Autor Thema: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024  (Gelesen 8368 mal)

Susan

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #105 am: 07. Januar 2025, 12:34:16 »
Weiterhin faszinierende Bauwerkskunst und schöne Landschaften!

Schade, dass das Wissen um die Erstellung der Bauten verloren gegangen ist und eigentlich verblüffend, dass bisher noch niemand eine schlüssige Theorie dazu entwickeln konnte. Außer der mit den  Ausserirdischen  ;)
Liebe Grüße
Susan

Christina

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #106 am: 07. Januar 2025, 18:34:47 »
Das ist mal eine andere Art der Übernachtung auf so einer Insel. Diese Inseln sind also künstlich von den Bewohnern hergestellt, weil du schreibst, dass sie regelmässig ausgebessert werden müssen?

Aber die Kälte nachts ist ja nicht so toll. Mit den heißen Wasserflaschen und den Decken ist es im Bett dann sicherlich aushaltbar, aber wenn man aufs Klo muss? Oder morgens duschen/sich waschen?


LG Christina

Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #107 am: 08. Januar 2025, 18:41:14 »
Schade, dass das Wissen um die Erstellung der Bauten verloren gegangen ist und eigentlich verblüffend, dass bisher noch niemand eine schlüssige Theorie dazu entwickeln konnte. Außer der mit den  Ausserirdischen  ;)

Die Archäologie beruht auf Vermutungen und je weiter es zurück in die Vergangenheit geht desto schwammiger und unklarer wird es. Letzte Woche war am Abend auf vier Kanälen im Fernsehen gleichzeitig Ancient Aliens oder ähnliches zu sehen. Dieses Konzept dürfte momentan sehr modern sein. Wir waren nun schon bei vielen Ausgrabungsstätten weltweit. Die Außerirdischen erscheinen mir aber immer unwahrscheinlicher. Für mich sieht es immer mehr danach aus, als ob es vor unserer Geschichtsschreibung zumindest eine weltumspannende Hochkultur gegeben hat. Was würde von uns übrigbleiben in 50.000, 100.000 oder 1 Mio Jahren, wenn zB ein Naturereignis unsere Zivilisation beenden würde. Wahrscheinlich Reste von Steinbauten, die nackten Tunnel etc. Alles andere wäre weg, inklusive unserem Wissen.


Das ist mal eine andere Art der Übernachtung auf so einer Insel. Diese Inseln sind also künstlich von den Bewohnern hergestellt, weil du schreibst, dass sie regelmässig ausgebessert werden müssen?

Aber die Kälte nachts ist ja nicht so toll. Mit den heißen Wasserflaschen und den Decken ist es im Bett dann sicherlich aushaltbar, aber wenn man aufs Klo muss? Oder morgens duschen/sich waschen?

Ja die schwimmenden Inseln sind aus Schilf von Menschhand hergestellt. Die Kälte ist natürlich für uns Heizungsverwöhnte eine Herausforderung. Nicht nur auf den Inseln. Nur im Hotel in Puno gab es eine Heizung über die Klimaanlage. Ansonsten war es in den Häusern im Hochland am Abend und in der Früh kalt. Bei den Buchungen hatte ich schon darauf geachtet, dass es wenigstens Warmwasser gibt. Bei vielen Unterkünften ist das nicht immer gegeben.
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Christina

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #108 am: 09. Januar 2025, 17:48:19 »
Ansonsten war es in den Häusern im Hochland am Abend und in der Früh kalt. Bei den Buchungen hatte ich schon darauf geachtet, dass es wenigstens Warmwasser gibt. Bei vielen Unterkünften ist das nicht immer gegeben.

Hui, nicht mal warmes Wasser :schreck:


LG Christina

Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #109 am: 09. Januar 2025, 18:24:47 »
17.05.2024      Puno – Colca Canyon (Yanque)

In der Früh hieß es die warmen Betten zu verlassen. Die Temperatur dürfte knapp über 0°C gelegen sein. Wir wurden von einem feuerroten Morgenrot begrüßt.







Gearbeitet wurde auch schon. Der Waschplatz:



Die Wolken und das stille Seewasser ergaben ein wunderbares Farbenspiel.



Nach dem Frühstuck holte uns der Besitzer mit dem Boot für die Rundfahrt und den Rücktransfer. Am Steg wurden wir noch von der gesamten Familie verabschiedet. Es war sehr angenehm und ruhig hier. Noch ein Blick zurück zur Insel.



