Autor Thema: Wolkenspiegelungen, Schäfchenwolken und dramatischer Himmel - Finnland im Juni 2024  (Gelesen 3467 mal)

Christina

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Hallo zusammen,

zur Zeit laufen ja einige aktuelle Reiseberichte, aber ich hoffe, ihr habt noch Zeit für einen weiteren - ein bisschen Sommer in den nebligen Herbst bringen.

Vorwort

2022 war ich in Helsinki und so begeistert, dass ich noch mehr von Finnland sehen wollte, so dass es 2023 für 2 Wochen auf eine Rundreise durch die südliche Hälfte des Landes ging, hauptsächlich zum Wandern. Das hatte mir erneut so gut gefallen, dass bald nach Urlaubsende feststand, dass ich 2024 eine Wiederholung wollte.

Ich beobachtete die Flugpreise und buchte im September 2023 für Juni 2024. Wieder wollte ich eine 14 tägige Rundreise und wieder in der südlichen Landeshälfte, natürlich mit anderen Zielen als im Vorjahr, machen.

In den folgenden Monaten buchte ich den Mietwagen, entschied mich für eine Route und die passenden Unterkünfte und machte mich an die Detailplanung.

Ausnahmsweise musste ich weder bei der Deutschen Bahn, dem Flughafen Frankfurt noch dem Flughafen Helsinki mit Streiks rechnen, dennoch war die Zeit vor Urlaubsbeginn als andere als entspannte Vorfreude, im März hatte ich mir beim Wandern auf Mallorca einen Ermüdungsbruch am Schienbein zugezogen, so dass ich bis wenige Tage vor geplantem Start der Finnlandreise unsicher war, ob ich sie überhaupt antreten sollte.

Schließlich entschied ich mich für die Reise unter dem Motto „lieber eine Urlaubsreise mit Einschränkungen als gar keine Reise“ – ob das die richtige Entscheidung war? Mal sehen…..



LG Christina

Silv

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Auf Skandinavien habe ich immer Lust. Ich bin dabei  ^-^

Die ersten Fotos sehen ja schonmal vielversprechend aus!
Liebe Grüße
Silvia

Susan

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Bin auch dabei und schon mächtig gespannt  :adieu:
Liebe Grüße
Susan

Paula

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Sieht so aus als ob du schönes Wetter hattest  :) hoffentlich hast du den Urlaub genossen, ich bin gespannt!
Viele Grüße Paula

Horst

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Schließlich entschied ich mich für die Reise unter dem Motto „lieber eine Urlaubsreise mit Einschränkungen als gar keine Reise“ – ob das die richtige Entscheidung war? Mal sehen…..

So eine Reise hatte ich dieses Jahr auch.
Reisen ist eigentlich immer besser als nicht. :D
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Ilona

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Schließlich entschied ich mich für die Reise unter dem Motto „lieber eine Urlaubsreise mit Einschränkungen als gar keine Reise“ – ob das die richtige Entscheidung war? Mal sehen…..

Von den Bildern her - auf jeden Fall :thumb:.

Liebe Christina,

aufgrund meines "Handicaps" bin ich zwar dabei, aber eher lesend.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Allen zugestiegenen herzlich willkommen.

Reisen ist eigentlich immer besser als nicht. :D

Sehe ich auch so ;D, ist leider dem nicht so reiseinteressierten Umfeld oft schwer zu erklären.

Hallo Ilona, das ist doch klar und kein Problem. Nun weiß ich ja, dass du dabei bist.



LG Christina

Christina

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1. Tag – Dienstag, 04.06.

Da keine Streiks bei der Bahn drohen, habe ich vor ein paar Tagen das wie immer sicherheitshalber gebuchte Parkhaus storniert und starte heute mit der Bahn in den Urlaub. Wie schon letztes Jahr habe ich den Flug mit Finnair um 11.30 Uhr gebucht, da kann ich wieder direkt von unserem Dorf Bahnhof um zwanzig nach sieben ohne Umsteigen zum Flughafen fahren.

