Autor Thema: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste  (Gelesen 3430 mal)

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #60 am: 03. Dezember 2024, 17:12:20 »
8.Tag, 27.4.2024, Samstag

Einmal zum Mars und das ganz ohne Flug






Um halb 7 ziehe ich den Vorhang am Zimmer zur Seite und sehe den Regen. Also lege ich mich gleich nochmal hin. Noch ein Stündchen Schlaf kann aufgrund der letzten Tage nicht schaden.
Gegen 8 Uhr verlasse ich dann doch das Motel und wechsle hinüber zur Tanke. Erstmal Sprit für den Wrangler und die koffeinierte Variante für mich.  Dann gilt es zu überlegen was ich mit dem Regen mache. Ich entscheide mich für die Wanderung zum Long Dong Silver. Aufgrund des Regens ziehe ich meine Regenhose an und fahre dazu ein Meter auf die Seite um die Zapfsäule nicht zu blockieren und damit runter vom Teer. Die ganze Hanksville-Gegend besteht aus extrem weichem Lehm. Der aufgeweichte Boden zeigt nun wozu er im Stande ist und hält den Wrangler erst mal fest. Die Lehmbrocken fliegen mir um die Ohren aber das Auto bewegt sich nicht. Ich bin gezwungen den 4 Wheel Low, die kraftvollste Allradvariante zuzuschalten mit der ich schließlich vom Fleck komme. Ein erster Eindruck was mich heute erwartet.
Alleine schon von der Aktion an der Tankstelle in Hanksville ist das Auto so versifft, dass man kaum einen Türgriff anfassen kann. Auch meine Schuhe sind schwer in Mitleidenschaft geraten. Ich hole mir einen meiner Ersatzschuhe für den rechten Fuß (bei Automatik braucht man den linken Fuß ja nicht) um den Innenbereich des Wagens nicht völlig zu verdrecken.
Der Highway 24 führt mich schnell aus der Stadt nach Westen.




Nach 15 Minuten verlasse ich den Asphalt und fahre 1 Meile auf weicher aber noch machbarer Piste zum Trailhead des Long Dong Silver.
Aussteigen und dabei die Schuhe so wechseln, das man innen nichts verdreckt ist ein kleines Gesamtkunstwerk.





Dann noch die Regenjacke an und auf in den Regen in die braungelben Lehmberge. Schon nach wenigen Metern bin ich um einige Zentimeter gewachsen. Wer hätte gedacht, dass ich auf meine alten Tage noch Plateauschuhe trage. Kratzt man sich den Schlamm vom Schuh ist er nach wenigen Schritten wieder drauf. Die Gegend ist trotz des schlechten Wetters faszinierend, jedenfalls für mich. Wieder ganz anders als das was ich bisher z.B. in New Mexico erlebt habe.




Nach 20 Minuten erreiche ich eine Felsnadel, den Angel of Death. Hinauf auf dem Hügel zu der Felsnadel sinke ich besonders schön ein. Trotzdem habe ich meinen Spaß bei dieser eigenwilligen Wanderung.




Weiter geht es zurück auf den Hauptweg.









Nun erreiche ich ein geschlossenes Tal und sehe den Long Dong Silver zunächst aus der Ferne.





Eine Felsnadel wie aus dem Bilderbuch, nur hebt sie sich bei dem schlechten Wetter noch nicht so gut ab. Der Regen geht immerhin in Tröpfeln über und ich umkreise die Felsnadel.




Während ich mich noch mit einem Wanderer aus Salt Lake City unterhalte dem ich hier begegne, hört der Regen komplett auf und die Sonne spitzt hinter den Wolken hervor. Gutes Timing, so gefällt mir der Long Dong Silver noch besser.
 



Auf dem Rückweg sieht auch der Angel of Death nicht mehr so düster aus. Ein zweites Mal gönne ich mir die Schlammschlacht hinauf zur Felsnadel aber nicht.

Nach insgesamt 2 Stunden bin ich am Auto zurück und versuche meine Wanderschuhe so zu bearbeiten, dass man sie von einem Lehmklumpen unterscheiden kann.