Wir fuhren zu den Hauptinseln. Er erzählte uns von der Geschichte der Inselgesellschaft. Sie führen hier ein abgeschlossenes Leben. Fast wie ein Staat im Staat. Die weiter draußen lebenden Inselgesellschaften sind noch eigenständiger. Sie regeln hier alles selbst. Sie brauchen keine Polizei. Von den Leuten vom Land halten sie nicht viel und es wird schlimmer, je näher die Menschen bei oder in der Hauptstadt Lima leben. Er hat sich auf Touristen außerhalb von Peru spezialisiert, die Peruaner sind ihm zu kompliziert und hochnäsig.



Wir fuhren an verschiedenen Inseln vorbei und er erzählte über ihre Funktionen, wie der zB der Kindergarten.



Das Gemeindezentrum



Die Schule



Er fragte, ob wir bei einer Insel aussteigen wollten. Wir müssen aber damit rechnen, dass wir sehr bestürmt werden etwas zu kaufen. Nein, das wollten wir nicht, wir konnten schon auf seiner Insel beobachten, wie das Leben so abläuft.





Als wir mit der sehr interessanten Rundfahrt fertig waren, kam sein Vater mit einem Pärchen im Boot, dass er vom Land geholt hatte. Wir wechselten auf den See sie Boote und der Vater brachte uns zurück zum kleinen Hafen.



Wir holten unser Fahrzeug und machten uns auf den Weg Richtung Colca Canyon.



Nachdem der Verkehrstrubel von Puno hinter uns war, ging es wie üblich mit wenig Verkehr in schöner Landschaft über die Landstraßen dahin.





In Manazo mussten wir wieder einen Markt ausweichen, wir fanden aber einen Weg durch die Stadt.

Bisher waren wir von Polizeikontrollen verschont geblieben. Wir hatten einige gesehen, die Polizisten waren aber immer mit anderen Autofahrern beschäftigt. Kurz vor Santa Lucia war es aber so weit. Ich wurde auf die Seite gewunken. Ein Polizist kam zu mir ans Fenster und verlangte die Papiere. Als er meinen Führerschein sah, brach er in lautes Gelächter aus und winkte seine Kollegen herbei. Der Chef der Gruppe schaute ihm über die Schulter und begann ebenfalls zu lachen. Auch die anderen amüsierten sich und ließen die beiden anderen Fahrzeuge stehen. Auf dem Foto in meinem alten rosa Papierführerschein war ich erst 18 Jahre und mit voller Haarbracht. Nach den vielen Lebensjahren ist die Stirn schon am Hinterkopf angekommen. Sie konnten sich herzhaft daran erfreuen. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich keinen Peruaner mit Glatze gesehen. Nachdem alles kontrolliert war, konnten wir unsere Fahrt fortsetzten.

Es ging nun vorbei an einem See hinauf auf zu einer Hochebene.





Hier ging es auf 4.200 bis 4.400m für längere Zeit dahin. Wir waren jetzt schon voll akklimatisiert und merkten davon nichts mehr. Diese Straße war die Hauptverbindung zwischen Lima und Juliaca. Dementsprechend hoch war der LKW-Verkehr. Laufend mussten Überholvorgänge, vor allem auf den Steigungsstrecken durchgeführt werden. Es fehlten aufgrund der Höhe dem Auto einige PS, daher ging das nicht so zügig.

Diese Verkehrszeichen kündigen Lama und Alpaka Herden an.





Die Absicherung ist der zweite Mann mit der Flagge über der Schulter.



Weiter geht es auf der Höhenstraße.









Mit der Zeit schälten sich aus dem Horizont die Vulkane von Arequipa heraus. Sie wurden immer imposanter.




Unser Ziel war aber nicht Arequipa, sondern der Colca Canyon. So verließen wir die Hauptstraße in Richtung Chivay. Gleich nach der Kreuzung machten wir einen kleinen Stopp für einen Imbiss. Die Landschaft war hier sehr schön.





Es geht nun hinauf zu Hochtälern mit vielen Lama- und Alpakaherden, die unmittelbar an der Straße standen.





Auch viele Vikunjas gab es hier.



Auf einer endlosen Geraden geht es durch die Pampa de Toccra. Links und rechts der Stra0e sind große Herden von Alpakas und Lamas zu sehen.





Die Straße schraubt sich weiter zu einem Pass auf knapp 4.900m Höhe. Er war der höchste Punkt, den wir mit unserem Auto errichten.



Die Motorschwäche war hier schon sehr gut zu merken. Vom Aussichtspunkt sind einige Vulkane zu sehen. Alle sind über 6.000m hoch.


