06.05.2024 Ollantaytambo Teil IIWir gingen mit Ihnen die steilen Stiegen zwischen den Terrassen hinauf und er erklärte uns die Anbautechnik.
Die Terrassen sind keine Zufallsprodukte, sondern genau nach Klimazonen errichtet. Die durchschnittliche Temperaturdifferenz beträgt zwischen der tiefsten und der höchsten mehrere °C. Die Kunst der Landwirtschaft ging sogar so weit, dass entsprechend den verschiedenen Klimazonen Erde aus den anderen Regionen Südamerikas in die Terrassen eingebracht wurden. So wurden optimale Bedingungen geschaffen, um verschiedene Nutzpflanzen anbauen zu können, die hier nicht zwingend heimisch waren. Die unteren Terrassen wurden noch genutzt.
Bewässert wurde die Anlage durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem. Um die hohen Mauern überwinden zu können wurden Steinstufen in die Wand eingebaut.
Von hier heroben gibt es einen schönen Ausblick auf die Stadt.
Unterhalb ist auch ein schwarzer Kultstein zu sehen. Die Funktion ist unbekannt.
Zurück gingen wir an der Felswand, da der Verbindungsweg zur Festung wegen Steinschlaggefahr gesperrt war. Auf dem Weg befindet sich eine rekonstruiertes Lebensmittellager.
An der Felswand führt wieder eine schmale steile Treppe hinab. Auf der Bergseite befindet sich ein Bewässerungsgerinne.
Unten angekommen, verabschiedeten wir uns von der Gruppe, da sie den Rest schon besucht hatten. Der Weg zur Festung führt an einzelnen Fundstücken vorbei.
Wir gingen nun die Terrassen zur Festung hinauf. Bei den Inka, bzw. den Vorkulturen musste anscheinend alles sehr exakt sein. Sogar die Rundsteinwände sind von höchster Genauigkeit.
So richtig passgenau wird es bei den Festungsbauten. Es ist alles fugenlos, da passt kein Blatt dazwischen.
Faszinierend
Einige Steine weißen Noppen auf. Es wird vermutet, dass es ich dabei um Sonnenuhren oder Kalender, sogenannte Intihuatana (Ort, an dem die Sonne gebunden ist), handelt. Wie sie funktionieren und ob es sich tatsächlich um Sonnenuhren handelt, ist unbekannt und Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen.
Auch die ominösen Nischen in höchster Baukunst durften nicht fehlen.
Dieser Stein hat an der Vorderansicht 9 Ecken und geschwungene Kanten. Dazu kommen noch weitere Ecken, die wir nicht sehen, damit der Stein in der Mauer vollkommen stabil verzahnt ist. Die Bauwerke sind 100%ig erdbebensicher.
Ein Stein als Draufsicht. Es zu sehen, wie passgenau die die weiteren Steine sein mussten, um fugenlos zu sein. Jeder Stein ein Unikat und ohne moderne CNC-Steuerung gefertigt. Die Planung ohne KI und CAD.
Als nächstes kamen wir zum Eingangstor in die Festung. Wieder ein Meisterwerk.
Das Tor von der anderen Seite, Blickrichtung Berg.
Auf der Spitze mit optimaler Sicht auf Ebene, befindet sich die letzten Reste des ältesten Teils der Anlage. Er kann nicht begangen werden und stammt vermutlich aus der Steinzeit.
Höhepunkt sind diese 6 Monolithen. Sie stammen aus der Präinkazeit von einer unbekannten Kultur. Vermutet wird, dass sie von der Tiwanaku Kultur abstammen könnten. Da die Steine Noppen haben, wird der Platz Sonnentempel genannt. Die Steine bestehen aus Rhyolith und jeder ist rund 50t schwer.
Von hier gibt es einen schönen Ausblich ins Urubamba Tal Richtung Machu Picchu.
Weiter geht es durch Tempelanlagen mit den Nischen für Mumien oder Statuen. Ein Fußweg führt zum höchsten Punkt der Anlage dem sogenannten Inka Watana. Es liegt auf knapp 3.000m Höhe. Wir waren hier völlig allein, mit einer gewaltigen Aussicht auf die Täler rund um Ollantaytambo.
Heiliges Tal Richtung Cusco
Nochmals Richtung Machu Picchu
Am spektakulär liegenden Gebäude ganz oben warne große Nischen. Das muss von unten großartig ausgesehen haben, falls sie beleuchtet gewesen sein sollten.
Als wir wieder zurück zur Tempelanlage kamen, war jetzt einiges los. Die Touristenbusse waren nach der Mittagspause angekommen. Unten bei den Verkaufsständen ist die Kolone zu sehen.
Der Rückweg ist der gleiche. Wir kamen an großen Findlingen aus Rhyolith vorbei.
Die Lebensmittelspeicher auf der anderen Seite wurden durch eine Wolkenlücke beschienen.
Noch ein paar Impression der Baukunst.
Wir verließen den Komplex am mittleren Nachmittag und gingen in den Ort, um zu essen. Wir gingen wieder zu dem Lokal vom Vormittag, da hier das Leben im Ort am besten zu sehen war. Nach dem Essen kauften wir Metallfalschen für den Besuch in Machu Picchu, da Einwegflaschen im Gelände nicht erlaubt sind.
Den Abend verbrachten wir wieder im Ortszentrum.
Als wir gerade die zweite Runde Pisco Sour genossen, war Musik zu hören und eine Prozession kam auf den Hauptplatz. Es waren nur Frauen und sie begleiteten junge Mädchen in einer Art rituellem Tanz zur Kirche.