Autor Thema: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0  (Gelesen 4010 mal)

Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3347
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #60 am: 15. November 2024, 19:47:41 »
Berge bei Sonnenschein :strahl: herrlich.

Ich wusste zwar, dass es auf Korsika hohe Berge gibt, aber dass man da sogar Skifahren kann, ist mir neu. Die Möglichkeit von Bergwanderungen dort merke ich mir mal (falls ich mich das überhaupt nochmal traue), eure Flusswanderung sieht aber auch sehr schön aus.


LG Christina

Silv

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1805
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #61 am: 16. November 2024, 11:30:57 »
Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass es auf Korsika so hohe Berge gibt. Auf alle Fälle gefallen mir diese beiden Täler sehr!  ^-^
Liebe Grüße
Silvia

Ilona

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4188
  • Slot Canyon Addict
    • Amerika und wandern
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #62 am: 16. November 2024, 13:57:50 »
Also nächstes Mal die Ski im Gepäck haben und im Winter hinfahren.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3338
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #63 am: 19. November 2024, 20:29:27 »
Je nach Reiseführer heißt es Korsika hätte zwischen 50 und 100 Gipfel über 2000 m Höhe. Nachgezählt habe ich nicht  ;) Doch für eine Insel schon recht beachtlich. Außerdem gibt es sogar drei Skigebiete, von denen Haut Asco das kleinste ist. Die sind alle recht übersichtlich, so dass sich die Fahrt dorthin zum Skifahren für uns kaum lohnt - der Harz liegt näher  ;)



10. September   Gorges de l‘ Asco

Unsere heutige Rollertour führt in die gleiche Richtung wie gestern, nur lassen wir uns im unteren Teil mehr Zeit. Schon kurz nach dem Campingplatz sehen wir rechts einen recht großen Parkplatz. Ein kurzer Weg führt hinunter zu einer steinigen Badestelle.



Dort müssen wir uns nicht lange aufhalten, ähnliches haben wir ja direkt am Camping.
Wir queren den Fluss auf einer Brücke, das Tal verengt sich nun zu einer Schlucht. Bald folgt auch schon die einzig andere größere Haltebucht (bis Asco). Ein Pfad bringt uns hinunter zum Ufer. Baden kann man hier wohl auch. Es ist jedoch schon nett, auf den Felsen in der Sonne zu sitzen und dem Rauschen und Gurgeln zu lauschen.







Ein Raubvogel kreist über uns. Müsste Recherchen nach ein Rotmilan sein.



Wir wissen ja schon, dass weitere Haltemöglichkeiten hier rar sind. Also habe ich mich getraut, zumindest mit unserer Wasserkamera die Fahrt durch die Schlucht zu filmen. Für ein Video müsste ich  (zu) viel schneiden, daher habe ich lieber einige Bilder herausgeschnitten.

Wir passieren Asco Vallee Adventure; dort soll ein Klettergarten sein, sowie unterschiedlich schwierige Klettersteige mit Zipline.





Rötliche Felsen kommen ins Spiel







und es geht abwechslungsreich weiter.









Hier und da sehen wir kleine, belegte Haltebuchten, die wohl zu weiteren Badestellen führen. Endlich dann ein Platz, wo wir halten und nach 15 min Film die Kamera ausschalten können. Meinen Arm entspannen  ^-^ und Aussicht genießen










Fortsetzung folgt ...
Liebe Grüße
Susan

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3338
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #64 am: 19. November 2024, 22:19:01 »
Weiter zur Genueser Brücke von Asco

Wir rollern weiter Richtung Asco, umfahren den Ort auf bekannter Strecke und biegen kurz danach ab zu einem Parkplatz.

Während der genuesischen Herrschaft über Korsika wurden nicht nur Wachtürme gebaut, sondern auch jede Menge Brücken. Diese sind ebenfalls beliebte Ausflugsziele. Eine der bekanntesten befindet sich hier bei Asco.  Früher konnte man hinunter fahren, 2017 wurde jedoch der Parkplatz weggespült. Seither muss man die Straße hinunter wandern. Es ist zwar nur ein knapper Kilometer,  bei mittlerweile 30° C und kaum Schatten zieht sich die Strecke jedoch.  :girly:




der Fluss kommt in Sicht



Endlich erreichen wir die Brücke und queren sie, denn auf der anderen Seite gibt es Plätze im Schatten  ^-^




Überreste des Parkplatzes

Wir blicken hier schön auf das glasklare Badebecken unter der Brücke. Es ist nur nicht ganz einfach, da hinunter zu kommen. Die Frau des Pärchens, das neben uns sitzt, ist besser vorbereitet: sie hat Badesandalen dabei. Nach innerer Wässerung mit Rhabarberschorle spaziere ich zurück zum anderen Ufer für einen besseren Blick auf die Brücke.


