02.08.2020 Pléneuf-Val-André - Longues-sur-Mer (Normandie)Bevor wir nach Mont-Saint-Michel kamen, lag auf dem Weg noch einer der höchsten Menhire Frankreichs, der Menhir vom Champ-Dolent. Ein schöner kraftvoller Platz.
Als wir beim Mont-Saint-Michel ankamen war noch wenig los. Buse gab es keine und auf dem PKW-Parkplatz war auch noch viel frei. Wir wollten nicht mit der Bahn zur Abtei fahren, sondern den langgezogenen Weg nutzen. Auf dem gesamten Hinweg gibt es einen exzellenten Blick auf das monumentale Bauwerk.
Die Insel dürfte schon immer ein Kultplatz gewesen sein. Darauf lässt der ursprüngliche Name Mont-Tomb vor der Christianisierung schließen. 708 nach Christus soll Erzengel Michale den Auftrag zum Bau einer Kirche gegeben haben, daher auch der Name. Sie wurde zu einer Abtei ausgebaut.
Im Inneren der Burgmauern herrschte Maskenpflicht, da sie Straßen recht eng sind. Trotz des überschaubaren Ansturms waren die Hauptstraßen gut gefüllt. Was muss hier los sein, wenn voller Betrieb ist.
Wenn die Hauptwege verlassen werden, wird es aber gleich ruhiger und es können die Impressionen genossen werden.
Als wir den Eingangsbereich zu den Führungen in der Abtei erreichten, sahen wir das die Schlange der unangemeldeten Besucher kurz war. Nach 15 Minuten waren wir im Inneren dar Abtei.
Verwinkelte Wege führen durch die Gebäude. In der Kirche fand gerade die Messe statt, mit sehr schöner gesanglicher Begleitung.
Nach dem halben Weg kamen wir an der nördlichen Seite zu einem Aussichtsplatz. Mit tollem Blick auf die Gezeitenflächen um die Insel.
Nach der Besichtigung bummelten wir noch durch die Straßen. Nach Mittag verließen wir die Insel und machten uns auf den Weg Richtung Normandie, die wir auf unserem Rückweg nach Paris streifen wollten.
Ziel war Omaha Beach, der geschichtsträchtige Landungsanschnitt der Amerikaner. Ohne der Historie ein sehr schöner Strand, mit toller Aussicht von der Küste.
Aber grade das, wurde den Amerikanern hier zum Verhängnis. Die deutschen hatten zu wenig Soldaten, um die gesamte Küste zu sichern. Sie bauten daher in langen Abständen Widerstandsnester mit gegenseitigen Sichtkontakt. Diese Nester waren nur mit wenigen Soldaten besetzt, die im Wesentlichen 2 bis 3 Maschinengewehre hatten.
Die Luftangriffe in der Nacht vom 05. auf 06.06.1944 verfehlten im Landungsanschnitt Omaha Beach ihre Ziele. So trafen die Landungstruppen auf einsatzfähige Stellungen. Zur traurigen Berühmtheit kam das mit 41 Soldaten besetzte WN62. Sie hatten perfekte Sicht auf den Strand und waren genau an der Grenze zweier Unterabschnitte der Landungstruppen, mit entsprechenden Kommunikationsschwierigkeiten. Besonders erschütternd die Geschichte des MG Schütze Heinrich Severloh aus dem WN62. Wenige Soldaten richteten hier ein unvorstellbares Gemetzel an.
Ein unscheinbarer Stein auf dem Strand rettete durch einen Helden einigen Amerikanern das Leben. Ein Sanitäter zog Verwundete hinter diesen schützenden Stein und stapelte sie quasi dahinter.
Oberhalb des Strandes befindet sich der große amerikanische Soldatenfriedhof. Die elendslangen Reihen der Kreuze sind ein beklemmendes Mahnmal gegen jede Form des Krieges.
Gegen Abend erreichten wir unsere Unterkunft, einem Bauernhof in der Nähe von Longues-sur-Mer. Unweit befindet sich sie Batterie von Longues-sur-Mer, der ich noch einen kurzen Besuch abstattete.