13.05.2023 Ostional - Punta Cuchillos (Biolumineszenz)Am Morgen machte ich noch einen letzten Strandbesuch, vielleicht kommt noch eine Schildkröte.
Außer von der Morgensonne beschienene Wolken über dem Meer, war nichts Interessantes zu sehen.
Über den Ostional Fluss, der auch heute ein Rinnsal ist, ging es nach Nosara zu einem kleinen Frühstück.
Auf schlechten Straßen und weiteren Bachfurten führen wir mit kleinen Zwischenstopps zum südöstlichen Ende der Nicoya-Halbinsel.
Einmal hatten wir Glück. Ein Fahrzeug fuhr unauffällig gut eine Stunde hinter uns, als es ohne Anzeichen zu einem Überholvorgang ansetzte, als ein Klein-LKW entgegenkam. Vollbremsung des LKW´s und ich hinaus soweit es ging auf das Bankett. In Millimeterarbeit führ der Überholende zwischen uns und dem LKW durch. Danach führ er, bis er die Straße verließ vor uns her.
Unser Zeil an diesem Tag war Punta Cuchillos. Costa Rica ist bekannt, dass es mehrere hervorragende Plätze gibt, an denen Biolumineszenz beobachtet werden kann. Wir hatten direkt bei einem Anbieter der Bahia Rica Fishing & Kayak Lodge eine Hütte gebucht. Bei den Inhabern handelte es sich um holländische Auswanderer, die sich hier eine neue Existenz geschaffen haben. Wenn ich mich richtig erinnere, war er Programmierer. Für diesen Job kann das Büro auch fernab am Strand sein.
Die Hütte lag im Hang im Wald und bestand aus einer Schlafhütte, einer Outdoor-Küche und einer eigenen Hütte mit den Sanitäranlagen.
Der kleine Strand, der zur Unterkunft gehört und von dem die Kajaks am Abend ablegen werden.
Bis zum Abend war noch etwas Zeit, so machten wir uns auf den schweißtreibenden Weg zu einem Lokal oberhalb der Bucht. Von der Terrasse aus gab es einen schönen Blick auf die Bucht und die vorgelagerten Inseln.
Das Essen wurde wieder auf offenem Feuer zubereiten. Das Eis im Bier war hier unbedingt notwendig. Ansonsten wäre es hier in wenigen Minuten zu einer warmen Brühe verkommen.
Als wir zurück zu unserer Hütte kamen, wartete im Gebälk ein Besucher auf uns. Wir machten ein Foto, da wir nicht wussten, ob sie gefährlich ist oder nicht.
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Da es schon dunkel wurde, gingen wir zum Haus der Besitzer unten am Strand. Sie gaben Entwarnung. Es soll sich um eine junge Boa handeln. Sie erzählet uns dann, dass sie vor 3 Wochen eine lautes Gequieke im Gebüsch unweit vom Haus gehört hatten. Als sie Nachschau hielten, fanden sie eine große Boa im Wald liegen, die mit der Verdauung beschäftigt war. Sie lag dort gut eine Woche und es kamen viele Leute aus der Umgebung, um sie zu sehen. Vielleicht ist diese kleine Schlange ein Nachkomme.
Als es Finster wurde, kamen die Leute aus den Touristenorten der Umgebung für die Biolumineszenz-Tour. Die meisten waren Amerikaner, aber auch eine Gruppe junger Leute aus Deutschland. Nach Erklärungen, warum Biolumineszenz zu sehen ist, ging es mit 2er Kajaks los. Die Biolumineszenz entsteht durch Plankton, dass bei Bewegung zu leuchten beginnt. Die Fotos, die im Internet zu sehen sind, sind durch die Dauerbelichtung irreführend. Tatsächlich handelt es sich um unzählige kleine Leuchtpunkte im Meer. Jeder Paddelschlag oder die Bugspitze des Kajaks erzeug das Leuchten. Wenn man mit der Hand durch das Wasser fährt, beginnt um die Finger und der Hand das Plankton zu leuchten. Nach einiger Zeit regnete es kurz. Sogar das Aufschlagen der Tropfen erzeugte Leuchteffekte.
Höhepunkt war, als sich Heike zum Schwimmen in das Wasser begab. Sie war die erste. Die anderen trauten sich zuerst nicht in das schwarze Wasser zu steigen. Als sie dann zu schwimmen begann, war der Anblick überwältigend. Es sah so aus, als ob durch die Schwimmbewegungen ein blauer Engel, mit großen blauen leuchtenten Flügel heranfliegen würde. Diesen Effekt auf ein Foto mit einer Handykamera zu bekommen ist fast unmöglich. Es ist mir nur ein verschwommenes Bild geglückt. Das blaue ist Heike. Das rote ein anderes Kajak.
Nach diesem Abendteuer gingen wir zurück zu unserer Hütte. Die Schlange war weg, aber dafür andere achtbeinige Gesellen erschienen. Beim finsteren Meer hat Heike keine Bedenken, aber bei Spinnen hört sich der Spaß auf. Beim Eingang zum Bad, saß eine besonders Exemplar. Als ich es vertreiben wollte, flüchtete es blöderweise in die Badehütte.
Nach einiger Zeit begann es im Wald zu rascheln, als ob ein größeres Tier auf die Hütte zukommen würde. Als es nahe an der Hütte war, konnten wir im Schein der Stirnlampen sehen, dass es sich um zwei Gürteltiere handelt. Eine seltene Sichtung in freier Wildbahn.
Das Bett in der Schlafhütte hatte ein Insektenschutznetz. Das Netz stopften wir unter die Matratze, um möglichst „dicht“ zu sein.