Blick von der Brücke talwärts
unten seht ihr besagte Nachbarin ins Wasser gehen


Blick bergwärts
manche springen von den Felsen links 3-4 m ins Wasser, soll tief genug sein.



Die Brücke in voller Pracht  ^-^






weil's so schön ist  ;)

Ein Pfad führt weiter Richtung Tal, entfernt sich jedoch bald vom Fluss



Auf der südlichen Seite der Brücke führt ein Wanderweg hinauf zu den Cascade de Murcella. Doch jetzt im Herbst wird es da nicht viel zu sehen geben (faule Ausrede, ich weiß  ;)  ), außerdem 4,6 km bergan ab hier sind schon ein Wort.

Wir machen uns an den schweißtreibenden Marsch hinauf zum Parkplatz.
 :schwitz:

Danach rollern wir zurück in den Ort und halten am gleichen Lokal wie gestern. Heute gibt es mal kein Eis. Wir sind sooo durstig, da darf es mal ein Panache (Alster/Radler) sein.  Nach einigen Rindern am Straßenrand sehen wir nun auch den Dorfesel, der sich offenbar frei hier herumtreibt.

Nun darf es gern auch eine äußere Erfrischung geben. Wir fahren also zurück zum Campingplatz und verbringen dort am "Strand" den restlichen Nachmittag.






hinter den Steinen hinten im Bild
ist die Badestelle mit dem großen Parkplatz



An der kleinen Kaskade gibt es einen ausgewaschenen Felsen, an dem man sich schön hineinlegen und vom Wasser umspülen lassen kann.





Nicht nur Türmchenbauer haben sich hier ausgetobt, auch Steinmaler

 

Ein schöner Tag!




Heutige Strecke einfach






Liebe Grüße
Susan

Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3347
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #65 am: 20. November 2024, 19:39:17 »
Das ist ein richtig schönes Flusstal und dann noch die Brücke dazu, ein sehr schöner Ausflug, auch ohne direkt an der Brücke zu baden. Das Tal erinnert mich an Täler im Tessin, ebenfalls mit den großen Felsen im Fluß, der grünen Wasserfarbe und auch dort gibt es so malerische Brücken.

Die bemalten Steine finde ich nicht so toll, Natur sollte Natur bleiben, auch wenn die Farbe vermutlich keinen Schaden anrichtet.


LG Christina

Paula

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4593
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #66 am: 21. November 2024, 15:14:16 »
ach wie herrlich  ^-^
ich kann mich noch gut erinnern dass wir damals in solch einem Gebirgsfluss gebadet haben, leider weiß ich überhaupt nicht mehr wo das war, aber es war eine bekannte Badestelle, das gab es vor 40 Jahren schon...
Viele Grüße Paula

Ilona

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4188
  • Slot Canyon Addict
    • Amerika und wandern
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #67 am: 23. November 2024, 15:24:50 »
Die Steinbrücke und der glasklare Fluss sind einfach toll :beifall:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3338
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #68 am: 23. November 2024, 19:20:23 »
11. September  Zurück ans Meer

Schon seit ein paar Tage sieht einer unserer Campingstühle merkwürdig schief aus. Heute noch mehr. Wir sehen: eine Querstrebe ist gebrochen, der Stuhl damit hin.  :P Zum Glück haben wir noch einen anderen Stuhl dabei, der allerdings nicht so ganz an den Tisch passt. Naja, heute kommen wir zu zwei größeren Ortschaften, da lässt sich ja vielleicht Ersatz finden. Das Wrack jedenfalls dürfen wir zum Müll am Campingplatz stellen.

Es geht zurück zur T30, der wir Richtung Westküste folgen. Sobald wir die erreichen, wird die Straße etwas enger und die Strecke kurviger.



