Autor Thema: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste  (Gelesen 3364 mal)

Christina

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #15 am: 12. November 2024, 19:57:59 »
War in dem Motel denn alles ausgebucht, denn sonst wäre es doch kein Problem gewesen, dir einfach auch ohne die Buchung zu finden, ein Zimmer zu geben, zum booking Preis.
Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher ob nicht sogar schon das Geld abgebucht war als ich angekommen bin aber auch das Motel war wegen des Festivals ausgebucht.

Oh, dann wars ja wirklich gut, dass deine Buchung noch gefunden wurde.


LG Christina

Christina

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #16 am: 12. November 2024, 20:12:22 »
Das war eine weite Fahrt, aber auf solch einsamen Strassen ist das doch wesentlich entspannter, als auf vollen Autobahnen (jetzt gerade wieder auf den leeren französischen Autobahnen erlebt und in Finnland ist es ja auch so).

Sehr schöne Fotos im Nachmittagslicht und dann bei Sonnenuntergang im Saguaro National Park. Hast du keinen Jahrespass gekauft?

Ich war damals im Oktober dort, da haben zwar keine Kakteen geblüht, aber es war genauso heiss, das wir mir obwohl mir damals die Hitze noch nicht so viel ausgemacht hat, schon zu viel und wäre es heute erst recht. Ich glaube, die Gegend würde ich heute nur noch in den Wintermonaten besuchen, aber dann hat man halt das Problem, dass in höheren Lagen, die man im gleichen Urlaub auch auf der Route hat, Schnee liegen kann.


LG Christina

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #17 am: 12. November 2024, 21:14:25 »
Unweit von Deinem Motel ist übrigens auch ein Texas Roadhouse (fast schon fussläufig erreichbar), das ist für uns der Grund für die Wahl der Unterkunft. Wir haben dort (Tucson/Marana) schon einmal vor einigen Jahren übernachtet. Die Ecke ist nicht so wahnsinnig teuer wie andere Hotspots.
Hallo Rainer, ich habe das Motel gebucht, weil es dort einen Wal-Mart gab (wo ich mich gleich mal eingedeckt habe) und es sehr nah in den Saguaro Park West und an der Interstate lag.


Hast du keinen Jahrespass gekauft?
Hallo Christina, ich war letztendlich dann doch so wenig in klassischen Parks, dass ich nur noch zweimal (eher kostengünstigere) Nationalparks aufgesucht habe.
Der Saguaro West Eintritt ist dann auch für 7 Tage inklusive dem Ostteil gültig.
Hatte mir das durchgerechnet, der Jahrespass kostet 80$, meine 3 Parks zusammen 60$.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Paula

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #18 am: 13. November 2024, 08:54:47 »
neben roten Felsen sind die Saguaros das schönste was die USA an Natur zu bieten haben  ^-^
in Tuscon war ich noch nicht, da steht schon ganz lange auf meiner Liste (seufz). Wie kommst du denn mit den langen Fahrten zurecht? Bisher wart ihr ja auch immer zu zweit unterwegs, da kann man sich abwechseln, das ist einer der Punkte bei der ich Bedenken habe wenn ich allein reise...
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #19 am: 13. November 2024, 11:45:24 »
Die Tour geht ja schon mal richtig schön los  :herz:
Liebe Grüße
Susan

Silv

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #20 am: 13. November 2024, 13:17:00 »
Bei meiner 1. USA-Reise fuhren wir auch durch den Saguaro NP und Tucson. Das war 1994 - da hat man 3x überlegt, ob man auf den Auslöser an der Kamera drückt  ;D
Liebe Grüße
Silvia

Rainer

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #21 am: 13. November 2024, 13:49:58 »
Der Saguaro West Eintritt ist dann auch für 7 Tage inklusive dem Ostteil gültig.
Hatte mir das durchgerechnet, der Jahrespass kostet 80$, meine 3 Parks zusammen 60$.

Auf die 20$ wäre es wahrscheinlich auch nicht mehr angekommen, ich hätte zudem gar nicht gewusst, dass die Saguaro Parks billiger sind....

Wir hatten aber auch mehr Nationalparks auf der Liste und haben deswegen sofort den Annual Pass gekauft. Da hat es übrigens eine Änderung gegeben, der Pass hat nur noch ein einziges Unterschriftsfeld. So wie früher, dass man den Pass auf zwei Parteien ausstellen kann, das geht nicht mehr. Aber 80$ ist trotzdem noch ein sehr fairer Preis, die großen Parks (Bryce, Zion, Arches, Yosemite, Grand Canyon, Yellowstone u.v.m.) kosten inzwischen alle 35$ im Einzeleintritt.

