Autor Thema: Unbekanntes Spanien  (Gelesen 9604 mal)

Horst

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #15 am: 05. Mai 2023, 19:09:37 »
Zwei total unterschiedliche Ziele an einem Tag, so viel Wasser hätte ich in der Region nicht erwartet, dort ist das Frühjahr wohl eine sinnvolle Reisezeit damit noch ausreichend Wasser vorhanden ist, nehme ich an.
Die "Nachmittagslandschaft" ist genauso toll, herrliche Bilder. Und auch der Ausblick aus eurem Apartment ist super.
Das Frühjahr halte ich schon für die beste Reisezeit für diese Region. Zu Hause (wie dieses Jahr auch) eher nicht so toll und hier sonnig aber nicht quälend heiß, so daß man auch Lust zu wandern hat. Dazu mehr grün und natürlich auch mehr Wasser bei den Fällen. Also April und Mai würde ich prinzipiell empfehlen.



Hinsichtlich der Mietzeiten beim Auto hab ich gerade nochmal in meinen Unterlagen nachgeschaut, auch beim Vermittler ADAC und bei den Vermietern Europcar und Sixt und steht der Satz, dass die gebuchte Abholzeit verbindlich ist und bei Verspätung der Anspruch auf das Auto verfällt. Was natürlich auch bedeutet, dass auch ein Anruf rechtlich nichts bringt, theoretisch kann der Vermieter auch dann sagen, nö, Pech gehabt, kein Auto oder Auto zu höherem Preis. Aber wenn das durchgängig so gehandhabt würde, würde das Mietwagengeschäft an Flughäfen doch ziemlich sinnlos werden, Flugverspätungen sind nun mal üblich. Zumindest bei den großen Vermietern werde ich deshalb zukünftig nicht mit einem mulmigen Gefühl in den Urlaub starten, nochmal eine Sorge mehr, fehlt mir gerade noch ;D
Mietwagen buchen ist ja schon mal eine Philosophie für sich, z.B. über einen Broker (Billiger-mietwagen, holiday cars, check24mietwagen usw.) buchen oder direkt über den Anbieter hat viele Vor- und Nachteile.
Ich gehe mal davon aus dass viele wie ich über einen Broker buchen der Sitz und Ansprechpartner und Versicherungspaket in und aus Deutschland anbietet.

Geht man davon aus denke ich, bei den gut bewerteten Vermietern kannst Du bei rund einer Stunde Verspätung von Kulanz ausgehen - solltest aber eine Verspätung von über 30 Minuten telefonisch anzeigen.
Bei den Schäppchen-Anbietern bei denen außer dem Preis eher die schlechten Bewertungen (oder falls sie unbeschriebene Blätter sind keine Bewertungen) hervorstechen würde ich für die Anmietung einen deutlich größeren Zeitpuffer als nur eine Stunde nach Flugankunft wählen.
Alternativ direkt beim Anbieter vor Ort (über das Internet) buchen und erst dann zahlen, wenn man das Auto in Empfang nimmt.
Dann aber Versicherungsschutz genau unter die Lupe nehmen (ist meist nicht so flächendeckend wie über den deutschen Broker).
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #16 am: 05. Mai 2023, 19:21:46 »
Aber die Farben und der Look im Original sind jetzt weniger der Windschutzscheibe geschuldet.
Kurz danach von außen aufgenommen:

Das ist mir natürlich auch bewusst, diese "Farbkorrektur" ist vollkommen übertrieben. Aber andererseits: erlaubt ist, was gefällt. Die ganzen sog. "Super Fotografen" a la "Peter Lik" sauen ja nur so herum. Die ganzen Farben in deren (ach so tollen) Fotos sind doch getürkt. Dann dürfen wir das auch....

War auch nur ein Versuch. Die Bilder sind auch so schon sehr beeindruckend. USA Feeling plus(!) spanische Bergdörfer in der untergehenden Sonne.... das ist ja schon frech, was da geboten wird!

