Autor Thema: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER  (Gelesen 17432 mal)

Horst

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #120 am: 14. Juli 2024, 19:53:34 »
Der Grapevine Hills Trail zum Balanced Rock ist für mich einer der schönsten im Big Bend Bereich.   :D
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Paula

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #121 am: 15. Juli 2024, 10:40:10 »
Der Grapevine Hills Trail zum Balanced Rock ist für mich einer der schönsten im Big Bend Bereich.   :D
Da bin ich ganz deiner Meinung Horst! Darum ist es für mich so unverständlich dass die Straße nicht besser präpariert wird.
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #122 am: 15. Juli 2024, 14:01:23 »
Hallo Paula,

die aufregende Fahrt zum Grapevine Hills Trail hat sich auf jeden gelohnt  :thumb:. Der Balanced Rock ist eine Augenweide.

Zitat
Die Szenerie hat uns eher an den Südwesten erinnert, es sah eher aus wie im Canyonlands NP

Erinnert mich eher an den Joshua Tree NP. Dort sind die Steine auch so aneinandergereiht.

Die Strasse war schlimmer als die Fahrt zur Wave (und damals haben wir uns fahren lassen), zur Wave konte man damals mit dem PKW fahren, das war zwar sportlich aber möglich

Verwechselst du jetzt nicht was :gruebel: ? Du meinst bestimmt die Coyote Buttes South, denn da kann man mit dem Auto hinfahren.

Zur WAVE = Coyote Buttes North ist nach wie vor fürs Fahrzeug Endstation am Wire Pass Trailhead. Von dort geht es nur zu Fuß weiter (5,2 Meilen hin und zurück). Einen Fahrweg zur Wave gibt es definitiv nicht, denn es sind einige felsige Hügel dazwischen, die es zu erklimmen gibt. Zur Wave selbst muss man dann noch eine lange Sanddüne hinauf  :girly: . Wir brauchten für den Hinweg 1,5 Stunden zu Fuß und waren zweimal dort.

Selbst die Ranger, die die Permits kontrollieren, müssen zu Fuß zur Wave. 

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #123 am: 15. Juli 2024, 18:34:30 »
Der Trail sieht wieder mal toll aus, auch schön, dass es innerhalb des Parks doch so unterschiedliche und dadurch abwechslungreiche Wanderungen bzw. Landschaften gibt. Die Anfahrt ist weniger toll, "normale" Schotterstrassen gibt es ja auch in Finnland genug, aber selbst bei diesen, bin ich immer froh, wenn sie zu Ende sind. Alleine wäre ich den letzten Abschnitt der Straße zum Trailhead daher auch nicht gefahren.

Der Apple Crumble sieht sehr lecker aus, das essen wir in den USA auch sehr gerne.


LG Christina

Susan

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #124 am: 15. Juli 2024, 19:08:43 »
So, auch hier endlich auf dem laufenden  8)

Bei 24° vor dem PC sehen die Wanderungen toll aus, bei über 30 ° wäre selbst uns das mittlerweile zu  :schwitz: Ich denke mal März wäre da vielleicht eine angenehmere Reisezeit? Vielleicht ist es dann aber noch voller.

Schade, dass man in die beiden Flusscanyons nicht weiter hinein laufen kann (außer im Wasser). Ich meine mich zu erinnern, dass man früher zumindest mit Kayaks hineinschippern konnte. Das ist aber wohl der Trockenheit und/oder der verschärften Grenze zum Opfer gefallen.

Liebe Grüße
Susan

Paula

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #125 am: 17. Juli 2024, 08:47:53 »
Verwechselst du jetzt nicht was :gruebel: ? Du meinst bestimmt die Coyote Buttes South, denn da kann man mit dem Auto hinfahren.

Zur WAVE = Coyote Buttes North ist nach wie vor fürs Fahrzeug Endstation am Wire Pass Trailhead.

Ilona, genau das meinte ich: die Fahrt zum Wire Pass Trailhead ist auch eine Schotterstrasse, der Guide der uns in die wave begleitet hat hat uns mit seinem SUV dorthin gefahren und das war bis dato die schlechteste Strasse die ich je gefahren bin, aber der Big Bend NP unterbietet das leider noch deutlich  >:(

Der Trail sieht wieder mal toll aus, auch schön, dass es innerhalb des Parks doch so unterschiedliche und dadurch abwechslungreiche Wanderungen bzw. Landschaften gibt. 

ja das fand ich auch ganz erstaunlich wie abwechslungsreich der Park ist. Leider ist er so furchtbar abgelegen sonst würde ich bestimmt noch mal hinfahren, da gibt es noch ein paar Wanderungen die ich gerne machen würde.

Zitat
Der Apple Crumble sieht sehr lecker aus, das essen wir in den USA auch sehr gerne.

das können die Amis besser, ich habe das schon in Deutschland probiert, es schmeckt hier abe nie so gut wie in USA


Bei 24° vor dem PC sehen die Wanderungen toll aus, bei über 30 ° wäre selbst uns das mittlerweile zu  :schwitz: Ich denke mal März wäre da vielleicht eine angenehmere Reisezeit? Vielleicht ist es dann aber noch voller.

