Autor Thema: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024  (Gelesen 3784 mal)

Susan

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Wie ich weiß, können einige von euch Frankreich wenig abgewinnen. Vielleicht habt ihr trotzdem Lust, uns zumindest virtuell auf unserer Junitour zu begleiten.

Lavendelblüte statt Gletschereis
WoMo Tour Juni 2024

Für unsere Frühsommerreise hatten wir eigentlich eine Alpentour geplant: zum Aletsch, Matterhorn und Mont Blanc. Außerdem ein paar Tage zum Entspannen an einem See, an dem wir auf der Fahrt zum Skiurlaub schon öfter vorbeigekommen sind.

Der Juni bis dahin war ja in Süddeutschland und Alpen recht feucht. Leider waren da die Wettervorhersagen zu unserem Reisetermin ebenfalls nicht allzu rosig. :(  Urlaub verschieben ging nicht, da im Juli einige Handwerkertermine anstehen.

Für’s erste haben wir die angedachte Route quasi umgekehrt. Doch nach vier schönen Tagen am See sah es für die weiteren Ziele immer noch nicht toll aus. Also sind wir weiter in den Süden gefahren. Dort waren wir grad zwei, drei Tage als die Katastrophenmeldungen aus der Schweiz eintrudelten und so wurde aus der Alpentour eine in der Provence.  8)

Letztlich hatte das schlechte Wetter und die Umplanung quasi was Gutes, denn Kersten hatte Knie und Rückenprobleme. (Das kommt davon, wenn Herren 60plus meinen, sie könnten Tennis spielen wie Sascha Zverev.) Da wäre sonst aus den geplanten Bergwanderungen wohl wenig geworden. Auch in der Provence waren wir hauptsächlich mit dem Roller und sehr entspannt unterwegs.



:welcome: an Bord
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #1 am: 19. Juli 2024, 23:52:35 »
Dann bringen wir doch gleich mal die Anreise hinter uns.

15. und 16. Juni  Zum Lac d‘ Annecy

Ursprünglich wollten wir bereits am Mittwoch aufbrechen, doch dann kam ein Arzttermin dazwischen und mein Bruder hat doch seinen Geburtstag gefeiert.
Dann war da ja noch das Ding mit dem Runden, das ins Eckige soll  ::)  Colin hatte seine Kumpels zum Grillen und Eröffnungsspiel gucken in unseren Garten eingeladen. Das wollte sich Kersten natürlich nicht entgehen lassen.

Positives Ergebnis, da konnten wir gut gelaunt in den Urlaub starten. Weitgehend ohne Stockungen fahren wir Samstag Richtung Süden. Schnell noch Frischfleisch und Vergessenes eingekauft (morgen ist Sonntag) dann schlagen wir unser Quartier mal wieder auf dem Campingplatz am Achernsee auf. Die Plätze sind recht feucht, der Vorgänger hat Reifenmatsch hinterlassen. Ansonsten ist es trocken und warm genug darußen zu essen -  Griechisches auf der Terrasse der Campingklause.

Zu meinem Leidwesen ließ es sich nicht vermeiden, dass unser neues WoMo eine Satellitenschüssel hat. Die musste natürlich  ( ;) ) ausprobiert werden mit dem nächsten EM Spiel.

Am Sonntag geht es dann weiter über Basel, Bern und Genf hinein an den Rand der französischen Alpen. Auf unseren Weg zu den Skigebieten in Val d'Isere oder Meribel sind wir schon einige Male hier vorbei gekommen und wollten uns das immer mal im Sommer anschauen - den Lac d'Annecy.



Der See ist ca. 14,6 km lang,  zwischen 800 m und 3,3 km breit und bis zu 446 m tief.

Am See liegen einige Campingplätze, ich hatte uns drei am Westufer in Seenähe ausgeguckt. Freitagmorgen hatten die etliche freie Plätze, also habe ich nicht reserviert. Jetzt am Sonntagnachmittag bei  :strahl: und 28°C sind die aber "complet".

