4. Tag – Mittwoch, 12.10.Fulda liegt heute Morgen im Nebel. Aber gleich hinter dem letzten Gewerbegebiet der Stadt lichtet sich der Nebel und ein paar Höhenmeter weiter haben wir wieder strahlenden Sonnenschein. Wir stoppen kurz an einem Parkplatz neben der Straße mit erster schöner Hügelsicht.
Wir wollen zum gleichen Wanderparkplatz wie gestern, dort startet eine weitere interessante Wanderung. Aber als wir dort einbiegen, liegt der hintere Teil doch tatsächlich im Nebel. Wir überlegen hin und her, ob wir trotzdem die geplante Wanderung machen sollen, vermutlich wird sich der Nebel auch hier bald verziehen. Aber wenn nicht, wäre das ziemlich blöd. Am Ende entscheiden wir uns umzuplanen. Die Wasserkuppe ist nebelfrei, das haben wir auf der Fahrt gesehen, also machen wir die Tour rund um die Wasserkuppe.
Wir parken heute auf einem der etwas weiter unten liegenden Parkplätze (zum Kaffeetrinken gestern haben wir ja ganz oben geparkt), zahlen wieder 2 EUR und starten gegen viertel vor zehn Uhr unsere Wanderung. Vom Parkplatz können wir sehen wie Nebel und Wolken über die Berge ziehen.
Zunächst führt der Weg nach oben, vorbei am Café von gestern und weiteren Parkplätzen, dann geht es eben durch ein Stück Wald, dann wieder leicht bergab mit herrlicher Fernsicht und wieder vielen bunten Bäumen.
Der Wanderführer schlägt zwei Abstecher von der eigentlichen Bergumrundung vor, die wir natürlich mitnehmen. Die erste zweigt bereits hier noch ziemlich am Anfang der Wanderung ab, es geht auf den Schafstein, der umgeben ist vom größten Basaltblockmeer der Rhön. Der Aufstieg führt steil und steinig durch Wald, oben kann man auf einem Rundweg die Ausblicke über die Basaltblöcke und die Berge der Rhön genießen.
Wieder zurück am Abzweig setzen wir die Wasserkuppenumrundung fort. Heute scheint gutes Fliegerwetter zu sein, wir können zahlreiche Segelflugzeuge und die Motorflugzeuge, die sie nach oben ziehen, beobachten.
Bei weiterhin schönen Ausblicken führt uns der Weg zunächst noch bergab, bevor dann der zunächst gemächliche Aufstieg beginnt.
Wir machen Mittagspause mit mitgebrachten belegten Brötchen und Salat, leider im Stehen bzw. ich auf dem Boden sitzend, weil mal wieder überall Bänke oder Felsen oder Baumstämme verteilt sind, nur nicht auf dem Wegabschnitt, an dem wir Pause machen wollen
(ich bekomme sehr schnell Migräne, wenn ich meine Essenszeit zu lange überschreite, daher war es keine Option so lange zu laufen, bis endlich mal wieder eine Sitzgelegenheit auftaucht).
Leider zieht sich der Himmel nach und nach zu, lässt aber zum Glück immer wieder mal die Sonne durch. Nach einem ersten steilen Stück bergauf,
kommen wir zum zweiten Abstecher, hinauf auf den Pferdskopf. Und auch dieser Abstecher lohnt sich definitiv, die Ausblicke sind herrlich. Das ist so ein Platz an dem ich ewig stehen bzw. sitzen könnte und ich nehme mir auch ganz viel Zeit und genieße den Blick.
Zurück am Abzweig steht nun der letzte Aufstieg auf die Wasserkuppe an. Puh, obwohl es nicht wirklich steil aussieht, zieht sich das doch sehr. Da sind ein paar Verschnaufpausen nötig.
Wir kommen am Fliegerdenkmal vorbei, einem Felsen aus Basaltblöcken mit einer Adlerskulptur.
Nicht weit davon steht das Radom auf 950 m. Radom setzt sich aus Radar und Dome zusammen (auf engl. also radome), es handelt sich also um eine Radarkuppel, die von den Amerikanern gebaut und genutzt wurde (ab 1945 wurde der gesamte obere Teil der Wasserkuppe militärisches Sperrgebiet und von den Amerikanern besetzt), später übernahm die Bundeswehr und seit 1998 ist die Wasserkuppe wieder (weitgehend) frei zugänglich. Das Radom wird heute nur noch touristisch genutzt, als Aussichtsplattform, für Ausstellungen im Inneren, für Veranstaltungen und man kann dort auch heiraten.
Wir zahlen EUR 4 pro Person und können uns zunächst im Inneren eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Kuppel anschauen und dann den Außenbereich, eine Art Rundum – Balkon betreten, wobei sich der Blick nicht wesentlich von dem vom Pferdskopf unterscheidet. An der Wand außen sind auch noch großformatige Fotografien verschiedener Wetterphänomene zu sehen.
Vom Radom gehen wir vorbei an ehemaligen Kasernen bis wir das Café erreichen, in dem wir gestern waren. Auch heute gibt es hier Kaffee und Kuchen für uns. Es ist jetzt erst 15 Uhr und ich schlage vor, in die Ferienwohnung zurück zu fahren, uns frisch zu machen und dann nach Fulda zu fahren/gehen, uns dort ein bisschen umschauen und zu Abend zu essen. Dazu hat Peter keine Lust, wir einigen uns dann darauf noch zum Schwarzen Moor (neben dem Roten Moor, durch das wir gestern gewandert sind, das zweite Moor der Rhön) zu fahren und den dortigen Rundweg zu gehen.
Gegen 16 Uhr sind wir dort, am Eingang zum Moor gibt es wie beim Roten Moor einen großen Parkplatz und ein Besucherzentrum, dieses hat geöffnet, es gibt Toiletten, ein kleines Café und einen großen Spielplatz. Auf der anderen Straßenseite ist der Zugang zum Moor, auch hier führt ein Bohlenweg hindurch, praktischerweise hier als Rundweg. Das Moor unterscheidet sich deutlich vom Roten Moor, es gibt weniger Wald, dafür mehr freie Fläche, viele Infotafeln sind aufgestellt. Schade nur, dass es nun so trüb ist, andererseits vermittelt das eine zum Moor passende leicht unheimliche Stimmung. Am Ende des Rundwegs kann man sich das Ganze von einem Aussichtsturm von oben anschauen.
Nun sind wir für heute genug gelaufen und fahren nach Fulda in die Ferienwohnung zurück, wo wir gegen 17.45 Uhr ankommen, zu Abend essen, den morgigen Tag planen und den üblichen Abendbeschäftigungen nachgehen.
Wetter: Nebel, Sonne, Wolken, ca. 15 °C
Wanderung: Rother Wanderführer Rhön Nr. 30, 15,52 km, 447 Höhenmeter; Rundgang Schwarzes Moor, 3,36 km, 18 Höhenmeter (eigene Messungen)