Schade, dass man in die beiden Flusscanyons nicht weiter hinein laufen kann (außer im Wasser). Ich meine mich zu erinnern, dass man früher zumindest mit Kayaks hineinschippern konnte. Das ist aber wohl der Trockenheit und/oder der verschärften Grenze zum Opfer gefallen.

es war dieses Jahr für April untypisch heiß, normalerweise ist April sehr gut geeignet. Ich hatte im Internet gelesen dass der Park im März wegen Spring Break sehr voll ist und dann würden mir auch die blühenden Kakteen und grüne Blätter an den Bäumen fehlen, ich würde definitiv wieder im April fahren.

Ich glaube es es gibt Outfitter die Kayaktouren anbieten, vielleicht nicht gerade an den Stellen wo die beiden Wanderungen langs gehen, aber ich meine die Möglichkeit im Rio Grande Kayak zu fahren gibt es.

Leute es tut mir leid dass es so langsam weiter geht mit dem Bericht, aber ich kann einfach nicht so lange am PC sitzen. Eigentlich wollte ich heute weiter schreiben aber jetzt hat mir gerade eine Freundin eine riesen Ladung Äpfel gebracht die ich verarbeiten muss, dieses Jahr gibt es ja soviel Obst wie lange nicht und sie weiß nicht mehr wohin damit
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #126 am: 17. Juli 2024, 12:53:58 »
Der Apple Crumble sieht sehr lecker aus, das essen wir in den USA auch sehr gerne.

das können die Amis besser, ich habe das schon in Deutschland probiert, es schmeckt hier abe nie so gut wie in USA

Die hauen eine Menge Zucker rein und bestimmt noch Aromen.

jetzt hat mir gerade eine Freundin eine riesen Ladung Äpfel gebracht die ich verarbeiten muss, dieses Jahr gibt es ja soviel Obst wie lange nicht und sie weiß nicht mehr wohin damit

Dann kannst du jetzt Apple Crumble machen. Selbstgemacht schmeckt es nicht nur am besten, sondern ist auch viel gesünder.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #127 am: 17. Juli 2024, 18:34:38 »
Der Apple Crumble sieht sehr lecker aus, das essen wir in den USA auch sehr gerne.

das können die Amis besser, ich habe das schon in Deutschland probiert, es schmeckt hier abe nie so gut wie in USA

Die hauen eine Menge Zucker rein und bestimmt noch Aromen.

Da ein Dessert bzw. Kuchen sowieso ungesund ist, ist mir dann auch egal, ob es in den USA noch ungesünder ist :-*

Wir haben das aber auch schon selbst gemacht, nicht mit Äpfeln, sondern Beeren (Blueberry Crumble hatten wir am letzten Abend in Seattle und in Erinnerung daran), das war natürlich auch lecker, wenn auch anders, aber zuviel, da man dann ja nicht nur eine oder zwei Portionen macht (weshalb ich auch nur sehr selten einen Kuchen backe, sondern lieber mal ein Stück im Café esse).


LG Christina

Paula

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #128 am: 21. Juli 2024, 17:06:09 »
Ilona und Christina: es ist dann Apfelkompott geworden, dazu eignen sich die Frühäpfel am besten. Kuchen backe ich nicht mehr so oft wie früher da ich auch dazu neige dann mehr zu essen als ich sollte, wir kaufen statt dessen einzelne Stücke im Laden. Ich hatte diese Woche auch wenig Zeit und mußte gestern den ganzen Tag und heute Vormittag arbeiten, zur Zeit ist einfach zu viel los, zum backen komme ich definitiv nicht.
Eigentlich müßte ich auch mal wieder Fenster putzen, das geht natürlich Sonntags nicht  O0 statt dessen habe ich endlich mit dem Reisebericht weitergemacht:

12. Tag Mittwoch 17. April 2024

Heute Nacht war es endlich mal etwas kühler, man hat sogar eine Decke gebraucht. Wir haben bis 7 Uhr ausgeschlafen und waren dann zum ersten Mal im Restaurant der Lodge beim Frühstück. Morgens ist hier freie Platzwahl und es gibt ein Frühstücksbuffet.
Tassen und Besteck waren aus Porzellan bzw Metall, der Rest aber wieder Wegwerfware, das Buffet war okay, hatte aber wenig Auswahl, Wurst oder Käse gab es gar nicht, Bratkartoffeln und Rührei war vorhanden, Obst und Muffins und sonst nur das übliche Toastbrot, Bagels, Butter, Marmelade und Honig.

Leider war es völlig bewölkt. Anschließend ließen wir uns im Visitor Center beraten ob sich die Fahrt über die Dagger Flat Road lohnt. Das ist eine Seitenstraße der Hauptstrasse die nach Norden aus dem Park rausfährt, sie war mit 2 Stunden Roundtrip angegeben (es ist eine Stichstrasse die man hin und wieder zurück fahren muss). Dort sollen je nach Jahreszeit viele Yuccas und Kakteen blühen, das ist aber wieder eine Schotterstrasse.
Die Ranger im Visitorcenter konnten uns nicht sagen ob da gerade viel blüht, sie waren schon zwei Wochen nicht mehr auf der Route unterwegs gewesen, meinten jedoch wir sollten vorsichtig fahren und auf sandigen Stellen nicht stehen blieben, sie waren da neulich stecken geblieben...
auf solche Abenteuer hatten wir gar keine Lust, außerdem war es so trüb, nicht gerade das ideale Wetter um Pflanzen zu fotografieren und so haben wir beschlossen diesen Part wegzulassen, ohnehin hatten wir heute eine lange Fahrt bis Del Rio auf dem Plan.
Wir haben unser Zeug zusammengepackt, haben ausgecheckt und haben uns auf den Weg gemacht.