Beim Camping Europa an der Bergseite in Saint Jorioz bekommen wir aber noch einen Stellplatz. Die nette Lady an der Rezeption warnt uns vor, dass sie keine mehr hat mit freier Südausrichtung (wichtig für Satellitenschüssel ) Die waren wohl stark nachgefragt. :)) Ansonsten ist der Campingplatz sehr schön, mit Bar, Restaurant, einem tollen Pool und sauberen Waschräumen. Nette Hütten gibt es auch zu mieten.  Nur der nächste Seezugang ist leider 900 m weit weg.

Kaffeepause mit dem üblichen Marmorkuchen, relaxen und abends wird der Grill angeschmissen.

Die Etappen:

Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #2 am: 20. Juli 2024, 14:13:15 »
Hallo Susan :adieu: ,

Wie ich weiß, können einige von euch Frankreich wenig abgewinnen. Vielleicht habt ihr trotzdem Lust, uns zumindest virtuell auf unserer Junitour zu begleiten.

da brauch ich mich nicht zu outen, denn das ist schon lange bekannt ;D.

Es würde bestimmt anders sein, wenn wir dort in den eigenen vier Wänden unterwegs wären.

Am Lac d‘ Annecy ist es bestimmt schön. Ich freue mich schon auf die Bilder, eure Erlebnisse und Eisbecher .

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Paula

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #3 am: 20. Juli 2024, 19:45:53 »
Nach Frankreich fahr ich immer gerne! Am lac d’Annecy war ich noch nicht, das wäre auch mal ein Ziel für uns, die ersten Bilder aus der Collage sind ja schon mal sehr schön. Und dass mit 60plus manches nicht mehr geht kann ich gut nachvollziehen…
Viele Grüße Paula

Silv

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #4 am: 21. Juli 2024, 14:24:28 »

Für’s erste haben wir die angedachte Route quasi umgekehrt. Doch nach vier schönen Tagen am See sah es für die weiteren Ziele immer noch nicht toll aus. Also sind wir weiter in den Süden gefahren. Dort waren wir grad zwei, drei Tage als die Katastrophenmeldungen aus der Schweiz eintrudelten und so wurde aus der Alpentour eine in der Provence.  8)


Das ist das Schöne am Campen  :)

Ich komme gerne mit. Virtuell höre ich ja die Franzosen nicht  ;)
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #5 am: 22. Juli 2024, 17:53:13 »
Dein Einleitungssatz trifft ja auf mich nicht zu, im Oktober geht es für uns auch endlich mal wieder nach Frankreich, da reise ich zur Einstimmung gerne hier mit.

Den Lac d'Annecy hatte ich auch schon öfter mal bei der einen oder anderen Tourplanung dabei, in die Ecke sind wir dann letztlich aber (bisher) nie gekommen.

So flexibel mit der spontanen Zieländerung wäre ich aber nicht. Ich plane ja immer alles akribisch vor, da würde ich mich sehr schwer tun, das alles "wegzuwerfen" und genauso schwer, ohne zumindest ein, zwei Wochen Vorbereitungszeit zu einem anderen Ziel zu fahren.


Es würde bestimmt anders sein, wenn wir dort in den eigenen vier Wänden unterwegs wären.

Warum das?



Das ist das Schöne am Campen  :)


Wäre mit bei Autoanreise und Hotel oder Ferienwohnung doch genauso möglich, man kann ja stornierbar buchen.



LG Christina

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #6 am: 22. Juli 2024, 19:31:11 »
Hallo ihr Lieben,

schön, dass ihr alle dabei seid  :beifall:

Eisbecher werden wir so einige vertilgen  ;D Ab und an gibt es aber auch Crepes (mit einer Kugel Eis selbstverständlich)

Als Alternative zu Hotel, Pension, etc gibt es ja außer WoMos noch Ferienwohnungen oä,  in denen man autark sein kann. Viele Campingplätze bieten mittlerweile auch sehr schöne Hütten an.

Umplanen ist natürlich umständlich und in der Saison auch nicht mehr so einfach. Grad wegen Corona sind WoMos noch beliebter geworden, heißt Campingplätze werden voller. Und das Wildcampen (von dem wir eh kein Freund sind) wird immer mehr verboten bzw. verhindert (Höhenbarrieren an Parkplätzen). Für die Provence hat ich mir einen Reiseführer bei Kindle ausgeliehen, der war aber nicht sehr hilfreich. Zu spät ist mir dann Christinas Reisebericht wieder eingefallen. Doch wir haben auch so nette Ziele gefunden.

