Autor Thema: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste  (Gelesen 3361 mal)

Horst

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USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« am: 09. November 2024, 13:42:07 »
USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste






Vorbemerkungen

Nach 9 Jahren ohne rote, graue, gelbe … Steine im Südwesten wollte ich diese Landschaftsform, die mir in Europa doch fehlt wieder einmal erleben. Ich schickte mich also selbst in die Wüste.

Ich entschied mich für eine Tour im April die mich zu einigen bekannten Zielen (die ich gerne wiedersehen wollte) und zu einigen unbekannten Zielen (die ich schon immer mal erleben wollte), bringen sollte.
Diesmal machte ich die Tour alleine, da meine Freundin keine so langen Flüge machen möchte.
Einen guten Partner für die Tour sollte ich aber noch bekommen aber dazu später mehr.
Meine Wunschliste, die ich mir mal so grob aufgestellt hatte war prall gefüllt aber da bin ich dann doch entspannt, alles kann, nichts muss. Man weiß ja auch nie wie man(n) drauf ist. Gespannt bin ich auch darauf, wie sich die USA für mich nach vielen Jahren Pause anfühlen und verändert haben.
Gebucht war ein Flug mit Lufthansa von München nach LA. Eigentlich wollte ich ja wegen den vielen Absagen, Verschiebungen und dem teilweise dreisten Kundeservice nicht mehr bei LH buchen.
Alternativ hätte ich aber umsteigen müssen und sich so die An- und Abreise ordentlich verlängert.Hätte die LH mal wieder den Flug abgesagt, hätte ich diesmal immer noch kurzfristig einen Flug mit Umsteigen buchen können.
Diesmal hatte ich auch Glück, die LH ist tatsächlich geflogen. Dazu gabs einen besonderen Mietwagen von Alamo und diverse Motels die ich bis auf eine Ausnahme auf Booking.com vorreserviert hatte.

Genug der Vorrede, ich drücke mal auf den Start Button dieser Reise.



1.Tag, 20.4.2024, Samstag

Anreise mit Aufreger




Am frühen Morgen geht es mit meinem Auto Richtung München. Auf einem kostenpflichtigen Parkplatz, eine SB-Bahnstation vom Flughafen entfernt, finde ich eine freie Lücke und schleppe mich und meinen Koffer zum Bahnsteig. Die Temperatur liegt so um die 2-3 °C, also Temperaturen bei denen es eigentlich egal ist ob sie im Plus oder Minus sind. Aufgrund von Bauarbeiten fallen diverse Züge aus (was in unseren Landen ja an sich keine Überraschung mehr ist) und so stehe ich fast 45 Minuten in der Kälte bis ich meinen Koffer über die 15cm Einstiegs-Lücke in die Bahn wuchten darf (mit behindertengerecht hat das auch nicht viel zu tun).
Am Flughafen angekommen sehe ich keine Möglichkeit bei Lufthansa an einem normalen Schalter einzuchecken, was ich eigentlich schon gerne mache, weil sich mein Koffergewicht mal wieder an der Grenze der Zulässigkeit (hier 23kg) bewegt. So bleibt nur der Automat und das Gepäckband gibt sich mit meinem Koffer zufrieden. Es folgt die Security und dann warten aufs Boarding. Schließlich wird auch das allerdings verspätet aufgerufen und nur wenige Meter bevor ich in den Flieger einsteigen will fällt mir auf, dass mein Handy weg ist.
Ich suche hektisch – nichts. Dann laufe ich zurück aber der Zugang zurück zum Wartebereich ist bereits versperrt. Ich informiere die Angestellten der LH über meinen Verlust. Während ich einsteige und noch zweimal mein Handgepäck durchsuche bekomme ich die Info das nichts gefunden wurde.
An sich kein Wunder. Die letzten Wochen waren hektisch und ich habe mal wieder alleine so viel technischen Krimskrams dabei, kein Wunder dass man(n) da mal die Überblick verliert.
So ein Handyverlust ist natürlich schon besonders blöd, wenn man bedenkt, was man heutzutage alles mit dem Ding anstellt und was man da alles an sensiblen Daten drauf hat. Zumindest trifft es mich jetzt nicht mit voller Wucht, denn glücklicherweise habe ich diesmal ein zweites Handy dabei. Von Rainer empfohlen hatte ich das extra für die USA gekauft, weil das eine US-taugliche eSIM an Bord hat, für die man nur noch einen Vertrag machen musste. Mein altes Handy würde nicht mit einer US-SIM funktionieren. Das alte Handy hatte ich hauptsächlich dabei für Wanderungen, falls beim neuen Handy der Akku schwach wird und weil ich es vor der Reise nicht mehr geschafft hatte das alte Handy auf das neue umzuziehen.
Apropos Rainer, er ist gerade auch in den USA (aktuell bereits einige Tage unterwegs) aber leider konnten wir es nicht hinbekommen dass wir uns treffen können, ohne unsere geplanten Routen komplett zu zerschießen.