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Silvia

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #110 am: 11. Januar 2025, 13:11:33 »
So eine Übernachtung auf einer der Schilfinseln hätte mir auch gefallen  :beifall:   - trotz Kälte

Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #111 am: 11. Januar 2025, 19:45:22 »
So eine Übernachtung auf einer der Schilfinseln hätte mir auch gefallen  :beifall:   - trotz Kälte

Diese Abgeschiedenheit war sehr entspannend 8)
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Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #112 am: 11. Januar 2025, 19:53:56 »
17.05.2024      Puno – Colca Canyon (Yanque)  Teil 2

Nun geht es über viele Serpentinen rasch hinunter nach Chivay auf rund 3.700m, mit schöner Aussicht auf das Tal, umrahmt von Regenschauern.





Vor der Stadt musste der Eintrittskartenblock für den Colca Canyon gekauft werden. Der Block war mit 50€ relativ teuer. Am späten Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft für diese Nacht, das Miskiwasi Bed & Breakfast in Yanque. Wir wurden von der Tochter des Hauses sehr freundlich empfangen. Nachdem die Abendessenmodalitäten geklärt waren, bestellt sie uns ein Taxi. Es soll uns zur noch wenig erforschten prähistorischen Siedlung Uyo Uyo bringen. Zurück wollten wir zu Fuß gehen.

Wir stiegen beim Visitor Center aus, das gerade neu errichtet wird. Vom Visitor Center führt ein Weg hinauf zu den Ruinen. Auffällig sind die vielen großen Kakteen.







Der Berghang war übersäht von ihnen. Auch vor den alten Steinmauern machten sie keinen Halt.







Ein Raubvogel lässt sich von den Stacheln nicht stören.



Vom Weg gibt es einen schönen Ausblick auf das weite Tal des Colca.



An den Hängen gibt es wieder viele Terrassen. Sie werden hier noch bewirtschaftet.



Wir gingen zuerst nicht zu den Ruinen, sondern weiter zu einem kleinen Wasserfall.





Auf dem Rückweg zweigten wir zur archäologischen Stätte ab. Vorher kamen wir bei weiteren kakteenartigen Bäumen vorbei. Sie sind ein optimaler Ort für einen sicheren Nistplatz.





Die Anlage ist sehr verwachsen. Nur wenige Wege führen durch die Stätte.





Die Wasserfassung war wieder besonders wichtig.





Die Bautechnik war eine ganz andere als an den Stätten, die wir bisher besucht hatten. Es gab keine exakten Steinsetzungen, sondern Mauerwerke aus rundlichen Steinen.







Eine Besonderheit sind die schmalen hohen Türen. Der Unterschied zwischen der Rekonstruktion und des Originalbaus ist deutlich zu erkennen.





Die Wolken verdichteten sich und bald fielen erste Tropfen und es begann auch schon dunkel zu werden. Wir machten uns daher rasch auf den Rückweg nach Yanque. Der Weg führte über eine Brück über den Canyon des Colca Flusses. Vor der Brücke stießen wir auf ein junges Mädchen, dass in einem großen Tuch eine große Menge Gras in die Stadt trug.



Sie schien schon müde zu sein und musste sich sehr anstrengen. Wir blieben etwas zurück, da sie sich anscheinend schämte, dass sie nicht schnell gehen konnte. Immer wieder setzte sie das Bündel ab, um sich zu erholen.

Die Brücke führt über einen Einschnitt des Colcas in das Tal. Im steilen Anstieg ist das Mädchen mit dem Grastuch zusehen.









Im Miskiwasi Bed & Breakfast wurde von Mutter und Tochter schon das Abendessen gekocht. Wir waren die einzigen Gäste im Bed & Breakfast. Es wurde also nur für uns gekocht. Das Essen war wieder hervorragend.
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Paula

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #113 am: 12. Januar 2025, 18:22:38 »
was für eine faszinierende Landschaft  8) die Schilfinseln erinnern mich an die schwimmenden Dörfer in Vietnam und die Kakteen sehen aus wie im Südwesten der USA, wenn es nur nicht so hoch wäre...4900 Meter, ich mag mir gar nicht vorstellen wie es mir da gegangen wäre, vermutlich genauso weiß im Gesicht wie die Touristin die ihr getroffen habt

Ich bin in letzter Zeit ein paar Mal per Zufall über Videos gestolpert in denen diskutiert wurde dass es schon mal eine menschliche Hochkultur gab die vermutlich durch eine Naturkatastrophe ausgelöscht wurde (im Film wurde eine Eiszeit genannt), das haben vermutlich nur wenige Menschen weltweit überlebt (genetisch kann man die heutigen Menschen wohl auf eine sehr sehr kleine Zahl verschiedener Individuen zurückverfolgen). Es gibt sogar Theorien dass es schon mehr als zwei Menschheits/Kulturzyklen gab. Sollte unsere Kultur untergehen würde man vermutlich nur noch auf den Abfall von Atomkraftwerken stoßen, ich glaube nicht dass sonst etwas die Jahrtausende überstehen wird.
Viele Grüße Paula

Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #114 am: 14. Januar 2025, 20:10:57 »
Sollte unsere Kultur untergehen würde man vermutlich nur noch auf den Abfall von Atomkraftwerken stoßen, ich glaube nicht dass sonst etwas die Jahrtausende überstehen wird.