Jetzt kann es auch gleich weitergehen.
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #7 am: 22. Juli 2024, 21:31:14 »
17. Juni  Seeumrundung per Roller

In der Nacht hat es sich etwas abgekühlt, doch es bleibt sonnig.  Kersten rollert kurz zum Bäcker und holt Baguette und Croissants für ein gemütliches Frühstück.

Dann wollen wir endlich See sehen und satteln den Roller. Den Abzweig zum Saint-Jorioz Plage verpassen wir  -  immer diese Kreisel.   ::) Daher biegen wir erst in Sévrier ab Richtung See. Wir kreuzen den "Voie verte", ein relativ breiter Radweg, der in ca 40 km rund um den See führt. Auch Wanderer, Jogger, Inliner und Walker nutzen ihn. Hier am Westufer wurde er auf der alten Bahnstrecke Annecy - Albertville angelegt. Am Ostufer gibt es einige Lücken bei den Ortsdurchfahrten. 

Vom Parkplatz aus kommen wir zu einer Liegewiese mit einigen schattenspendenden Bäumen. Und da ist auch der See mit Blick zu den Bergen am Ostufer. 



Rechts sehen wir einen kleinen Bootsanleger. Links kommen wir zu einem Sandstrand mit Restaurant und Badesteg.


Richtung Süden



Wir sehen ein paar Leute im Wasser stehen, richtig Baden tut aber keiner. Leider gibt es hier keine Sitzbänke.

Wir spazieren den Hügel hinauf zur Kirche Saint Blaise. Der öffentliche Pfarrgarten ist hübsch angelegt und dort gibt es auch Bänke mit Aussicht. Die Kirche selbst sowie das kleine Heimatmuseum öffnen erst nachmittags.







Weiter geht’s Richtung Annecy, schon bald nähern sich Straße und Radweg dem Ufer an. Zum Teil ist zwischen Berg und See auch nicht Platz für mehr.  Die Stadt lassen wir bis auf einen kurzen Fotostopp am Nordufer erstmal links liegen. Sie werden wir uns extra angucken.


Nordufer

Bisher bis um die Kurve herum zum Ostufer verlief die Strecke recht eben. Nun aber steigt die Route du Lac leicht aber beständig an. Spätestens jetzt bräuchten wir – wenn per Rad unterwegs – ein E-Bike.  8)  Die Straße führt an der Bergflanke entlang, zum See kommt man über Stichstraßen. Einer von diesen folgen wir und landen am Strand von Menthon-Saint-Bernard. Das offizielle Strandbad rechts ist durch Bauzäune abgesperrt, links kommen wir zu einer Promenade. Dort gibt es einige Badestege, die durchaus gut besucht sind. 




Blick auf's Westufer mit Sévrier

Wir finden eine schön schattige Bank für ein Apfelpicknick.  Danach heißt es:  Schuhe aus und Beine ins Wasser baumeln lassen!  ;D   Das ist gar nicht so kalt wie befürchtet (jedenfalls im Vergleich zu dem See bei Disentis letztes Jahr); eine nette Erfrischung bei mittlerweile 28°C. Und herrlich klar ist das Wasser.
 
Danach spazieren wir die Uferpromenade entlang. Dort gibt es eine Fotoausstellung. Das Thema ist mir nicht ganz klar geworden: Tiere, Pflanzen, Landschaft, indigene Völker, verschiedene Fotografen  Toll finde ich besonders die Makroaufnahmen.







Wir kommen dem Ortskern näher, einige nette Villen gibt es dort.






die Hafenbucht

Auf dem Bild schwer zu erkennen; vor dem mittleren Felsen sind enorm viele Paraglider unterwegs.


Badestege und das Palace Hotel

Auf dem Rückweg zum Parkplatz haben wir noch schöne Ausblicke auf das nördliche Ostufer.