Irgendwann mit etwas mehr Ruhe fällt mir ein, in einem Fach im Rucksack nachzusuchen, wo ich das Handy eigentlich noch nie verstaut habe und finde es tatsächlich wieder. Es muss mir da reingerutscht sein. Spätestens hier stelle ich fest, dass ich definitiv urlaubsreif bin.
Nach 12 Stunden Flug kommt die Lufthansa leicht verspätet in Los Angeles an. Wie wohl die meisten hier wissen folgt dann erst einmal die Ochsentour der US-Immigration. Diesmal etwa 80 Minuten anstehen und im Entengang diverse Runden bis man vor dem Officer steht und die kurze Einreiseprozedur über sich ergehen lässt. Dann noch am Gepäckband den Koffer abholen der schon Ehrenrunden dreht und in den Shuttle hopsen der mich und diverse Mitreisende zu ALAMO, ein paar Meilen entfernt vom Flughafen bringt. Wobei letzteres nicht ganz, denn eine Kreuzung vor dem Rental Car Park bricht der Bus zusammen und fährt nicht mehr. Also die letzten 300 Meter zu Fuß mit dem Koffer zur Station. Dort ist im Gegensatz zur Immigration ausreichend Personal am Start, so daß ich in wenigen Minuten meinen Vertrag unterzeichnet habe und hinaus in die kalifornische Sonne zu meinem fahrbaren Untersatz der nächsten 2 Wochen gehen kann.





Gebucht habe ich die Kategorie Jeep Wrangler (danke an Isa & Steffen für den Tipp  :) ) ...



… und den bekommt man u.a. hier in LA dann auch wie gebucht. Genau genommen einen Jepp Wrangler Rubicon.




Mein neuer Partner. Sieht schon mal top aus und die erste Annäherung fühlt sich sehr gut an.

Die eine oder andere Tour im Programm erfordert einen tauglichen Allrad und den scheine ich hiermit bekommen zu haben.
Ich lade mein Gepäck in den großen Kofferraum, schiebe meinen USB-Stick mit Musik in den Slot, setze zum ersten Mal in diesem Jahr eine Sonnenbrille auf und fahre vom Hof. Genau JETZT beginnt für mich der Urlaub und die Reise eigentlich wirklich!



Nach einigen Minuten bin ich neugierig auf den Tempomaten. Ich hatte mich im Vorfeld etwas mit dem Auto beschäftigt und herausgefunden, dass der u.U. einen Tempomat mit Abstandseinstellung hat. Das ist absolut genial. Man stellt nicht nur seine Wunschgeschwindigkeit ein, sondern über Balkensymbole auch den Abstand zum Vordermann. Verringert sich dieser Abstand fängt das Auto an intelligent zu bremsen und zwar bis zum Stillstand. Das klappt perfekt – coole Sache.
Im zähfließenden Stadtverkehr der Südkalifornischen Megametropole fahre ich nach Osten. Erst nach 90 Minuten Fahrt hat man das Gefühl, dass der Stadtbereich etwas lichter wird. Mein Ziel ist heute Calimesa, ein Nest eine Autostunde vor Palm Springs. Eigentlich wollte ich noch gerne etwas weiter fahren um die lange Fahrt des Folgetages zu verkürzen aber in der Region Palm Springs findet an dem Wochenende ein Festival statt und die Übernachtungspreise starten bei 600 Dollar aufwärts.