Rainer

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #22 am: 13. November 2024, 13:52:26 »
Das war 1994 - da hat man 3x überlegt, ob man auf den Auslöser an der Kamera drückt  ;D

Nicht nur das - wir waren 1996 zum ersten Mal in den USA und hatten für den Besuch im Death Valley eigens einen Schwarzweiss Film mitgenommen....

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #23 am: 13. November 2024, 14:46:33 »
Wie kommst du denn mit den langen Fahrten zurecht? Bisher wart ihr ja auch immer zu zweit unterwegs, da kann man sich abwechseln, das ist einer der Punkte bei der ich Bedenken habe wenn ich allein reise...
So lange Fahrten ohne bedeutsames Ziel dazwischen wie an diesem Tag hatte ich sonst nicht mehr.
Natürlich waren trotzdem noch einige Meilen abzuspulen. Da haben aber das tolle Auto und der Tempomat zum einen ordentlich Spaß gemacht und dann auch konkret durch den Tempomat beim Fahren entlastet. Manche Staub-Piste war sowieso eher ein Erlebnis als nur abgespulte Meilen. Angenehm war auch mal endlich wieder richtig Zeit zum Musikhören zu haben, was ich mir zu Hause trotzdem ich ausgewiesener Muskifan bin, leider viel zu selten gönne.  Dazu kam dann noch die Möglichkeit, manches der letzten Monate einfach ein bisschen sacken zu lassen und die zunemend interessanter werdende Landschaft an sich vorbeifliegen zu lassen.
Zusammengefasst - kein Problem. ;)


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Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #24 am: 13. November 2024, 14:48:12 »
Das war 1994 - da hat man 3x überlegt, ob man auf den Auslöser an der Kamera drückt  ;D

Nicht nur das - wir waren 1996 zum ersten Mal in den USA und hatten für den Besuch im Death Valley eigens einen Schwarzweiss Film mitgenommen....
Meine erste USA-Reise war 1990 mit meinem Vater und ich hatte einen 400er Film für die Nachtaufnahmen in Las Vegas dabei ...
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Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #25 am: 15. November 2024, 17:16:36 »
3.Tag, 22.4.2024, Montag


Es geht aufwärts





Um kurz nach 4 beendet mein Handywecker die doch irgendwie zu kurze Nacht. Na ja, ist ja selbstgewählt. Einerseits will ich den Saguaro Park Ost bei schönem Licht und erträglichen Temperaturen erleben, andererseits heute noch die Strecke bis Show Low in den Norden fahren, auch dafür macht es Sinn, das Programm nicht zu weit nach hinten zu schieben.
Um 5.30 Uhr macht der Ostteil des Saguaro National Parks Rincon Mountain Section die Schranke auf.




Nach einer Fahrt von einer Stunde von meinem Motel zum Parkeingang (der im Übrigen gar nicht so leicht zu finden ist, wie Rainer bestätigen wird) treffe ich genau zur Parköffnung dort ein, rolle in den Park und halte nach wenigen Metern für die ersten Fotos, ...




... noch bevor die Sonne über die Rincon Mountains blickt.
Der Jeep Wrangler folgt dem geteerten Cactus Forest Drive der sich als Rundstraße durch den Park schlängelt. Besonders schön ist der Sonoran Desert Overlook, gut eine Meile vom Parkeingang entfernt.





Hier schieben sich schließlich auch die ersten Sonnenstrahlen über den Berg und die Natur erwacht.














Was sofort ins Auge sticht sind die herrlichen gelben Blumenteppiche die zu dieser Jahreszeit den ganzen Ostteil des Parks einfärben.










Lohnenswert ist auch die kurze ungeteerte Stichstraße zum Mica View und die Möglichkeit dort einen Trail zu gehen. So entscheide ich mich für die Rundkombination aus Mica View und Cactus Forest Trail (zusammen etwa 3 km).









Jetzt so zwischen 7 und 8 Uhr sind schon um die 80 Grad Fahrenheit/ 27 °C was sich aber noch ganz gut aushalten lässt. Für die Mathefreaks die Umrechnungsformel in °C: (°F − 32) * 5/9 =  °C





Die Saguaros nehmen immer wieder die irrwitzigsten Formen an.















Danach fahre ich weiter auf dem Cactus Forest Drive und halte immer wieder entlang der Straße für Aufnahmen.





Eine besonders schöne Ecke zum herumstöbern und der Jagd nach Motiven ist der Javelina Rocks Overlook inmitten von Felsen.
Danach mache ich den kurzen Abstecher zur Javelina Picnic Area, gehe kurz eine Runde mit der Kamera und nehme dann ein spätes Frühstück oder frühes Mittagessen mit Cornflakes und Haferflocken am überdachten Picknickplatz ein.