Ich habe Sylvia auch mal diese Bilder gezeigt und wir haben direkt mal Google Maps aufgerufen - genau genommen KANN man auch mit dem Auto dahin fahren. Von uns aus bis Bilbao (das wäre so ein sinnvoller Einstiegsort) sind es "nur" 1.400km. Wir haben beide keine große Lust auf fliegen, aber wir haben ja jede Zeit der Welt und da könnte man auch einfach hinfahren. Mit zwei Zwischenstopps ist man in drei Tagen recht problemlos dort (früher wäre ich das in einem Rutsch gefahren, aber das Alter zollt seinen Tribut, das ist heute für mich nicht mehr vorstellbar). Mal sehen, was noch möglich ist....

Horst

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #17 am: 05. Mai 2023, 20:36:35 »
Hi Rainer,

über Anreise per Auto habe ich auch schon mal nachgedacht, da ich auch gerne mal die Pyrenäen-Region machen möchte (vor allem den spanischen Teil - da ich die Spanier einfach total mag und mich da immer sauwohl fühle). Da gibt es auch weit weit mehr als nur die Bergansichten.
Enweder ich mache das mal mit Flug nach Barcelona und dann von da mit Mietwagen oder eben mit dem eigenen Auto anreisen aber dann mindestens 3 Wochen Urlausbzeit da ich für An- und Abreise alleine eine Woche machen würde (3 Tage hin 3 zurück) damit dass nicht nur reines Kilometergebolze ist, sondern man sich z.B. in der West-Schweiz oder in Süd-Frankreich auf dem Weg auch was als Zwischenstopp rauspicken kann.
Mit entsprechend Zeit als Rentner sowieso kein Problem - auch nicht die Region dieses Berichts - die ist dann ja nur einen Steinwurf weiter. ;D

Bezüglich Look der Bilder - ich fahre hier ja zweigleisig.
Einmal verwende ich die Fotos für so einen Bericht oder das Fotobuch, andererseits ja wie Du weißt auch für einen Film.
Da ich den Look der Filmaufnahmen nicht so krass manipulieren kann (oder auch will) wie man das heute bei Fotos (auch durch künstliche Intelligenz-Software) machen kann, sollen die Fotos auch noch halbwegs zu den Filmaufnahmen passen, also halte ich mich hier teilweise etwas zurück.
In 5 Jahren kann man wahrscheinlich auch in Videos so ziemlich alles manipulieren, Hintergründe tauschen und jeder muss nicht mehr selber filmen sondern kann gleich alles aus dem Computer rechnen lassen aber so weit sind wir da als Verbraucher heute noch nicht und ich denke dann auch nicht, dass ich das überhaupt im großen Stil so will (ein bisschen was davon natürlich schon  ;) ).
Aber KI wird/ist ein Quantensprung in ganz vielen Lebensbereichen (im Guten wie im Schlechten) so auch in der Fotografie und bei Videos.
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Rainer

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #18 am: 06. Mai 2023, 13:12:02 »
aber dann mindestens 3 Wochen Urlausbzeit da ich für An- und Abreise alleine eine Woche machen würde (3 Tage hin 3 zurück) damit dass nicht nur reines Kilometergebolze ist

Genauso hatte ich mir das auch vorgestellt. Eine ganze Woche muss man für An/Abreise investieren. Leider geht es da durch Dein "verhasstes" Frankreich, aber anders geht es eben nicht.

Ich habe übrigens unlängst einen Bericht über die Software "Topaz" gesehen, das ist schon eine KI für Foto und auch für Video. Die benötigt entsprechend potente Hardware, aber manche Resultate sind jetzt schon sehr beeindruckend. Herstellerlink: https://www.topazlabs.com/

Der Schwerpunkt liegt da allerdings eher auf Entfernung von Rauschen, Verbesserung der Auflösung usw.

Horst

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #19 am: 07. Mai 2023, 09:17:20 »
aber dann mindestens 3 Wochen Urlausbzeit da ich für An- und Abreise alleine eine Woche machen würde (3 Tage hin 3 zurück) damit dass nicht nur reines Kilometergebolze ist

Genauso hatte ich mir das auch vorgestellt. Eine ganze Woche muss man für An/Abreise investieren. Leider geht es da durch Dein "verhasstes" Frankreich, aber anders geht es eben nicht.
Das stimmt, da hast Du einen Punkt. Dann müsste ich wahrscheinlich auch schweren Herzens dieses Vorurteil aufgeben. ;)


