10.05.2024 CuscoAuf dieser Höhe sind die Nächte kalt und es gibt keine Heizungen im Haus. Der Hausherr machte uns ein sehr gutes Frühstück. Coca- und Muña-Tee durften wieder nicht fehlen.
Die archäologische Stätte von Sacsayhuamán lag ums Eck und wir brauchten daher unser Fahrzeug nicht. Wir waren schon in aller Früh beim Eingang. Sacsayhuamán ist eines der imposantesten prähistorische Bauwerke der Welt. Wir haben ein Pärchen getroffen, dass 4 Tage in Cusco war und Sacsayhuamán nicht besucht hat. Das ist so, als wenn ich in Kairo bin und die Pyramiden nicht besuche oder bei den Niagarafällen bin und den Wasserfall nicht besichtige.
So waren beim Festungsteil noch ganz wenige Menschen. Ganz sicher ist sich die Wissenschaft nicht, ob es sich tatsächlich um eine Festung gehandelt hat. Es könnte auch ein Zeremonienort gewesen sein. Das Bauwerk, obwohl nur noch die Grundmauern stehen, ist gewaltig. Leider haben die Spanier die Steine für die Bauwerke, insbesondere für die Kirchen, in Cisco benötigt.
Die riesigen Steine und die Präzession wie sie verbaut wurden ist faszinierend. Sie sind dreidimensional ineinander verschachtelt und dadurch absolut Erdbebensicher. Das trifft auf alle Megalithbauten in Peru zu.
Die größten Steine wiegen über 200t und wurden aus einem 20km entfernten Steinbruch herangeschafft. Allein der Höhenunterschied vom Steinbruch hierher ist schon eine große Herausforderung. Über die Transport- und Bearbeitungstechnologie gibt es viele Konzepte.
Die Anlage selbst betraten wir wieder über eines dieser schönen Tore.
Wir gingen über verschiedene Wege durch die Anlage, bis wir den höchsten Punkt erreichten. Die Festung soll der Sitz des Inka-Königs gewesen sein. Von hier regierte er sein Reich. Auf dem Bild sind die Grundmauern eines einst monumentalen Turms zu sehen.
Von hier ist die Aussicht auf die Stadt Cusco hervorragend.
Auch unser Balkongasthaus von gestern ist zu sehen.
Auf der gegenüberliegenden Seite Richtung Berghang befindet sich ein weiterer Hügel, mit dem sakralem Bereich der Anlage.
Wir verließen den Festungsteil und gingen auf die Wiese zwischen den beiden Hügeln.
Auf der Wiese angekommen, gingen wir entlang der mächtigen Steinmauern.
Auch die Ecken der Bauwerke sind sehenswert.
Auf der anderen Seite der Mauer ist wieder ein Tor, aber ohne den Boden zu berühren.
Wir überquerten die Wiese und gingen auf den anderen Hügel, auf dem sich der Inka Thron befindet. Zumindest wird das so angenommen. Der Thronstein schaut auf die weite Fläche zwischen Festung Thronhügel.
Von hier gab es einen schönen Ausblick auf die Festung. Es lässt sich die ganze Dimension des Bauwerkes erahnen.
Der Hügel ist mit kupierten Steinen versehen, die mit reliefartigen Linien überzogen sind. Im Hintergrund die Christusstatue.
Auf dem Hügel stießen wir auf interessante Vögel, die nicht scheu waren.
Auf der anderen Seite befinden sich Heilige Plätze mit verschiedenen Steinformationen und einem großen rundem Zeremonienplatz. Die Reliefsteine scheinen auf den Platz zu fließen.
Der Weg führt zuerst durch die Steine. Die meisten sind mehr oder weniger bearbeitet.
Auch ein offener Schlupfstein darf nicht fehlen.
Auf dem Platz sprach uns ein Mann im Touristenführergewand auf Deutsch an. Er könnte uns führen, damit wir nicht nur schnell durch die Anlage laufen. Er hat heute schon zwei Führungen mit einer Stunde gemacht. Heike und ich sahen uns an und ich meinte, dass wir uns ausreichend Zeit lassen. Wir sind schon über 2 Stunden in der Anlage. Er machte große Augen und ging wortlos seiner Wege.
Am Ausgang des Zeremonienplatzes gibt es seitlich verschlungene Wege im Felsen. Sie sind mit Schreinen versehen und es sind viele Opfergaben zu sehen. Ein Mann vollführte gerade ein Ritual und filmte sich dabei mit dem Handy.
Es gibt dort auch mehrere Schlupfe. Einer hatte ein verglaste Wand und war schön bearbeitet. Um solche Verglasungen zu ermöglichen, braucht es Temperaturen von über 1.000°C. Das ist mit einer normalen Fackel oder Öllicht nicht möglich.
Imposant war aber ein anderer. Er ist relativ lange und führt in einer S-Kurve durch den Felsen. Es ist völlig finster in diesem Gang und man tastet sich mit den Händen vorwärts. Vor dem Betreten des Schlupfes soll man sich aller Dinge (geistig und körperlich) bewusstwerden, die losgelassen (abgestreift) werden sollen.
Der Gang endet am Rand des Zeremonienplatzes. Es spannendes Erlebnis.
Wer Lust hat, kann uns durch die stockdunkle Wanderung durch den Schlupf begleiten.
Nach dem Zeremonienplatz geht es zu einem Ausgang, über den wir die Anlage verließen.