Dann packe ich jeden Schuh in eine Tüte, ziehe wieder meine Ersatzschuhe an und fahre auf dem Highway 24 zum Beginn der Piste der Mars Research Station (Cow Dung Road). Obwohl jetzt fast Mittag ist, erlebe ich hier tolles Licht durch die Sonne die sich durch dichte Wolken kämpft.





So wechselt ständig die Situation welche Ecke der Gegend gerade Lichtstrahlen abbekommt.








Das man sich hier wie auf dem Mars fühlen kann fällt nicht schwer. Wobei ich mir den Mars nicht so bunt vorgestellt hätte aber schon eine abgefahrene Landschaft.




Die Mars Station selbst darf nicht betreten werden aber so ein Blick aus der Nähe beflügelt auch die Fantasie.





Astronauten Teams trainieren hier mit ihren Mars Rovern für einen Einsatz auf dem Roten Planeten.
Man spekuliert auch, dass es auf dem Mars Leben geben könnte und zwar in Form von Endolithen/Mikroorganismen (z.B. Bakterien) die im Gestein leben. Solche Endolithen findet man in großer Zahl im Gestein rund um Hanksville, was die Gegend zusätzlich für das Mars-Projekt interessant macht.







Die Piste führt noch weiter nach Norden mit weiteren Eindrücken der Badlandslandschaft.





Schließlich kehre ich wieder um und halte an den Bentonite Hills.




Die Bentonite Hills sind vielfarbige Hügel mit Bändern aus Rot, Braun, Lila und Grau in verschiedenen Farbtönen.




Der Lehm auf diesen Hügeln ist im trockenen Zustand brüchig und im nassen Zustand glitschig und gummiartig. Ein Pfad führt hinauf auf einen Aussichtspunkt über die Hügel. Leider bahnt sich gerade ein Regenguss an. So muss ich nach ein paar Aufnahmen die Flucht ergreifen und zurück zum Wrangler. Wieder zurück am Highway 24 fahre ich weiter nach Westen.




Zunächst würdige ich noch den prominentesten Felsen der Region, den Factory Butte mit einem kleinen Besuch ...




... und dann werfe ich einen Blick auf eine der verrücktesten Gegenden, die mir bisher im Südwesten untergekommen sind – die Swing Arm City.





Zunächst von oben, leicht erhöht in der Nähe des Factory Buttes bekommt man eine Vorstellung über das Ausmaß des Geländes. Gelbbraune Hügel schwingen sich auf und ab und sind von endlosen Spuren zerfurcht.





Gelegentlich rauscht ein Motoradfahrer durchs Bild dieser völligen Ödnis. Das will ich mir auch von unten ansehen.
Vom Highway 24 führt eine Hauptpiste in das Gelände, die sich dann schnell verzweigt.




An manchen stellen sieht man einzelne oder Gruppen von Wohnmobilen, Trailern und natürlich Motorädern die sich hier in dieser Einöde zum Wochenende niedergelassen haben.




Auf einigen Hügeln sieht man Motoradfahrer bei ihren Sprüngen bei der Abfahrt oder sie düsen eine Anhöhe hinauf.




Alles bizarr, unwirklich aber auch faszinierend. Mit dem Wagen klappere ich einige nette Stellen der Swing Arm City ab und kehre dann zum Highway 24 zurück.




Der Wrangler hat auch etwas gelitten. Vom strahlenden Weiß ist gerade nicht viel geblieben









Weiter geht es auf dem Highway 24 nach Westen...




... bis zum Abzweiger der Piste der Old Notom Road.




Beim Blick nach Osten, finden sich hier nach wenigen Meilen sehr schöne farbige Badlandslandschaften, ...




... die sich vor dem Hintergrund der schneebedeckten Henry Mountains ausbreiten ...




... und beim Blick nach Westen die „Teepees“, ...




... kuppenartige farbenfrohe Lehmhügel.









Zurück am Highway 24 geht es durch den Capitol Reef Nationalpark nach Torrey, wo noch Schneereste vom letzten Wintereinbruch von vor zwei Tagen zu sehen sind. Dafür, dass das wettermäßig heute ein leicht durchwachsener Tag war, bin ich sehr zufrieden was ich alles machen konnte und erleben durfte. Für morgen auf der Fahrt in den Süden Utahs sollte das Wetter laut Wetterdienst keine Probleme bereiten.