Oberhalb des Ortes gäbe es noch das Château Menthon-St-Bernard zu besuchen. Leider ist es außer im Juli/August nur am Wochenende geöffnet.
Wir umfahren den Roc de Chère. In dem Naturschutzgebiet soll es Wanderungen geben, zu einem Aussichtspunkt und zu einer Grotte, doch wir finden den Zugang nicht  :gruebel:
Es geht ziemlich steil hinunter nach Talloires, mit tollen Ausblicken. Hier stoßen wir auf einen ganzen Pulk Radfahrer, der anhalten unmöglich macht.

Danach geht es wieder flach weiter und meist nah am Seeufer. Badestellen sind hier nur winzig. Ähnlich sieht es auf der anderen Seite des Petit Lac aus. Das Südufer ist ein Naturschutzgebiet, dass wir umfahren müssen.

Auf unseren diversen Fahrten von Albertville hier entlang ist mir das Château Duingt aufgefallen. Das Schloss ist nur im Rahmen einer Veranstaltung zu besuchen und nur knapp von einer inoffiziellen Haltebucht aus abzulichten.



Kurz danach mit einer Extrarunde um den Kreisel (links abbiegen geht nicht) erreichen wir unseren Ausgangspunkt. Der Rest ist Relaxen, Sonne und Pastis genießen  8)

Die Strecke:

Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #8 am: 23. Juli 2024, 12:48:09 »
Es würde bestimmt anders sein, wenn wir dort in den eigenen vier Wänden unterwegs wären.
Warum das?

In jungen Jahren war ich öfter in Paris und die Unterkünfte allesamt schrecklich. Mit der Sauberkeit hatten die es gar nicht.

Als Alternative zu Hotel, Pension, etc gibt es ja außer WoMos noch Ferienwohnungen oä,  in denen man autark sein kann. Viele Campingplätze bieten mittlerweile auch sehr schöne Hütten an.

In den Wohnungen oder Hütten kann man zwar selbst kochen, doch man ist wieder an einen Ort gebunden. Für 1 - 2 Tage lohnt sich eine Ferienwohnung nicht bzw. oft werden die nur länger vermietet.

Deshalb wäre ein Womo für uns Nomaden die einzig flexible Möglichkeit, durch Frankreich zu reisen.

Eure Seeumrundung hat mir gefallen :thumb:. Die Farbe ist zwar karibisch, aber die Wassertemperatur bestimmt eisig.

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silv

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #9 am: 23. Juli 2024, 13:42:41 »



Das ist das Schöne am Campen  :)


Wäre mit bei Autoanreise und Hotel oder Ferienwohnung doch genauso möglich, man kann ja stornierbar buchen.

Ja, aber ich müsste mich an den PC setzen, stornieren, etwas Neues suchen...

Wir setzen uns einfach ins Womo, fahren los und schauen unterwegs, wo ein passender Campingplatz ist. Je nach Wetter bleiben wir spontan 1 Nacht länger am gleichen Ort oder fahren einfach noch ein Stück weiter. Jetzt für Norwegen hatte ich lediglich die Fähre gebucht. 2-3 Unternehmungen konnten wir nicht machen, weil wir eben doch anders gefahren sind - die kommen halt bei einem nächsten Urlaub in Norwegen dran.
Ganz selten, dass wir etwas vorbuchen. Mit Ausnahme an Silvester, weil hier immer schnell der passende Platz ausgebucht ist.

Aber es ist doch gut, dass jeder so seine Vorlieben hat.  ;)
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #10 am: 23. Juli 2024, 18:19:25 »

In jungen Jahren war ich öfter in Paris und die Unterkünfte allesamt schrecklich. Mit der Sauberkeit hatten die es gar nicht.


Also da hat sich aber einiges grundlegend geändert, schau dir mal z.b. bei Booking die Unterkünfte wahllos irgendwo in Frankreich an, die sind genauso modern und sauber wie im Rest Europas. Das ist wirklich kein Grund mehr, nicht nach Frankreich zu fahren. Dank Internetbewertungen hat sich das alles angeglichen.