Ich habe übrigens unlängst einen Bericht über die Software "Topaz" gesehen, das ist schon eine KI für Foto und auch für Video. Die benötigt entsprechend potente Hardware, aber manche Resultate sind jetzt schon sehr beeindruckend. Herstellerlink: https://www.topazlabs.com/

Der Schwerpunkt liegt da allerdings eher auf Entfernung von Rauschen, Verbesserung der Auflösung usw.
Man kann ja (wenn der Rechner mitmacht) ja eigentlich jetzt schon Filme komplett von der KI erstellen lassen die ziemlich echt aussehen. Denk auch an das Videotelefonat von Frau Giffey mit Vitali Klitschko.
Das wird Unterhaltungselektronik, Filmindustrie und einen Großteil unserer Jobs beeinflussen, die dann entweder anders ablaufen oder gar nicht mehr da sind.
Wird auf jeden Fall sehr spannend.
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Horst

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #20 am: 07. Mai 2023, 09:41:13 »
3.Tag, Montag 3.4.2023








Morgendlicher Blick vom Balkon des Apartments zur Christus Statue über Tudela.




Bevor wir Tudela wieder verlassen gehen wir auf eine kleine Stadtrunde. An der allbeherrschenden Kathedrale vorbei geht es durch die Altstadt ....




... die hier nicht besonders schmuck ist.





Dafür ist man 15 Minuten später schon bei Jesus.  ;)
So lange dauert etwa der Aufstieg von der Stadt hinauf zur Herz-Christus Statute, ...





... von der man einen schönen Blick über die Stadt ...





... und den Ebro-Fluß hat, der mit gut 900 km (nach dem 100km längeren Tajo) zweit längste Strom des Landes.





Ebro und die A68 Autobahn bringen uns in einer Stunde nach Süden und zurück nach Aragon, in die mit 670.000 Einwohner 5.größte spanische Metropole Saragossa (oder auch Zaragossa).




Diesmal gibt es bei unserem Apartment in der engen Altstadt keine Parkmöglichkeit. Die finden wir auf der anderen Flussseite jenseits der Altstadt und können so gleich einen ersten Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, die Basilika del Pilar werfen.




Die Basilika mit ihren 4 Ecktürmen und 7 Kuppeln ist immerhin die größte Barockkirche Spaniens und schon ein wuchtiger Anblick.





Dazu gibt es davor die alte Steinbrücke Puente de Piedra zu bewundern.




Dann legen wir die 10 min mit unseren Koffern zum Zimmer zurück, eine Adresse unweit der Basilika. Empfang gibt es hier nicht. Nach einem Anruf bei dem Callcenter, das die Apartments betreut wird uns ein PIN- Code für die Eingangstür und die Tür des Apartments per E-Mail übermittelt (generell inzwischen oft so). Zutritt zum Gebäude ist somit kein Problem – allerdings sind wir im 3.Stock und der Aufzug ist kaputt. Leicht schnaufend haben wir die Koffer hinaufgewuchtet und stehen vor dem nächsten Problem. An der Apartmenttür finden wir nichts, wo wir einen PIN-Code eingeben können. Wir rufen wieder im Callcenter an. Da solle ein Keyboard sein das man bedienen kann. Wir finden kein Keyboard. Nächster Anruf – das Keyboard soll am Türgriff sein. Aber wir sehen nur schwarzes Glas. Auch durch drücken darauf passiert nichts.




.
Irgendwann drücken wir ca. 5 Sekunden auf das schwarze Glas und wie von Geisterhand erscheinen tatsächlich Ziffern auf dem Glas, nicht zu fassen.  :o
So kommen wir doch noch in unsere Wohnung, die soweit passt. Nur auch hier ist das Bett kurz, sogar noch etwas kürzer als in Tudela. Na ja für eine Nacht sollte es ok sein.




Dann stürzen wir uns in das Stadtleben ...





 ...und streben natürlich gleich zum riesigen Plaza del Pilar mit der Basilika und den schönsten Ansichten der Stadt die uns recht gut gefällt.

























Lebensmitteltempel Mercado Central von außen ...





... und von innen





Schöne Plätze laden zu einener Kaffeepause ein.




.
Eine schöne Innenstadt, ...





... bei der sich auch der Blick auf die Details lohnt.










Für 4 € geht es an einem dem Fluß zugewandten Turm der Stadt per Aufzug und einige Treppen hinauf zur Turmspitze.





