3. Tag – Donnerstag, 21.09.Auch heute starte ich zu Fuß in den Tag, an einigen schönen Häusern in Tinnum
vorbei gehe ich zum Bahnhof Westerland. Dort schaue ich mir den Vorplatz mit den Skulpturen „Reisende Riesen im Wind“ an,
dann mache ich einen Rundgang durch „Alt-Westerland“, den ehemaligen Ortskern des Hauptorts von Sylt, wie damals üblich, weit vom Meer entfernt. Auch hier gibt es eine ganze Reihe von alten, z.T. reetgedeckten Häusern und eine hübsche Kirche samt Friedhof.
Ich gehe weiter in Richtung Meer, vorbei am großen und optisch außergewöhnlichen Rathaus der Stadt,
am Hotel „Stadt Hamburg“
und dann durch die Fußgängerzone
zum nächsten Strandübergang. Aufgrund der hohen Dünen kann der Strand auf der gesamten Insel nur auf extra dafür angelegten Wegen erreicht werden, hier stehen eigentlich immer Toiletten und ein Kontrollhäuschen für die Vorlage der Gästekarte bzw. für Nichtübernachtungsgäste die Entrichtung der Tagesnutzungsgebühr.
Ich zeige meine Gästekarte vor und spaziere dann am Strand entlang nach Norden bis zum nächsten Ort, Wenningstedt.
Hier gibt es eine Filiale des Fischgeschäfts „Blum“, das auch Mittags- (und Abend-) gerichte anbietet. Mein Rotbarschfilet mit Bratkartoffeln und Salat ist, wie bei einem Fischgeschäft zu erwarten, sehr lecker (zusammen mit einer Rhabarberschorle EUR 21,00).
Nach dem Essen ist es leider vorbei mit dem Sonnenschein, im Nieselregen spaziere ich zur Friesenkapelle
und von dort weiter zwischen Kuhweiden durch auf die andere Inselseite, in den Ort Braderup. Dort liegt direkt ans Watt angrenzend eine große Heidefläche („Braderuper Heide“). Leider ist alles schon verblüht, man kann auf den angelegten Wegen trotzdem nett laufen und direkt am Wasser, jetzt bei Ebbe, die Überreste eines alten Schiffs sehen.
Auf dem Rückweg nach Wenningstedt habe ich einen schönen Blick auf den Leuchtturm von Kampen,
sonst wird es eher unangenehm, aus dem Nieselregen wird kräftiger Regen, ich ziehe über die Wanderjacke meinen Regenponcho und bin froh, als ich Wenningstedt wieder erreiche. Im Restaurant/Café „Fitschen am Dorfteich“ kann dann alles bei Himbeertorte und Cappuccino (EUR 9,70) trocknen.
Als ich gegen 15.30 Uhr das Café verlasse, hat es aufgehört zu Regnen. Da ich heute schon genug zu Fuß unterwegs war, mache ich noch eine kleine Sightseeing-Tour per Bus (für den Nahverkehr auf der Insel habe ich mir das Deutschlandticket gekauft, das auch hier gilt, eine Wochenkarte wäre um einiges teurer gekommen), ich fahre ganz bis ans Nordende der Insel, nach List. Dänemark ist nicht mehr weit entfernt und so bekomme ich eine ganze Reihe von SMS zur Datennutzung im Ausland.
Riesige Dünengebiete gibt es hier, sehr beeindruckend, keine der mir bekannten anderen Nordseeinseln kann so etwas vorweisen, so langsam wird mir klar, weshalb Sylt so beliebt ist. Natürlich werde ich mir das alles an einem der noch folgenden Tage ausführlich zu Fuß anschauen, heute bummle ich nur noch am Hafen von List entlang. Hier gibt es ein kleines Zentrum mit Restaurants und Geschäften, insgesamt gefällt es mir nicht allzu sehr, in einem Souvenirgeschäft kaufe ich ein paar Postkarten und bekomme auch die nötigen Briefmarken dazu, dann geht es mit dem Bus wieder zurück bis nach Westerland.
Da ich einige Blasen und Druckstellen an den Füßen spüre, gehe ich vom Busbahnhof Westerland nicht zu Fuß zur Unterkunft, sondern nehme den Bus, der mir eine weitere kleine Inselrundfahrt bietet, es geht über Wenningstedt, Braderup, Munkmarsch und Keitum schließlich nach Tinnum (wirklich schade, dass dieser Teil der Insel so schlecht mit öffentlichem Nahverkehr versorgt ist, die direkt vom Busbahnhof nach Tinnum fahrende Linie verkehrt nur extrem selten).
Gegen 18.30 Uhr bin ich zurück in der Ferienwohnung, gerade noch rechtzeitig vor dem dann einsetzenden sehr starken und lang anhaltenden Regen.
Wetter: vormittags sonnig, dann bewölkt, mehrere Stunden Regen, abends und nachts sehr starker Regen, ca. 18°C
Strecken zu Fuß: Tinnum-Westerland-Wenningstedt 9,86 km, 66 Höhenmeter; Wenningstedt-Braderup-Wenningstedt 7,76 km, 38 Höhenmeter