Bildern von diesem und vom Vortag beschäftigt und nach dem Lunch auch ein kleines bisschen Schlaf nachgeholt. Gegen 16:30h hatten wir Curverviille Island mit seinen Tausenden von Eselspinguinen erreicht. Hier zog eine endlose Reihe von Pinguinen von den hoch gelegenen Nistplätzen quer über die Insel hinunter zum Wasser. Komischerweise schine die ganze Zeot niemand zurüück zu kommen.
Na ja, fast niemand.
Diese einzelne Pinguine kämpfte sich unbeirrbar gegen den Strom den Hügel hinauf.
Alle anderen kannten in verschiedensten Formationen nur eine Richtung
Nachdem ich den Pinguinzug lange genug beobachtet hatte, wollte ich mir mal ansehen, wo die alle eigentlich hin watscheln. Ein kleines Stückchen "Strand" war das Ziel. Also die eine Stelle auf der Insel, wo man ohne metertiefe Sprünge ans Wasser heran kommt. Allerdings hatte man auf dem Weg als Pinguin den einen oder anderen Hinterhalt zu überwinden.
Und dann war es immer noch ein guter Meter, den man springen musste.
Die Landung erfolgte überwiegend "sportlich" und es war deutlich zu erkennen, dass man als Pinguin kein Weichei sein darf.
Ich fand es faszinierend zu sehen, wie es die Tierchen bei der Landung immer wieder völlig zerlegt hat, ohne dass es ihnen irgend etwas ausgemacht hätte. sie sind einfach wieder aufgestanden und weiter gelaufen.
Wenn man das sieht, wird auch verständlich, warum man oben an der Kante erst einmal seinen Mut sammeln musste.
Einige waren auch so schlau, sich eine Stelle zu suchen, von der aus man das Wasser direkt erreichen konnte.
Unten sammelte man sich erst einmal.
Und wenn sie dann erst mal im Wasser waren - hui! Sage noch einmal jemand, Pinguine könnten nicht fliegen
Hatte ich schon erwähnt, dass es verdammt viele Pinguine in dieser Bucht gab?
Zurück auf dem Schiff war auch schon wieder Zeit fürs Abendessen. Danach gab es noch einmal die Möglichkeit, entweder auf die Insel zu fahren oder mit dem Zodiac die Eisberge in der Bucht zu erkunden. Ich habe mich für die Eisberge entschieden.
Im Zodiac braucht man übrigens auch ein bisschen Gleichgewichtsgefühl
Eisberge werden einfach nie langweilig. Sie sind so unterschiedlich in Farbe, Form und Größe, dass sie mich immer wieder faszinieren.
Mitten zwischen den EIsbergen bemerkte ich auf einmal eine Bewegung - ein Seeleopard! Kamera hoch gerissen und - nix! Error - das darf doch nicht war sein. Akku raus - Akku wieder rein - Kamera funktioniert wieder - Seeleopard ist weg. Sch***e!!!!!!!!!
Aber ein paar Minuten später tauchte er zum Glück wieder auf. Kamera hoch gerissen und nix! Error - ich glaube es nicht! Das kann doch gar nicht sein!
Akku raus - Akku wieder rein - Kamera funktioniert wieder - Seeleopard ist ... noch da!
Keine dollen Fotos aber nach dem Stress besser als gar nichts! Wenn ich ihn das zweite mal auch nicht erwischt hätte, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass eine Eos 7D vor Curverville Island mit Schwung im Wasser gelandet wäre sicher größer als 50% gewesen.
Danach gab es die üblichen Gespräche und Getränke in der Bar und ein etwas früheres Rendezvous mit dem Kopfkissen.