Mit viertelstündiger Verspätung komme ich gegen 9.10 Uhr am Flughafen an, dieses Jahr fährt der Skytrain (letztes Jahr musste man den Shuttle Bus nehmen), damit wechsle ich zum Terminal 2. Am Schalter zur Kofferabgabe (Finnair hat in FRA keine Automaten zum Einchecken/Koffer aufgeben) ist nicht viel los, es dauert aber trotzdem einige Zeit, da zwei Damen aus dem asiatischen Raum endlos lange brauchen und am Ende herauskommt, dass sie an diesem Schalter völlig falsch sind, die Mitarbeiterin verlässt sogar ihren Platz und geht mit den beiden ein Stück, um ihnen zu zeigen, wo sie hinmüssen. Schon erstaunlich wie unvorbereitet manche Leute am Flughafen ankommen und dann auch noch ohne Rücksicht auf andere Passagiere Schalter endlos blockieren, dabei steht doch genug Flughafenpersonal herum, das Ansprechpartner für solche Probleme ist.

Auch an der Sicherheitskontrolle ist wenig Betrieb, leider muss man hier noch die Elektronik auspacken. Danach werde ich bzw. mein Rucksack schon wieder einem Sprengstoff Abstrich unterzogen, da scheint etwas Verdächtiges an meinem Rucksack oder dem Inhalt zu sein, schon beim Rückflug von Mallorca wurde das gemacht.

Ich fülle noch meine Wasserflaschen am Wasserspender auf, kaufe ein belegtes Brötchen als zweites Frühstück und ein größeres Sandwich als Mittagessen im Flugzeug.

Gegen 11 Uhr geht es mit dem Bus zum Flugzeug, wohl etwas zu früh, denn die Türen des Buses werden ewig nicht geöffnet, der Motor und damit die Klimaanlage aber schon abgestellt, dadurch ist es unsäglich heiß. Genauso geht es dann im Flugzeug weiter, der Abflug verzögert sich um eine halbe Stunde, da am Flughafen Helsinki wegen Bauarbeiten weniger Landebahnen zur Verfügung stehen. Die Türen bleiben geöffnet, aber von kühler, frischer Luft ist im Inneren nichts zu spüren.

Bei Finnair gibt es keine kostenlose Sitzplatzwahl, auch nicht beim Check-in, heute sitze ich in der Mitte, es sind aber wie schon letztes Jahr viele Plätze frei, daher wechselt der Mann neben mir als wir in der Luft sind, in die nur mit einer Person besetzte Reihe hinter uns, so habe ich einen Gangplatz und einen freien Platz neben mir.

Nach Horror Start und Landung beim Rückflug von Mallorca habe ich heute vorsichtshalber einen Kaugummi gegen Übelkeit genommen, es ist aber ein wunderbar ruhiger Flug von Beginn bis Ende.

Mit zwanzigminütiger Verspätung landen wir gegen 15.15 Uhr (Zeitumstellung -1h) in Helsinki. Ich fülle nochmal meine Wasserflaschen auf, gehe auf die Toilette und muss nur kurz am Kofferband warten, mein Koffer kommt als einer der ersten.

Weiter geht’s zum Hertz Schalter (letztes Jahr hatte ich bei Sixt gemietet, dieses Jahr war Hertz, jeweils über den ADAC, am günstigsten), auch hier komme ich direkt dran. Der Mitarbeiter ist sehr freundlich, es gibt keinerlei Upgrade- oder sonstige Verkaufsversuche, er erzählt mir gleich, dass es ein Toyota Yaris Hybrid ist (juhu, den hatte ich schon letztes Jahr und war super zufrieden damit) und ich der erste Mieter bin (auch das wie letztes Jahr). Auch den Weg zum Parkhaus (den ich ja schon kenne) beschreibt er mir sehr ausführlich und auch die Möglichkeit bei der Rückgabe von der letzten Tankstelle direkt ins Parkhaus zu fahren (das hatte ich bei Street View schon gesehen, war aber nicht sicher, ob das tatsächlich funktioniert) erwähnt er.

Bereits um 16 Uhr sitze ich abfahrtbereit im Auto, super, denn heute habe ich noch ungefähr drei Stunden Fahrt vor mir bis zur Unterkunft. Ein bisschen Bauchschmerzen hatte ich bei Planung dieser Etappe, da ich aber weiß, dass es schon wenige Kilometer hinter dem Flughafen sehr ruhig auf den Straßen werden wird, habe ich mich für diese lange Strecke nach dem Flug und gegen eine Zwischenübernachtung entschieden.