Es wird gerade dunkel, als ich das Americas Best Value Inn in Calimesa erreiche. Ein langer Tag noch eine Dusche und dann ins Bett aber davor stehen noch Pat und Pattachon im Weg, zwei indische Angestellte im Office des Motels, die angeblich nichts von meiner Reservierung finden, die ich ihnen ausgedruckt unter die Nase halte. Jetzt wird’s bizarr. Patt oder Pattachon ruft den Motel-Manager über Face Time an. Dann hält man mir das Telefon hin und ich soll mit dem Manager sprechen. Der schlägt vor ich solle bei Booking anrufen. Dazu habe ich a) keine Lust und b) das Problem, dass ich noch kein im US-Telefonnetz eingebuchtes Handy habe (das wollte ich dann am Zimmer mit WLAN erledigen).
Ich halte auch noch mal eine Bestätigung per E-Mail hin und deute auf die Buchungsnummer. Nachdem Patt und Pattachon noch eine gefühlte Ewigkeit mit leeren Augen auf den Monitor geglotzt hatten und nochmal mit dem Manager gesprochen hatten, finden sie plötzlich meine Reservierung und entschuldigen sich bei mir. Fachkräftemangel gibt es nicht nur in Deutschland…




So komme ich doch noch auf mein Zimmer und falle kurze Zeit später hundemüde ins Bett.

Morgen gibt es einen langen Fahrtag aber auch der Fotoapparat wird natürlich erstmals richtig zum Einsatz kommen.


Übernachtung: Americas Best Value Inn, Calimesa – Kalifornien, 113 €

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Heike Heimo

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #1 am: 09. November 2024, 15:58:49 »
Das wird sicherlich interessant. Das Fahrzeug ist schon einmal top!
Diese Abstandregler sind im Stau und in der Stadt genial. Das blöde ist nur, man gewöhnt sich rasch an diese Annehmlichkeiten.

Im Frühjahr habe ich eine Südwest Rundreise für einen Bekannten organisiert und durchgebucht. Die Hotelpreise sind in den letzten Jahren kräftig gestiegen. Gut das Doppelte zu 2017 als wir  das letzte Mal im Süd-Westen waren.
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Rainer

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #2 am: 09. November 2024, 16:07:29 »
Sehr schön, etwas hektische Anreise (der "Handyverlust" ist wieder mal eine echte Horst-Leistung - irgendein Scheiß ist immer.....) und mit Patt und Pattachon hast Du jetzt wahrscheinlich zwei neue "Freunde". Das habe ich zum Glück noch nie erlebt, dass die Reservierung nicht gefunden wurde, da graust es mir auch vor. Ich weiß aber von anderen, dass das durchaus vorkommt. Booking ist aber so ein Riesenladen, dass das eigentlich nicht sein kann. Ich hatte dieses Jahr ein paar wenige Buchungen bei Booking, die meisten habe ich direkt gebucht. Obwohl Booking hoch und heilig und wieder und immerwieder betont, dass die Preise auf ihrer Seite genauso sind wie beim Anbieter selbst, war das Motel in Moab (Inca Inn) beim Anbieter selbst empfindlich günstiger. Habe ich bis date auch noch erlebt gehabt, aber ich hatte auch das Inca Inn schon bei Booking reserviert, habe es dann aber gecancelt, nachdem ich irgendwann mal (keine Ahnung mehr warum) beim Inca Inn direkt geschaut habe.