Durch Glas blickt man aus der Vogelperspektive auf die Dächer der Stadt ...





...und die Kuppeltürme der Basilika.











Auf dem Rückweg treffen wir schon auf die Vorbereitungen des heutigen Semana Santa Umzuges.





Sogar die Bäume machen mit. ;)



.
Rechtes Bild: Blick vom Balkon auf die noch leere Gasse unterhalb unseres Zimmers.


.
Abends auf dem Zimmer gibt es noch einen kleinen Imbiß und dann reißen uns nachts Trommeln aus dem Bett.
Direkt unterhalb unseres Balkons marschieren die unzähligen Teilnehmer des Semana Santa Umzuges durch die Gasse. Spätestens jetzt sind wir wirklich mitten in der Reise durch das österliche Spanien angekommen.



Ü: Apartementos Silken Casa, Plateries Siglo, Saragossa, 85 €   
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Paula

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #21 am: 08. Mai 2023, 16:39:37 »
da habe ich doch glatt die Abfahrt verpaßt  :o
bei roten Felsen bin ich immer dabei  ^-^
Spanien steht bei mir ganz weit oben auf der Liste. Ich würde ja nach Spanien fliegen und dann mit dem Mietwagen weiterfahren, mein Feund will aber nicht fliegen und drei Tage Anfahrt mag er auch (noch?) nicht, darum haben wir die  geplante Spanienreise wieder verschoben. Ich sehe es auch so: wenn wir mal Rentner sind macht die zusätzliche Woche für An- und Abreise kein Problem, da werden wir wahrscheinlich öfter lange Autotouren machen.

Bin gespannt wie es weitergeht  8)
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #22 am: 08. Mai 2023, 18:31:47 »
Saragossa gefällt mir auch richtig gut.

Ostern würde ich allerdings um Spanien einen großen Bogen machen, das wäre mir zuviel Trubel, vor allem nachts. Meine Schwester war mal vor zig Jahren zu einem Sprachkurs in Sevilla über Ostern, da gingen die nächtlichen Feiern über mehrere Nächte, schlafen völlig unmöglich.

Der oft komplizierte Zugang zu solchen Apartments stört mich ziemlich, bin auch gerade für Finnland am überlegen, so was zu buchen, aber wir hatten das letzte Mal in Fulda ja auch so unsere Probleme damit, wäre ich alleine gewesen, hätte ich es nicht aufgekriegt. Abgesehen davon bin ich eigentlich gegen solche Vermietungen, da damit natürlich mehr Geld verdient werden kann, als mit einem Dauermieter und so die Wohnungsproblematik in Städten noch verstärkt wird bzw. erst entsteht. Aber es ist halt oft wesentlich günstiger als ein Hotel und man hat immer eine Küche dabei, was mir immer wichtig ist, daher buche ich sowas hin und wieder auch.

Wenn Zeit bei der Urlaubsdauer keine Rolle spielt, würde ich es vom Preis abhängig machen, ob mit dem eigenen Auto oder Flug und Mietwagen. Zumindest vor Corona waren Autos und Flüge oft so günstig, dass sich eine eigene Anfahrt nicht gelohnt hat. Inzwischen sieht das trotz höheren Benzinpreisen teilweise schon anders aus.

Paula, warum will dein Freund nicht mehr fliegen, wart ihr nicht letztes Jahr in Portugal über Ostern?


LG Christina

Horst

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #23 am: 08. Mai 2023, 18:41:17 »
Ich würde ja nach Spanien fliegen und dann mit dem Mietwagen weiterfahren, mein Feund will aber nicht fliegen und drei Tage Anfahrt mag er auch (noch?) nicht, darum haben wir die  geplante Spanienreise wieder verschoben. Ich sehe es auch so: wenn wir mal Rentner sind macht die zusätzliche Woche für An- und Abreise kein Problem, da werden wir wahrscheinlich öfter lange Autotouren machen.
In ganz jungen Jahren sind meine Eltern mit mir fast jedes Jahr an die Costa Brava gefahren (und diverse Freunde meiner Eltern auch) - der Rekord lag damals bei 11 Stunden von Nürnberg mit dem Auto nach Tossa de Mar. Normalerweise war man je nach Verkehrslage 12-15 Stunden unterwegs und wir haben das jedes Jahr und immer ohne Zwischenstopp gemacht.
Also möglich ist das auch in einem Rutsch, nur möchte ich mir (und meinem Rücken) das heute nicht mehr antun.
Wem 15 Stunden im Auto nichts ausmachen, kommt also mit fliegendem Fahrerwechsel auch schneller hin.  ;)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #24 am: 08. Mai 2023, 19:08:27 »


Saragossa gefällt mir auch richtig gut.