Am Fossil Discovery Exhibit haben wir Halt gemacht, an Dinosaurierausstellungen fahre ich nie vorbei  :)

am Parkplatz steht man dann gleich vor diesem Riesenkrokodil, diese Art wurde hier ausgebraben



wir sind erst draußen rumgelaufen, haben Pflanzen fotografiert, das Gebäude mit der Ausstellung ist sehr schön in die Landschaft integriert









Hier kann man sich gut eine Stunde aufhalten wenn man alle Schilder lesen will (ich habe sie abfotografiert und wie immer nur einen Teil gelesen)





es schaut wirklich so aus wie auf dem Schild beschrieben



in jedem Dinosauriermuseum finde ich was Neues, diesen Fisch kannte ich noch nicht, der Kopf ist gigantisch:



Tyrannosaurus rex kennt jeder aber dieser Flugsaurier war mir auch neu



an der Decke hing ein Skelett von ihm, sehr beeindruckend







und hier der Kopf des Riesenkrokodils "Deinosuchus"





Bei der Weiterfahrt auf der Main Park Road nach Norden kreuzte ein Kojote die Straße, so selten sind sie also doch nicht. Er war leider zu schnell wir konnten ihn nicht fotografieren.
Es gab noch ein paar Viewpoints bzw. Parkplätze wo wir gehalten haben, von Kamelen im Big Bend habe ich hier zum ersten Mal was gehört, schade eigentlich dass sich das nicht durchgesetzt hat.





Den Dog Canyon Trail wäre ich auch noch gern gewandert, vielleicht gibt es doch noch ein nächstes Mal...



auf dem Schild wird vor Hitze gewarnt, heute wäre das Wetter zum wandern passend aber das war zeitlich leider nicht drin.



Und diesmal habe ich endlich dran gedacht am Nationalparkschild anzuhalten und Fotos zu machen





die meisten Leute fahren wohl von hier aus in den Park rein, auf der östlichen oder westlichen Zufahrt haben wir solche Schilder zur Geschichte des Parks nicht gesehen



von oben finde ich besonders den Santa Elena Canyon interessant



hier wachsen wieder sehr schöne Pflanzen und es wurde jetzt auch heller





das am nächsten Bild müßte Guajillo sein (ein Schild haben wir später am Tag im Seminole Canyon State Park gesehen)



Nach dem Park ändert sich die Landschaft nicht, aber es ist sofort alles eingezäunt. Ich hätte nicht gedacht dass mich das so stören würde, man sieht überhaupt keine freie Landschaft mehr



man fährt durch die Pampa, zu sehen gibt es leider gar nichts, ziemlich eintönig, das beste sind noch ein paar Hügel ab und zu



in Sanderson haben wir Pause gemacht und ausnahmsweise mal richtig zu Mittag gegessen.



eine Wand renoviert, die andere total runtergekommen, ob ihnen das Geld ausgegangen ist oder soll das authentischer aussehen?





mexikanisches Essen sieht oft nicht besonders hübsch aus, schmeckt aber lecker. Die junge Frau die uns bedient hat trug einen Revolver am Gürtel. Mir ist das immer unheimlich, ich glaube im Nationalpark waren Waffen verboten.



danach wurde die Strecke wurde hügeliger



zuerst haben wir uns über die weißen Streifen am Strassenrand gewundert, dann wir haben einen Pickup fahren sehen der an einer Kette drei schwere LKW Reifen hinter sich her gezogen hat, wohl eine Form der Wegpräparierung...das sind Wege die zu den Ranches gehören, das gesamte Land das eingezäunt ist gehört Ranches, ab und an sieht man Namensschilder. Rinder sah man aber nur ganz vereinzelt.



bei der Planung habe ich überlegt wo man entlang der Route Pausen machen kann und bin auf GoogleMaps auf "Eagles Nest" gestoßen



hier ist ein breiter Canyon, unten fließt der Rio Grande, vom Wasser sieht man aber nichts



es war furchtbar heiß und außer ein paar mehr oder weniger verfallenen Häusern gab es gar nichts. Nicht mal die üblichen Picknickbänke waren vorhanden. So haben wir unseren gekühlten Eiskaffe aus der Kühltasche im Stehen getrunken und sind weitergefahren. Ohne Schatten konnte man sich nicht länger draußen aufhalten, es war wieder genauso heiß wie an den ersten Tagen im Big Bend NP.



Der nächste Halt war am Seminole Canyon SP

im Visitor Center lief die Klimaanlage, wie herrlich  8) Die Damen am Empfang erklärten uns dass wir die geführte Tour in den Canyon zu den Felsmalereien um wenige Minuten verpaßt haben. Ich hatte davon im Internet gelesen, hatte aber gar nicht erwartet dass wir es bis 3 Uhr hinschaffen, dadurch dass wir die Schotterstrasse im Big Bend nicht gefahren sind waren wir deutlich früher dran als geplant. Aber auch ohne die Tour lohnt sich der Besuch des Visitorcenters unbedingt, dort gibt es eine Ausstellung zur Gecshichte der Region angefangen mit den Indianern vor 10.000 Jahren, über die spanischen Missionare/Eroberer die hier auch durchgezogen sind, dann über die Ankunft der Amerikaner und Kriege mit Mexiko und gegen die Indianer, dann über den Eisenbahnbau bis heute. Wenn man das alles lesen will braucht man zwei Stunden, es war sehr gut gemacht, das hatte ich wirklich nicht erwartet.







als ich diese Nachbildung der Felsmalereien gesehen habe habe ich mich doch geärgert dass wir die Tour nicht geplant haben, die amerikanischen Felsmalereien die ich bisher gesehen habe, waren meist nur kleine "Kritzeleien" die ich nie besonders toll fand, das hier ist aber fast auf dem Niveau von Lascaux und lebensgroß:



in echt sah es noch besser aus, es war dunkel und die Handykamera hat nicht alle Details erfaßt. Wir waren wirklich beeindruckt, da haben wir jetzt doch was verpaßt.