Übernachtung: The Noor Hotel, Torrey, Utah, 164 €
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Christina

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #61 am: 03. Dezember 2024, 18:12:11 »
Wieder ein Tag mit grandiosen Landschaften, da gibt es so viel abseits der bekannten Gegenden - unglaublich.

Auf den festklebenden Matsch hätte ich allerdings so überhaupt keine Lust, da wäre meine Unternehmungslust nach dem ersten Erlebnis neben der Tankstelle schon extrem eingeschränkt gewesen.

Das Motel kostet EUR 164 für eine Nacht? Unfassbar, und ich sehe gerade, das das davor war genauso teuer.  :schreck:


LG Christina

Paula

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #62 am: 03. Dezember 2024, 21:21:15 »
Das Auto sieht echt schlimm aus…da wäre ich heute auf den geteerten Wegen geblieben, aber die Aussichten sind wieder unglaublich. Am Highway 95 war ich noch gar nicht und deine heutige Route ist mir auch völlig neu, nur in Torrey waren wir schon mal 2 Nächte als wir den Capitol Reef NP besucht haben. Ich sehe ich muss noch mal länger nach Utah!
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #63 am: 03. Dezember 2024, 22:56:40 »
Das Motel kostet EUR 164 für eine Nacht? Unfassbar, und ich sehe gerade, das das davor war genauso teuer.  :schreck:

Die Motels sind dort verhältnismäßig teuer, wie gesagt, wir waren im "Broken Spur" in Torrey die beiden Nächte davor, das ist nur 2 Meilen von dem "Noor" Motel entfernt, wo Horst übernachtet hat, auch unser Motel hat knapp 150$ pro Nacht gekostet. So teuer war sonst nur noch das Motel in Moab, da sind die Preise auch schon seit vielen Jahren ziemlich abgehoben.

Ansonsten findet man aber immer noch gute Motels für deutlich unter 100$, wenn es nicht im absoluten Hotspot sein muss. Die günstigsten Motels unserer Reise waren das Quality Inn in Santa Fe und in St. George für jeweils 75$ plus Tax. Das schlechteste Motel hatten wir am Bryce Canyon für 86€, das war die Bryce UpTop Lodge. Ein grottiges, kleines Zimmer mit desolatem Bett (mein Bettkasten war total zerbrochen). Machte auf Booking.com eigentlich einen brauchbaren Eindruck, war aber leider Schrott. Das unweite Rubys inn (der Klassiker am Bryce Canyon) verlangte allerdings abgeschmackte 330(!!)$ pro Nacht. Dann geht eben auch mal ein Schrottzimmer...

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #64 am: 06. Dezember 2024, 17:25:03 »
9.Tag, 28.4.2024, Sonntag

Es werde Licht





Wie üblich verlasse ich das Motel am Morgen bevor die Sonne aufgeht.





Es ist kalt, sehr kalt. Etwa 0 Grad. Von Torrey geht es auf den Highway 12 nach Süden, mit Blick auf verschneite Berge.

Der Highway hat nicht nur den Zusatz Scenic Byway sondern gilt als einer der schönsten im Südwesten zusammen mit der 95. Die Straße gewinnt an Höhe. Am Boulder Pass ist mit 9600 Fuß/ 2926m (!) der höchste Punkt erreicht. Hier zeigt mein Wrangler mir -3 Grad Celsius an. Am Straßenrand türmen sich Schneefelder.
Auf der anderen Seite des Passes geht es wieder hinab.



In Boulder City, einem auch später am Tag verschlafenen Nest organisiere ich mir einen Kaffee und fahre noch eine Meile aus dem Ort hinaus und parke dann meinen Wagen am Straßenrand.








Ein kurzer Aufstieg über wellenförmige Slickrockfelsen soll mich zum Boulder Hoodoo führen.



Ich bin kurz davor den Hoodoo zu erreichen aber das letzte Stück ist zu steil und abschüssig.