In LA waren wir 11 Tage vor Dir angekommen, wir hatten bei ALAMO gebucht, die sind direkt neben National und ich erkenne auch das Gelände auf Deinen Fotos. Bei ALAMO sind Sylvia und ich in die Halle eingetreten und sahen direkt eine ätzend lange Schlange anstehen, und auch die hinter uns eintretenden Touris stellten sich sofort an diese Schlange (überholten uns). Darauf hatte ich keinen Bock und ich sah auch sofort, dass es Automaten gab. Von denen wußte ich zwar, aber benutzt hatte ich sie noch nie. Also habe ich zu Sylvia gesagt, das probieren wir jetzt mal und wir hatten kaum unsere Reservierung herausgeholt (man braucht nur die Buchungsnummer von ALAMO), kam auch schon ein freundlicher Mitarbeiter und bot uns seine Hilfe an. Haben wir gerne angenommen, wir haben die Buchungsnummer eingegeben, er hat dann immer irgendwo auf den Bildschirm geklickt, wir sollten dann dies und das bestätigen (die üblichen Personendaten), ganz am Ende sollten wir die Kreditkarte einschieben und nach höchstens 3 Minuten Gesamtzeit kam ein langer Zettel aus dem Automaten und wir waren fertig! Schweinegeil! Kann ich jedem nur empfehlen, wir waren innerhalb von 5 Minuten schon wieder raus aus der Halle, die Schlange hatte sich in der Zeit kein Stück bewegt .... (wieso probiert das sonst niemand am Automaten??). Mit dem langen Zettel mußten wir zum gegenüberliegenden Parkplatz laufen und konnten uns dort einen SUV aus der Reihe StandardSUV nehmen.

Ich will auch weiterhin den Reisebericht von Horst nicht weiter durchsetzen mit unserer Reise, nur zum Abschluss ein Eindruck, was wir am 20.04. gemacht haben, während Horst von München nach Los Angeles geflogen ist, sind wir von New Mexico und Colorado kommend Richtung Moab gefahren. Ich habe dort zum ersten Mal einfach mit dem Smartphone nach vorne aus dem Auto gefilmt, nichts besonderes, aber selbst diese primitiven Videos machen schon wieder Lust auf Südwest USA. Hier abschließend ein paar Szenen:

Anfahrt Highway 191 Richtung Moab:





Und südlich von Moab der Highway 128 entlang des Colorado:





So, das auch nur als Einstimmung und kurzer Sidestep, den Reisebericht überlasse ich ansonsten Horst, wir hatten mal überlegt, ob wir irgendwie gemeinsam berichten, aber auch wenn wir beide gleichzeitig in den USA waren, so sind es doch zwei verschiedene Reisen und ich wollte hier nur kurz zeigen, wo wir am 20.04. herumfuhren. Horst hat viel mehr und bessere Bilder gemacht als wir, zugebenermaßen war fotografieren auch nicht so wichtig für uns in diesem Urlaub, wir wollten einfach nur nach 5 Jahren Abstinenz mal wieder altbekanntes besuchen und die USA geniessen.

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #3 am: 10. November 2024, 08:49:08 »
Im Frühjahr habe ich eine Südwest Rundreise für einen Bekannten organisiert und durchgebucht. Die Hotelpreise sind in den letzten Jahren kräftig gestiegen. Gut das Doppelte zu 2017 als wir  das letzte Mal im Süd-Westen waren.
Bei meiner Tour fand ich es noch erträglich (ich werde täglich die Preise angeben). Ich bin aber meistens auch abseits der ganz grossen Hotspots geblieben.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #4 am: 10. November 2024, 08:59:09 »
Sehr schön, etwas hektische Anreise (der "Handyverlust" ist wieder mal eine echte Horst-Leistung - irgendein Scheiß ist immer.....) und mit Patt und Pattachon hast Du jetzt wahrscheinlich zwei neue "Freunde". Das habe ich zum Glück noch nie erlebt, dass die Reservierung nicht gefunden wurde, da graust es mir auch vor. Ich weiß aber von anderen, dass das durchaus vorkommt. Booking ist aber so ein Riesenladen, dass das eigentlich nicht sein kann. Ich hatte dieses Jahr ein paar wenige Buchungen bei Booking, die meisten habe ich direkt gebucht. Obwohl Booking hoch und heilig und wieder und immerwieder betont, dass die Preise auf ihrer Seite genauso sind wie beim Anbieter selbst, war das Motel in Moab (Inca Inn) beim Anbieter selbst empfindlich günstiger. Habe ich bis date auch noch erlebt gehabt, aber ich hatte auch das Inca Inn schon bei Booking reserviert, habe es dann aber gecancelt, nachdem ich irgendwann mal (keine Ahnung mehr warum) beim Inca Inn direkt geschaut habe.
Wir haben es schon oft erlebt, dass wir z.B. wegen einer Nachfrage bei einer bei Booking gebuchten Unterkunft angerufen hatten und es wurde uns mit Preisnachlass angeboten, bei Booking zu stornieren und über die Unterkunft selbst zu buchen.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silv