Del Rio ist unser nächstes Ziel, das sah ja mal wie im richtigen wilden Westen aus. Eine schöne Stadt ist es auch heute nicht (soweit wir das von der Hauptstrasse aus sehen konnten).



Draußen auf der Terrasse des Visitorcenters trafen wir ein Paar das auf Rädern durch Texas unterwegs war, 80 bis 100 km am Tag durch diese Hitze  :o das wäre für mich überhaupt kein Urlaub und so richtig jung waren die nicht mehr...wir waren gerade noch fit genug für die kürzeste Wanderung im Park: den Windmill Nature Trail der am Visitorcenter beginnt und durch einen kleinen botanischen Garten führt.
Die Figur ist den Malereien nachgebildet



man geht ein Stück den Hang hinab Richtung Canyon





die Pflanzen waren gut beschildert



viele kannten wir schon aber ein paar neue Arten haben wir auch wieder gesehen, z.B. diese Kaktusart



das ist der Canyon in dem sich die Malereien befinden. Früher war er öffentlich zugänglich, aber es gibt ja leider immer Leute die meinen ihre Initialen oder ähnliches hinterlassen zu müssen  >:(



außer ein paar Eidechsen haben wir keinerlei Tiere gesehen auch keine Vögel, es war einfach zu heiß





das war der einzige Baum weit und breit und der Schatten war sehr spärlich...





hier liegen die Teile der ehemaligen Windmühle die dem Weg den Namen gibt





danach muss man leider den Canyon wieder hoch laufen. Bei der Hitze war das kein Spaß. Fotopausen waren willkommen
diese Pflanze kenne ich unter dem Namen "Rose von Jerusalem", die gab es in meiner Kindheit auf Jahrmärkten zu kaufen.





die Fahrt mit dem Auto auf der Parkstrasse war nicht besonders interessant. Man fährt oben entlang und hat von der Strasse aus keinen Blick in den Canyon. Wir sind dann doch umgedreht bei der nächsten Gelegenheit und weiter nach Del Rio gefahren.
Zuhause bei der Planung habe ich überlegt an der Amistad Recreation Area Pause zu machen und eventuell baden zu gehen. Der Rio Grande bildet kurz vor Del Rio einen See und laut Internet kann man da baden. Von der Strasse aus war aber kaum noch Wasser zu sehen, man muss wahrscheinlich hunderte Meter von der ehemaligen Küstenlinie zum Wasser laufen. Viele Hotels sahen aus als ob sie leer stehen. Insgesamt ein trostloser Anblick  :(

Kurz vor del Rio zog ein Gewitter auf und als wir am Hotel ankamen regnete es. Die Hotel in del Rio waren alle ziemlich teuer, das Whispering Palms Inn war erschwinglich und lag praktisch in der Nähe einiger Restaurants.





Wegen des Regens sind wir aber mit dem Auto zum Abendessen gefahren, heute in ein chinesisches Buffetrestaurant. Ein großer Laden wo außer uns vielleicht noch drei weiter Paare beim Essen waren. Ich frage mich immer wie solche Restaurants überleben, die Essenauswahl war reichlich und erstaunlich gut. Man konnte sich frischen Fisch, Fleisch und Garnelen braten lassen.
Es war auch später extrem warm und die Gegend lädt sowieso nicht zum Spazierengehen ein. Zum Glück hat die Klimaanlage im Zimmer funktioniert, die brauchte man dringend.

die heutige Route (das Einbetten hat nicht funktioniert, GoogleMaps bringt eine Fehlermeldung):

https://maps.app.goo.gl/TiFYMsn561XSb5yu7

Übernachtung: Del Rio Whispering Palms Inn, gebucht bei booking.com, $109,25
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #129 am: 22. Juli 2024, 12:45:13 »
Die Saurier waren beeindruckende Wesen. Ich bin froh, dass ich die großen, bissigen Viecher nie live erlebte :verpiss:.

Zitat
eine Wand renoviert, die andere total runtergekommen, ob ihnen das Geld ausgegangen ist oder soll das authentischer aussehen?

Wahrscheinlich wurden sie mal ausgeraubt.

Zitat
Die junge Frau die uns bedient hat trug einen Revolver am Gürtel.

Sieht ganz danach aus.

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Susan

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #130 am: 22. Juli 2024, 17:05:50 »
 ^-^ Das Erklärungstafeln fotografieren habe ich mir auch angewöhnt. Da vergisst man nichts und muss für Fotobücher und so keinen Text tippen.

Die Urzeittiere sind sehr interessant (und furchteinflößend). Spannend finde ich die Frage, warum die ausgestorben sind und nicht die kleineren Exemplare.
Schade, dass ihr die Tour zu den Felsmalereien verpasst habt. Die Rekonstruktion schaut interessant aus. Die An- bzw. Abfahrt vom Big Bend NP kommt mir aber recht eintönig vor.