Dazu kommt, dass wir mit unseren langlebigen Chemikalien (zB PFAS) künftige Lagerstätten, zB für Salz, praktisch auf ewig nachhaltig verunreinigen. Über diese Rückstände werden sich Archäologen nach unserer Zeit die Köpfe zerbrechen und rätseln wie wir heute über die vergangenen Kulturen. Anscheinend hat keine Kultur vor uns in der Chemie unseren Entwicklungsstand erreicht. Zumindest wurde bisher nichts gefunden.
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Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #115 am: 14. Januar 2025, 20:17:36 »
18.05.2024      Colca Canyon – Im Reich des Andencondors

Etwas unterhalb vom Ort sind heiße Quellen bei einer Brücke über den Colca. Es sah hier aber nicht sehr einladend aus und die Becken schienen auch noch nicht geöffnet zu sein.







Ein Blick auf die Ausgrabungsstätte von gestern auf der anderen Seite des Tals.



Wir entschlossen uns daher zur eigentlichen Attraktion des Canyons zu fahren dem Anden-Condor. Die Straße schlängelt sich durch die Bergwelt des Canyons. Mit dem Wetter hatten wir wieder großes Glück. Blitzblau war der Himmel an diesem Tag.







Überall wuchs der Kaktus.



Achtung Gegenverkehr.



Ein Aussichtspunkt war unmittelbar vor einer Tunneleinfahrt. Ein Tunnelsicherheitsgesetz wie in Europa scheint es hier nicht zu geben. Die Tunnel in diesem Land sind einfache finstere Löcher ohne Beleuchtung.



Hinein geht es in das finstere Loch.



Auch nach dem Tunnel gab es wieder Aussichtspunkte. Wo sind sie den?





Wenigstens war die Umgebung sehrt ansehnlich.





Plötzlich entdeckte Heike hoch über den Gipfeln eine Gruppe Condore. Leider waren sie sehr weit weg.





Einige Zeit blieben sie in dieser Entfernung. Dann kamen sie immer weiter herunter und waren besser zu sehen.











Wenn die Sonne auf den Rücken der Vögel schien, glänzten sie silbrig.



Bei der Abzweigung zum Geysir de Pinchollo überlegten wir, ob wir den holprigen Weg auf uns nehmen sollten. Bei der Einfahrtsstraße war ein offener Schranken und ein alter Mann saß in einem kleinen Häuschen. Er kam zu uns und erklärte mit Händen und Füßen, dass wir nicht fahren sollten. Die Straße sei in einem sehr schlechten Zustand. Wir beherzigten seinen Rat und fuhren weiter.



Beim Aussichtspunkt Cruz del Cura gingen wir nach vorn zu einer Art Kanzel. Hier ist der tiefste Punkt des Canyons. Je nach Definition ist der Colca Canyon der Tiefste der Welt oder nicht. Vom höchsten Berggipfel gemessen ist er 3.270m tief. Vom Rand der Schlucht sind es aber „nur“ 1.200m. Nach dieser Einteilung ist sie die dritt tiefste Schlucht der Erde über dem Meer.

Hier war ein Filmteam, dass ebenfalls auf die Vögel wartete. Sie wollten anscheinend festhalten, wie er durch die Schlucht gleitet. Lange Zeit tat sich nichts. Bis eine Frau des Teams zu rufen begann: „Condor, Condor, Condor“ Es stellt sich aber heraus, dass es sich um einen großen Adler handelte, der nun über unsere Köpfe kreiste.





Nach kurzer Zeit geleitete er in die Schlucht hinab und verschwand.



Die weiter Wartezeit vertrieben wir uns mit Ausschauhalten und Genießen der fulminanten Landschaft.






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Christina

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #116 am: 15. Januar 2025, 18:06:51 »
Der Colca Canyon und die Landschaft drumherum sieht toll aus, besonders natürlich bei Sonnenschein.