Es ist jetzt jenseits von 11 Uhr und schon ordentlich heiß. 37°C ist für weitere Aktivitäten in der Mittagssonne wenig spaßfördernd. Also breche ich meine Zelte in Tucson wieder ab und fahre über die Highways 77 und 60 nach Norden. Auch hier kommt der abstandsmessende Tempomat wieder groß raus und ich brauche nur eine Hand zum Lenken, (fast) alles andere macht der Wrangler. So kann ich die Landschaft genießen, die sich mit jedem Kilometer nach Norden zu wandeln scheint. Zunächst noch große Saguaro-Ansammlungen, die in einzelne Exemplare übergehen, schließlich ganz verschwinden und die Straße zunehmend an Höhe gewinnt.
Übrigens am dritten Tag nacheinander fahre ich an einem großen Knast vorbei, was man neben dem „Prison“- Schild auch an dem Ratschlag erkennen kann, hier keine Anhalter mitzunehmen.





Die Gegend zwischen Globe und Show Low wird klar vom Salt River Canyon dominiert. Bevor ich den auf den vielen Aussichtsmöglichkeiten entlang des Highways bewundere, biege ich auf eine Piste ab die ich bei Google Maps entdeckt hatte. Die sollte zu einem Punkt führen wo man dem Canyon recht nah kommen könnte. An der Ghosttown Seneca geht es auf eine Piste, durch einen kleinen Bachlauf und auf eine Anhöhe hinauf (Phillips Mine Road). Vielleicht nicht mit jedem Auto gut machbar. Mit halbwegs High Clearance kein Problem.
Oben angekommen, ist eine Kehre wo man den Wagen abstellen kann ...



... und tatsächlich dort oben, vom Rim, bietet sich ein wahrhaft atemberaubender Blick nach links in den Mule Hoof Canyon, ...




... eines der Seitentäler des Salt River Canyons und auf die steil abfallenden Felsklippen gegenüber, ...




.
... an deren rechtem Rand nach Regenfällen ein mächtiger Wasserfall fast 80 Meter in die Tiefe stürzt. Der Seneca River plätschert über Steinblöcke vom Rand der Schlucht und es gibt teilweise ein Geländer, dass einen kurzen Weg am Rim entlang absichert. Mir ist es heute vergönnt die Seneca Falls in ihrer vollen Pracht zu sehen, sogar Regenbogenfarben funkeln in dem stürzenden Wasserband – wunderbar. Sehr zufrieden trete ich den Rückweg zum Highway 60 an.
Nachträglich habe ich erst durch Zufall im Internet gelesen, dass man hier ein Permit des San Carlos Indianer Reservats braucht. Das ist ja generell in vielen Regionen des Südwestens ein Problem, dazu Hinweise und Informationen zu bekommen und auch vor Ort hat absolut nichts darauf hingedeutet. Auf das Thema komme ich zum Ende der Reise noch einmal zu sprechen.




Der Salt River Canyon Scenic Drive ist ein 87 Meilen langer Abschnitt des Highway 60, der die beiden Städte Globe und Show Low miteinander verbindet. Herzstück des Scenic Drive ist dabei die Schlucht des Salt River, der sich hier fast 700 Meter in die Tiefe gegraben hat. Ist man zuvor fast 40 Meilen durch eine flache, mit Wacholderbäumen bestandene Hochebene gefahren, öffnet sich nun plötzlich der Blick auf eine wilde Canyonlandschaft, die mit etwas guten Willen durchaus an den etwas größeren Grand Canyon erinnert - nur mit dem Unterschied, dass man hier direkt bis auf den Grund der Schlucht hinunter bis zur Brücke des Salt River fahren kann.





Während Tucson auf rund 700 Höhenmeter liegt, befindet sich der Rim des Salt River Canyons auf über 1300 Höhenmeter. Demzufolge ist es auch ein paar angenehme Grad kühler geworden. Nicht nur deshalb komme ich aufgrund der vielen Haltepunkt kaum voran.




Immer wenn ich denke, das war jetzt der letzte Viewpoint an dem ich stoppe, denke ich dann doch wieder ok, den nehme ich noch mit.

Irgendwann ist der letzte Viewpoint passiert und die letzten Meilen nach Show Low werden abgespult. Wenn man durch diese ariden Landstriche fährt, fällt es manchmal gar nicht auf, wie hoch man sich an vielen Orten im amerikanischen Südwesten befindet.
Während Tucson noch auf 728 Metern über Meereshöhe liegt, befindet sich Show Low auf stattlichen 1935 Metern. Bemerkenswert, dass die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands gerade mal läppische 1000 Meter höher liegt als dieses Nest.