Da im Süden nahe Mexiko haben wir schon öfter Leute gesehen, die offen eine Waffe getragen haben. Ist halt der wilde Westen  ;) 
Liebe Grüße
Susan

Christina

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #131 am: 22. Juli 2024, 18:40:02 »
Für Dinosaurier interessiere ich mich nicht besonders, hätte aber sicher kurz durch die Ausstellung geschaut, ich bin auch sehr froh, dass es diese riesigen Tiere heute nicht mehr gibt.

Mehr Zeit hätte ich auf jeden Fall in der geschichtlichen Ausstellung verbracht, die Felsmalereien sehen sehr interessant aus, schade, dass ihr die Führung verpasst habt. bzw. schade, dass man nicht mehr selbst hingehen kann.

Hin und wieder sieht man ja in den USA mal jemand mit der Pistole am Gürtel, finde ich auch immer beunruhigend. Aber bei einer Bedienung in einem Restaurant ist das doch irgendwie extrem, da hätte ich auch vermutet und befürchtet, dass sie mal überfallen wurden.


LG Christina

Paula

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #132 am: 23. Juli 2024, 15:19:41 »

Schade, dass ihr die Tour zu den Felsmalereien verpasst habt. Die Rekonstruktion schaut interessant aus. Die An- bzw. Abfahrt vom Big Bend NP kommt mir aber recht eintönig vor.

du bist ja öfter in den USA Susan, vielleicht kommst du mal in diesen State Park und kannst uns Fotos von den Felsmalereien zeigen  :)
die Fahrt in den Big Bend ist wirklich eintönig, egal ob man von Norden oder Westen kommt, man fährt durch ewig langweilige Pampa oder Ölindustrie, da muss man durch  :P

Hin und wieder sieht man ja in den USA mal jemand mit der Pistole am Gürtel, finde ich auch immer beunruhigend. Aber bei einer Bedienung in einem Restaurant ist das doch irgendwie extrem, da hätte ich auch vermutet und befürchtet, dass sie mal überfallen wurden.

an die Idee habe ich gar nicht gedacht, das kann natürlich sein denn in dieser Gegend ist extrem wenig los, um Hilfe rufen hilft da gar nix, das würde wahrscheinlich niemand hören
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #133 am: 26. Juli 2024, 15:14:45 »
13. Tag Donnerstag 18. April 2024

Nachts war es so heiß dass wir die Klimaanlage auf kleiner Stufe angelassen haben. Morges ging es Josef dann leider gar nicht gut er hatte wieder Blasenschmerzen  :(

ich habe mir einen Kaffee gemacht, Josef hat Medikamente genommen und wir haben gehofft dass es besser wird (und ich habe schon mal im Internet nach einer Klinik gesucht in der Nähe...). Nach einer Stunde ging es Josef besser und wir gingen zum Frühstück, das war diesmal extrem spärlich. Ich hatte ja zum Glück meine Haferflocken, Bananen und Äpfel gab es so konnte ich mir ein Müsli machen, für Josef gab es nur Toast mit Erdnussbutter und Joghurt. Ich hatte gestern schon versucht über die App von Airbnb mit unserem Gastgeben zu chatten wann wir denn einchecken können, bisher hatte ich damit gute Erfahrungen gemacht aber hier bekam ich keine Antwort. Nach dem Frühstück habe ich angerufen und die Frau zum Glück erreicht: wir könnten irgendwann am Nachmittag kommen, sie wohnt nebenan und ist zuhause, okay dann wäre das jetzt auch geklärt.

Nach dem Frühstück haben wir uns reisefertig gemacht, es war wieder stark bewölkt aber nicht mehr so warm wie gestern und wir sind erst mal zum Walmart gefahren und haben getankt und haben uns dann Abendessen für heute gekauft, wir hatten eine Abendveranstaltung gebucht und danach wäre es zu spät um noch in  ein Restaurant zu gehen.

Kurz hinter Del Rio wurden wir von der Polizei angehalten (wie gestern Abend auch schon): Border Control, die Pässe bitte. Dass wir keine Stempel im Reisepaß haben fanden die beiden Officer merkwürdig, aber sie haben sich davon überzeugen lassen dass wir deutsche Touristen und keine illegalen Immigranten aus Mexiko sind  :)

ich war neugierig und habe gefragt (da mir das in USA noch nie passiert ist) nach dem Anlass der Kontrolle: das ist hier im Grenzgebiet üblich!

Danach waren wir on the road auf dem Weg ins Hill Country im Herzen von Texas. Im Internet hatte ich eine scenic road gefunden die kein großer Umweg war: the Twisted Sisters (https://www.ridetexas.com/the-twisted-sisters/), die ist vor allem bei Motorradfahrern beliebt soll aber insgesamt sehr malerisch sein, die fuhren wir nun:

leider blieb das Wetter die ganze Zeit sehr trüb  :(



nachdem was ich über die Strasse gelesen hatte habe ich extreme Kurven erwartet, das war aber gar nicht der Fall, da bin ich von den Alpen ganz andere Strecken gewöhnt



was aber wirklich extrem war waren die Steigungen: extrem steil runter, eine Talsohle von 2 Metern, dann genauso steil wieder rauf, Wohnmobile ab einer bestimmten Länge würden wohl stecken bleiben. Und solche Stellen gab es nicht wenige, das war die reinste Achterbahnfahrt



und man wußte wirklich nie was einen nach der nächsten Kuppe erwartet



die Strasse war in gutem Zustand aber sehr schmal, es gab leider keine Möglichkeit zu halten, die Fotos habe ich alle vom Auto aus gemacht. Meist war die Sicht auch sehr eingeschränkt durch Felswände und auf der anderen Seite Leitplanken und Bäume, von der Landschaft hat man nicht viel gesehen, das Fahrerlebnis war die Attraktion. Ich betrete ja überhaupt keine Achterbahnen, auf einem Motorrad auf dieser Strecke wäre mir sicher schlecht geworden...



