Unterwegs auf der schwäbischen Alb

[Silvia]

Der Vorteil wenn man in den Ferien nicht auf langer, großer Tour ist: Man hat Zeit Freunde zu besuchen, so kam es das ich dann gleich ein paar Tage im Nachbarbundesland verbrachte.

So gibt's hier jetzt einen kleinen Bericht von einem Kurztrip auf die schwäbische Alb (eigentlich würde ich in die schwäbische Alb schreiben, aber ich wurde von dort ansässigen Freunden aufgeklärt, das es AUF heißt)


Am Anreisetag bin ich nur noch kurz zum Naturdenkmal Drackensteiner Wasserfall







  Der Wasserfall fließt über weitgehend bemooste Ablagerungen von Kalktuff, sie und die Terrasse haben sich im Laufe von Jahrhunderten akkumuliert. In der mächtigen Kalktuffterrasse befinden sich, wie geologisch üblich, mehrere „Primärhöhlen“.



















Interessant fand ich vor allem die Kalktuff-Gebilde etwas seitlich davon























Übernachtet hab ich während der Zeit im Zelt auf einem Campingplatz

[Ilona]

Hallo Silvia,

bin AUF der Alb mit dabei  ,

Übernachtet hab ich während der Zeit im Zelt auf einem Campingplatz

aber ich übernachte zwischen gemauerten Wänden .

Ich hoffe, das war kein Wintercamping in den Weihnachtsferien?!

[Susan]

Hi,

wir waren grad erst kurz in der Gegend, für Erkundungen war es aber viel zu kalt.    Daher komme ich gern mit auf die Alp. Hoffe auf dem Campingplatz ist auch Platz für ein WoMo 

Der Wasserfall ist schon mal ein netter Auftakt.

[Silvia]

Ich hoffe, das war kein Wintercamping in den Weihnachtsferien?!

Nein, bin diesmal nur sehr spät mit dem Bericht dran.      Ich war im August dort.

wir waren grad erst kurz in der Gegend, für Erkundungen war es aber viel zu kalt.    Daher komme ich gern mit auf die Alp. Hoffe auf dem Campingplatz ist auch Platz für ein WoMo 

Klar, hat da auch ein WoMo Platz :-)




Es geht auch gleich weiter




2. Tag  Geologie und Geschichte




Ich lasse mich vormittags erst mal treiben, da ich noch Zeit habe, bevor ich mich mit den anderen treffe.

Wirklich planlos kurve ich durch die Gegend und komme zum/an den Albtrauf mit herrlichem Blick auf Limburg







   Albtrauf bezeichnet den nordwestlich ausgerichteten Steilabfall der Schwäbischen Alb.

Die Limburg ist der Hausberg der Stadt Weilheim an der Teck, ein kegelförmiger Berg vulkanischen Ursprungs Der Gipfel erhebt sich fast 200 m über die Umgebung.





Nach der Geologie kommt Geschichte dran, der Heidengraben liegt auf dem Weg und ich mache einen kurzen Abstecher

   Der Heidengraben war ein im 1. Jahrhundert v. Chr. genutztes keltisches Oppidum. Die Anlage gilt als größte keltische Siedlung Mitteleuropas. Ursprünglich bezeichnete der Begriff nur die Überreste der Befestigung des Oppidums, die noch heute als Wall sichtbar sind und deren Herkunft erst Anfang des 20. Jahrhunderts geklärt werden konnte. Das Oppidum hatte einen äußeren und einen inneren Befestigungsring, innerhalb des letzteren lag die Siedlung, die als Elsachstadt bezeichnet wird.






In der Nähe gibt es weitere Spuren der Kelten, aber mich zieht es weiter. Es gibt hier noch jünger Hinterlassenschaften.




Ich spaziere am Albtraufrand entlang, mit tollen Ausblicken über das Land ... und zur Burg










Die Burg Hohenneuffen ist die Ruine einer großen Höhenburg auf dem 745,4 m hohen Festungsberg, einem Weißjurafelsen am Rande der Schwäbischen Alb. Dieser stellt eine strategisch günstige Lage am Albtrauf dar.


























Hier sieht man sehr gut den Albtrauf ... rechts bzw. links noch die Höhenzüge der Schwäbischen Alb und nach vorne plattes Land





























Auch von der anderen Seite macht die Burg was her









Nach Geschichte wird es wieder Zeit für Geologie und so spaziere ich noch zum Vulkanembryo Molachsee



Es handelt sich um eine maarähnliche Mulde rundlichen Umrisses (Durchmesser ca. 120 Meter), in deren Ostteil sich eine flache, zeitweise wassergefüllte Vertiefung (Durchmesser ca. 35 Meter, Tiefe ca. drei Meter) befindet. Die Mulde mit der Vertiefung stellt den Anschnitt eines kleinen, nur im Miozän aktiven Vulkans dar und entstand durch Nachsacken des Schlotinhaltes.
