Ich war mal Anfang der 90iger Jahre mit meinen Eltern (eines der wenigen Male wo meine Schwester und ich meine Eltern zu einem anderen Ziel als die Alpen überreden konnten ;D) in einem Häuschen in einer Ferienanlage im Jura (ganz in der Nähe der Schweizer Grenze, das war für meinen Vater Bedingung, dass er überhaupt nach Frankreich gereist ist ;D) Es war unfassbar, die Decken im Bett zum Zudecken, sicherlich noch nie gewaschen (waren aus Wolle), die Matratzen komplett durchgelegen und für den Herd mussten wir erst den Elektriker/Hausmeister der Anlage kommen lassen, da war nämlich bei keiner Kochplatte mehr zu erkennen, in welcher Stellung sie an und aus waren. Aber in dieser Zeit hatten wir auch in Deutschland oder Österreich entsprechende Erlebnisse, einmal haben wir die gebuchte Unterkunft für den Skiurlaub gleich nach Betreten fluchtartig verlassen und war anderes über das Fremdenverkehrsamt gesucht.

Aber ich will niemanden überreden Urlaub in Frankreich zu machen, Touristen hat es dort eh schon genug :)


LG Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #11 am: 23. Juli 2024, 18:28:35 »
Ein sehr schöner Tag am See. Die Blicke über das klare Wasser mit den sehr nahen Bergen dahinter gefallen mir sehr gut. Witzig finde ich die vielen Badestege, so was habe ich noch nie gesehen, meist gibt es ja einen großen Steg für "alle".

Weil du Eis erwähnst, wenn ich deinen Reiseberichttitel lese, denke ich immer an Lavendeleis, weil er mit "Lavendel" beginnt und mit "Eis" endet :sabber:


LG Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #12 am: 23. Juli 2024, 18:31:20 »
Ja, aber ich müsste mich an den PC setzen, stornieren, etwas Neues suchen...

Wir setzen uns einfach ins Womo, fahren los und schauen unterwegs, wo ein passender Campingplatz ist. Je nach Wetter bleiben wir spontan 1 Nacht länger am gleichen Ort oder fahren einfach noch ein Stück weiter. Jetzt für Norwegen hatte ich lediglich die Fähre gebucht. 2-3 Unternehmungen konnten wir nicht machen, weil wir eben doch anders gefahren sind - die kommen halt bei einem nächsten Urlaub in Norwegen dran.
Ganz selten, dass wir etwas vorbuchen. Mit Ausnahme an Silvester, weil hier immer schnell der passende Platz ausgebucht ist.

Aber es ist doch gut, dass jeder so seine Vorlieben hat.  ;)

Ja ok, so eine Art von Urlaub ist natürlich mit Womo einfacher bzw. sogar nur mit Womo möglich, aber Susan hat ja komplett das Urlaubsziel ausgetauscht, das wäre mit jeder Unterkunft (wenn stornierbar gebucht) möglich gewesen.


LG Christina

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #13 am: 25. Juli 2024, 19:04:08 »
Wir haben uns gestern mal wieder in den wilden Teil des Garten gewagt und eine Brombeer Plantage entdeckt.   8) Die Früchte sind ja lecker, aber die Sträuche einfach nur widerlich: ein Rankenverhau mit Dornen.   :P Vor allem wundern wir uns, wo die herkommen. Mein Schwiegervater hat bestimmt keine gepflanzt.  Naja, also mit der Machete Astschere bewaffnet zur Ernte gestartet. Ausbeute bisher: gut 2 kg Früchte und zwei große Tüten Grünabfall. Und ich war platt  :girly: Daher geht es erst nachher weiter mit dem Bericht.

Zu bestimmten Zielen und Zeiten (Ferien/Wochenende) buche ich schon vor,  manchmal erst Tage vorher. So langsam kommen wir auch davon ab, jeden oder jeden zweiten Tag woanders zu sein.

Leider bin ich nicht dazu gekommen Lavendeleis zu probieren. In den Cafes stand es nie so recht mit auf der Karte und an einer Bude waren wir nicht.

Das Wasser im See soll über den Sommer im allgemeinen bis zu 25°C warm werden, also nicht allzu eisig.
Liebe Grüße
Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #14 am: 25. Juli 2024, 23:46:27 »
18. Juni  Stadtbummel Annecy

Ein weiterer sonniger Morgen, es verspricht warm zu werden.   8) Nach einem gemütlichen Frühstück und Erledigung lästiger Haushaltspflichten düsen wir mit dem Roller nach Annecy. Kersten hatte gestern schon ausgemacht, wo die "Moto" Parkplätze sind. So landen wir direkt beim Rathaus, ein neoklassischer Bau, momentan zum Teil eingerüstet.