ab und zu fuhr man durch eine Talsohle, das Gelände gehörte dann zu einer Ranch, einen Weinanbaubetrieb haben wir auch gesehen und ab und zu Wildblumen, halten konnte man da aber auch nicht



ein neues Schild haben wir heute auch gelernt  ;D

an Brücken steht auch im Hill Country das übliche "ICE" Schild, an Talsohlen immer dieses Schild, es muss hier wohl oft heftig regnen:



Wir waren ganz froh als der bergige Teil vorbei war und wir wieder durch "normales" Gelände fuhren. An einem historical marker haben wir angehalten. Diese Art Schilder haben wir sehr oft gesehen z.B. an der Einfahrt zu einer Ranch oder vor einem verlassenen Gebäude etc. Oft ist das dann nur mäßig interessant (Erinnerung an irgendwelche Leute die vor 100 Jahren ein bestimmtes Land besessen haben oder eine öffentliche Funktion) und wir sind dann meistens dran vorbei gefahren.





auf der anderen Strassenseite steht man natürlich wieder vor einem Zaun



Der restliche Teil der Route bis zum Garner State Park war zwar auch hügelig aber für alle Fahrzeuge befahrbar (hier fuhren dann auch LKW's). Um halb 2 kamen wir im Garner State Park an, ich hatte natürlich eine Reservierung und wir bekamen im Visitor Center einen Aufkleber für die Windschutzscheibe und eine Parkplan, der Ranger hat uns eine kombinierte Route empfohlen: zunächst den Old Baldy trail, das ist die Hauptattraktion des Parks, dann über den Foshee Trail und Bird Trail und White Rock Cave Trail zurück zum Parkplatz.

Zunächst machten wir Pause am Campingplatz unter einem schönen schattigen Baum, der Tisch gehört zu einer Campsite, die meisten Plätze waren aber frei, es war nicht viel los. Weiter nördlich im Park gibt es noch einen Campingplatz am Fluß, dort kann man baden, vermutlich sind die Massen eher in dem Teil des Parks. Laut Webseite des Parks ist er oft ausgebucht, deshalb soll man unbedingt vorher reservieren, wahrscheinlich lag es auch am trüben Wetter dass heute nicht so viele Besucher da waren. Es war mitlerweile aber wieder so warm geworden dass man problemlos baden könnte. Das hatte ich eigentlich bei der Vorbetreitung zuhause auch eingeplant, aber mit einer Blasenentzündung kommt das natürlich überhaupt nicht in Frage.



Nach der Kaffeepause (eisgekühlter Starbucks dopple shot, ich liebe das Zeug) haben wir uns auf den Weg gemacht



es ging von Anfang an steil bergan, fast immer über Fels und Schotter, der stellenweise auch noch rutschig war



wir kamen schnell ins schwitzen und hier wurde es so richtig schwül, ein unangenehmes Wetter



dafür hatte man aber bald einen schönen Blick auf die Landschaft unten



typische Landschaft für das Texas Hill Country



Kakteen gab es hier auch wieder in Massen, außerdem haben wir überraschend viele und unterschiedliche Schmetterlinge gesehen



und eine hübsche Echse



als wir endlich oben waren war ich fix und fertig und nass geschwitzt, Gipfelkreuze gibt es leider so gut wie nie in USA, geschweige denn eine Hütte mit Bier und Brotzeit, ein kühles Bier oder Buttermilch, das wär's jetzt...

Der Gipfel vom Old Baldy



Die Aussicht hier oben ist bei Sonnenschein bestimmt wunderschön, das war uns heute nicht vergönnt. Es gibt auch einen Wanderweg am Fluß entlang, den hatte ich zunächst auch auf der Planung (am Ende waren wir aber beide unlustig und haben ihn weggelassen)



danach ging es erst auf der Höhe ohne Steigung weiter



Blick zurück: der hintere Hügel ist der Old Baldy



danach haben wir uns erst ein Stück verlaufen, der Weg auf Josefs Garmin war anders als der auf der Karte eingezeichnete, wir trafen dann aber wieder auf den Hauptweg, es ging etwas bergab und wir standen vor der kleinen Höhle. Man kann reingehen, aber groß ist sie nicht. Es gibt noch eine weitere Höhle (crystal cave), aber der Weg dorthin hätte die Wanderung deutlich verlängert.





