Autor Thema: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...  (Gelesen 48402 mal)

S@bine

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #15 am: 05. Dezember 2013, 19:54:18 »
Sabine, du rast ja förmlich durch Afrika!  ;)
;)  ;)  ;)


So langsam komme ich doch ins Grübeln mit dem KTP....
Uns gefällt es dort wirklich sehr gut, auch wenn es dort keine Elefanten, Nashörner, Büffel etc. gibt. Aber er ist bekannt für die guten Möglichkeiten, Katzen zu sichten. Zudem ist er malariafrei, was ich auch sehr gut finde.

LG
Sabine

Petra

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #16 am: 05. Dezember 2013, 19:55:05 »
Hallo Petra,

da hoffe ich, dass ich dich ein wenig mit dem KTP aufmuntern kann. Unser zweiter Aufenthalt dort hat uns noch besser gefallen als beim ersten Mal. Schade nur, dass man immer soweit im Voraus planen und buchen muss, wenn man die Wilderness Camps möchte.

Liebe Grüße
Sabine

Das gelingt Dir sofort, gleich geht's mir besser :). Ich stellte mir gerade die eigentlich ja öde Fahrt von Upington nach Twee Rivieren vor und schon sitze ich hier und grinse vor mich hin. Die Vorfreude, die ich das letzte Mal auf dieser Fahrt hatte (war ja auch unser 2. Besuch) die war einfach unglaublich...
Horst meinte gerade "oh je, Afrika, da weiß ich was ich die nächsten Tage zu hören kriege" - wie Recht er doch hat   8).

@ Andrea: KTP ist mit das Beste was es an Tierparks gibt, sowohl was Tiersichtungen angeht als auch die möglichen Unterkünfte und die eher private Atmosphäre ist meiner Meinung nach nicht zu toppen.
Liebe Grüße
Petra

Horst

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #17 am: 05. Dezember 2013, 20:02:59 »
Ja ja der KTP ist einfach Afrika wie ich es mir vorstelle.
Keine Busse, wenig Leute, viele Raubkatzen und insgesamt einfach diese tiefenentspannte familiäre Atmosphäre im Park - der Park muss einfach immer mit drin sein.  :)

Jedenfalls super Sabine, daß Du Deinen Bericht bei uns schreibst.  :D
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

S@bine

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #18 am: 05. Dezember 2013, 20:03:44 »
Horst meinte gerade "oh je, Afrika, da weiß ich was ich die nächsten Tage zu hören kriege" - wie Recht er doch hat   8).

hihi  :D --- kannst ihm sagen, dass es nächstes Jahr keinen Bericht geben wird von mir von Afrika, mein Mann möchte nächstes Jahr erst mal nicht nach Afrika.

Mal schauen, vielleicht stelle ich heute noch den KTP Teil ein. Wir waren bisher in Kieliekrankie, Kalahari Tented Camp, Mata Mata Riverfront Chalet, Nossob, Grootkolk und Urikaruus. Bis auf Nossob hat es uns überall sehr gut gefallen, wenngleich wir ein paar Favoriten haben.

Liebe Grüße
Sabine

Petra

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #19 am: 05. Dezember 2013, 20:06:00 »
Ja ja der KTP ist einfach Afrika wie ich es mir vorstelle.
Keine Busse, wenig Leute, viele Raubkatzen und insgesamt einfach diese tiefenentspannte familiäre Atmosphäre im Park - der Park muss einfach immer mit drin sein.  :)


Dann kann ich ja gleich mal buchen, gell Schatz  >:D  ;)
Liebe Grüße
Petra

S@bine

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #20 am: 05. Dezember 2013, 20:08:16 »
Tag 7

Kgalagadi Transfrontier National Park – von Grootkolk nach Urikaruus
Übernachtung: Urikaruus Wilderness Camp


Der lange Weg zurück … so könnte man die heutige Etappe bezeichnen. Wieder gute 260 Kilometer südwärts. Auf der Fahrt sehen wir leider viel nicht viel Außergewöhnliches, obwohl wir nicht hetzen. Erwähnenswert ist noch der Honigdachs (Honey Badger), der gerade vom Wasserloch in Grootkolk wegläuft, als ich morgens aus dem Fenster schaue sowie kurz vor Nossob ein Löwenmännchen, das gerade frisst, allerdings in solcher Entfernung, dass ich mich frage, wie man dieses überhaupt entdecken kann.