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #5 am: 10. November 2024, 09:59:49 »
Hallo Horst,

ich komme auch mit. Schönes Auto!  :)
Liebe Grüße
Silvia

Rainer

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #6 am: 10. November 2024, 12:14:07 »
Im Frühjahr habe ich eine Südwest Rundreise für einen Bekannten organisiert und durchgebucht. Die Hotelpreise sind in den letzten Jahren kräftig gestiegen. Gut das Doppelte zu 2017 als wir  das letzte Mal im Süd-Westen waren.
Bei meiner Tour fand ich es noch erträglich (ich werde täglich die Preise angeben). Ich bin aber meistens auch abseits der ganz grossen Hotspots geblieben.

Ich kann davon auch alles bestätigen. Die Preise sind generell angezogen, aber wenn man etwas abseits der Hotspots übernachtet, findet man auch jetzt noch bezahlbare Motels. Entsprechend war das Inca Inn in Moab unsere teuerste Unterkunft mit ca. 145$  plus Tax, während das Quality Inn in St. George (UT) und auch das Quality Inn in Santa Fe nur 74$ plus Tax (9$) kosteten. Ich fand auch in LAX dass das Hampton Inn Hawthorne, welches wir jeweils für Ankunft und Abflug gebucht hatten, für 127$ plus Tax (15$) sehr angemessen gepreist war. Kann ich uneingeschränkt empfehlen, riesige, gepflegte Zimmer, gutes Frühstück und abgeschlossenes Parkhaus,, was allerdings nochmal 10$ kostet, aber Parkplätze sind in LAX immer ein Problem. Auch das Quality Inn in Yuma lag mit 89$ immer noch unter 100$, was an Hotspots überhaupt nicht mehr möglich ist. Ich habe zugegebenermaßen auch Berichte von Leuten gelesen, die definitv jede Nacht weit über 200$ bezahlt haben. Die haben dann aber auch konsequent nur an Hotspots und/oder nur in hochwertigen Ketten übernachtet, wir selbst sind auch mit einfachen Motels zufrieden. Ein Flop war lediglich die Bruchbude am Bryce Canyon für 86€ die Nacht (via Booking), die sog. Bryce TopUp Lodge, aber ich war nicht bereit, die unverschämten 330$(!) für ein Zimmer im Klassiker Rubys Inn zu bezahlen. Im Schnitt haben wir geschätzt um die 100€ pro Nacht bezahlt, und bis auf den Flop im Bryce waren alle Zimmer in Ordnung.

Eine elende Seuche sind die ganzen Fees in Las Vegas, das anscheinend supergünstige Zimmer im Flamingo für 36$ kostet nach Zuschlag der Resort Fee (40$) und der Fee für Valet Parking (nochmal 40$), plus Taxes am Ende ca. 130$. Für die Lage und die Qualität ist das zwar in Ordnung, aber man fühlt sich dennoch abgezockt.

Paula

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #7 am: 10. November 2024, 17:09:29 »
Hallo Horst,

da bin ich natürlich auch dabei! Ich bin sehr gespannt wie es dir alleine ergangen ist. Ich überlege schon länger auch mal allein in die USA zu fliegen weil mein Freund auch immer weniger fliegen will und anders kommt man da ja nicht hin (eine Schiffsreise kommt für mich nicht infrage).
Ich habe auch eine elend lange Liste von Orten die ich entweder noch nicht gesehen habe oder die so schön waren dass ich wieder hin möchte. Nur ob mir das allein gefällt?
Die Anreise war ja echt stressig, Handyverlust ist wirklich eine Art GAU  :o ich hoffe du hast die ganzen Pannen am Anfang erlebt (Hotelreservierungen die sich erst nach längerer Suche finde hatte ich schon ein paar Mal, das ist nicht so selten) und genießt den Rest des Urlaubs!
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #8 am: 11. November 2024, 14:52:04 »
Ich steige auch noch mit in den Rubicon. Man kann die also jetzt auch auf dem Festland direkt bei Alamo mieten?
Da bin ich mal gespannt, was so alles auf der Wunschliste steht und angefahren wird  8)
Liebe Grüße
Susan