Also noch mal zurück und eine andere Variante im Bogen führt mich schließlich hinauf zu der sehenswerten Felsfigur.





Die nächsten 2 Stunden prägt der Scenic Byway 12 in auf und ab mit seinen vielen sehenswerten Landschaftsbildern.





Bei Cannonville verlasse ich die 12 und fahre nach Süden zum Grosvenor Arch, ...




... ein ausgesprochen ungewöhnlich geformter Felsbogen, der aus einem Fels herauswächst.





Jetzt folgt das Highlight des Tages und das ist diesmal kein Ziel sondern der Weg, genauer gesagt eine Piste, die CCR / Cottonwood Canyon Road.




Die 47 Meilen lange Cottonwood Canyon Road (CCR) windet sich durch das Grand Staircase Escalante National Monument (GSENM) und verbindet den Highway 89 mit dem nördlich verlaufenden Highway 12. Sie lässt sich auch sehr gut als Abkürzung zwischen dem Bryce Canyon Nationalpark und Page, AZ nutzen.



Aufgrund der extrem reizvollen Landschaft ist es allerdings nur eine streckenmäßige Abkürzung.



Zum Staunen und Fotografieren ist man immer wieder zum Anhalten genötigt. Somit wäre es zeitlich nur dann schneller, wenn man sich während der Fahrt die Augen verbindet und natürlich auch keine der vielen Gelegenheiten für Wanderungen nutzt, die sich entlang der Piste ergeben.



Bei trockenem Wetter könnte man die CCR auch mit einem PKW befahren, nach Regenfällen ist die Strecke aber auch immer wieder vom BLM (Bureau of Land Management) komplett gesperrt.
Die Landschaft entlang der CCR wird immer bunter, liefert Farben und Formen die Lust auf mehr machen.


.
Zunächst wird jetzt mal etwas gewandert und das in einer engen Schlucht, in den Cottonwood Canyon Narrows. Eigentlich hatte ich mir überlegt die Narrows nach Süden zu laufen.




Tatsächlich schaffe ich es aber aus Versehen nach Norden zu gehen, was mir aufgrund der windungsreichen Slots nicht auffällt.



.
In dem Fall aber nicht schlimm. Der Nordteil der Narrows ist mindestens genauso schön wie der Süden und liefert mir jede Menge Motive und ein paar harmlose Klettereinlagen. Mehr kann man nicht erwarten.




Es ist nun früher Nachmittag. Eine Tageszeit über die Fotografen eher die Nase rümpfen. Kein Problem, zum einen bin ich ja kein Fotograf ...




... und zum andern beginnen die Hügel an der wohl schönsten Stelle der CCR, dem Candyland, aufgrund einer eigentümlichen Wolken-Lichtstimmung zu leuchten.




Die Cottonwood Canyon Road schlängelt sich hier zu den bunten Lehmtürmen und hinab und wieder hinauf.




Eine an sich schon surreale Landschaft die sich nun auch noch besonders eindrucksvoll präsentiert. Die Gegend mutet wie eine Gruppe versteinerter Riesen auf dem Weg zum nächsten Faschingsball an. Der im Internet verbreitete Name Candyland mit den Felsen als übergroße bunte Bonbons, passt aber auch ganz gut. Endlich mal Süßes völlig zuckerfrei.




Die CCR zeigt auf ihrem weiteren Weg nach Süden ...




... noch weitere sehenswerte Felsstrukturen und Farben.




Noch ein paar Meilen weiter zweigt die Brigham Plains Road nach Osten ab.




Dieser Piste folge ich ein paar hundert Meter steil in Serpentinen hinauf auf eine Anhöhe, die der Wrangler problemlos meistert.




Von oben bietet sich auch der Blick hinüber zur Kuppe des Yellow Rock.
Vor 18 Jahren war ich da schon mal oben und nun bei seinem Anblick sticht mich der Hafer und ich entscheide mich spontan zum Aufstieg.



.
Also wieder hinunter zur CCR, den Wagen am Hackberry Canyon geparkt, über Steine durch den Bach gewatet und schon nach wenigen Minuten ist die Furche im Fels, die den Aufstieg auf den Yellow Rock auf einem steilen Pfad ermöglicht, erreicht.




