26.07.2020 Wien – Paris – CarnacDie Bretagne ist eine weitere Destination, die im Sommer durch Bustouristen überlaufen ist. Dass ist die Chance, das mit Megalithbauwerken übersähet Gebiet zu besuchen. Das erste Hotel wurde vorab gebucht. Die restlichen während der Reise. Ansonsten wäre das während der Sommerzeit unmöglich. Den Flug habe ich eine Woche vorher zu normalen Preisen bei Austrian gebucht.
Wir flogen von Wien nach Paris CdG. Am Flughafen in Wien war nichts los. Nur ein Terminal war geöffnet.
Pünktlich hoben wir im vollbesetzten Flieger ab. Es flogen uns gleich 2 Kapitäne. Sie brauchten Flugstunden. Der Flug selbst war ereignislos. Als „Verköstigung“ gab es nur stilles Wasser.
In Paris war ebenfalls nur ein Terminal offen. Trotz des geringen Flugverkehrs wurden wir zu einer Außenposition geglotzt. Das dürfte die Franzosen etwas überrascht haben. Wir mussten rund 15 Minuten warten, bis eine Gangway herangebracht wurde. Im Vorfeld standen 2 Buse. Alle Passagiere wurden aber in einen Bus gequetscht. Corona lässt grüßen. Wahrscheinlich wollten sie sich die Desinfektion des anderen Buses ersparen.
Bei der Einreise wurden die Pässe kontrolliert als gebe es kein Schengen. Dichtes anstellen vor der Passkontrolle. Danach irrten wir im sehr langen Terminal umher. Die Schalter der Autovermieter im Terminal waren alle geschlossen. Nach einigen Suchen und Zwischenkontrollen ob wir uns hier bewegen dürfen, kamen wir zu einem Ausgang auf die Freifläche. Hier war die Fahrzeugausgabe. Die Übergabe erfolgte rasch und unkompliziert.
Glück hatten wir, dass der Stau auf der Auffahrtsrampe zur Autobahn gerade so weit zurückreichte, dass wir noch ausweichen konnten. Das Navi kannte sich natürlich nicht aus und schickte uns wieder zurück. Nun hatte die Polizei schon alles abgesperrt und leitete uns ab.
Wir umfuhren Paris nun südlich, was sich etwa zog, da auch am Sonntagvormittag viel Verkehr in Paris ist. Gleich nach Paris ein Krach. Ein Stein hat auf der Beifahrerseite einen ordentlichen Crack in die Windschutzscheibe geschlagen.
Bei Chartres verließen wir die Autobahn, um die Kathedrale zu besuchen. Sie ist ein ganz besonderes Kirchenbauwerk, um das sich viele Geschichten ranken. Dan Brown hätte hier seine Freude. Symbolik, Symbolik und nochmals Symbolik.
Sie ist die einzige Kirche, die in Süd-West Richtung ausgerichtet ist und nicht nach Osten. Sie seht über einem keltischen Brunnen, der exakt nach den 4 Himmelsrichtungen ausgerichtet ist. Die Geometrie der Kirche ist nach speziellen Zahlenverhältnissen errichtet. Die Bedeutung ist nicht ganz geklärt. Besonders sind die Glasverzierungen in den Rosetten und Fenstern.
In der Kirche befindet sich eine besondere Reliquie, die Sancta Camisia. Sie soll der Umhang der Maria sein, den die getragen hat, als ihr der Erzengel Gabriel die Geburt Jesu verkündet hat. Der Stoff soll nach Datierung zumindest aus dieser Zeit stammen. Die Tonika ist bereits seit dem Jahr 876 hier.
Ein weiterer Anziehungspunkt für Pilger ist die Schwarze Madonna.
Imposant ist das noch ursprünglich erhaltene Labyrinth. Es hat einen Durchmesser von 12,5 m.
Normalerweise besuchen weit mehr als 1 Million Menschen jährlich die Kirche. Wir waren nur mit wenigen Besuchern unterwegs. Der Ort selbst fast leer.
Weiter geht es Richtung Bretagne. Es sind immerhin mehr als 400 km von Paris bis nach Carnac. Bei Rennes machten wir einen Abstecher zum La Roche-aux-Fées (Fels der Feen). Ein rund 3.500 Jahre alter Dolmen. Die Decksteine sind bis zu 45t schwer.
Gegen Abend erreichten wir unsere erste Unterkunft chambres d'hôtes ar gwenniled für die ersten 3 Nächte. Sie liegt etwas außerhalb von Auray. Eine sehr schöne Unterkunft mit einem sehr netten Vermieter. In der Bretagne sind die Menschen überhaupt sehr sehr freundlich. Da habe ich in Frankreich schon anders erlebt.
Zum Essen fuhren wir in den Ort Auray und zwar an die Ostseite des Flusses der durch den Ort fließt. Falls er fließen kann. An der Westseite der Bretagne gibt es die höchsten Tidenhübe Europas. Der Fluss fließt daher 2x pro Tag in die andere Richtung.
Ein tolles Schauspiel, wenn dabei köstliche Galette und Crêpes gespeist werden können. Dazu bretonisches Bier.
Wir sparzierten noch im schönen Ort. Es war einiges los, da auch die Franzosen die Chance nutzen ihr Land ohne ausländische Touristenmassen zu erkunden.