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #9 am: 11. November 2024, 16:59:43 »
ich hoffe du hast die ganzen Pannen am Anfang erlebt und genießt den Rest des Urlaubs!
Soviel kann ich schon vorweg nehmen, dass mit dem Genießen hat auf dieser Tour, so wie sie gelaufen ist aber mal richtig gut geklappt. :D


Man kann die also jetzt auch auf dem Festland direkt bei Alamo mieten?
Ich habe über Check 24 gebucht und bei den Filtern bei "Vermieter vor Ort" nur Alamo angehakt.
In meiner Kategorie kam dann der Jeep Wrangler und ich wusste ja dass Alamo den vor Ort auch hat.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #10 am: 11. November 2024, 17:40:35 »
Der Jeep Rubicon hat einen eigenen Acriss Code (das sind die vierstelligen Codes wie SFAR = Standard SUV oder IFAR = Intermediate SUV usw.) und ist bei deutschen Anbietern auf dem Festland lange Zeit nicht im Angebot gewesen, obwohl es ihn gibt. Auf Hawaii ist das mit das meistgebuchte Auto. Der Jeep ist entweder IJAR oder FJAR. Wahrscheinlich hier FJAR, weil er 4 Türen hat (den Rubicon gibt es auch als 2-Türer).

Aber wenn man einen Wagen mit speziellen Merkmalen haben will, kann man auch auf der amerikanischen Seite buchen und als Herkunftsland USA angeben, dann bekommt man typischerweise die komplette Mietwagenauswahl angeboten. Die deutschen Touristen bekommen ja spezielle Pakete, wo insbesondere die Versicherungsleistungen schon inkludiert sind, deswegen bieten viele Veranstalter nur bestimmte (besonders gut gehende) Modelle an.

Christina

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #11 am: 11. November 2024, 18:48:08 »
Na, das war ja eine nicht ganz entspannte Anreise, das Handy schon ganz am Anfang (vermeintlich) verloren, aber wenn es nicht das einzige Handy ist, kann man es etwas entspannter sehen. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie groß deine Erleichterung war, als du es doch noch gefunden hast, ich hatte in der Normandie nämlich ein ähnliches Erlebnis (kommt dann im Bericht).

Also läuft nicht nur in Deutschland (1 h warten auf die S-Bahn wegen Baustellen) nicht alles rund zur Zeit, sondern auch in den USA (Bus von Alamo kann nicht mehr weiterfahren).

War in dem Motel denn alles ausgebucht, denn sonst wäre es doch kein Problem gewesen, dir einfach auch ohne die Buchung zu finden, ein Zimmer zu geben, zum booking Preis.

Der Jeep Rubicon ist ja mal was anderes, würde mir auch gefallen.



LG Christina

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #12 am: 11. November 2024, 20:58:58 »
War in dem Motel denn alles ausgebucht, denn sonst wäre es doch kein Problem gewesen, dir einfach auch ohne die Buchung zu finden, ein Zimmer zu geben, zum booking Preis.
Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher ob nicht sogar schon das Geld abgebucht war als ich angekommen bin aber auch das Motel war wegen des Festivals ausgebucht.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #13 am: 12. November 2024, 17:45:46 »
2.Tag, 21.4.2024, Sonntag


Warmer Empfang in der Wüste







Dies wird kein Langschläfer-Urlaub. Heute liegt eine große Fahrstrecke vor mir und da ich auch noch etwas vor die Linse bekommen möchte, ist meine erste Nacht um 5.30 Uhr beendet.