Die Sonne scheint, die Wiesen neben der Straße sind grün mit vielen Blumen und ich freue mich sehr wieder in Finnland zu sein. Der Toyota hat wie schon das Auto letztes Jahr einen Radarsensor und warnt rechtzeitig vor den zahlreichen „Starenkästen“ und nachdem ich mein Navi kurz vor dem Urlaub upgedated habe, zeigt es jetzt ebenfalls die Radargeräte an.

Nach anderthalb Stunden erreiche ich einen Prisma Supermarkt in einem kleinen Einkaufszentrum im Ort Forssa, diesen habe ich mir als Stopp für eine Toilettenpause und gleichzeitig Ersteinkauf ausgesucht.

Das Beinevertreten beim Einkaufen hat gut getan, die nächsten knapp zwei Stunden ziehen sich gegen Ende dann aber doch sehr. Meine Unterkunft liegt im Ort Pihlava, nicht weit von Pori entfernt, den Schlüssel muss ich mir im örtlichen Supermarkt abholen. Das Englisch der Kassiererin, an die ich mich wenden soll, ist fast nicht vorhanden, so dass es einige Zeit dauert, bis sie weiß was ich will. Ich bekomme dann den Schlüssel gegen Nennung eines Zahlencodes, den mein Vermieter mir geschickt hat und muss mich handschriftlich in ein kleines Heftchen eintragen – hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.

Gegen 20 Uhr schließe ich dann ziemlich fertig die Tür meines kleinen Apartments hinter mir. Ich telefoniere noch mit Peter, esse eine Kleinigkeit, packe ein bisschen aus und beziehe mein Bett (das muss man hier selbst machen, was mich nicht stört). Ziemlich warm ist es in der Wohnung, aber das bin ich ja gar nicht anders gewohnt von Finnland (anders als in Deutschland war der Mai in ganz Skandinavien sehr sonnig, warm bis heiß und trocken, was zumindest heute und morgen auch noch anhält).

Die Wohnung liegt im dritten Stock (mit Aufzug) eines einfachen Wohnblocks aus den fünfziger oder sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Sie ist modern und gemütlich eingerichtet, könnte aber an einige Stellen etwas sauberer sein (Krümel auf Tisch und Boden), für eine Person ist die Größe ausreichend, zu zweit wäre es mir, auch wegen den beiden schmalen Betten ohne Ablagemöglichkeit, zu klein. Die Fenster blicken in den bewaldeten Hinterhof und es ist sehr ruhig.



Wetter: Frankfurt teils sonnig, teils bewölkt, ca. 15 °C; Helsinki bis Pori sonnig, ca. 26°C

Kosten: Flug FRA – HEL – FRA mit Finnair, Economy inkl. 23 kg Aufgabegepäck, EUR 254,24, gebucht auf der Finnair Website; Bahnfahrkarte FRA hin- und zurück (Deutschlandticket) EUR 49,00; Mietauto 14 Tage, EDAR, Hertz gebucht über ADAC, ohne Selbstbehalt, ab/bis Helsinki Flughafen, EUR 411,82; Ferienwohnung in Pihlava bei Pori, inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung, EUR 157,09 für 4 Nächte (gebucht über booking.com)

https://maps.app.goo.gl/BRZNHgagmfo68ejWA



LG Christina

Christina

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Irgendwie will es leider nicht mehr klappen mit dem Verlinkung der Strecke von Google Maps, es wird immer nur der Link angezeigt, nicht die Karte.

Kann mir da jemand nochmal das Vorgehen erklären? Ich habe die Route in Google Maps eingegeben und dann auf "Link kopieren" geklickt. Den so gespeicherten Link habe ich dann zwischen die Klammern von "Link einfügen" eingefügt.


LG Christina

Horst

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Irgendwie will es leider nicht mehr klappen mit dem Verlinkung der Strecke von Google Maps, es wird immer nur der Link angezeigt, nicht die Karte.

Kann mir da jemand nochmal das Vorgehen erklären? Ich habe die Route in Google Maps eingegeben und dann auf "Link kopieren" geklickt. Den so gespeicherten Link habe ich dann zwischen die Klammern von "Link einfügen" eingefügt.
Nach fertiger Route links oben Strichmenü dann auf "Karte teilen oder einbetten".
Dann "Karte einbetten"
Hinter dem iframe-Link "HTML Kopieren"
In den Forentread einfügen und dazu den HTML-Button [ html][/html] (links von der Zitatfunktion) verwenden



Sieht dann so aus:



Kannst auch meinen Beitrag mal als Zitat aufrufen, dann siehst Du den Code.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Christina

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Danke Horst, hat geklappt, an die drei Striche links oben hab ich nicht mehr gedacht und nur das "Link kopieren" bei Maps gesehen.





