Autor Thema: Heiß und kalt – Island Juni 2021  (Gelesen 44907 mal)

Heike Heimo

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #105 am: 26. Dezember 2021, 07:34:13 »
Okay, nehmen wir das Essen - war das Fisch auf dem vorderen Teller?  Oder noch besser diese für uns scheinbar unaussprechlichen Namen  ;)

Es war Fisch. Ein Schellfisch, hervorragend zubereitet.
Die Speisekarten sind in Island oft nur an die Wand gemalt. Mit einem Foto hat man sie auch beim Tisch.





Die Wettervorhersage ist also nicht sehr verlässlich, selbst wenn am Abend für den nächsten Tag schaut  :(

Ganz so schlimm ist es nicht. Der Standard Wetterbericht am IPhone ist zu vergessen. Es gibt ja noch andere Seiten mit zuverlässigeren Berichten.



Für den hatte ich mich auch schonmal interessiert für eine Reise mit wenig Hochland.
Wart ihr mit dem Wagen zufrieden?

Wir waren sehr zufrieden. Wir aber keine Off-Road Freaks. Für uns ist der 4x4 eine Zwecklösung, damit wir überall hin und va. wieder weg kommen. Er war schon etwas ramponiert, daher mussten wir nicht so aufpassen.
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Heike Heimo

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #106 am: 26. Dezember 2021, 07:40:48 »
13.06.2021   Kirkjubæjarklaustur – Geldingaholt

Laut Wetterbericht sollte es ein Regentag mit Sturm werden.

Nach einer regnerischen Nacht war es in der Früh trocken. Das Frühstück nahmen wir im Hotel mit Panoramafenster ein. Leider wetterbedingt keine gute Aussicht. Bei einem der Häuschen unten haben wir übernachtet.



Mit uns waren vielleicht noch 10 andere Gäste im angeschlossenen Hotel. Es fehlen die Bustouristen.

Zuerst fuhren wir zum Stjórnarfoss. Er ist etwas nördlich von Kirkjubæjarklaustur.





An der Südküste entlang wollten wir die Sehenswürdigkeiten Richtung unserer Unterkunft für die nächsten Tage anfahren. Mit Vik hatten wir auch noch eine Rechnung offen. 2009 war hier starker Regen und Sturm.

Je näher wir Vik kamen, desto stärker wurde der Regen und die Temperatur fiel und fiel. Bevor wir Vik erreichten, setzte Schneeregen durchmischt mit Graupeln ein. In Vik, dass auf Meeresniveau liegt, war es schon leicht angezuckert, Wir fuhren vor zum Strand, um die charakteristischen Felsen in der Brandung zu sehen. Der Schneefall mit Graupel wurde immer heftiger und das Regenradar ließ keine nachhaltige Besserung erkennen. Vom Parkplatz fuhren wir zur Kirche hinauf. Die Straße war schon von Matsch bedeckt. Die Aussicht auf die Felsnadeln war nicht besonders.



Nach einiger Zeit meinte ich, wir sollten den Höhenrücken, der nach Vik kommt, überqueren. Wer weiß, wie lange das geht. Wir hatten zwar Allrad, aber Sommerreifen. Bergab hilft der 4x4 bei Schnee so und so nicht. Oben fetzte es und es lag schon einiges an nassem Schnee auf der Straße.







Gleich nach dem höchsten Punkt kommt die Abzweigung nach Reynisdrangar. Die Straße sah befahrbar aus, so fuhren wir hinunter zum Strand. Als wir untern ankamen hat der Schneeregen überraschenderweise aufgehört. Einer Besichtigung des Strandes und er Höhlen stand somit nichts im Wege













Als wir zurück zur Ringstraße fuhren, begann es wieder stark zu schneien. Am nächsten Tag haben wir in der Zeitung gelesen, dass Rettungsteams ausgeschickt wurden, um Touristen im Bereich Vik von abgelegenen eingeschneiten Campingplätzen zu bergen. Das hat es hier seit Jahrzehnten um diese Jahreszeit nicht mehr gegeben. Richtung Dyrhólaey, einem Felsbogen im Meer, ging der Schneefall in Regen über. Am Parkplatz zur Dyrhólaey regnete es nur mehr stark, dafür war es jetzt richtig stürmisch.

Damit wir das Regenzeug nicht umsonst mitgenommen hatten, quälten wir uns durch Sturm und Regen Richtung Aussichtspunkt. Viel konnten wir nicht sehen.