Gegen 14:00 Uhr kommen wir in Urikaruus an. Ich bin gespannt und unschlüssig, zum einen habe ich immer wieder gehört und gelesen, dass Urikaruus für viele das schönste Camp im Park ist, was auch erklärt, dass es das Camp ist, das meist am schnellsten ausgebucht ist, zum anderen haben mich ein wenig die Fledermausberichte abgeschreckt.

Als wir im Camp ankommen, sind wir zuerst vom Wasserloch begeistert, das sehr nahe ist. Leider soll aber in den letzten Tagen nicht viel los gewesen sein, wie wir hören. Ansonsten gefällt uns das Camp auch sehr gut, und wir haben einen mit unserer Cabin Nummer 3 einen sehr guten Blick auf das Wasserloch. Cabin Nummer 2 und Nummer 3 haben, wie ich denke, wohl den besten Blick. Wir richten uns ein, packen das meiste unseres Gepäcks in den Schrank und bauen unser mobiles Moskitonetz auf. Den Nachmittag verbringen wir auf der Terrasse mit Blick aufs Wasserloch, allerdings tut sich nichts.

Am Abend gehen wir noch rüber zu unseren Nachbarn. Dort wohnt ein Fomi und Begleitung. Den Fomi habe ich übers Namibia-Forum kennengelernt und wir hatten festgestellt, dass wir gleichzeitig eine Nacht in Urikaruus sind. Wir bleiben am Abend knapp 2 Stunden dort und es ist ein sehr netter Austausch über viele nette Reiseerlebnisse.

S@bine

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #21 am: 05. Dezember 2013, 20:09:04 »
Ja ja der KTP ist einfach Afrika wie ich es mir vorstelle.
Keine Busse, wenig Leute, viele Raubkatzen und insgesamt einfach diese tiefenentspannte familiäre Atmosphäre im Park - der Park muss einfach immer mit drin sein.  :)


Dann kann ich ja gleich mal buchen, gell Schatz  >:D  ;)

Ich lach' mich gerade schlapp ...

Horst

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #22 am: 05. Dezember 2013, 20:10:39 »
Ja ja der KTP ist einfach Afrika wie ich es mir vorstelle.
Keine Busse, wenig Leute, viele Raubkatzen und insgesamt einfach diese tiefenentspannte familiäre Atmosphäre im Park - der Park muss einfach immer mit drin sein.  :)


Dann kann ich ja gleich mal buchen, gell Schatz  >:D  ;)
Wie zu befürchten war .....  ::)  ;)
Aber irgendwas kannst Du bestimmt noch buchen.   8)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

S@bine

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #23 am: 05. Dezember 2013, 20:16:27 »
Tag 8

Kgalagadi Transfrontier National Park – Urikaruus
Übernachtung: Urikaruus Wilderness Camp



Puh, die Nacht war eiskalt … als wir um 6:35 Uhr aufstehen, sehe ich nur eine Katze vom Wasserloch weglaufen. Nur leider ganz kurz und schon war sie verschwunden. Ich konnte noch nicht einmal erkennen, was es war. Unsere Fomi-Nachbarin, die wir auf unserer Pirschfahrt noch einmal kurz sehen, sagte, dass es ein Caracal war. Menno, wär ich doch ein paar Minuten früher aufgestanden.

Kurz hinter Urikaruus sehen wir 8 Hyänen und zwei Schakale, die eine Oryx-Antilope gerissen haben. Sieben Hyänen liegen platt und vollgefressen im Auob-Flussbett und eine frisst noch. Ein Schakal hat sich ran getraut und frisst von der anderen Seite. Alleine das hat schon das frühe Aufstehen gelohnt.

Aber wir sehen heute auch unsere ersten Giraffen, beim letzten KTP-Besuch sahen wir keine einzige Giraffe und ich habe mich wirklich gefragt, ob es hier wirklich welche gibt.