LG Christina

Horst

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Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Susan

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Puh, das war ja noch eine lange Fahrstrecke so nach dem Flug. Das Apartment schaut ja soweit ganz nett aus.
Liebe Grüße
Susan

Christina

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Puh, das war ja noch eine lange Fahrstrecke so nach dem Flug.

Ja und es war auch ein bisschen riskant, da der Flug ja Verspätung hätte haben können, dann hätte es ein Problem mit den Öffnungszeiten des Supermarkts gegeben, bei dem ich den Schlüssel abholen musste. Aber manchmal muss man ein Risiko eingehen. ;D Ein weiteres Mal werde ich das wohl nicht machen, außer die Unterkunft hat eine 24 h Rezeption bzw. eine Schlüsselbox, die jederzeit zugänglich ist.


LG Christina

Christina

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2. Tag – Mittwoch, 05.06.

Heute habe ich keine lange Anfahrt zu meinen Tageszielen vor mir, so dass ich es gemütlich angehen kann, nach dem Frühstück sortiere ich meine Sachen im Koffer anders (Schuhe und Jacken kommen in eine große Tasche, die immer mit ins Auto kommt, so dass im Koffer nun genug Platz ist, alles griffbereit und sortiert zu stapeln) und plane die Einzelheiten des Tagesprogramms.

Gegen 9.15 Uhr fahre ich zum nur ein paar Minuten von meiner Unterkunft entfernt liegenden Parkplatz Langoura des Preiviikinlahti genannten Teil des Selkämeri (Bothnian Sea) Nationalparks. Der Nationalpark besteht hauptsächlich aus zahlreichen kleinen Inseln in der Ostsee, Preiviikinlahti ist eines der weinigen Gebiete auf dem Festland.


Man kann von hier zu zwei Aussichtplattformen gehen und einem Weg bis aus dem Nationalpark heraus und an den großen Sandstrand von Yyteri folgen. Letzteres war ursprünglich mal mein Plan gewesen, das sind aber hin- und zurück 16 km und mit meinem Bein nun nicht zu schaffen.

Kaum ausgestiegen, mache ich schon eine unangenehme Bekanntschaft – zahlreiche Mücken umschwirren mich, na hoffentlich ist das nun nicht den gesamten Urlaub über so. Ich creme mich mit Antimückenmittel ein und spaziere auf einem Holzbohlenweg bis zur nur wenige hundert Meter entfernt liegenden Aussichtsplattform. Der Ausblick von dieser ist leider nicht sehr ergiebig, vor mir erstreckt sich ein „Meer“ aus Riedgras, hinter mir der Wald und nur sehr weit entfernt ist das Wasser mit vermutlich zahlreichen Vögeln zu erahnen. Um die Vögel sehen zu können, bräuchte man ein starkes Fernglas.


Ich mache mich daher bald wieder auf den Rückweg und lasse die zweite Aussichtplattform aus, die ist auch nicht näher am Wasser. Am Parkplatz macht sich gerade ein Paar fertig mit Mückenschutzkopfnetz, Stativ und großen Teleobjektiven zur Vogelbeobachtung /-fotografie (die Bucht ist ein beliebter Rastplatz für Zugvögel). Ich gehe noch ein Stück den Waldweg in Richtung Strand, vielleicht gibt es bald schon einen schönen Wegabschnitt, der sich auch für ein nur kleines Stück lohnt. Das ist aber leider nicht der Fall, es geht nur durch den Wald und die Mücken sind mehr als nervig. Ich kehre daher um, Wald (und vielleicht Mücken) werde ich in diesem Urlaub noch genug sehen, hier bin ich wegen der Küste und dem Meer.

Ich fahre weiter in den ein paar Kilometer entfernt liegenden Ort Yyteri, bekannt wegen des langen Sandstrandes und den dahinterliegenden Dünen, eine Seltenheit in Finnland.