Dafür habe ich wieder Meerblick  ^-^


Strand von Lozari
denke ich

Der erste größere Ort, durch den wir kommen, ist L’ Île-Rousse. Dort sehen wir zwar zwei große Supermärkte, aber die Parkplätze dazu schauen wenig WoMo tauglich aus. Nichts Baumarkt mäßiges.
Wir fahren weiter zur Bucht von Calvi. Dort habe ich den Campingplatz Paduella ausgesucht. Der liegt etwas außerhalb von Calvi direkt an der T30. Das Linksabbiegen zur Einfahrt kann dauern, denn hier ist deutlich mehr Verkehr. Zum Glück gibt es immer mal wieder nette Leute, die einen durch lassen

Die Stellplätze liegen schön in einem Pinienwald, teils durch Hecken getrennt, teils offener.  Wir steuern als erstes die Entsorgungsstation an, dann finden wir einen netten Platz auf einer Terrasse.
Kaffeepause und Recherche nach Geschäften. Fußläufig gibt es ein Geant Casino, den kennen wir als großen Markt a la Walmart. Ganz so groß ist der hier nicht, außerdem ziemlich leer gekauft. Irgendwo steht was von "destockage". Zuhause dann nachgelesen, dass die Kette in Auflösung ist. Zumindest können wir noch für's Abendessen einkaufen und uns den letzten Rotweinkarton sichern.  ::)

Mit dem Roller schauen wir noch bei einem Weldom Baumarkt vorbei. Doch die haben nur noch Holzklappstühle im Angebot.

Den Rest des Tages relaxen wir am WoMo.




Heutige Strecke:


Liebe Grüße
Susan

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3338
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #69 am: 23. November 2024, 21:33:14 »
12. September   Vom Wind zerzaust in Calvi

Vormittags regnet es leider, außerdem weht eine ziemlich steife Brise.  :windig: Immerhin treibt diese die Wolken in die Berge.  Ab frühen Nachmittag bleibt es dann trocken. Also düsen wir mit dem Roller nach Calvi.

Schon Griechen, Phoenizier, Etrusker und Römer sollen hier gesiedelt haben. Allerdings wurde alles von Sarazenen zerstört.  1268 gründeten die Genueser eine besfestigte Stadt auf der felsigen Halbinsel. Diese wurde immer mal wieder erweitert und hielt etlichen Belagerungen stand. Die Zitadelle ist unser erster Anlaufpunkt.


untere Mauer
es geht bergauf zum Tor




Christoph Kolumbus Denkmal
in der Zitadellenmauer
Wie einige Städte in Italien, Portugal und Spanien behauptet Calvi von sich , Geburtsort des Amerikaentdeckers zu sein. Tatsächlich weiß man wohl genaues nicht. Historiker gehen jedoch  im allgemeinen davon aus, dass Kolumbus etwa 1451 in Genua geboren ist.

Calvi hat sich übrigens nie der Unabhängigkeitsbewegung angeschlossen, sondern hielt treu zu Genua. Steht so über dem Stadttor, dem einzigen Zugang zur Zitadelle.



Das Tor selbst ist (heute) nicht ohne Leute abzulichten. Es ist trotz des Winds einiges los hier. Wir bummeln durch die Gassen der Festung.






Kaserne Sampiero
da wohnt die Militärpolizei der Fremdenlegion. Etwas außerhalb der Stadt gibt es zudem ein Camp von Fallschirmjägern.

Einiges könnte eine Renovierung vertragen, so auch die Kirche Saint-Jean-Baptiste. Immerhin hat sie den Rang einer Kathedrale.

 

Von hier oben haben wir einen schönen Blick auf den Jachthafen und die Bucht von Calvi.





Es ist frisch hier oben, daher spazieren wir schon bald hinunter in den neueren Teil von Calvi.


Boulevard Wilson
auf dem sind wir hergekommen; viele Geschäfte, viel Verkehr
Es gibt jedoch auch autofreie Straßen wie die Rue Clémenceau, ebenfalls mit vielen Geschäften und Lokalen und reichlich voll mit Leuten. Abzulichten gehen eigentlich nur die blauen Murals.

 

Über deren Hintergrund konnte ich leider nichts finden.