Ostern würde ich allerdings um Spanien einen großen Bogen machen, das wäre mir zuviel Trubel, vor allem nachts. Meine Schwester war mal vor zig Jahren zu einem Sprachkurs in Sevilla über Ostern, da gingen die nächtlichen Feiern über mehrere Nächte, schlafen völlig unmöglich.
Es war jetzt meine dritte Semana Santa. Jedes mal war ich die ganze heilige Woche dort. Aber es war jetzt das erste mal mit Saragossa, das die direkt und ziemlich intensiv durch eine Straße gezogen sind wo ich mein Zimmer hatte. Sonst war das mit dem Schlafen kein Problem. Das Spektakel finde ich schon toll. Vor allem wie die Einheimischen von iung bis alt dabei sind. Das gibt mir jedesmal ein gutes Gefühl und man bekommt eine Idee davon, was bei uns vielleicht verloren gegangen ist, da es egal aus welchem Anlaß Zusammenkünfte die äußerst diszipliniert aber trotzdem auch voller Freude mit einem ganzen Dorf (oder gar einer Stadt bzw. hier landesweit) ablaufen bei uns kaum mehr gibt. Da fällt mir in Nürnberg nur das Klassik Open Air ein.


Der oft komplizierte Zugang zu solchen Apartments stört mich ziemlich, bin auch gerade für Finnland am überlegen, so was zu buchen, aber wir hatten das letzte Mal in Fulda ja auch so unsere Probleme damit, wäre ich alleine gewesen, hätte ich es nicht aufgekriegt. Abgesehen davon bin ich eigentlich gegen solche Vermietungen, da damit natürlich mehr Geld verdient werden kann, als mit einem Dauermieter und so die Wohnungsproblematik in Städten noch verstärkt wird bzw. erst entsteht. Aber es ist halt oft wesentlich günstiger als ein Hotel und man hat immer eine Küche dabei, was mir immer wichtig ist, daher buche ich sowas hin und wieder auch.
Das mit dem Zugang war noch nie so kompliziert. Neuerdings bekommt man fast immer (auch in anderen Ländern) per Mail einen Zahlencode und an der Tür ist ein Kästchen mit einem mechanischen Zahlencode den man einfach drehenderweise einstellt. Dann öffnet die Klappe und dahinter verbirgt sich der Wohnungsschlüssel. Hat einen Vorteil und einen Nachteil. Vorteil - man kann ab nachmittags kommen wann man will. Muss zwecks Übergabe mit dem Vermieter keinen Termin (Uhrzeit) ausmachen an die man sich halten muss. Nachteil - man bekommt von den Leuten weniger mit. So gibt es doch oft mal ein Schwätzchen, ein paar Tipps und man bekommt eben mehr mit wie die Leute so drauf sind. Letzteres stirbt aber immer mehr aus weil ersteres eben praktischer ist.
Was das vermieten von Wohnungen angeht. Da hast Du prinzipiell einen Punkt. Allerdings haben in Spanien fast 80% der Leute eigenes Wohneigentum (in Deutschland 50%). Also zumindest da ist die Konkurrenz nicht so groß. Das Wohnangebot bringt Touristen und damit Geld und Jobs in die Region, wovon gerade Spanien abhängig ist.
In Deutschland ist das Thema ehrlicherweise vor allem in den Städten (vor allem Berlin) kritischer zu sehen, da gebe ich Dir recht.



