3. Tag Vilaflor – Arona
Wanderung um den Roque ImoqueGegen das atlantische Tief waren wir machtlos und erneut wurde die Tour auf den Folgetag verlegt. Plan B sah über den Wolken eine weitere Erkundung des Teide-Nationalparks vor.
In der Bäckerei Hermano Pedro bestellte ich uns zwei belegte Baguettebrötchen, die erst noch gebacken werden mussten. Kein Problem, wir waren schließlich nicht in Eile. Weit kamen wir anschließend ohnehin nicht, denn die Straße war kurz oberhalb von Vilaflor wegen Schnee und Eis gesperrt
.
Ich hatte die glorreiche Idee
, bei der Verwaltung vom Barranco del Infierno anzurufen. Ich fragte, ob es möglich wäre, unser Permit eine Woche vorzuziehen. Leider teilte mir der nette Mitarbeiter mit, dass aufgrund des Sturms und der Gefahr von Steinschlag die Schlucht bis auf weiteres geschlossen ist.
So zauberten wir Plan D aus dem Hut ähm dem Rother Wanderführer. Das ist die Wanderung 39 um den Roque Imoque, die oberhalb von Arona beginnt.
Wir fuhren die serpentinenreiche Straße 14 km ins Tal, ließen die Wolken hinter uns und parkten in der ersten Seitenstraße links nach der Brücke. Hier schien die
bei angenehmen 17°C.
Der Wanderweg startet beim Restaurant Olivers und da gibt es maximal drei Parkplätze.
Wir wussten nicht was uns erwartet, aber die Beschreibung las sich gut.
Der anfangs breite Weg war gut zu gehen.
Viele Opuntien mit Cochenille-Schildläusen säumten den Weg.
Das Blut der weiblichen, kleinen grauen Laus ergibt den karminroten Farbstoff, der früher zum Färben und für Lippenstifte genutzt wurde.
Ein erster Blick in den Barranco del Rey.
In der Schlucht angekommen
weisen Steinmännchen den Weg nach oben.
Oben angekommen, sahen wir auf der gegenüberliegenden Seite weitere Wanderer beim Abstieg in die Schlucht.
Von nun an geht es kurze Zeit gemächlich weiter.
Ein gutes Mobilnetz hat man fast überall auf der Insel. Zwischendurch kontaktierte mich Jesus über WhatsApp. Nein, nicht der aus Nazareth
, sondern unser Vermieter für die kommenden drei Nächte. Er benötigte noch Bilder von unseren Ausweisen zwecks Anmeldung. Das eilte aber nicht.
Die weitere Strecke verlief nur noch aufwärts. Vom Sattel aus sah man die Costa Paraiso im Südwesten mit ihren Hochhäusern.
Zwanzig Minuten später erreichten wir den nächsten Sattel mit einem Dreschplatz und der Casa de Suarez, die von Terrassenfeldern umgeben ist.
Wir folgten dem ausgetretenen Pfad weiter
und hatten mittlerweile immer mal wieder Gegenverkehr.
Nach 30 Minuten erreichten wir den zweiten Dreschplatz.
Von hier aus könnte man den Roque de los Brezos in 20 Minuten besteigen. Früher hätte ich keinen Gedanken daran verschwendet und das sofort gemacht, doch mittlerweile fleht schon das eine oder andere Gelenk während so einer Wanderung um Gnade
.
Der Abstieg führt an einer verlassenen Finca vorbei
in den oberen, grünen Teil vom Barranco del Rey.
Das letzte Stück war nicht gut zu gehen, denn die lockeren Lavasteine waren sehr rutschig und ich setzte mich kurz auf den Hosenboden. Danach machten wir eine kurze Rast und verspeisten die leckeren Brötchen. Jesus schickte ich noch die Bilder unserer Ausweise und nach 3,5 Stunden waren wir wieder am Auto.
In Arona suchten wir uns einen Parkplatz und nach einem kurzen Ortsrundgang setzten wir uns in einer Café-Bar an einen Außentisch. Heiko bestellte sich ein Bier und ich einen Espresso. Beides zusammen kostete 3,10 €.
Zurück in Vilaflor, bei nunmehr 11°C,
machten wir noch einen Dorfrundgang.
Also viel los war dort nicht.
Die Fassade der Casa de los Soler kündet von der einstigen Macht der Adelsfamilie, die Vilaflor gründete. Aber jetzt verfällt der Bau und wurde zum Taubenschlag.
Vis-a-vis befindet sich die Kirche San Pedro aus dem 17. Jahrhundert, die dem ersten Heiligen der Kanarischen Inseln gewidmet ist.
Bruder Peter von Betancurt wurde 1626 in Vilaflor geboren.
Ein Lichtblick an diesem trüben Nachmittag war dieser blühende Natternkopf.
An der Stelle befand sich ursprünglich das Geburtshaus von Hermano Pedro und das wurde zur Klosterkirche umgebaut.
Das Gebirgsquellwasser Fuenta Alta wird hier abgefüllt.
Nach dem Abendessen machten wir noch einen schnellen Verdauungsspaziergang, denn die feuchte Kälte beschleunigte unsere Schritte.
Wir waren schon auf den nächsten Tag gespannt und hofften, dass nun endlich alles nach Plan verläuft.