Einige Schweißtropfen später bin ich oben und halte auf den Yellow Rock zu.




Gelb, orange, weiß, grau, rot, Slickrock, Brainrocks, einige Wassertümpel, ein faszinierendes Sortiment, das die Sinne beschäftigt.




Leider ist die Sonne hinter dichten Wolken verschwunden.












Ich steige erstmal hinauf auf den Gipfel des Yellow Rock.





Nach einigen Aufnahmen will ich gerade wieder nach unten zu den farbigen Brainrocks gehen, als die Sonne durch die Wolken lugt.




Nun gilt es schnell den steilen Abstieg vom Gipfel zu schaffen.




Nach ein paar Minuten bin ich unten und die Sonne ist noch da.



Also nochmal das gelb-orange Wunder im rechten Licht.



























Nach 15 Minuten ist die Sonnenshow wieder vorbei und da es inzwischen schon Abend ist, sehe ich zu vom Berg wieder herunter zu kommen. Während der Aufstieg eher schweißtreibend ist. Geht es beim kniffligen Abstieg eher darum nicht als Skifahrer ohne Ski den Hang hinab zu rutschen. Schließlich bin ich unten und kurz danach wieder am Auto. Der letzte Teil der CCR führt zum Highway 89 und von dort Richtung Page, Arizona.



Mein Ziel und Übernachtungsort liegt aber schon ein paar Meilen vor Page, in Bigwater noch in Utah. Dort beziehe ich wie üblich ein Motel, diesmal für einige Tage, denn hier habe ich einiges vor.


Übernachtung: Rodeway Inn & Suites, Big Water, Utah, 73 €



Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Christina

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #65 am: 06. Dezember 2024, 18:15:02 »
Wieder tolle Steinformationen, besonders der bunte Yellowrock gefällt mir. Und auch das vermeintlich nicht so perfekte Wetter liefert immer wieder wunderbare Lichtstimmungen.

Insgesamt wären mir das aber viel zu viele unbefestigte Strassen, in Finnland bin ich schon immer froh, wenn es nicht allzuviele Kilometer auf nicht geteerten Strassen sind und dort sind die alle Pkw tauglich, aber du fährst gefühlt die Mehrheit deiner Tagesstrecken unbefestigt und nicht Pkw tauglich.


LG Christina

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #66 am: 09. Dezember 2024, 08:31:52 »
Insgesamt wären mir das aber viel zu viele unbefestigte Strassen, in Finnland bin ich schon immer froh, wenn es nicht allzuviele Kilometer auf nicht geteerten Strassen sind und dort sind die alle Pkw tauglich, aber du fährst gefühlt die Mehrheit deiner Tagesstrecken unbefestigt und nicht Pkw tauglich.
Ich habe jetzt das Verhältnis nicht ausgerechnet aber bin mir sicher dass die Mehrheit bei dieser Reise schon auf Asphalt liegt.
Aber ich gebe gerne zu, dass ich hier wie anderswo schon gerne auf Pisten unterwegs bin, weil mich das an Orte bringt, die meist mehr Einsamkeit bieten. Diesen Kontrast zu dem was man von zu Hause kennt, mag ich doch recht gerne und so locken mich diese Pisten generell immer, zumal wenn ich so ein tolles Auto wie den Jeep Wrangler zur Verfügung haben kann.
Mit dem hättest Du Dich das auch getraut.  ;)
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Susan

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #67 am: 09. Dezember 2024, 12:35:43 »
Eigentlich sind wir ja mehr auf WoMo-Urlaub eingestellt, doch diese Bilder von den tolllen Landschaften verlocken doch wieder zu einer Autotour  ;) Besonders, wenn man jetzt Wrangler buchen kann.

