06.06.2021 Bíldudalur – Flateyri Teil 2Am Ende des Fjordes führt ein neuer Tunnel durch den Berg. Wir wollten aber die alte Straße über den Pass fahren. Die Schotterstraße den Fjord entlang war schön zu fahren und mit ebensolchen Ausblicken.
Vom Fjord ist der Dynjandi Wasserfall, mit seinem Einzugsgebiet zu sehen.
Als wir den Beginn der Passstraße erreichten war sie gesperrt. Hier befindet sich, wie in vielen anderen Teilen Island, ein Vogelbrutgebiet. Die Vögel schwirrten um unsere Köpfe.
Wir überlegten, ob wir es trotzdem wagen sollten, entscheiden uns aber doch durch den Tunnel zu fahren. Bis zum Tunnel genossen wir wieder die Aussicht.
Die Strecke nach Flateyri spielt landschaftlich wieder alle Stückerl.
Wir fuhren nicht direkt nach Flateyri, sondern weiter Richtung Ísafjörður. Das Wetter war spitze. Wir wollten das nutzen um die Latrar Air Station, eine Radarstation hoch über dem Fjord von Bolungarvik zu besuchen. Die Fahrt durch den fast 10km langen Tunnel war abenteuerlich. Er ist einröhrig gebaut und es gibt alle paar 100m eine Ausweichnische für den Gegenverkehr. Wir waren auf der Spur, die durchfahren durfte, Trotzdem ein Nervenkitzel, ober der Gegenverkehr ausweicht. Die Entfernung ist sehr schwer abzuschätzen.
Als wir bei der Abzweigung zur Air Station ankamen, war wieder eine Absperrung. Der Winter in Island war in diesem Jahr ungewöhnlich lang. So waren noch außergewöhnlich viele Straßen gesperrt.
Etwas enttäuscht fuhren wir zum Ort Bolungarvik, der sehr schön umrahmt von den Bergen am Meer liegt.
Wir fuhren zu einem kleinen Leuchtturm. Mit wunderschönen Ausblich auf den Ort. Oben, am Kamm des Berges am Meer wäre die Air Station.
Im Juni blühen die Alaska-Lupinien. Heuer sind die wegen dem langen Winter spät dran. So schön sie auch aussehen, sind sie Neophyten. Eingeführt, um die Erosion zu vermindern, verdrängen sie jetzt die heimischen Pflanzen. Gegenüber ist das Hornstrandir Nature Reserve zu sehen.
Zurück nach Flateyri ging es wieder durch den Tunnel. Dieses Mal mussten wir ausweichen. Sehr ungewohnt.
Bevor wir nach Flateyri kamen, gibt es neben der Straße Reste einer alten Walfleischaufbereitungsanlage.
Wo ist denn der Geocach?
Gleich davor lagen die runden Fischzuchtanlagen im Meer. Sie sind in fast in jedem Fjord zu sehen.
Der Sonnenschein gibt dem Fjord eine besondere Note,
Flateyri selbst ist ein kleiner Ort. Hat aber eine traurige Geschichte. Am 26.10.1995 gab es ein großes Lawinenunglück. 45 Menschen wurden begraben. Leider verstarben 20. Der Ort ist jetzt mit einem großen Ablenkdamm gesichert. In diesem Herbst beim ersten richtigen Wintereinbruch musste der Dam wieder seine Wirkung zeigen und eine große Nassschneelawine ablenken. Bereits 2020 wurde eine ähnlich große Lawine wie 1995 abgelenkt.
Flateyri liegt auf einer Landzunge, die in den Fjord reicht.
Besonders bemerkbar machte sich der fehlende Tourismus bei den Restaurants. Als wir um 18 Uhr in Flateyri ankamen war schon alles geschlossen. Nur eine Art Bar hatte offen. Hier gab es Toast als Highlight.
Es gab hier auch den Trockenfisch. Eine isländische Spezialität, die ich kostete. Er schmeckt etwas nach Pappe und ist relativ hart. Mit der Butter geht es.
Übernachtet haben wir im Litlabyli Guesthouse. Wieder sehr schön und sauber.