2. Tag – Von Olbia nach Santa Teresa di GalluraChiesa Stella Maris, Coddu Vecchiu, Nuraghe La Prisgiona und Capo d’OrsoBedingt durch das Brückengepolter in der Nacht, konnten wir das Aufstehen gar nicht erwarten. Unser Frühstück bestand aus den zwei mittlerweile trockenen Brötchen und Süßteilchen.
Das war so gar nicht unser Ding, aber wenigstens bis zum nächsten Happen magenfüllend.
Beim frühen Auschecken ließ sich die Signora nicht blicken, aber wir sahen ihren bepflanzten Innenhof bei Tag.
Beim Wenden habe ich noch kurz die Kawumm-Brücke abgelichtet
und dann fuhren wir zum nächsten kleinen Supermarkt, um uns mit Getränken zu versorgen.
Die Sonne ließ sich an dem Tag erst einmal nicht blicken. Die Costa Smeralda zeigte sich überhaupt nicht traumhaft, sondern im Nebel verhüllt.
Einzig eine auslaufende Jacht wies auf die Lieblingsküste der High Society hin.
1962 entdecke Prinz Karim Aga Khan beim Segeln den damals als Weideland genutzten Küstenstreifen. Er kaufte den Bauern das Land für Centbeträge ab und verwandelte es in ein Luxusreservat mit Villen, Nobelhotels und Yachthäfen. Allerdings wurde darauf geachtet, dass sich die Architektur in die Landschaft einfügt.
Porto Cervo war unser erstes Ziel. Der Ort wurde erst durch
Flavio Briatores Billionaires Club bei den Schönen und den Reichen beliebt. Da wir weder das Eine noch das Andere sind
, fuhren wir zur Chiesa Stella Maris, einer Kirche im neosardischen Stil. Vielleicht hilft ja beten
.
Nach der Kirchenbesichtigung fuhren wir zum Hafen hinunter.
Aber es waren nicht so viele Jachten vor Ort.
Es wurde langsam Zeit weiterzufahren.
Nach überwiegend kurvenreicher Fahrt erreichten wir Arzachena und landeten hungrig in der Trattoria MaMa. Hier wurden wir zum ersten Mal mit den hohen Essenspreisen konfrontiert.
Wir bestellten Penne mit Lachs und einen Beilagensalat. Pasta ist wie auf dem italienischen Festland nur eine Vorspeise und somit keine sättigende Portion. Das wurde uns erst nach dem Servieren bewusst. Der Beilagensalat für 4 € kam im Minischälchen. Dazu wurde die Coperto berechnet, das ist eine übliche Gebühr fürs Gedeck und Brot. Die Getränke waren am günstigsten. Wir hätten doch wieder eine Pizza bestellen sollen, den Pizzen sind auf Sardinen sehr günstig.
Bekannt ist die Gegend um Arzachena wegen seiner zahlreichen archäologischen Funde. Da wir keine Zeit und Lust hatten, uns die sieben Monumente anzuschauen, entschieden wir uns für zwei zum Preis von 7 €/Person. Die erste war trotz Plan und Beschreibung gar nicht so leicht zu finden. Es war das Riesengrab Coddu Vecchiu.
Die Stele in der Mitte hat zwar eine Höhe von 4 Meter, doch durch die kleine Öffnung
passt höchstens ein Kind. Aber man sieht es auch so.
Wenige Kilometer weiter befindet sich die Nuraghe La Prisgiona.
Nuraghen sind prähistorische Bauten mit den typischen Türmen, die es in dieser Art und vor allem Menge (man sagt über 7.000) nur auf Sardinien gibt.
Genug der Kultur fuhren wir zum Capo d’Orso bei Palau weiter. Unterhalb vom beliebten Aussichtspunkt löhnten wir 3 € Parkgebühr und je 3 € Eintritt. Ein schweißtreibender Aufstieg bei mittlerweile 30°C und hoher Luftfeuchtigkeit,
führte uns über viele Stufen und einem Geröllpfad auf das Bären-Kap mit seiner verwitterten Felslandschaft.
Es war gar nicht so einfach, den Bärenfelsen ohne Leute abzulichten.
Das ganze Kap ist zerklüftet.
Die Sonne tat sich an dem Tag schwer, doch das störte uns süddeutsche Bleichgesichter am ersten Rundreisetag nicht.
Am späten Nachmittag fuhren wir nach Santa Teresa di Gallura weiter. Das nördlichste Städtchen Sardiniens trennt nur 12 km von Korsika. Hier hatte ich ein Zimmer im Maison D’Art, auch einem Bed and Breakfast, für zwei Nächte reserviert. Mit Piera, der Managerin und guten Seele des Hauses, hielt ich über WhatsApp Kontakt, damit ich ihr kurzfristig unsere Ankunftszeit mitteilen konnte.
Die Unterkunft liegt auf halben Weg zwischen dem Fährhafen im Tal und der Altstadt auf dem Berg. Wir luden unser Gepäck vor dem Haus aus und Heiko suchte einen Parkplatz. Piera traf kurz nach uns ein und begrüßte uns sehr herzlich. Das B & B könnte durchaus als kleines, feines Hotel durchgehen.
Unser Zimmer war geräumig, sehr modern und mit ebensolchen Gemälden dekoriert. Das Badezimmer bietet genügend Raum und in der Dusche mit blauem Licht hat man viel Platz. Die Betten sind recht neu und bequem.
Mit der Unterkunft waren wir sehr zufrieden, doch zum Essen fanden wir an dem Abend nur einen Imbiss. Restaurants gab es genügend, aber wir hatten nach zwei dürftigen Mahlzeiten um 18 Uhr richtig Hunger. Die Italiener und Sarden essen aber grundsätzlich erst ab 19.30 Uhr und das Küchenpersonal hält sich strikt an den Arbeitsbeginn. So verdiente nur der einzige Imbiss im Ort etwas an uns.
Link zur KarteUnterkunft: La Maison D’Art, Santa Teresa di Gallura
Preis: 186 € für 2 Nächte inkl. Frühstück und Kurtaxe