Meine Fahrt führt vorbei an Palmen und den 3200 Windrädern am San Gorgonio Pass, eines der größten Windparks in Kalifornien. Natürlich gibt es unterwegs auch den ersten French Vanilla Kaffee, der gehört für mich zu den USA, wie die endlosen meist leeren Highways im Westen und die wundervolle Natur der Wüste. 400 Meilen/650 Kilometer sind es bis zu meinem Ziel heute – der Westteil des Saguaro National Parks in Arizona bei Tucson, eine Fahrt von 6 Stunden auf der Interstate. Mit meinem genialen Tempomat, der Musik die aus den Lautsprechern kommt, der Sonne im Gesicht und der großartigen Weite der Landschaft, kein Problem. Es fühlt sich wie ein Ankommen in dieser Reise an.
Irgendwann verlasse ich Kalifornien und rolle rüber nach Arizona. Früher gab es da diese wundervollen Welcome-Center mit Kaffee, Karten und Beratung, alles kostenlos. Im Zeitalter des Internets steht da nur noch eine Toilette und eine Tafel. Verständlich aber auch schade.




Kurz vor dem Großraum Tucson gibt es die erste Möglichkeit die Kamera aus dem Rucksack zu ziehen. Der Grund für den Ritt in den Süden Arizonas sind für mich die Saguaro-Kakteen. Die kann man von Westen kommend und nah der Interstate erstmalig so richtig schön im Picacho Peak State Park bewundern.
Der Park kostet 7 $ Eintritt und bietet eine kurze Parkstraße.





Die Selbsterfahrung, dass Kakteen stachelig sind, ist im Preis inbegriffen. Vor allem die Chollas sind berüchtigt und „springen“ einen regelrecht an.




Wirklich springen sie wohl nicht aber das leichteste streifen dieser Kakteen sorgt für sofortigen stacheligen Befall.
Die Dinger sind auch gar nicht so leicht zu entfernen. Ein Kamm ist hier eine gute Idee. Bei Eintritt in die Haut kann man sich auf ein ordentliches Aua einstellen. Da jeder Stachel mit einer Vielzahl von Widerhaken bedeckt ist, vergrößern diese die Oberfläche und sorgen für maximale Haftung. Dies erhöht jedoch auch die Anzahl der Nerven, die sie berühren, wenn sie in die Haut eindringen, und verursachen so unverhältnismäßig große Schmerzen in nur einem winzigen Bereich!
Auch Reaktionen der Haut einschließlich Infektionen sind nicht auszuschließen.
Jeder Kenner der Wüste hat vor den Dingern weit mehr Respekt als vor Klapperschlangen und Spinnen.





Im Park sieht man viele Saguaros, die sich gerne wie auch hier am Fuß von Bergen gruppieren und es gibt einige Wanderwege die ich heute nicht nutzen möchte, da mein Hauptziel der Saguaro Nationalpark ist.





Für einen ersten Eindruck ist der Park aber wunderbar geeignet.
Meine Fleece-Jacke brauche ich hier nicht mehr, die Temperaturanzeige im Wrangler meldet 36 Grad Celsius.






Weiter geht es nach Tucson. Es ist gerade 15 Uhr und ich kann im Motel einchecken. Der Aufenthalt am Zimmer gerät aber kurz, denn jetzt möchte ich in den Saguaro National Park West, den Tucson Mountain District.




Die Picture Rocks Road führt durch erste Saguaro-Wälder in den Park.





Im Red Hills Visitor Center zahle ich die 25$ Eintritt, die auch für den Ostteil und 7 Tage gelten. Danach geht es auf die nicht asphaltierte Hohokam Road die sich am Fuße der Tucson Mountains entlang schlängelt.




Hier steigert sich die Dichte der Saguaros noch einmal.





Die Saguraos selbst blühen eher im Mai...




... aber man findet auch jetzt schon einiges was mit knallbunten Blüten glänzt.




Blühende Kakteen der Sonora-Wüste.






Ocotillo








Einer der schönsten Wege im Park ist der kurze Spaziergang auf dem Valley View Trail.




Von einem leicht erhöhten Punkt blickt man über ein Meer von Kakteen.




.
Die Saguaros sind für mich einer der absoluten Highlights im Südwesten der USA, deshalb wollte ich sie nach vielen Jahren unbedingt wieder sehen. Die grünen Riesen gehören zu den größten Kakteen weltweit.