Erst sehen wir drei, davon eine noch kleine und später sehen wir eine große Menge. Allerdings sind diese bereits auf einer Düne und wohl bald verschwunden. Ein Südafrikaner hatte uns bereits schon bei einem Stopp darüber informiert, dass sie 46 Giraffen zusammen im Flussbett gesehen haben. Ich denke, das müssen sie gewesen sein. Aber um die ganze Gruppe zu sehen, hätten wir in der Nacht zuvor in Mata Mata oder im Kalahari Tented Camp übernachten müssen, um sie frühmorgens noch im Flussbett zu sehen. Aber wer kann das schon vorher wissen ... dafür hatten wir die Hyänen ...

Ich hatte die Hoffnung, die drei Geparde, die sich auf der Strecke zwischen Craig Lockhardt und Sitzas aufhalten sollen, zu sehen, aber leider haben wir sie nicht erblicken können.

Nach fast drei Stunden Frühpirsch kommen wir noch einmal bei den Hyänen vorbei. Mittlerweile hatten sich alle unter einen Baum verkrochen. Wir beobachten, wie sich eine der Hyänen erhebt und zum Riss geht und die Reste der Oryx-Antilope, die ganz schön abgenommen hatte im Vergleich zur Hinfahrt, gute 20 Meter recht leicht und locker unter den Baum zieht.

In Urikaruus angekommen frühstücken wir erst einmal und machen noch ein Nickerchen. Leider ist es heute sehr windig und zudem sehr kalt.
Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht haben mit Blick zum Wasserloch, wo sich nur ein Sekretärsvogel blicken lässt sowie mit Schreiben des Reiseberichts brechen wir gegen 16:00 Uhr zur Nachmittagspirsch auf.

Ich frage noch unseren Camp Assistant, eigentlich ohne größere Erwartungen, ob es erwähnenswerte Sichtungen gibt.
Er erzählt mir von 4 Cheetahs bei Auchterlonie, somit steht unser Ziel also fest.

Nach ca. 40 Minuten Fahrt kommen wir dort an, die Stelle ist nicht zu verpassen, denn es stehen schon einige Wagen dort. Leider sehen wir nichts, ich frage daher einen Fahrer eines anderen Fahrzeuges. Dort hinten unter dem Baum liegen sie. Wir müssen uns mit Teleobjektiv und Fernglas ziemlich anstrengen, um sie zu entdecken. Aber was für eine Sichtung. So gerne wollte ich noch die Cheetah-Family sehen und jetzt ist sie da. Mir stehen Tränen in den Augen.

Nach einer ganzen Weile erhebt sich der erste Gepard und läuft los, kurz darauf folgen ihm die anderen drei. Jetzt sehen wir sie richtig. Gleichzeitig will die ganze versammelte Autokarawane natürlich in die gleiche Richtung. Ein Wagen stellt sich quer direkt in die Abzweigung zu einer Straße, wo die Geparden sich hinbewegen, um diese zu überqueren. Dadurch stoppt der Rest und auch wir stehen und dann passiert es. Ein Wagen kann es nicht abwarten, obwohl eigentlich überhaupt kein Platz für ihn ist und fährt rückwärts und ... uns in den Wagen.

Wir sind sauer, denn es ist total unnötig. Zur Krönung sagt uns dann der Fahrer, der aus Johannesburg kommt, er würde uns später seine Kontaktdaten geben, er will jetzt erst einmal Geparden beobachten  >:D. Uns ist leider ein wenig die Begeisterung abhanden gekommen, obwohl wir uns später immer wieder bewusst machen, welch unglaubliche Sichtung wir gerade haben erleben dürfen.

Dann irgendwann tauschen wir die Daten aus. Des Fahrers Frau und Beifahrerin scheint wenigstens etwas sympathischer. Leider können wir an diesem Abend nicht mehr nach Twee Rivieren zur Polizeistation, da uns mehr oder weniger gerade noch soviel Zeit bleibt, um nach Urikaruus zu fahren.

Wir fahren nach Urikaruus zurück und wie am Vortag, haben wir heute auch keinen Strom. Wir packen noch das Nötigste zusammen, weil wir jetzt unsere Pläne für den morgigen Tag komplett über den Haufen werfen müssen und gehen dann früh zu Bett.

Petra

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #24 am: 05. Dezember 2013, 20:20:29 »
Horst meinte gerade "oh je, Afrika, da weiß ich was ich die nächsten Tage zu hören kriege" - wie Recht er doch hat   8).

hihi  :D --- kannst ihm sagen, dass es nächstes Jahr keinen Bericht geben wird von mir von Afrika, mein Mann möchte nächstes Jahr erst mal nicht nach Afrika.