Statt dessen haben wir den Weg zurück zum Parkplatz gesucht was wieder gar nicht einfach war, andere Wanderer standen auch da mit zweifelndem Blick auf die Karte, die Wegmarkierung läßt sehr zu wünschen übrig





runter ging es noch steiler als rauf, ich war heilfroh um meine Stöcke. Eigentlich hatte ich eher eine Art Spaziergang erwartet, so hoch sind die Hügel ja gar nicht, aber das Gelände hier ist schwierig und anstrengend.



wir waren froh als wir wieder unten waren und haben noch ein paar Fotos von den Hütten gemacht die man mieten kann





die meisten Gebäude -auch das Visitorcenter- sahen sehr alt aus, das stammt wohl aus den 30er Jahren oder kurz danach als viele Parks gebaut oder erweitert wurden, danach ist bestimmt nicht mehr viel gemacht worden



wir waren kurz vor 4 Uhr wieder unten und haben beschlossen auf weitere Wanderungen zu verzichten und gleich zu unserer nächsten Unterkunft zu fahren die nur wenige Minuten entfernt lag.
In Concan oder Leakey eine Unterkunft zu finden war schwierig, Hotels gibt es kaum, das historische Hotel in Leakey war nicht gut bewertet, es gibt sehr viele Cabins zu mieten und die sind nahezu alle entweder zu teuer oder völlig ohne Ausstattung (keine Bettwäsche, keine Handtücher), die Hütte die ich dann schließlich auf Airbnb gefunden hatte war so ziemlich das einzige was überhaupt meinen Vorstellungen entsprochen hatte.

Das Häuschen liegt an der Landstrasse zwischen Leakey und Concan auf einem großen privaten Gelände, die Einfahrt ist schwer zu finden und es führt nur ein Schotterweg hin, aber das Häuschen ist ein echtes Schmuckstück:



wir wurden von einem Rentnerehepaar sehr freundlich empfangen (ihr größeres Haus steht 30 Meter weiter)

wenn man reinkommt ist rechts vom Eingang ein kleiner Tisch dann der Durchgang zum Schlafzimmer



Wenn man durch die Tür kommt blickt man auf die Küchenzeile, daneben das Bad







und links von der Tür steht ein Sofa



im Kühlschrank stand Milch, Bier und Wasser, es gab eine Kaffeemaschine und einen großen Vorrat an Kaffeekapseln, eine Dose Kekse, wirklich alles bestens, wir waren begeistert und setzten uns auf die schöne Terrasse. Dort hing eine Kolibritränke die eifrig besucht wurde und im Garten blühten viele Blumen die von Schmetterlingen umschwärmt wurden, die reinste Idylle, das ist ja wie im Paradies hier. Und außerdem hatten sich die Wolken verzogen und so genossen wir einen faulen Nachmittag  ^-^

Um halb 7 machten wir uns auf den Weg zu unserer gebuchten Tour https://www.friobatflight.com/
Diesen Link hatte ich auf der Website eines Hotels gefunden, also hatte es doch sein Gutes dass die Suche nach einer Unterkunft so schwierig war, wenn ich nicht alles an möglichen Unterkünften im Internet durchforstet hätte wäre ich bestimmt nicht drauf gestoßen.
In Sri Lanka haben wir mal Flughunde im Freien fliegen gesehen, in München im Zoo bin ich immer sehr gern in die künstliche Fledermaushöhle gegangen als es sie noch gab, Fledermäuse in freier Wildbahn zu beobachten stellte ich mir toll vor. Ich hatte die Tickets vorgebucht (15 $ pro Person), es war nur eine kurze Fahrt von unserer Hütte aus, rechtzeitig vor 7 erreichten wir das Tor zu einem Privatgelände wo man warten sollte:



wir waren unter den ersten, insgesamt wurden es so etwa 30 Leute, die meisten bewaffnet mit großen Kameras. Wir wurden dann reingelassen, mußten einem Auto etwa einen Kilometer folgen zu einem Parkplatz und von da aus ging es noch ein paar hundert Meter zur Höhle bergauf (wer nicht laufen wollte oder kann wird mit dem Auto ganz nach oben gefahren)
an der Höhle tat sich erst mal gar nichts, die Fledermäuse kommen erst raus wenn es dunkel wird



man konnte sich auf Steine setzen die in einem Kreis um die Höhle gelegt waren. Dort haben wir bestimmt eine halbe Stunde lang des Ausführungen des Guides zugehört.



Blick von den Höhle nach unten, links sieht man ein Zipfel vom Parkplatz

Unser Guide ist der Besitzer des Geländes und eigentlich Farmer, er macht diese Führungen aber schon seit Jahren. Es war einfach unglaublich was er alles wußte, ich habe später als wir zurück waren alles aufgeschrieben woran ich mich erinnert habe:
Erstmals wurde die Höhle 1790 erwähnt, Spanier haben dort Guano abgebaut, der 10 Fuß tief ist. Im Bürgerkrieg wurde das Guano abgebaut um Schießpulver herzustellen daher das Rohr neben der Höhle.
Die Höhle wurde wissenschaftlich erforscht, sie ist mindestens eine Meile tief (weiter war da noch keiner), es ist extrem warm darin und man braucht Atemschutzmasken, der Kot ist stark ätzend.



In der Höhle leben über 10 Millionen Fledermäuse, das Ausfliegen dauert ca 3 Stunden, die Rückkehr genauso ab 4-5 Uhr nachts, wenn es hell ist sind sie wieder in der Höhle. Wenn es stark regnet oder stürmt fliegen sie nicht, sie können zwei Wochen ohne Nahrung überleben.