Wie Säulen ragen sie oft zwölf Meter in die Höhe – das größte je gemessene Exemplar war sogar knapp 24 Meter hoch!




Häufig verzweigen sich die bis zu 75 Zentimeter dicken Stämme in mehrere senkrechte Arme unterschiedlicher Länge. Diese Größe erreichen die Saguaros allerdings erst nach mehr als 100 Jahren! Eine lange Zeit, die sie in der äußerst lebensfeindlichen Umgebung der Sonora-Wüste überstehen müssen. Der Boden ist trocken und staubig, und Regen fällt nur wenige Male im Jahr.
Doch wie die meisten Kakteen haben die Saguaros eine Reihe von Tricks entwickelt, um das wenige Wasser so gut wie möglich zu nutzen. Zum Beispiel sind sie ziemlich gut verwurzelt: Mit einem weit verzweigten Netz aus Saugwurzeln, das direkt unter der Erdoberfläche verläuft, nehmen sie schnell das Regenwasser auf, und zwar bevor es versickert oder die Sonne den Boden ausgetrocknet hat. Tausende Liter kann eine ausgewachsene Pflanze innerhalb weniger Tage aufsaugen! Das Wasser speichern die grünen Riesen in ihrem Inneren, das wie ein Schwamm aufgebaut ist. Dank ihrer Oberfläche, die einer Ziehharmonika gleicht, blähen sie sich regelrecht mit Flüssigkeit auf. Prall gefüllt, bestehen sie zu 95 Prozent aus Wasser und können notfalls bis zu zwei Jahre ohne Nachschub auskommen.
Die Golden Gate Road beschließt die Rundtour durch den Park.





Danach geht auf den alternativ zur Hauptstraße verlaufenden McCain Loop Drive, der neben Saguaros auch immer wieder reizvolle Perspektiven der Tucson Mountains bietet ...




... und im Letzten Licht hinauf zum Gates Pass führt – dem Mekka der Sonnenuntergangs-Fans im Großraum Tucson. Demzufolge ist es auch nicht leicht einen Parkplatz hier zu ergattern, was mir dann aber doch noch gelingt.








Die Sonne ist gerade untergegangen und in der blauen Stunde heben sich die Saguaros als schwarze Silhouetten vom rot-blauen Himmel ab.




Die Natur hält den Atem an während meine Kamera keine Atempause bekommt.
Irgendwann ist die Show vorbei und nach einer kurzen Unterhaltung mit einem Fotografen am Parkplatz trete ich den geordneten Rückzug an und fahre zum Zimmer. Nachdem ich da nach 21 Uhr ankomme wird das  eine kurze Nacht, die um kurz nach 4 Uhr vorbei sein wird aber ich bin ja schließlich nicht zum Schlafen sondern zum Vergnügen hier. ;)

Übernachtung: La Quinta Inn, Tucson, Arizona 107 €
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: USA 2024 – Desert Rocks – die Farben der Wüste
« Antwort #14 am: 12. November 2024, 18:29:59 »
"Ich werde zum Elch" - direkt neben dem La Quinta Inn ist ein Super 8 Motel und da haben Sylvia und ich 8 Tage vor Dir übernachtet.... wir waren allerdings davor direkt im Saguaro Park, auch bei "Bullenhitze". Die Hitze fing bei uns allerdings schon in Yuma an, da war es auch Mittags weit über 30 Grad. Ich fand das wunderbar (wenn auch ungewohnt), denn es war u.a. auch Sinn des Urlaubs, richtig schönes Sommerwetter zu bekommen. Das ist im Süden von Arizona in dieser Jahreszeit "eine Bank". Nur Sylvia meinte "das ist aber schon sehr warm" - ja was denn nun, das haben wir doch so gewollt?? Ich fands klasse.

Unweit von Deinem Motel ist übrigens auch ein Texas Roadhouse (fast schon fussläufig erreichbar), das ist für uns der Grund für die Wahl der Unterkunft. Wir haben dort (Tucson/Marana) schon einmal vor einigen Jahren übernachtet. Die Ecke ist nicht so wahnsinnig teuer wie andere Hotspots.