Wenn Zeit bei der Urlaubsdauer keine Rolle spielt, würde ich es vom Preis abhängig machen, ob mit dem eigenen Auto oder Flug und Mietwagen. Zumindest vor Corona waren Autos und Flüge oft so günstig, dass sich eine eigene Anfahrt nicht gelohnt hat. Inzwischen sieht das trotz höheren Benzinpreisen teilweise schon anders aus.
Zumindest in Zentral-Spanien war das jetzt wieder absolut ok, allerdings vor Weihnachten gebucht (ab da ziehen meistens die Preise an).
Für 10 Tage 540 €, inklusive Zusatzfahrer, aller Schäden, also auch für Glas, Unterboden, Reifen usw. und ohne Selbstbeteiligung für einen mittelgroßen Wagen (ohne Update VW T-Roc-Größe) finde ich ok.
Bei Eigenanfahrt hast Du neben Benzin auch noch Abnutzung deines Wagens und die Autobahngebühr durch Frankreich (und eventuell Schweiz). Dazu die Übernachtungen falls man nicht auf einmal durchzieht.
Für mich also eigentlich nur lohnend wenn auch der Weg Teil des Ziels ist.
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Horst

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #25 am: 09. Mai 2023, 09:42:24 »
4.Tag, Dienstag 4.4.2023






Morgens geht es auf eine kurze Stadtrunde durch Saragossa, das nach den nächtlichen Umzügen wie leergefegt erscheint. Ziel ist unser geparkter Mietwagen, den gilt es vor die Unterkunft zu fahren, das Gepäck einzuladen um dann auf der Route weiter nach Süden zu fahren.





Letzter Blick auf die imposante Basilika die Steinbrücke und den Ebro





Nach einer Stunde ist das Städtchen Daroca erreicht.
Durch das imposante Stadttor betreten wir die Altstadt des 2000-Seelenortes.





Daroca geht auf die Besiedelung durch die Mauren 800 n Chr. zurück hat also auch schon ein paar Tage auf dem Buckel.
















Landschaftlich dominiert hier auch rötlicher Sandstein.





Wir steigen hinauf zur Hauptsehenswürdigkeit des Ortes die oberhalb auf einem Hügel liegt – die weitläufige Burg ...





... mit ihrer langen Burgmauer, von der noch Ruinen und Mauerabschnitte erhalten sind.







Von hier oben blickt man auf die herrliche Umgebung...









... und hinab auf Daroca, ...










... das zumindest von oben noch so wirkt, als ob die Zeit irgendwann vor hundert Jahren stehen geblieben wäre.















Wir steigen wieder hinab in den Ort.






Kirchen sind in Spanien immer imposant - so auch die von Daroca.





Auf unseren letzten 100 km dieses Tages geht es weiter nach Süden. Unweit von Teruel erreichen wir unser Tagesziel Albarracin und damit die mit 2 Menschen pro Quadratkilometer am dünnsten besiedelte Region Spaniens (zum Vergleich in Deutschland durchschnittlich 232 Menschen/ km²).





Und trotzdem, oder gerade deshalb, kämpft hier die kleine Stadt Albarracín mit insgesamt gut 1.000 Einwohnern, die auch noch auf über 450 Quadratkilometern verstreut leben, relativ erfolgreich gegen den Niedergang.





Das Rezept: Kontinuierliche Restaurationsarbeiten zum Erhalt und zur Wiederherstellung der mittelalterlichen Substanz mit Impulsen für Arbeitsplätze und ökonomischer Entwicklung. Gleichzeitig wird versucht, die Gefahr abzuwehren, sich zu einem reinen Museumsdorf zu entwickeln, in welches morgens per Bus die Touristen kommen und abends wieder abgeholt werden.





Wer mit dem Auto nach Albarracín kommt, dem wird empfohlen den Wagen gleich unten auf dem großen Parkplatz an der Brücke über den Guadalaviar zu parken, da die Altstadt Autofrei ist.
Dieser Information folgend schleppen wir also mal wieder unsere Koffer hinauf zum Zimmer, hätten allerdings auch (kostenpflichtig) vor dem Hotel parken können. ::)





Inzwischen zählt das Albarracin zur Vereinigung der „Schönsten Gemeinden Spaniens“ (Los Pueblos más Bonitos de España) und im Jahre 2017 trafen sich hier die Vertreter der „Schönsten Dörfer der Welt“ zu ihrer Generalversammlung.





Das historische Zentrum von Albarracín umfasst mit gewaltigen Stadtmauern einen ganzen Bergrücken.











Über der steilen Schlucht des Flusses Guadalaviar, der den Ort in einer Schleife umfließt, kleben die mittelalterlichen Gebäude mit ihrer rötlichen Verputzung fest am Hang.