Wir waren seit 2008 jedes zweite Jahr in Afrika, das letzte Mal war 2012 -> plus zwei Jahre -> 2014  ;D
Also gibt's hoffentlich von uns einen Bericht während Du mit Deinem Mann andere Erdteile bereist.

Zitat von: Sabine
Mal schauen, vielleicht stelle ich heute noch den KTP Teil ein. Wir waren bisher in Kieliekrankie, Kalahari Tented Camp, Mata Mata Riverfront Chalet, Nossob, Grootkolk und Urikaruus. Bis auf Nossob hat es uns überall sehr gut gefallen, wenngleich wir ein paar Favoriten haben.

Da kennt ihr ja schon einige! Wir waren ja immer mit Dachzelt unterwegs deshalb - und weil wir sehr spät gebucht haben - erst einmal in Gharagab, aber dort hat es uns super gut gefallen. Auf dem Weg kommt man ja quasi in Grootkolk vorbei und die totale Einsamkeit im nördlichen Parkteil ist einfach ein Genuß!
Nossob mit Dachzelt ist toll, das stärkste in Nossob ist aber ganz klar der Hide. Als wir letztes Jahr dort waren gab es erst ein Rudel Löwen unter dem Hide und nachts braune Hyänen und jede Menge Eulen am Wasserloch - und wir ganz alleine!

Gab es denn Fledermäuse in Urikaruus? Und hattet ihr keinen Schiß nachts von Hütte zu Hütte zu laufen? Hätte ich glaub ich gehabt, man weiß ja nie wer gerade auf dem Weg ans Wasserloch ist...

Liebe Grüße
Petra

S@bine

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #25 am: 05. Dezember 2013, 20:33:57 »

Wir waren seit 2008 jedes zweite Jahr in Afrika, das letzte Mal war 2012 -> plus zwei Jahre -> 2014  ;D

So eine Serie sollte man auch nicht unterbrechen, sondern beibehalten  ;D  ;D  ;D  (Horst: nix für ungut)


Nossob mit Dachzelt ist toll, das stärkste in Nossob ist aber ganz klar der Hide. Als wir letztes Jahr dort waren gab es erst ein Rudel Löwen unter dem Hide und nachts braune Hyänen und jede Menge Eulen am Wasserloch - und wir ganz alleine!

Bei uns im Hide war leider seinerzeit nichts los und die Bungalows waren nicht so der Renner. Dachzelt ist aus verschiedenen Gründen leider nichts für uns. Gharagab könnte mir auch sehr gefallen, vielleicht ein anderes Mal. Bei dieser Tour hätte es halt keinen Sinn gemacht, nur dafür einen 4x4 zu mieten.

Von Urikaruus und auch Bitterpan habe ich schon oft von Fledermäusen gelesen/gehört. An sich habe ich nichts gegen diese Tiere, muss sie aber nicht im gleichen Raum nachts haben; alleine schon wegen der Krankheitsgefahr. Wir hatten keine, aber haben sie in Urikaruus und auch in Kieliekrankie gehört.

Es ist ja verboten, im Dunkeln in den Wilderness Camps rumzulaufen, wäre auch viel zu gefährlich. In Urikaruus sind allerdings die Cabins mit Stegen verbunden. Leider hat unser Nachbar immer die Tür aufgelassen, das haben wir aber erst am nächsten Tag gesehen.

Viele Grüße
Sabine

Shadra

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #26 am: 06. Dezember 2013, 10:14:53 »
Hallo  S@bine!
Du legst ja wirklich ein sportliches Tempo vor! Trotzdem hab ich mich jetzt noch schnell dazu gesellt. Noch bin ich mir ein bisschen unschlüssig, ob ich mich darauf freuen soll, wie es weitergeht. Mit so einem Herrn Appendix in Afrika als Begleitung?
Aber ich lass mich jetzt einfach mal überraschen, was noch so alles kommt.
Schöne Grüße
Nele

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Ilona

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #27 am: 06. Dezember 2013, 11:19:04 »
Hallo  S@bine!
Du legst ja wirklich ein sportliches Tempo vor! Trotzdem hab ich mich jetzt noch schnell dazu gesellt. Noch bin ich mir ein bisschen unschlüssig, ob ich mich darauf freuen soll, wie es weitergeht. Mit so einem Herrn Appendix in Afrika als Begleitung?
Aber ich lass mich jetzt einfach mal überraschen, was noch so alles kommt.