Man hat Überreste von Dörfern der Jungsteinzeit hier gefunden.  Die alten Römer waren natürlich auch da. Allerdings wurde deren Siedlung nach wiederholten Barbarenangriffen verlassen.  Im frühen Mittelalter kamen dann Handwerker zum Ufer des Thiou, dem Ablauf des Sees. Im 12. Jahrhundert floh der Graf von Genf nach bösem Streit mit Bischöfen nach Annecy. Weitere Feudalherren folgten, später entstanden auch Klöster. Frankreich und Herzöge wechselten sich mit der Herrschaft über die Gegend ab. Seit 1860 ist Annecy die Hauptstadt des Departements Haute-Savoie.

Wir queren die Uferstraße und kommen in die Altstadt. Die Gassen schauen schon mal nett aus, jedenfalls soweit wir sehen können. Heute ist offenbar Markt gewesen und die Stände versperren die Sicht. Außerdem Autos, denn der Abbau beginnt wohl gerade.  ::) Etliche Marktbuden bieten Nougat an, erinnert mich an das amerikanische Fudge, nur in weiß. Da ist aber keine Schokolade drin; wie ich nachgelesen habe, besteht Nougat aus Eischnee, viel Nuß, Mandeln, Pistazien, Vanille und Lavendelhonig.  Das führt mich nicht in Versuchung, das zu probieren.

Wir versuchen für's erste das Gewimmel zu umgehen. So kommen wir zu Stadttor Sainte Claire, das einst den Weg nach Westen befestigt hat. Nur die Tore sind von der alten Stadtmauer übrig geblieben. 

 
Eglise Notre Dame de Liesse
eine der fünf Kirchen in der Altstadt

Kanäle prägen die Altstadt. Sie wurden größtenteils vom Thiou abgeleitet und verlaufen auch unter Häusern hindurch.









Auch der Thiou ist im Stadtbereich kanalisiert.




Palais de l’ Île
im 12. Jahrhundert Residenz des Herrn von Annecy, später Gericht, Münze und Gefängnis.


Château d’Annecy
im Hintergrund; gegründet 1219 von den Grafen von Genf, heute ein Museum. Wir haben uns den Weg dorthin gespart, da es dienstags geschlossen ist.

Wir haben das Seeufer erreicht und die Jardins de l' Europe, einen Park mit vielen Bäumen und Sträuchern.  Im Mittelalter waren das noch sumpfige Inseln, die während Epidemien als Quarantänezone dienten. Kersten klagt über Knieschmerzen und wünscht sich eine Bank. Bei mittlerweile wieder knuffigen 29° sind alle Schattenplätze belegt.   :girly: Eine Schiffsfahrt wäre nett, da gäbe es auch Schatten. Doch die nächste startet erst in gut 40 Minuten.  Für eine Flasche Rhabarberschorle lassen wir uns durchbruzzeln, dann ziehen wir weiter. 


Vassé Kanal
mit der "Liebesbrücke" (wie ich später erfahren habe)


Blick von der Brücke



Schön schattig, aber keine Sitzplätze für den Herren 65+   ;) 

Ihr könnt euch sicher denken, was wir nun dringend gesucht haben  ;D

Wir stoßen noch auf einen kleineren Kanal

 

bis wir dann bei der Pont Perrière fündig werden


etliche Sorten,  leider nur zum Mitnehmen


dort auch Sitzplätze


mit dieser Aussicht
genießen wir unsere Eisbecher. 

Das Wesentliche haben wir wohl gesehen, also rollern wir zurück zum Campingplatz. Und zwar, weil es uns gestern so gut gefallen hat, über die Ostseite des Sees (2. Umrundung).  8)

Zurück am WoMo wird nach der Dusche Kerstens Knie mit Voltaren eingerieben und der Rücken getaped. Dann genießen wir einen Aperitif - Pastis - und einen lauen Abend.

Strecke so wie gestern

Liebe Grüße
Susan