Über der Altstadt thront auf einem Felsen das Schloss, der Alcázar de Albarracín, ein wenig tiefer reckt sich der Glockenturm der Kathedrale in den Himmel.




Die Grundzüge dieses in der Einsamkeit der Berge errichteten Ensembles geht auf die Berberdynastie der Raciniden zurück, die hier in den Jahren 1012 bis 1104 eines der vielen Kleinkönigreiche errichteten.





Der Ort wirkt jetzt Anfang April noch recht verschlafen.
Viele Geschäfte und Einkehrmöglichkeiten sind noch nicht geöffnet.





Der große Ansturm kommt hier im Sommer wenn die Städter aus ihren heißen Metropolen in das kühle bezaubernde Bergdorf flüchten. Immerhin befinden wir uns hier auf 1182 Metern Höhe.




Nach einer ausgiebigen Runde durch den Ort und zur Burg, ...





... gönnen wir uns abschließen noch den Blick von unserem Hotel-Balkon auf die Lichter der Stadt.






Ü:Hotel Albarracin, Albarracin 90 €   
 
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silvia

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #26 am: 09. Mai 2023, 09:56:41 »
 :adieu:  Bin auch mit dabei ... bisher als stiller Mitleser auf dem Handy, da ist es mir immer zu umständlich zu kommentieren  ;D

Herrliche Gegend! Und dann auch noch zur Semana Santa  :herz:


Ostern würde ich allerdings um Spanien einen großen Bogen machen, das wäre mir zuviel Trubel, vor allem nachts. Meine Schwester war mal vor zig Jahren zu einem Sprachkurs in Sevilla über Ostern, da gingen die nächtlichen Feiern über mehrere Nächte, schlafen völlig unmöglich.
Es war jetzt meine dritte Semana Santa. Jedes mal war ich die ganze heilige Woche dort. Aber es war jetzt das erste mal mit Saragossa, das die direkt und ziemlich intensiv durch eine Straße gezogen sind wo ich mein Zimmer hatte. Sonst war das mit dem Schlafen kein Problem. Das Spektakel finde ich schon toll. Vor allem wie die Einheimischen von iung bis alt dabei sind. Das gibt mir jedesmal ein gutes Gefühl und man bekommt eine Idee davon, was bei uns vielleicht verloren gegangen ist, da es egal aus welchem Anlaß Zusammenkünfte die äußerst diszipliniert aber trotzdem auch voller Freude mit einem ganzen Dorf (oder gar einer Stadt bzw. hier landesweit) ablaufen bei uns kaum mehr gibt.
Horst hier stimme ich dir voll zu. Grad in den kleineren Dörfern fand ich es richtig toll. Durch Zufall hatten wir unser Apartment direkt an einer der Straßen zur Kirche. Mit Schlafen gab's aber nirgends ein Problem, nach den Umzügen so ab 22-23 Uhr wurde es ruhig.


Christina

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #27 am: 09. Mai 2023, 18:23:18 »
:adieu:  Bin auch mit dabei ... bisher als stiller Mitleser auf dem Handy, da ist es mir immer zu umständlich zu kommentieren  ;D

Herrliche Gegend! Und dann auch noch zur Semana Santa  :herz:


Ostern würde ich allerdings um Spanien einen großen Bogen machen, das wäre mir zuviel Trubel, vor allem nachts. Meine Schwester war mal vor zig Jahren zu einem Sprachkurs in Sevilla über Ostern, da gingen die nächtlichen Feiern über mehrere Nächte, schlafen völlig unmöglich.
Es war jetzt meine dritte Semana Santa. Jedes mal war ich die ganze heilige Woche dort. Aber es war jetzt das erste mal mit Saragossa, das die direkt und ziemlich intensiv durch eine Straße gezogen sind wo ich mein Zimmer hatte. Sonst war das mit dem Schlafen kein Problem. Das Spektakel finde ich schon toll. Vor allem wie die Einheimischen von iung bis alt dabei sind. Das gibt mir jedesmal ein gutes Gefühl und man bekommt eine Idee davon, was bei uns vielleicht verloren gegangen ist, da es egal aus welchem Anlaß Zusammenkünfte die äußerst diszipliniert aber trotzdem auch voller Freude mit einem ganzen Dorf (oder gar einer Stadt bzw. hier landesweit) ablaufen bei uns kaum mehr gibt.
Horst hier stimme ich dir voll zu. Grad in den kleineren Dörfern fand ich es richtig toll. Durch Zufall hatten wir unser Apartment direkt an einer der Straßen zur Kirche. Mit Schlafen gab's aber nirgends ein Problem, nach den Umzügen so ab 22-23 Uhr wurde es ruhig.

