7. Tag Freitag 30. Juni 23Heute haben wir ausgeschlafen, ich war um 20 nach 8 Uhr wach und der Blick nach draußen hat die Wettervorhersage bestätigt: es regnet.
Beim Frühstück war dann die Hölle los da man nur drinnen sitzen konnte, wir bekamen die letzten beide Plätze an einem großen Tisch. Das Frühstück war so hervorragend wie am Vortag, diesmal habe ich einen der köstlichen Schweizer Bio-Früchtetees probiert (es gab spezielle Teetassen mit Metallsiebfilter, alles vom feinsten hier).
Anschließend haben wir ausgecheckt und sind nach Triberg zu den Wasserfällen gefahren. Als wir ankamen hatte es aufgehört zu regnen
geparkt haben wir beim Edeka im Ortszentrum, dort konnte man mit Parkticket 2 Stunden parken und hatte dann nur ein paar Meter zu laufen zum Haupteingang der Wasserfälle. Der Ort haut uns jetzt nicht vom Hocker, allerdings haben wir außer der Hauptstrasse nichts gesehen. In einem Andenkengeschäft war ich probehalber drin: auch nicht viel besser als am Titisee
wie man sieht liegt der Ort steil am Hang. Ich war mit 16 schon mal hier mit einer Jugendgruppe, an den Ort habe ich keine Erinnerung mehr und meine Erinnerung dass die Wasserfälle in einen See stürzen täuscht mich total. Wir zahlen am Kassenhäuschen 8 € Eintritt und dann geht es einen kurzen steilen Weg zum Anfang des Wasserfalls. Weil weiterhin Regen angeündigt war hatte ich keine Lust die Kamera aus dem Rucksack zu holen, es tropfte von den Bäumen und teilweise kam auch Wasserdampf von den Fällen hoch.
Die Wasserfälle sind angeblich die höchsten in Deutschland und definitiv sehr beeindruckend. Es waren sehr viele Leute unterwegs, überwiegend Ausländer, auch Chinesen und Inder, Triberg gehört wohl zur Standard-Deutschlandtour
es kamen auch schon berühmte Gäste so z.B. Ernst Hemingway 1922
die Wege sind extrem steil, teils gab es getrennte Wege mit Stufen für Fußgänger und zusätzliche geteerte Serpentinen für Kinderwägen, Rollstuhlfahrer haben hier aber meiner Meinung nach keine Chance (haben wir auch nicht gesehen)
die Wassermassen die hier runterkommen sind gigantisch (das kommt auf den Fotos gar nicht so rüber) und machen einen riesen Lärm
Unterwegs wird auf die beiden Wasserkraftwerke hingewiesen die hier Strom erzeugen (man hat allerdings keinerlei Anlagen gesehen), seit 1884 hat Triberg dadurch elektrische Strassenbeleuchtung.
Hier waren wir am obersten Punkt angelangt
von dort kann man den Ausgang zum oberen Parkplatz nehmen oder geht den gleichen Weg zurück (auch wenn man viel fotografiert braucht man höchstens 30 Minuten nach oben). Wir hatten beim Aufstieg einen Hinweis auf eine Wallfahrtskapelle gesehen und haben diesen Abstecher noch gemacht, der Weg ging durch den Wald und war dann doch einen Kilometer oder zwei lang, wir dachten schon wir haben uns verlaufen (es gab aber keinerlei Abzweigung) und kamen dann am Triberger Bergsee raus (vielleicht ist das der See den ich in Erinnerung habe?)
daneben war dann gleich die Wallfahrtskirche (keine Kapelle wie erwartet) "Maria in der Tanne" gegründet im 17. Jhdt. nach zwei Wunderheilungen. Außen nichts besonderes, aber innen schön ausgestaltet
solche Märtyrer-Schaukästen finde ich ja immer gruselig
neben der Kirche dieses gut erhaltene Gebäude
ein Blick auf google Maps zeigte uns dass wir nun nur die Strasse runtergehen müssen und dann hinter dem Edeka wieder rauskommen
Also der Wasserfall war schon toll aber ich glaube mehr muss man von Triberg nicht gesehen haben. Josef hatte noch eine weitere Wanderung im Nationalpark rausgesucht: die Allerheiligenfälle. Im Garmin war die Adresse nicht zu finden, aber Google Maps kannte es natürlich
Die Fahrerei im Schwarzwald ist total nervig, es geht die ganze Zeit über kleine schmale Strassen und fast ständig um die Kurve, man braucht für jeden Weg doppelt so lange wie man anhand der Länge vermuten würde.
Am großen Parkplatz standen wenige Autos, eine Infotafel weißt auf den Weg hin, er ist nicht ausgeschildert, aber es gibt nur den einen Weg, man kann sich nicht verlaufen.