Das geht mir genauso, Sabine. Aber zuerst werde ich den Reisebericht in Ruhe nachlesen  :).
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


S@bine

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #28 am: 06. Dezember 2013, 19:02:54 »
Hallo Nele, hallo Ilona,

Hallo  S@bine!
Du legst ja wirklich ein sportliches Tempo vor! Trotzdem hab ich mich jetzt noch schnell dazu gesellt. Noch bin ich mir ein bisschen unschlüssig, ob ich mich darauf freuen soll, wie es weitergeht. Mit so einem Herrn Appendix in Afrika als Begleitung?
Aber ich lass mich jetzt einfach mal überraschen, was noch so alles kommt.

schön, dass ihr auch dabei seid.
Ja, man sollte sich wirklich überlegen, wen man als Reisepartner dabei hat  ;).

Liebe Grüße
Sabine

S@bine

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Re: Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht mehr nach Hause ...
« Antwort #29 am: 06. Dezember 2013, 19:11:26 »
Tag 9

Kgalagadi Transfrontier National Park – Urikaruus – Twee Rivieren – Mariental (Namibia)
Übernachtung: Africa Safari Lodge



Um 4:45 Uhr klingelt der Wecker. Wir haben beide nicht so gut geschlafen, zum einen wegen des gestrigen Unfalls und zum anderen wegen der Hyänen, die in der Nacht ans Wasserloch gekommen sind und ziemlich laut waren.
Im Schein von Taschenlampenlicht packen wir alles zusammen und frühstücken. Langsam dämmert es und die Hyänen, so scheint es, sind mittlerweile verschwunden.

Dafür hat mein Mann noch ein kleines Hautnah-Wildlife-Erlebnis. Er wirft etwas in den Mülleimer in der Küche und plötzlich springt ihm eine Ratte entgegen. Ganz eilig läuft sie regelrecht senkrecht an der Wand hoch und verschwindet im Dach. Im ersten Moment sind wir erschrocken (ich stand ja etwas entfernt), dann müssen wir aber beide herzhaft lachen.

Eigentlich wollten wir gleich um 6:30 Uhr losfahren. Ganz schaffen wir es nicht, aber als wir dann alles ins Auto einladen wollen, kommt eine Hyäne und nähert sich unserem Auto bedenklich nah. Wir müssen mit dem Einladen des Gepäcks aufhören und begeben uns wieder auf die sichereren Stege des Camps. Die Hyäne lungert ständig um unser Auto rum. Nachdem sie sich etwas entfernt hat, kommt eine zweite am Wasserloch hinzu. Ich habe beide im Auge und mein Mann lädt noch schnell den Rest ein, bevor sie uns zu nahe kommt. Schnell ins Auto gesprungen und wir können endlich gegen 7:00 Uhr losfahren. Die ganze Zeit war nichts groß los und gerade heute Morgen, wo jede Minute zählt, werden wir und das Auto belagert.

Nach guten 75 Minuten kommen wir in Twee Rivieren an, wo wir leider heute noch einmal hinfahren müssen, um einen Polizeireport aufnehmen zu lassen und auch AVIS über den Unfall zu informieren. Beim Zusammenstoß klang es sehr bedenklich, und wir beide haben mit einem großen Schaden gerechnet, aber zum Glück ist es nicht so schlimm, wie zuerst befürchtet und der Wagen ist fahrtüchtig. Es wäre sehr ärgerlich gewesen, wenn wir jetzt deswegen auch noch nach Upington hätten zurückfahren müssen. Das einzig Gute daran ist, dass wir unterwegs noch einen weiteren Geparden und eine African Wildcat, die vor uns über die Straße läuft, sehen.

Der Polizeireport ist schnell und zügig aufgenommen. Der Police Officer ist zudem sehr freundlich. Wir können dann vom Office der San Parks Anmeldung sogar AVIS anrufen. Dort sagt man uns, dass es ausreicht, wenn wir die Rückseite des Mietvertrages ausfüllen und in Maun zusammen mit dem Fahrzeug abgeben. Zum Glück haben wir uns am Vorabend noch bei Parkmitarbeitern, die bei Auchterlonie vorbeifuhren, erkundigt, ob es in Mata Mata eine Polizeistation gibt, wo wir den Polizeibericht hätten aufnehmen lassen können. Man sagte uns, das würde normalerweise dort gehen, aber nicht am Sonntag … und da heute ein Sonntag ist, mussten wir noch einmal zurück nach Twee Rivieren fahren.