Ein weiterer Abstecher geht noch zur kleinen Ruine Sulzburg













Schöner Ausblick auf Lenningen















Eigentlich wollte ich dann noch hoch zur Burg Teck, bin aber nur bis zum Parkplatz Hohenbohl gekommen und habe nur von dort die Aussicht auf die Burg und über das Land genossen


































Gemütlich gondel ich zurück zum Campingplatz

[Ilona]

Jetzt bin ich sehr erleichtert, dass wir nicht müssen.

Geologie geht immer und die Silberdistel ist sehr fotogen .

Obwohl es von uns bis zur Schwäbischen Alb nicht so weit ist, war ich dort nur als Schülerin im Landschulheim und in der Bärenhöhle.

Um Stuttgart herum staut es sich meistens und deshalb meiden wir die Strecke.

[Paula]

Hallo Silvia,

und wieder ein Teil an der A8 an dem ich seit 30 Jahren einfach nur vorbeifahre (wie das Urweltmuseum aus meinem letzten Reisebericht...). Drackensteiner Hang kenne ich bisher nur im Zusammenhang mit Stau auf der A8  schön dass ich da ein paar andere Assoziationen bekomme. Wenn ich die Stecke nächstes Mal mit mehr Zeit einplanen kann, mache ich einen Abstecher!

[Silvia]

und wieder ein Teil an der A8 an dem ich seit 30 Jahren einfach nur vorbeifahre (wie das Urweltmuseum aus meinem letzten Reisebericht...).

An dem Museum bin ich vorbeigefahren wg. einer Baustellenumleitung. Wenn ich gewußt hätte was mich dort erwartet, dann wäre ich sicher rein.


3. Tag Sport

Nachdem wir gestern die Bereiche Geologie und Geschichte hatten geht es heute mal eher sportlich zu. Ich hatte mir eine Rundwanderung rausgesucht, den Wasserfallsteig von Bad Urach aus.

Bad Urach selbst ist ein schmuckes Städtchen und so stromere ich vorher noch kurz durch die Gassen




























Frühmorgens sind auch noch keine Touristen unterwegs, die sonst die Stadt bevölkern


















Dann noch ein kurzer Sprung zum großen Parkplatz und gemütlich dem Bach folgend....








... mit Ausblick auf die Rutschenfelsen










Ein Rotkehlchen sitzt in der Sonne










Wie gut das ich meine Stilettos zu Hause gelassen habe 










Erster Blick auf den Wasserfall - im August natürlich nur spärlich






























Ich setze mich auf einen Stein und lasse den Wasserfall eine längere Zeit einfach nur auf mich wirken















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Die Sonne bricht immer wieder durch das Blätterdach







Schlußendlich kann ich mich losreisen und es geht weiter ... und zwar hoch


Von hier plätschert der Wasserfall über die Kante







Der nächste Ausblick auf die Rutschenfelsen






Der Name hat auch seine Bedeutung:

   Die steile Abbruchkante der Albhochwiese, trug in der Forstbeschreibung Urachs von 1520 noch den Namen „uff langen Velsen“ und wurde später „Angelfelsen“ genannt. Erst mit dem Bau der Holzrutsche (später einer Eisenrutsche), die ab 1680 begann, wurde der heutige Name „Rutschenfelsen“ gebräuchlich. Das auf der Albhochfläche geschlagene Scheiterholz wurde über glatte Röhren, mit großer Geschwindigkeit und weithin hörbarem Getöse, in das Brühltal abgelassen und über die Erms und schließlich dem Neckar nach Stuttgart geflößt.









Immer wieder stehen Bänke von denen man einen herrlichen Ausblick hat










In der Ferne ist Burg Hohenneuffen zu entdecken (das gestrige Ziel)























Ausblick von den Rutschenfelsen










Mal als Panorama







Weiter geht es auf der Hochebene

















Blick zum Fohlenhof des Landgestütes Marbach










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Dann geht es wieder nach unten und nächster Stop am Gütersteiner Wasserfall ... ohne Wasserfall allerdings 








Doch hier, ein bißchen was hab ich noch gefunden











Durchs Maisental geht's zurück zum Parkplatz






Eigentlich hatte ich die Ruine Hohenurach noch mit im Plan, allerdings wurde die zu der Zeit renoviert und etliche Teile waren gesperrt, also lies ich es bleiben.