Es geht durch den Wald und dann über viele Stufen und Serpentinen an einem Wasserfall entlang, ähnlich wie morgens nur war der Wassserfall insgesamt kleiner
es waren ein paar wenige Wanderer unterwegs (alles Ausländer, wie die wohl in diese abgelegene Gegend gekommen sind?) und es war sehr ruhig und idyllisch und es hat nicht wieder angefangen zu regnen
mit der Blume dieses Urlaubs: Fingerhut!
am Ende des Wasserfalls geht es noch ein Stück durch den Wald nach oben, dann erreicht man ein paar Häuser die für Tagungen genutzt werden und die Klosterruine
die Ruine wird für Theateraufführungen genutzt, die Ausstattung stört auf den Fotos leider...
die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und als sie 1804 abgebrannt ist hat man sie als Steinbruch zum Bau einer neuen Kirche benutzt.
Direkt daneben befand sich eine Gaststätte wo wir uns auf einen Kaffee und die Spezialität der Region niedergelassen haben
die Schwarzwälderkirschtorte hat richtig viel Kirschschnaps in der Sahne!
hier oben gibt es auch einen Parkplatz (falls das Navi den anderen nicht findet), aber wir sind den gleichen Weg wieder zurück gegangen. Die Klosteranlage muss früher sehr schön gewesen sein, vom Garten sind nur noch diese Reste übrig
Über dieselben nervigen Strasse sind wir dann nach Baiersbronn gefahren wo wir um 20 nach 4 ankamen. Diesmal hatten wir eine Wohnung über Airbnb für zwei Nächte gebucht, nach einer Woche ist Waschtag angesagt, mehr als für eine Woche nehmen wir nicht mit. Und Waschsalons oder Hotels mit Waschgelegenheit habe ich nicht gefunden darum waren wir froh über die Wohnung die außerdem auch viel billiger als ein Hotel war.
Die Vermieterin hat uns freundlich begrüßt und mir auch gleich Waschmaschine und Trockner im Keller gezeigt wo ich gleich eine Ladung Wäsche gewaschen habe. Die Wohnung hatte ein großes Wohnzimmer mit weißen Ledersofas und schwarz-weißen Möbeln, ein großes Schlafzimmer und eine Wohnküche und ein geräumiges Bad, alle Räume gefließt, vom Stil jetzt nicht mein Geschmack aber perfekt sauber und es war alles da was man braucht auch Bügelbrett und Bügeleisen (Fotos zu machen habe ich wohl vergessen, man findet aber Fotos bei Airbnb).
Wir konnten uns noch ausruhen und sind dann abends nach Freudenstadt gefahren wo uns ein ehemaliger Kollege von Josef eingeladen hat. Er stammt aus dem Ort und ist bei Rentenbeginn aus München zurück in sein Elternhaus gezogen. Dummerweise fing es kaum dass wir aus dem Wagen gestiegen sind zu regnen an, daher fiel die Stadtbesichtigung kürzer aus als geplant. Es gibt einen sehr großen zentralen Platz der auf allen vier Seiten von einem Arkadengang umgeben ist in dem es lauter kleine Geschäfte und Restaurants gibt. Das erinnert an Innsbruck. Auf dem Platz selber fand heute ein Konzert von einem Schlagerfuzzi statt (wir kamen nicht umhin den Anfang mitzuhören) die Zuschauer standen voll im Regen, also eigentlich hatten die zwei Gründe wegzurennen
Freudenstadt nannte man früher klein-Sibirien, hier war es immer kälter als anderswo und im Winter gab es große Skigebiete (aber das war natürlich vor der Klimaerwärmung, heute ist Skifahren in der Regel nicht mehr möglich). Das Restaurant das Josefs Kollege rausgesucht hatte lag etwas außerhalb, auf der Fahrt hat er uns auf viele leer stehende Hotels hingewiesen, hier war der Niedergang des Tourismus ganz krass zu sehen.
Das Restaurant war dann aber sehr gemütlich und das Steak hervorragend, für das gute Essen ist die Gegend ja berühmt, in Baiersbronn gibt es ein Sternelokal (wir hatten daheim nachgeschaut aber die Preise sind außerhalb unserer Vorstellungen).
Wegen der Sperrung der Hauptstrasse 462 dauerte die Rückfahrt (wie vorher die Hinfahrt) über kleine Strassen 25 statt sonst 10 Minuten, sehr ärgerlich und Strassensperrungen hatten wir etliche in diesem Urlaub, auch noch weitere im Schwarzwald. Ohne Google Maps hätten wir echt ein Problem gehabt, das Garmin kannte trotz Kartenupdate vor dem Urlaub keine dieser Sperren.
die heutige Route:
https://goo.gl/maps/trHt8BWERcZ8Etwr6Übernachtung: Airbnb Neumühleweg 5, Baiersbronn (141,33 € davon Übernachtung 43 € pro Nacht, 35 € Reinigungsgebühhr, 20,33 € Servicegebühr)