 
Kirche Sainte-Marie-Majeure

Wir kommen schließlich zur Flaniermeile von Calvi Quai Landry. Hier reihen sich Restaurants und Cafes, alle mit reichlich Außenplätzen. Heute nicht so begehrt  ;)

 





Auch wir kehren hier ein. Angesichts des Wetters gibt es heute aber Crepes, kein Eis  ^-^

Mit Blick auf Boote und die Zitadelle beenden wir unsere Spazierrunde durch Calvi.




Salzturm

Auf der Rückfahrt finden wir einen Super U, der besser sortiert ist. Allerdings auch hier keine passenden Campingstühle.


Liebe Grüße
Susan

Rainer

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5202
    • Familie Halstenbach
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #70 am: 23. November 2024, 23:07:28 »
Ach man, werden da alte Erinnerungen geweckt.  Île-Rousse ist ein absolut verträumter und idyllischer Ort, mit zentralem Boules Platz und mit dem Weinhandel "Au tonneau" (ein Ausschank von Petra Clos Irgendwas, ich habe es nach so vielen Jahren vergessen). Was für Erinnerungen ich da habe, kann ich kaum wiedergeben. Wir (= drei Studenten) sind da u.a. beim Einkaufen morgens im Supermarkt (die wirklich viel zu kleine Parkplätze haben) direkt "abgebogen" zum "Au tonneau", wo wir dann ca. 2 Stunden später hackebreit aufgebrochen sind....

Ile Rousse ist ein total niedlicher Ort. Wir haben damals direkt hinter Ile Rousse auf dem (recht kargen) Camping Le Bodri gecampt. Aber selbst der Camping Paduella ist mir noch in Erinnerung, den hatten wir einige Jahre später aufgesucht, aber es reichte nicht für eine Übernachtung, die meisten unserer Gruppe wollten näher an Ile Rousse übernachten. Aber dass es diese Plätze heute, über 40 Jahre später, immer noch gibt, ist schon bewegend. Das sind wirklich starke Emotionen,  die ich damit verbinde. Wie gerne wäre ich nochmal so jung und unbeschwert wie damals....

Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3347
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #71 am: 25. November 2024, 18:49:45 »
Calvi scheint einen Bummel zu lohnen, schöne Mischung aus älteren und neueren Gebäuden. Wobei ich finde, nachdem ich es selbst gerade wieder in Frankreich gesehen habe, dass diese Glasvorbauten vor praktisch jedem Restaurant häßlich sind, hier in Calvi auf deinem Foto geht es gerade noch, aber es gibt ja Orte mit schönen alten Bauten und dann ist vor jedem einzelnen Haus so ein Vorbau, vorne dran dazu noch die bunte Markise mit Beschriftung. Ich weiß gar nicht, warum das so ist.

Da bin ich mal gespannt, ob ihr Ersatz für euren Stuhl findet, so etwas ist im Urlaub ja immer etwas schwierig, zu Hause weiß man genau in welches Geschäft man muss oder bestellt es im Internet.


LG Christina

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3338
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #72 am: 25. November 2024, 21:29:47 »
Hallo Rainer,  da wird der nächste Tag ja nochmal besondere Erinnerungen wachrufen.  :) Solche Cliquenurlaube haben bei mir immer nur im Winter (Skifahren) geklappt, sommers haben wir alle zu unterschiedlich Urlaub gekriegt.

Wobei ich finde, nachdem ich es selbst gerade wieder in Frankreich gesehen habe, dass diese Glasvorbauten vor praktisch jedem Restaurant häßlich sind, hier in Calvi auf deinem Foto geht es gerade noch, aber es gibt ja Orte mit schönen alten Bauten und dann ist vor jedem einzelnen Haus so ein Vorbau, vorne dran dazu noch die bunte Markise mit Beschriftung. Ich weiß gar nicht, warum das so ist.


Sie brauchen halt Platz für die vielen Gäste, denk ich. Und wenn es dann noch Wind und Regen geschützt sein soll, kommt der Glasvorbau ins Spiel. Aber du hast recht, bei manchen Plätzen mit schönen Altbauten macht es die Wirkung kaputt.
Liebe Grüße
Susan

Horst

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3801
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #73 am: 25. November 2024, 22:23:04 »
Calvi gefällt mir gut, alleine schon wegen der Festung. Die eine oder andere Fassade könnte wohl mal einen neuen Anstrich vertragen aber vielleicht macht ja auch der teilweise morbide Charme das Flair des Ortes aus.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3338
Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #74 am: 26. November 2024, 00:05:15 »
13. September  Ausflug nach L’ Île-Rousse

Heute ist wieder wesentlich mehr blauer Himmel zu sehen, der Wind hat etwas nachgelassen. Nach einem gemütlichen Frühstück schwingen wir uns auf den Roller für einen kleinen Ausflug nach L’ Île-Rousse oder Isula Rossa wie die Korsen sagen.  Wegen der einfacheren Schreibweise ohne Accents werde ich den korsischen Namen benutzen.