Die Fledermäuse kommen im Frühjahr aus Mexiko nach Texas, hier gebären sie ihre Jungen und ziehen sie auf, im Herbst kehren sie nach Mexiko zurück. Die Babys hängen vom Tag ihren Geburt an Krallen an der Decke (nachts alleine während die Eltern auf Insektenjagd gehen). Weil es Säugetiere sind werden sie von ihren Müttern gesäugt. Im Sommer wird es in der Höhle bis 110 Grad Fahrenheit, sie mögen es warm. Im Guano am Boden lebt ein spezieller Käfer, der heruntergefallene Fledermäuse auffrisst. Das ganze klingt ziemlich schaurig oder? Der Guide hat uns erzählt dass er öfter mit den Forschern in der Höhle war was superanstrengend ist bei der Hitze in einem Ganzkörpergummianzug, Atemmaske und Sauerstoffflasche. Also so groß ist meine Begeisterung dann doch nicht..

Die Fledermäuse fressen tonnenweise Insekten und sind daher ein Faktor in der Landwirtschaft in der Region, sie ersparen den Bauern die Pestizide! Sie werden etwa 5 bis 6 Jahre alt. Der Guide hat uns drauf hingewiesen das Fledermäuse schwer vom Boden wieder hochkommen wenn sie mal hingefallen sind, sie versuchen dann eventuell an unseren Beinen hochzuklettern weil sie sich zum starten von oben fallen lassen müssen, wir sollen sie nicht anfassen und ihn rufen. Es kommt manchmal vor dass im Gedränge zwei Fledermäuse kollidieren und dann kann es passieren dass sie abstürzen.

Wir waren sehr gespannt! Zunächst flogen einzelne Schwalben aus der Höhle die im Eingangsbereich leben.
Und dann kamen sie. Und zwar in Massen!


 
die Höhle lag ja im Boden und so flogen sie nur kurz über unsere Köpfe hinweg, vielleicht einen Meter drüber, man hatte den Eindruck man kann die Hand ausstrecken und eine fangen



alle haben wie wild Fotos gemacht, meine sind fast alle mit dem Iphone gemacht, statt einer großen Kamera wäre ein Fernglas sinnvoll gewesen



dann gab es das vom Guide angekündigte Spektakel: Raubvögel (Milane und falken) flogen in den Schwarm und versuchten Fledermäuse zu erbeuten.



Und das Schauspiel vollzog sich vor einem wunderbaren Sonnenuntergang, einfach fantastisch  :beifall:



sie fliegen so in Formation weil die Raubvögel dann weniger Chance haben einzelne Fledermäuse zu fangen (wie Fische in einem Schwarm)



später verteilen sie sich dann in der Landschaft.



wenn man dann 100 Fotos gemacht hat hört man irgendwann auf und schaut nur noch  ^-^
das ging nun schon eine halbe Stunde so und der Strom wurde nicht kleiner, es war einfach nur noch faszinierend.





wir blieben so lange bis es dunkel war und man die Fledermäuse die immer noch aus der Höhle strömten nicht mehr sehen konnten. Was für ein Schauspiel!



Ich habe ein paar Videos gemacht:









abgestürzt sind diesmal übrigens keine aber die Fledermäuse pinkeln wohl unterwegs, ich hatte meinen kleinen Tagesrucksack dabei, der war anschließend total versifft und mußte über Nacht ins Waschbecken. Am Kopf hatte ich seltsamerweise nichts bemerkt aber zurück in der Cabin haben wir natürlich erst mal geduscht  ;D

der Rückweg im Stockdunkeln war schwierig, wir haben die Einfahrt zu unserer Hütte nicht gefunden, sind bis zum benachbarten Campingplatz befahren der beleuchtet war, haben da gewendet und sind von da aus im Schrittempo gefahren um die kleine Strasse nicht zu übersehen.

Mit unseren Mikrowellengerichten und einer Flasche Wein haben wir den Tag auf der Terrasse ausklingen lassen. Viel besser kann eine Safari in Afrika auch nicht sein, wir waren völlig begeistert und würden das jedem Texasbesucher empfehlen!

die heutige Route:



Übernachtung: Evensong B&B zwischen Leakey und Concan, gebucht bei airbnb, 272,44 € für 2 Nächte incl. Frühstück
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Unbekanntes Texas: BRIDGE MAY ICE IN COLD WEATHER
« Antwort #134 am: 26. Juli 2024, 18:15:35 »
Das Hill Country sieht ja sehr nett aus, nochmal ganz anders als die Landschaft der vorherigen Tage. Mit der Strassenbeschreibung ging es dir dann wie mir auf Mallorca, alles viel harmloser als beschrieben.

Aber sehr schade, dass ihr so oft einen trüben Himmel hattet, das hätte ich nach meiner Zeit in Dallas gar nicht vermutet, da war der Himmel fast immer wolkenlos blau und an den wenigen Schlechtwettertagen hat es dann kräftig und ausführlich geregnet. So ein "Zwischenwetter" gab es gar nicht.

Der Fledermausflug am Abend sieht wirklich beeindruckend aus, dass da so eine Menge an Tieren herumfliegt hätte ich nicht vermutet, besonders toll, dass es dazu so einen schönen bunten Sonnenuntergang gab. Wobei ich sagen muss, dass die Vorstellung, dass da Fledermäuse auf einen drauffallen oder an einem heraufkriechen und was auch immer über den Köpfen der Zuschauer fallen lassen, mich ein bisschen abgeschreckt hätte, aber das habt ihr vermutlich erst vor Ort erfahren.

Sehr hübsch und gemütlich euer Häuschen, da hat sich die ausführliche Suche gelohnt.


LG Christina