Die Badlands oben bei Hanksville wirken ja schon schön außerirdisch. Diese Motocross Strecke ist irre bzw. die, die die fahren.
Liebe Grüße
Susan

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #68 am: 09. Dezember 2024, 16:32:31 »
Eigentlich sind wir ja mehr auf WoMo-Urlaub eingestellt, doch diese Bilder von den tolllen Landschaften verlocken doch wieder zu einer Autotour  ;) Besonders, wenn man jetzt Wrangler buchen kann.
Den Wrangler gibt es übrigens auch am Airport in Las Vegas.
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Rainer

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #69 am: 09. Dezember 2024, 19:31:17 »
Ich habe für nächstes Jahr nach Mietwagen ab/bis Phoenix geschaut (unser Flug geht dahin), da kann man jetzt auch bei Alamo den Jeep Wrangler buchen. Anscheinend hat Alamo das Portfolio für deutsche Urlauber grundsätzlich erweitert. Da werden auch alle möglichen andere Typen angeboten (auch PickUp und große Vans und spezielle Luxus SUVs und so weiter), wie es aussieht, das volle Sortiment.

Das war nicht immer so, früher war das Angebot für deutsche Urlauber eingeschränkt auf die gängigsten Modelle. Und den Jeep Wrangler gibt es als 2-Türer und als 4-Türer, bzw. es gibt einen "Renegade" und einen "Rubicon". Ob das die Bezeichnung für den 2-Türer und 4-Türer ist, weiß ich allerdings nicht, aber es sieht zumindest so aus.

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #70 am: 09. Dezember 2024, 21:58:35 »
Der Renegade ist kein Wrangler.
Zitat
Der Jeep Renegade ist ein Fahrzeug der Mini-SUV-Klasse des Automobilkonzerns Stellantis, der unter der Automobilmarke Jeep produziert und verkauft wird.
Quelle Wikipedia


Währenddessen ist der Wrangler Rubicon erste Wahl wenn man auch anspruchsvollere Pisten fahren möchte:
Zitat
Die Ausstattungsreihe Rubicon ist für den härteren Offroad-Einsatz vorgesehen. Mit verstärkten Achsen sowie einer besseren Gelände-Untersetzung soll er jeder Aufgabe gewachsen sein.
Quelle Wikipedia
Am Tag 11 war ich schon froh, dass ich die Variante Rubicon hatte.
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Rainer

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #71 am: 10. Dezember 2024, 01:40:37 »
Der Renegade ist kein Wrangler.
Zitat
Der Jeep Renegade ist ein Fahrzeug der Mini-SUV-Klasse des Automobilkonzerns Stellantis, der unter der Automobilmarke Jeep produziert und verkauft wird.

Der Wikipedia Eintrag für den Wrangler fängt allerdings mit fast dem selben Satz an:

Zitat
Der Jeep Wrangler ist ein Geländewagen des Automobilkonzerns Stellantis, der unter der Automobilmarke Jeep produziert und verkauft wird.

Der Renegade ist kleiner,  das sieht man auch. Ich kenne die beide nicht, aber auf der Buchungsseite wurde es so dargestellt, als wäre der eine mit 2 Türen und der andere mit 4 Türen. Dass der Renegade kein Wrangler ist, würde mir nicht auffallen, ich dachte sowieso, dass Wrangler und Rubicon nicht dasselbe ist.

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #72 am: 10. Dezember 2024, 16:38:24 »
Für die meisten Leute die mal eine einfache Piste fahren wollen die nicht asphaltiert ist wie die Cottonwood Canyon Road, oder bei Hanksville die Strecke zum Moonscape Overlook oder die House Rock Valley Road zum Trailhead der Wave usw. reicht der Renegade völlig aus.
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Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #73 am: 10. Dezember 2024, 16:42:23 »
10.Tag, 29.4.2024, Montag

Ein Erholungstag




Nach dem diversen Kraxeleien gestern will ich es heute etwas gemütlicher angehen lassen. Trotzdem sitze ich um 6 Uhr morgens schon wieder im Wrangler und fahre ein kurzes Stück zurück auf die Cottonwood Canyon Road. Um meinem Muskelkater etwas Erholung zu spendieren soll es heute Morgen erstmal eine kleine kurze Tour werden und zwar zu den nördlichen Rimrocks. Doch da bin ich wohl etwas suboptimal informiert. Weite Strecken zu laufen gibt es nicht.




Von der Piste ist man in 15 Minuten an der Abbruchkante unter der sich die Hoodoopilze auftürmen. Dort hinunter zu kommen ist nun nicht ganz so einfach.