Kommt vielleicht auch auf die Region an oder es hat sich in den letzten Jahren etwas geändert. Bei meiner Schwester ging das jedenfalls die ganze Nacht bis in den frühen Morgen und das über mehrere Nächte und tagsüber war ja Unterricht, die kam völlig fertig nach Hause, das hat sich bei mir scheinbar so eingeprägt, dass ich beim Bericht hier sofort daran gedacht habe ;D Ich fahre heutzutage aber sowieso nicht mehr zu irgendwelchen Feiertagen/Ferien in den Urlaub, da ist es mir einfach zu voll, egal ob hier beim Start am Flughafen oder auf der Autobahn oder ob dann vor Ort. Ich versuche auch immer rauszufinden, ob vor Ort irgendwelche Veranstaltungen sind, und meide dann den entsprechenden Ort. Wenn man sich natürlich beruflich an die Ferien halten muss, bleibt einem nichts anderes übrig als dann zu fahren.


LG Christina

Rainer

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #28 am: 09. Mai 2023, 21:19:14 »
Das gibt mir jedesmal ein gutes Gefühl und man bekommt eine Idee davon, was bei uns vielleicht verloren gegangen ist, da es egal aus welchem Anlaß Zusammenkünfte die äußerst diszipliniert aber trotzdem auch voller Freude mit einem ganzen Dorf (oder gar einer Stadt bzw. hier landesweit) ablaufen bei uns kaum mehr gibt.

Da kann ich glücklicherweise eigentlich nicht so ganz zustimmen. Auch in Deutschland gibt es viele durchaus vergleichbare Ortsfeste, wobei natürlich der Schwerpunkt ein anderer ist. Die spanischen Feste sind oft tief religiös verwurzelt, was bei uns eher seltener der Fall ist. Aber miindestens hier bei uns im Westen gibt es u.a. die sog. "Schützenfeste" und die sind von der Mentalität und der Freude sicherlich vergleichbar zu den spanischen Festen, nur haben sie ganz andere Hintergründe. Aber wenn hier in Korschenbroich (unser Nachbardorf) zu Pfingsten das traditionelle Schützenfest stattfindet, dann ist auch das ganze Dorf auf den Beinen und es wird ausgiebig und fröhlich gefeiert, sehr wohl auch diszipliniert.

Eigentlich ist Deutschland sogar eher bekannt dafür, dass es solche großen Festivitäten mit der entsprechenden Stimmung auch noch gibt, im Süden sind es ggf. eher Weinfeste, für den Norden kann ich es nicht sagen, aber ich denke schon, dass es auch dort Traditionen gibt, die den Vergleich mit den spanischen Festen nicht zu scheuen brauchen. Letztendlich sagen das insbesondere auch die amerikanischen Einwanderer, die diese Dinge vielleicht auch mit einer neutraleren Brille betrachten als wir selbst. Aber insgesamt denke ich durchaus auch, dass es (zum Glück) in Deutschland auch noch so unbeschwerte Feste gibt, wo ein ganzes Dorf beteiligt ist und welches ohne unliebsame Aggressionen funktioniert.

Paula

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Re: Unbekanntes Spanien
« Antwort #29 am: 10. Mai 2023, 14:26:28 »
Zitat von: Christina link=topic=2033.msg52592#msg52592

Paula, warum will dein Freund nicht mehr fliegen, wart ihr nicht letztes Jahr in Portugal über Ostern?

Nach Portugal kommt man eben nur mit dem Flugzeug das ist fürs Auto einfach zu weit. Josef will aus Umweltschutzgründen möglichst nicht fliegen, da ist er konsequenter als ich.

Der Tag heute gefällt mir wieder richtig gut, was für herrliche Bergdörfer  ^-^
Was mir aber auffällt ist dass es nirgends Solarzellen auf den Dächern gibt, da wäre Spanien doch prädestiniert für.
Viele Grüße Paula