Die T30 nordwärts umfährt das Zentrum in einer Einbahnstraße, darum halten wir so bald als möglich in einer Nebenstraße. Über zwei, drei unbelebtere Sträßchen finden wir zum Zentrum der Stadt, dem Place Paoli.


(Bild vom Rückweg)

Die Stadt wurde nämlich 1758 von Pasquale Paoli, dem Kämpfer für ein unabhängiges Korsika, als Paolivilla gegründet. Sie sollte ein Gegengewicht zu den genuatreuen Städten wir Calvi bilden.
Darum sehen wir hier auch eine Büste von ihm, umrahmt von vier Palmen. Hier am Platz sitzt man nett schattig unter Platanen, spielt Boule oder schaut den Kindern beim Toben zu.

Am von uns aus oberen Ende des Platzes befindet sich die Kirche der Unbefleckten Empfängnis, ebenfalls von Palmen gesäumt.



Wir queren den Platz und kommen zur Markthalle, die tatsächlich an ein altrömisches Forum erinnert. Wir sind mal wieder zu spät für den Markt, es wird abgebaut und Lieferautos versperren die Sicht für eigene Bilder.

Über einen Zebrastreifen, einen kleinen Platz (dem offiziellem Motorrad Parkplatz) und einem Strang Gleise kommen wir zur Promenade de la Marinella.



Die Gleise sind für den Zug Trinighellu, der zwischen Calvi und Isula pendelt und eine Haltestelle an jedem Strand auf der Strecke haben soll.  Wäre bestimmt interessant, den mal zu fahren.
Nun können wir auch einen Blick auf den Strand von Isula Rossa wefen. 





Heute ist das Meer ziemlich aufgewühlt und liefert eine ordentliche Brandung. Scheinbar hat es auch ein Segelboot vom Anker gerissen und ans Ufer gespült.



Wir folgen der Promenade nordwärts



kommen vorbei an dem üblichen Gefallenendenkmal. Endlich mal eines, dass nicht tapfere Krieger zeigt, sondern die trauernde Familie.



Und wer sitzt denn da in der Brandung?




eine kleine Meerjungfrau
nicht ganz so umlagert, wie ihre Verwandte in Kopenhagen  ;)

Von hier aus können wir jetzt die kleine Île de la Pietra sehen.



Deren roten Felsen hat Isula Rossa ihren Namen zu verdanken. Die kleine Insel war schon  im 6. Jahrtausend v. Chr. besiedelt, später kamen die alten Römer.  Schon lange ist sie durch einen Damm mit dem Festland verbunden. Der heutige ist breit genug für Fußwege und Straße, denn an dem flachen Ende der Insel befindet sich Isulas Fährhafen. Bis zum Damm haben wir noch ein Stückchen zu gehen. Es gibt hier wohl noch einen kleinen Strand, der heute aber völlig überspült wird.


Blick zurück


westlich des Damms


Marina
am Inselende des Dammes

Dort gibt es einen Weg auf die Felsen des südlichen Zipfels der Insel, den auch wir unter die Füße nehmen.


Da irgendwo
soll der Klippenspringerpunkt sein.
Viel schöner ist allerdings der Ausblick auf den Hauptfelsen der Insel mit Leuchtturm und Genueser Wachturm.


Wachturm und Hotel La Pietra



Über die alte Leuchtturmstraße kann man dort hinaufwandern, doch da streikt Kersten (oder sein Knie   ;) ) Schade, aber allein habe ich keine Lust. Es ist immerhin auch ganz nett, hier auf einem Felsen zu sitzen und der Brandung zuzusehen.









Nach einer Weile spazieren wir über den Damm zurück Richtung Ort.  Bei dem Blick auf dieses Cafe



können wir nicht widerstehen: Eis Pause  ;D




Fortsetzung folgt ...






Liebe Grüße
Susan