Am frühen Abend erreiche ich mein Motel und das Städtchen Show Low.
Heute gehe ich mal in ein Restaurant. Na ja Restaurant, zum Pizza Hut, wie in ganz alten Zeiten. Die alten Zeiten bekommen aber einen Dämpfer, denn erstens ist da kein Besteck mehr vorgesehen (auf Nachfrage bekommt man eine eingeschweißte Plastikgabel und ebensolches Messer) - und zweitens haut mich die Pizza auch so nicht gerade vom Hocker.
Früher war alles besser ... na ja nicht ganz, die Natur ist so schön wie früher. :D


Übernachtung: KC Motel, Show Low, Arizona, 81 €
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Christina

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #26 am: 15. November 2024, 18:32:39 »
Zwei tolle unterschiedliche Landschaften hast du heute gesehen.

Das frühe Aufstehen für den Saguaro Nationalpark hat sich mit den Sonnenaufgangsbildern absolut gelohnt und die gelben Blumen sind ja wunderbar.

Vom Salt River Canyon habe ich (soweit ich mich erinnere) noch nie etwas gehört, erinnert tatsächlich ein bisschen an den Grand Canyon. Auf jeden Fall eine tolle Gegend.

Nur noch Plastikbesteck auf Nachfrage beim Pizza Hut, unverständlich. Wobei in den USA und Kanada allgemein und bei Pizza Hut im speziellen das Konzept beim Pizza Essen ja sowieso das mit der Hand essen ist, die Pizza ist ja deshalb schon in einzelne Stücke vorgeschnitten, da kann ich mich an mein Erstaunen beim ersten Mal noch gut erinnern.


LG Christina

Susan

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #27 am: 15. November 2024, 19:57:20 »
 :herz: Wunderschön, diese gelben Blümchen und die Kakteen!

Bei 37°C schon um 11 Uhr wären selbst wir weiter in den Norden gefahren  ;) Toll auch der Abstecher zum Overlook an der Philips Mine Road.
Wir hatten seinerzeit leider vorher von den Permits gelesen und daher nur die Salt River Canyon Overlooks an der 60 angefahren. Was natürlich auch toll war.  8)

Pizza mit Plastikbesteck?  :o
Liebe Grüße
Susan

Silv

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #28 am: 16. November 2024, 11:26:18 »
Sehr schöne Fotos beim Sonnenaufgang. Um diese Zeit sind bestimmt auch noch wenige andere Menschen unterwegs.  :)
Liebe Grüße
Silvia

Rainer

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #29 am: 16. November 2024, 17:27:16 »
Nach einer Fahrt von einer Stunde von meinem Motel zum Parkeingang (der im Übrigen gar nicht so leicht zu finden ist, wie Rainer bestätigen wird)

Das ist wohl wahr, es gibt keinen anderen Nationalpark der so schlecht zu finden ist wie dieser. In den ersten Jahren (2005, 2006) haben wir ihn schlicht überhaupt nicht gefunden. Damals hatten wir noch keine Navi die Ausschilderung existiert faktisch nicht.

Später haben wir es mit Navi versucht, das ist aber auch nicht einfach, weil unsere Navi den Park nicht kannte.... erst als ich via Google und Wikipedia irgendwann mal die absoluten Koordinaten des Parkeingangs gefunden hatte, konnte ich diese in die Navi eingeben, die uns dann endlich richtig navigierte. Dieses Jahr waren wir ca. 1 Woche vor Dir auch wieder dort, aber ich hatte am Tag zuvor wahrscheinlich an der Navi und den Einstellungen herumgespielt und aus Versehen nicht auf "schnellste Strecke" sondern auf "kürzeste Strecke" umgestellt, wir kamen ja fast vom gleichen Ort (Marana) wie Du und sind abenteuerlich(!) quer durch Tucson gefahren, am Ende dann noch auf einer sehr kleinen Gravelroad an privaten Häusern und Grundstücken vorbei, wir hatten längst die Hoffnung aufgegeben, auf dem richtigen Weg zu sein, als der Weg dann letztendlich doch auf eine größere Zufahrt einbog, und kaum waren wir dort links abgebogen, kam auch schon das Schild "Visitorcenter" inkl. Eingang... chaotischer geht es kaum.