[Ilona]

In Bad Urach samt Wasserfall war ich vor ein paar Jahren (auch ohne Highheels ).

Das Karstgebiet ist eine Miniausgabe der Plitvicer Seen. Es fließt jedenfalls auch aus jedem Knopfloch.

[Christina]

Wenn du meine alte Heimat besuchst, bin ich natürlich auch dabei. Gut, dass das mit "auf der Alb" und "in der Alb" schon geklärt ist , ich habe noch meine Eltern im Ohr, die sich jedesmal wenn im Fernsehen/Radio meist bei der Wettervorhersage von "in der Schwäbischen Alb" die Rede war, aufgeregt haben und das unfassbar fanden, dass man das falsch sagen kann (jetzt, wo ich so darüber nachdenke finde ich das gar nicht mehr so abwegig, denn bei den Alpen sagt man ja auch "in den Alpen").

Sehr schöne Fotos hast du gemacht, das sieht alles richtig toll aus. Als Kind und Jugendliche (praktisch jeden Sonntag waren wir wandern) konnte ich mit der schönen Landschaft dort aber gar nichts anfangen, war halt Alltag und ich glaube, damals hat auch noch niemand dort Urlaub gemacht (war und ist ja auch nicht so bekannt wie z.B. der Schwarzwald). Wenn ich deine Fotos jetzt sehe, könnte ich mir tatsächlich vorstellen, mal nicht nur meine Eltern zu besuchen, sondern "richtig" Urlaub dort zu machen. Mal sehen, vielleicht wird das ja mal was.

Nun bin ich gespannt, was du noch alles zeigst.

[Susan]

Burgen und Fachwerkstädtchen gehen bei mir immer  Auch die Wanderungen sehen sehr nett aus, tatsächlich ein wenig wie Plitvice.

Solch Highheels wie auf dem Verbotsschild habe ich zum Glück nie tragen müssen 

[Silvia]

Nun bin ich gespannt, was du noch alles zeigst.

Nicht mehr viel, denn es war nur ein Kurztrip und wir sind schon am letzten Tag und da passiert auch nicht mehr viel 




3. Tag  Biologie und Geschichte


Morgens hab ich noch etwas Zeit und so statte ich dem Schopflocher Torfmoor einen Besuch ab. Es ist das einzige größere Hochmoor der Schwäbischen Alb. Entstanden ist es durch die Verwitterung von Basalttuff aus einem Vulkanschlot des Schwäbischen Vulkans, die zur Bildung einer wasserundurchlässigen Tonschicht führte – eine Seltenheit in dieser Umgebung. Der Maarsee, der sich über dieser Tonschicht bildete, ist im Laufe der Zeit verlandet.



Ein Turmfalke sitzt schön im Licht
































Zu sehen gab es nicht viel, aber der Spaziergang gefiel mir










Dann wird es Zeit und ich fahre weiter... treffe mich mit Freunden was sich bin in den Nachmittag reinzieht   






Auf dem Rückweg mache ich noch Halt an der Burgruine Reußenstein

























Die Burg wurde gegen 1270 als Ministerialburg der Herrschaft Teck gebaut; sie kontrollierte bis in das Spätmittelalter einen Albaufstieg aus dem Neidlinger Tal.




Blick von der Ruine ins Neidlinger Tal

























Die Felsen rund um die Ruine sind ein beliebtes Klettergebiet.
































Zurück zum Campingplatz und am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder nach Hause   

[Ilona]

So ein Kurztrip zwischendurch ist immer gut, um die Batterien wieder aufzuladen.

  für's Teilen der Eindrücke . Ich war gerne auf der Alb mit dabei.

[Christina]

Oh schon wieder vorbei, schade, ich hatte auf mehr Heimaterinnerungen gehofft.

Schopfloch mit Moor und Reußenstein waren ein bevorzugtes Wanderrevier meiner Eltern (und damit auch von mir und meiner Schwester), keine Ahnung wieviele unzählige Male ich dort schon war.

Vielen Dank Silvia für deinen Bericht, der (überwiegend) schöne Erinnerungen geweckt hat und im Hinterkopf werde ich die Schwäbische Alb tatsächlich mal als Wanderurlaubsziel behalten, ist sicher ganz interessant das mal mit vielen Jahren Abstand praktisch neu zu entdecken.

[Susan]

   Silvia für das Vorstellen von ein paar Ausflugszielen, wenn wir mal wieder in der Nähe der Alp sind

Schade, dass der Kurztrip schon vorbei ist