LG Christina

Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #117 am: 16. Januar 2025, 19:19:05 »
18.05.2024      Colca Canyon – Im Reich des Andencondors  Teil 2

Nach knapp einer Stunde tauchte ein einzelner Condor auf, der um die Kanzel flog.



Mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund ein tolles Bild.







Wir waren schon über eine Stunde hier und machten uns daher auf den Rückweg zu unserem Auto. Auf halben Weg tauchten ein Condorpaar auf. Es kreiste in die Richtung des Aussichtspunktes. Wir machten uns gleich wieder auf den Rückweg. Als ich die Kanzel erreichte, schwebte gerade ein Condor vor den Köpfen des Filmteams vorbei.





Beim Aussichtpunkt angekommen, gleiten die beiden in der Schlucht vor uns dahin.





Sie kamen wieder höher herauf und folgen über uns.



Nach diesen Eindrücken, wir waren insgesamt fast 3 Stunden hier, gingen wir zum Auto und fuhren weiter, zu den weiteren Aussichtspunkten.









Nicht weit vom Hauptaussichtspunkt Cruz del Cóndor waren wieder welche direkt neben der Straße zu sehen. Wir hielten und beobachteten das Schauspiel. Sie segelten in unmittelbarer Nähe neben und über uns. Was sind das für majestätische Vögel.



Der Condor gehört zu der Familie der Geier und lebt vom Ass.

Am Aussichtspunkt Cruz del Cóndor war nichts mehr los. Der Bustouristenstrom hat das Tal bereits verlassen. Das Mittagessen ruft und die Fahrt muss nach Puno oder Arequipa fortgesetzt werden. Die Stände der einheimischen Verkäuferinnen wurden bereits abgebaut. Außer ein paar Kühen waren sonst keine Besucher mehr anwesend.



Die Condore hatten anscheinend auch keine Lust mehr. Die Hauptflugzeit ist vormittags. Am Nachmittag sind nur mehr wenige zu sehen.

Wir hatten noch Zeit und fuhren daher nach Cabanaconde zum Juanita Museum. Der Ort war dem Fundplatz in 5.000m Höhe am nächsten.



Das Original soll in Arequipa ausgestellt sein, obwohl im Museum steht, dass es sich um die richtige Mumie handelt. Die Mumie soll ein 14-jähriges Mädchen sein. Sie war 1,40 Meter groß und 35kg schwer. Vermutlich wurde sie für ein Opferritual erschlagen.



Fotos von der Bergung der Mumie. Ähnlich „professionell“ wie beim Ötzi.



Das Museum scheint recht neu zu sein. Wie die meist in Peru hat es aber schon erste Zerfallserscheinungen. Es werden auch viele andere Artefakte ausgestellt.









Interessant ist der „Taschenrechner“ der Inka. Wie dieses Rechensystem funktioniert hat, ist heute unbekannt. Er soll sogar eine Logarithmusfunktion gehabt haben.



Unweit des Museums kann zu Fuß ein schöner Aussichtspunkt ins Tal erreicht werden.



Schön zu sehen ist der Weg vom Ort zu den Anbauflächen in dem tellerartigen Felsvorsprung oberhalb des Ortes.



Wir machten uns nun auf den Weg zu unserem Hotel dem La Granja del Colca. Die Anfahrt war ohne Allrad gerade noch schaffbar. Dafür wurden wir mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Das Hotel liegt wie ein Adlerhorst auf einer Höhe von 3.750m mit großen Panoramafenstern über dem Tal. Da schmeckt das Bier bei diesem Traumwetter gleich noch besser.





Das Abendessen wurde noch durch einen sehr schönen Sonnenuntergang versüßt. Bei uns würde man Alpenglühen sagen.







Nachdem Abendessen wurde der Kamin angeheizt. Das funktionierte aber nicht richtig. Der ganze Raum wurde verraucht. Das schien die Eigentümer nicht zu stören. Wir suchten aber das Weite und zogen uns in unser Zimmer zurück. Der Sternenhimmel war hier natürlich auch vom Feinsten.
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Silvia

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #118 am: 18. Januar 2025, 12:31:39 »
Ihr habt euch tolle Unterkünfte gesucht  :thumb:

Freut mich das ihr die Condore gesehen habt, aber auch die Landschaft selbst war sehenswert.

Weißt du noch wie kalt es eigentlich in etwa tagsüber war? Ich schätze mal wg der Höhe und dem Wind nicht besonders warm.

Silv

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #119 am: 18. Januar 2025, 15:48:12 »
Das ist aber ein Fußweg zu der Anbaufläche, oder? Und dieser Streifen oberhalb, ist das eine Straße?  :o Das wär ja gar nix für mich...

Liebe Grüße
Silvia