Zugegebenermaßen ist der Park auch vergleichsweise klein, es gibt ja nur die paar Parkplätze direkt am Visitorcenter und die paar Parkbuchten auf dem Drive, der aber auch nicht besonders lang ist. Ich mag den Park trotzdem und wir haben auch die vielen gelben Blumen gesehen und abgelichtet. Wie schon angedeutet, ich könnte nicht einmal sagen, wie hoch der einfache Eintritt ist. Diese komische blaue Saguaro haben wir übrigens nicht gesehen?!

Für die Mathefreaks die Umrechnungsformel in °C: (°F − 32) * 5/9 =  °C

Diese "richtige" Formel ist selbst für Mathefreaks zu freakig, weswegen ich mir eine Annäherung ausgedacht habe, die möglichst einfach zu merken und auch möglichst einfach zu rechnen ist, ohne allzu große Fehler zu produzieren, und diese vereinfachte Formel lautet: °F/2  - 13 =  °C. In Worten: Fahrenheit geteilt durch 2, danach 13 abziehen, ergibt Celsius. Je kälter oder heißer es wird, umso größer wird der Fehler, aber im normalen Temperaturbereich des USA Urlaubs (ca. zwischen 70 und 100 Fahrenheit) funktioniert die Formel ziemlich gut. Probe: 80 Fahrenzeit - durch 2 ergibt 40 - davon 13 abgezogen ergibt 27. Passt!

Nehmen wir 68 Fahrenheit (20° Celsius), geteilt durch 2 macht 34, minus 13 ergibt 21. Also ein Grad zu viel, aber im Rahmen der "Messgenauigkeit" immer noch brauchbar, so weiß man auf die Schnelle wenigstens, wie warm es draußen ist. Nochmal mit einem größeren Wert, 100 Fahrenheit durch 2 mach 50 minus 13 ergibt 37. Der "richtige" Wert für 100 Fahrenheit ist 38° Celsius. Also hier liegen wir um ein Grad drunter. Reicht auch als Schätzung.

Und wo wir gerade beim Rechnen sind, von Interesse ist bisweilen ja auch der Spritverbrauch des Mietwagens. Den geben wir in Deutschland üblicherweise in "Liter auf 100km" an. Also unser Golf zu Hause braucht auf der Autobahn ca. 5l/100km. Die Amerikaner kennen auch eine Angabe, aber anstatt den Verbrauch für eine feste Strecke zur ermitteln, berechnen die genau den Kehrwert, nämlich wie weit man mit einer fixen Menge Sprit kommt. Und das ganze natürlich mit den amerikanischen Maßen, also nicht Liter und Kilometer, sondern Gallonen und Meilen. Das ganze wird dann "Miles per Gallon" (mpg) genannt, eine passende Angabe kann also beispielsweise lauten "20 mpg", d.h. der Wagen fährt mit einer Gallone Sprit (ca. 3,8 Liter) 20 Meilen weit (1 Meile = ca. 1,6 km). Und jetzt die Preisfrage: wieviel "Liter auf 100km" (nennen wir das "lph" - Liter per Hundert Km) sind denn "20 mpg". Und umgekehrt: wieviel mpg sind denn 5l/100km (bzw. 5 lph)? Uääähhh....

Ich habe also die Einheiten alle in den Mixer geworfen und gut durchgemixt, hier kommt das Ergebnis: das Produkt aus mpg und lph ergibt stets den Wert 235. Was heißt das? Das heißt, wenn man einen der beiden Werte kennt (also beispielses "20 mpg"), dann ergibt sich der andere Wert (also hier der Wert für lph) dadurch, dass man 235 teilt durch den bekannten Wert (hier 20 mpg). Also 235/20 macht 11,75. Mit anderen Worten: ein Wagen, der 20 mpg schafft, hat einen Verbrauch von 11,75 Liter auf 100 km.

Und umgekehrt genauso. Unser Golf (s.o.) verbraucht 5l auf 100km, umrechnen auf mpg bedeutet: 235/5 macht 47. D..h. unser Golf schafft 47 mpg, er fährt 47 Meilen weit mit einer Gallone Diesel. Wow! An diesen Zahlen sieht man schnell, was für Spritfresser in den USA herumfahren, denn die SUVs haben oft Angaben, die sogar unter 20 mpg sind. Wir hatten mal einen großen SUV, der war mit 15 mpg in der Stadt angegeben. Das bedeutet also 235/15 = 15,6 l auf 100 km. Strudel im Tank.....!!

So genug gelabert, das war mal ein kleiner Ausflug in die wunderbare nicht-metrische Welt der amerikanischen Maße.... Vielleicht hat ja dieser oder jener etwas davon und kann es gebrauchen.