Ich hatte in der Schule 9 Jahre Englisch und auch ganz ordentliche Noten. Allerdings wurde das freie Sprechen früher im Unterricht nicht so forciert wie heute. Da haben 2 Sprachaufenthalte in England im Alter von Anfang 20 und Anfang 30 ganz gut geholfen.
Ich habe schon immer gerne Bücher auf englisch gelesen. Das hat für den Sprachschatz sehr geholfen, allerdings nicht für die Grammatik. Wenn ich keine Zeit zum Überlegen habe, sondern im Gespräch drauf los quatsche, ist meine Grammatik, insbesondere die korrekte Anwendung der Zeiten, sicher ... ähm ... äußerst verbesserungswürdig.
Zum Ausgleich dafür kenne ich sehr viele Vokabeln, so dass meine Gesprächspartner eigentlich immer verstehen, was ich sage.
Zumindest von den Wörtern her, für den Inhalt, also die Aussage, kann ich nicht sprechen. Amerikaner sind ja höfliche Menschen.
Ab der 7. Klasse hatte ich Latein, was ein Desaster war, das in einer glatten 6 im Halbjahreszeugnis der 8. Klasse gemündet hat. Das konnte ich dann mit Nachhilfe auf eine 4 hinbiegen, und später sogar auf eine 3 im großen Latinum. Wobei ich heute 90 % davon wieder vergessen habe.
Dann hatte ich 3 Jahre Französisch, das ich mit einen Sprachkurs in der Normandie mit 15 Jahren, und mit ein paar Kursen mit ca. 20 Jahren am Leben gehalten habe. Danach habe ich das aber fast nie mehr gebraucht, so dass das voll eingeschlafen ist. Ich kann mich als Tourist mit sehr einfachen Worten zurecht finden, mehr aber auch nicht.
Immerhin habe ich vor 2 Jahren den Campingplatzwart in Südfrankreich verstanden, der uns auf unsere abenteuerliche Steckdosenverbindung am Stromanschluss aufmerksam machte. "S'il pleut ... wuuuffff"
Und ich konnte ihm sogar auf französisch versichern, dass wir das über Nacht wieder "weg machen".
Auf italienisch kann ich nur ein paar Touristenbrocken, die nicht weit reichen, sondern nur die Höflichkeit, ein paar Brocken sagen zu können, bedienen. Auf spanisch ist das noch weniger, wobei es mir genau wie Rainer geht, dass ich spanisch und italienisch verwechseln kann.
Lesen geht ein bisschen besser, scheinbar helfen Lateinkenntnisse, die man eigentlich gar nicht mehr hat, trotzdem bei romanischen Sprachen.
Auf griechisch konnte ich mal 10-20 Worte, die auch nur der Höflichkeit geschuldet waren, aber auch da habe ich 2/3 der wenigen Worte, Floskeln wieder vergessen.
Ansonsten habe ich mich auf Reisen außerhalb dieser Sprachgebiete ehrlich gesagt nie bemüht, ein paar Brocken der Sprache zu lernen. Ich bin im Normalfall auf mehr oder weniger touristischen Pfaden unterwegs, und erwarte eigentlich meistens, dass ich auf englisch als DER Weltsprache verstanden werde. Klappt allerdings lange nicht so oft, wie ich es gerne hätte.
Und dann geht es auch mit Händen und Füßen. Ich werde nie vergessen, wie wir mal in Kanchanaburi in Thailand den Weg zum River Kwai gesucht haben, und niemand, wirklich kein Schwein, verstanden hat, was wir suchen. Bis 10 hätten wir auf Thai zählen können, aber was Fluss heißt wussten wir nicht.
Ich habe dann versucht einen Fluss zu malen, aber da meine Malkünste genauso schlecht wie meine Thai Kenntnisse sind, blieb es beim Rätselraten. Wir haben ihn dann allerdings durch intensives Suchen doch gefunden. River Kwai heißt auf Thai halt ganz anders.
Aber ich finde, das ist das Salz in der Suppe bei Reisen ins sprachlich Unbekannte.
Viele Grüße, Petra