Zunächst führt ein Pfad an die Gruppe heran.



Dort braucht es aber einige Versuche und natürlich habe ich auch alle Hände voll zu tun um halbwegs aufrecht zu bleiben.





Auch von einer Kleingruppe zur anderen zu gelangen, ist jeweils eine kleine Durchschlageübung, die für meine müden Beine fordernd ist.





Nach einer Stunde bin ich dann allerdings aufgewärmt wozu auch die aufsteigende Sonne ihren Beitrag leistet.





Die Hoodoos sind erstaunlich groß, was ohne Größenvergleich schwer vorstellbar ist. Da ich hier völlig alleine bin muss ich mich mal wieder opfern und die gefürchteten 10 Sekunden Sprints hinlegen um vor Ablauf des Selbstauslöser Countdowns an Ort und Stelle zu sein, was mir auch manch kuriose Einlage serviert.












Auf jeden Fall macht es wie üblich in solchen Gebieten großen Spaß auf Entdeckungssuche zu gehen, wobei ich auch einen blauen Schlumpfhoodoo aufspüre.





Bevor ich hier noch schlimmeres finde klettere ich wieder den Hang hinauf und kehre zum Wagen zurück.




In Big Water gibt es ein kleines Zentrum für Touristen der Region in das ich mal einen Blick werfe. Bemerkenswert der sachdienliche Hinweis an der Tür.




Im Center gibt es Informationen und Tipps wie z.B. „Stay on Roads“.



Auf dem Weg nach Page fahre ich hinauf zu einem Aussichtspunkt über die Lake Powell Marina. Der Wasserstand des Stausees ist ja seit vielen Jahren problematisch. Den höchsten Stand hatte der See 1983 nachdem er vollgefüllt war, 2022 war der tiefste Stand. Generell verliert der See jedes Jahr an Substanz.




Apropos Wasser – leider muss ich etwas davon verschwenden. Der Wrangler braucht dringend eine Wagenwäsche, um den Hanksville-Schlamm von Türen und Fenstern zu befreien. Das gelingt dann auch in einer Waschgarage in Page.




Danach geht es noch in den Supermarkt zur nötigen Grundversorgung und zu einer kleinen Location bei Page namens New Wave.




Also eine Wave im Mini-Format mit einigen netten Felsen drum rum.





Danach fahre ich aufs Zimmer und lege mich mal eine Stunde aufs Ohr um etwas Schlaf nachzuholen, wobei es mehr ein Dösen wird.




Danach geht es wieder on the road, ein Stück nach Westen auf dem Highway 89 bis zum Abzweig der Piste zur Old Paria.




Die Piste führt in eine der buntesten Badlandslandschaften des Südwestens. Früher gab es hier auch mal ein Movie-Set aus den Tagen als Clint Eastwood hier Western gedreht hatte. Die sind inzwischen verschwunden.




Geblieben sind die Sedimente aus buntem Ton die in rot, violett, pastell und weiß in der Sonne Utahs leuchten und der Erosion ausgesetzt sind.









Das soll für heute genug sein. Morgen habe ich nicht nur viel vor, es geht auch sehr früh aus dem Bett und ich will im Dunklen eine Piste fahren die den Wrangler mal so richtig fordern könnte. Mal sehen ob das alles so klappt wie ich es erhoffe. Also noch eine Mütze Schlaf in Vorfreude auf morgen.



Übernachtung: Rodeway Inn & Suites, Big Water, Utah, 73 €


Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Christina

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #74 am: 10. Dezember 2024, 18:25:30 »
Auch das reduzierte Programm hat dich zu wieder tollen Landschaften geführt, weiß/braune Hoodoos und rot/bunt gestreifte Felsen, die Vielfalt ist wirklich erstaunlich.

Für das Foto mit dem Blick aus dem Autofenster war sicherlich auch ein Sprint nötig  :)

War mir gar nicht bewusst, dass der Lake Powell erst in den 1980iger "gebaut" wurde (oder vielleicht in den 70igern, ich weiß nicht, wie lange es gedauert hat, bis er voll war?).



LG Christina