Nachdem das alles erledigt ist, fahren wir von Twee Rivieren Richtung Mata Mata, wo wir für diesen Tag eigentlich schon viel früher hätten sein sollen/wollen. Unterwegs sehen wir einen weiteren Geparden recht nah an der Straße, der gerade frisst. Bedauerlicherweise haben wir keine Zeit, hier länger zu verweilen. Die Touristen, die mitten auf der hier engen Straße stehen und alles blockieren, sind ein wenig genervt, weil wir vorbei wollen, als wir ihnen zu verstehen geben, sie möchten bitte eine Fahrspur frei machen … und wer steht mitten drin und blockiert alles … unser Unfallfahrer von gestern. Er fährt genauso aggressiv wie gestern Abend, als er dann endlich ein wenig Platz macht. Pirschfahrt am Morgen war auf jeden Fall wichtiger, als sich bei der Polizei zu melden. Unglaublich, wir haben den ganzen Ärger. Ich denke, wäre uns das passiert, wären wir etwas „demütiger“ gewesen und hätten uns zumindest erkundigt, ob bei uns alles klar ist.

Um 12:00 Uhr erreichen wir Mata Mata und die Einreise nach Namibia geht äußerst zügig voran. Gute 3,5 bis 4 Stunden hat uns der heutige Abstecher nach Twee Rivieren, den wir "unserem Johannesburger" verdanken, gekostet.

Die jetzt folgende Strecke kennen wir bereits von unserer Reise vor zwei Jahren. Wir fahren auf den ersten Kilometern so dahin, als plötzlich mitten auf der Straße Erdmännchen stehen.

Auf jeden Fall, auch wenn nicht so eingeplant, haben wir heute schon viele schöne Sichtungen gehabt.
Einige Kilometer hinter Mata Mata stehen auf der Straße Erdmännchen (Suricats). Diese allerdings sehr scheu, aber uns gelingen doch noch ein paar Fotos.

Via Stampriet und Mariental erreichen wir die Africa Safari Lodge, die ca. 20 Kilometer von Mariental an der C19 liegt.
Wir kommen gegen 16:30 Uhr dort an und haben unseren Game Drive, für den wir uns für 16:00 Uhr angemeldet hatten, schon abgeschrieben. Aber als wir hören, dass sich die Zeiten geändert haben und wir diesen um 17:00 Uhr machen können, freuen wir uns sehr, da wir hoffen, hier Nashörner zu sehen. Wir beeilen uns und stellen mit Freude fest, dass wir die einzigen Teilnehmer sind.

Der Game Drive dauert 2 Stunden und wir sehen verschiedene Antilopen. An einem Wasserloch, wo gerade Antilopen trinken, kann ich eine große schwarze Schlange, die sich schnell und mit dem vorderen Körperteil in der Luft bewegt, durch das Teleobjektiv erkennen. Ich weiß allerdings nicht, um welche Schlange es sich hier handelt. Wir sind einfach noch zu weit entfernt und als wir dann das Wasserloch erreichen, ist sie nicht mehr zu sehen … und ich habe noch nicht einmal auf den Auslöser gedrückt, sondern nur beobachtet.

Aber wir sehen dann unsere drei ersten Nashörner, zwei Weibchen und ein Männchen. Diese scheinen aber nicht so sonderlich erfreut über unsere Anwesenheit und unser Fahrer hält auch ordentlich Abstand. Eine tolle Beobachtung, der Game Drive hat deswegen für uns sehr gelohnt. Wir haben bisher noch keine Nashörner im südlichen Afrika gesehen.

Um 20:00 Uhr gehen wir Abendessen. In der Africa Safari Lodge hätten wir es auch länger ausgehalten. Die Zimmer sind wunderschön, das Bad, besonders die Dusche toll. Die ganze Anlage spricht uns sehr an und der Service, besonders von Chrysell, der Assistant Managerin, wird ausgesprochen groß geschrieben. Wir sind begeistert.