Ich nehme den Parkplatz (kostenlos) direkt hinter den Dünen (in der Hochsaison wird es hier wohl sehr voll sein, wenn ich mir die Anzahl der Parkplätze in diesem Ort anschaue) und spaziere in Richtung Strand. Auf Holzbohlenwegen geht es durch die Sandlandschaft, in der Ferne leuchtet das blaue Meer – herrlich.



Am Strand mache ich einen Spaziergang entlang der Wasserlinie solange es mein Bein zulässt und mache dann auf einer Bank Pause in der Sonne, beobachte ein bisschen die wenigen Leute und esse dann meine belegten Brötchen zum Mittagessen, es gibt ein paar Restaurants am Strand und dahinter, die sind aber alle leider geschlossen. Immerhin sind die öffentlichen Toiletten am Strand geöffnet.




Gegen 13 Uhr nehme ich die nächste kurze Etappe unter die Räder (ohne Beinprobleme kann man dies auch zu Fuß machen), es geht zur Halbinsel Kallo. Hier gibt es eine felsige Küste, einen Leuchtturm und ein kleines Café, sowie einen Blick auf den Tiefseehafen von Pori, Mäntyluoto. Ich schaue mir alles an und mache dann Pause mit Kaffee und Munkki (EUR 5,00) an einem der Außentische des Cafés.





Weiter geht meine Fahrt nach Norden bis zur Insel Reposaari, über Dämme und Brücken mit dem Festland verbunden. Im Ort gibt es eine Handvoll breiter, ungeteerter Straßen mit hübschen Holzhäusern und eine weiße sechseckige Kirche mit getrennt davon stehendem achteckigen Glockenturm, 1867 erbaut, hier heiratete der ehemalige (März 2012 bis März 2024) finnische Präsident Sauli Niinistö 2009. Leider ist die Kirche geschlossen.



Das Dorf befindet sich auf der dem Festland zugewandten Seite von Reposaari, entlang der offenen Ostsee zieht sich ein Strand aus Kieselsteinen und dahinter ein Waldstück (man kann die gesamte Insel auf einer 6,6 km langen Rundtour erwandern, wegen meines Beins parke ich im Ort und nach dessen Besichtigung am Strand / Wald). Am Strand mache ich auf einem größeren Stein Pause, genieße die Sonne und lausche dem Plätschern der sanften Ostseewellen. Danach spaziere ich noch durch ein Stück des Waldes vorbei an Schützengräben, die 1935 gebaut und im 2. Weltkrieg genutzt wurden, als Russland den Hafen von Pori bombardierte. Auch ein Aussichtsturm befindet sich hier. Die Bäume sind leider zu hoch bzw. der Turm zu niedrig für einen schönen Rundumblick.



Und nochmal ein Stückchen in Richtung Norden fahre ich, nun geht es durch eine herrliche Schärenlandschaft mit zahlreichen Brücken, ähnlich den Schären vor Turku, wo ich letztes Jahr war.



Mein Umkehrpunkt ist das Dorf Ahlainen, hier schaue ich mir die Kirche von 1796 mit auch hier freistehendem Glockenturm, dieser erst von 1832 und geplant vom berühmten Architekten C.L. Engel (der u.a. zahlreiche Bauten im Zentrum von Helsinki entwarf) an. Leider ist auch diese Kirche geschlossen.


Nun fahre ich zurück nach Yyteri und lasse den Nachmittag in der Sonne am Strand ausklingen, er hat sich nun deutlich gefüllt, einige Leute schwimmen sogar im Meer, was mir viel zu kalt wäre, die Sonne ist zwar warm, aber der starke Wind kühl und die Wassertemperatur sicherlich niedrig. Aber die Finnen sind an solche Temperaturen gewöhnt.

Gegen 17.30 Uhr bin ich zurück im Apartment, ach du meine Güte, ist das heiß hier drin. Es gibt keine Verdunklungsvorhänge oder Jalousien oder gar Rollläden, so dass die Sonne ungehindert seit sicherlich einigen Stunden durch die beiden Fenster scheint. Immerhin liegt das Sofa im Schatten, hier mache ich es mir gemütlich bis die Sonne ab ungefähr halb acht nicht mehr hereinscheint und ein Aufenthalt in der Küche und am Tisch wieder möglich ist.

Wetter: sonnig, nachmittags sehr windig, ca. 20°C
Wanderung: Strandspaziergang in Yyteri, 3,4 km



LG Christina