Das Gewand hielt dem Regentest stand. Wir blieben trocken. Vik und Umgebung war uns weiterhin nicht wohlgesonnen.

Richtung Skogarfoss hörte der Regen auf und als wir den Wasserfall erreichten, machte sogar sie Sonne Anstalten hervorzukommen. Dafür gab es Neuigkeiten vom Vulkan. Der Lavastrom hat sich wieder geändert und hat das Becken Richtung Parkplatz überwunden. Sie fließt aber nicht Richtung Parkplatz und irgendwann nach Grindavik, sondern ins Nátthaga Tal. Die Lava fließt jetzt offen 100 Höhenmeter in Tal,

Beim Wasserfall war nicht viel los.



Nach einigen Fotos fuhren wir zum Parkplatz des Museums. Von hier führt ein Weg in ein Seitental zu einem Wasserfall namens Kvernufoss. Zuerst kommt eine Schlucht.



Am Ende der kurzen Schlucht ist der Wasserfall. Weiter geht der Weg nicht.



Es ist möglich hinter den Wasserfall zu gehen. Ähnlich wie beim Seljalandsfoss, nur enger und keine Leute.











Beim Museum zahlten wir die kleine Gebühr für das Parken. Wir hatten Hunger und wollten uns Beraten, wie wir den weiteren Tag verbringen sollten. Da touristisch nichts los ist, hatte nur ein Lokal offen und hier waren genug freie Plätze. Das Essen war wieder sehr gut.

Wir tüftelten an der weitern Tagestour. Beim Vulkan wurde es immer interessanter. Der Weg zum zweiten Aussichtspunkt wurde gerade von der Lava überspült. Wir beschlossen daher unsere Sachen zur Unterkunft zu bringen und dann zum Vulkan zu fahren. Bis zur Unterkunft ist es eine Stunde und dann nochmals etwas mehr als eine Stunde. Tageslicht hatten wir ja 24 Stunden.

Gesagt, getan. Beim Geldingaholt Guesthouse eingecheckt und gleich weiter zum Vulkan.
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Silvia

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #107 am: 26. Dezember 2021, 09:58:46 »
der 12.06. von   Höfn - Kirkjubæjarklaustur .... was für ein Hammertag!!!

Gletscherseen ... ein wirklich atemberaubender Canyon  :herz: .... noch mehr Gletscher und noch ein Canyon .. und als Krönung ein lecker Essen

Susan

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #108 am: 26. Dezember 2021, 14:40:59 »
Sieht ja sehr ungemütlich aus da am schwarzen Strand  :( Aber schöne Wasserfälle
Das mit dem Vulkan klingt ja spannend
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #109 am: 26. Dezember 2021, 15:47:42 »
Zitat
Oben fetzte es und es lag schon einiges an nassem Schnee auf der Straße.

das möchte ich im Sommerurlaub nicht haben :floet:.

Landschaftlich ist Island erste Sahne :thumb:, aber ich bräuchte eine Schönwettergarantie :cool2:.

Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #110 am: 27. Dezember 2021, 18:01:58 »
Also mit Regen, Wolken und Wind kann ich leben, aber Schnee bräuchte ich wirklich nicht. Kann einen aber auch sonstwo erwischen, wir hatten z.b. im Banff NP Schnee Ende August.

Der schwarze Strand mit den Felsnadeln sieht trotzdem toll aus. Und ein bisschen grün findet sich überall und bringt ein bisschen Farbe rein.


LG Christina

Horst

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #111 am: 27. Dezember 2021, 18:53:20 »
Zitat
Oben fetzte es und es lag schon einiges an nassem Schnee auf der Straße.

das möchte ich im Sommerurlaub nicht haben :floet:.
Ist im Sommer an der Küste auch absolut außergewöhnlich. Ist mir auf diversen Island-Reisen im Sommer jedenfalls noch nicht passiert (nur im Hochland).


Landschaftlich ist Island erste Sahne :thumb:, aber ich bräuchte eine Schönwettergarantie :cool2:.
Dann empfehle ich Namibia oder Jordanien.  ;)
Ein großer Reiz des Nordens ist auch, dass es eben nicht so heiß ist (für Wanderungen recht angenehm) - bei Schönwettergarantie ist es dann ja gerne auch mal richtig heiß.
Im Norden dagegen muss man sich prinzipiell auf wechselhaftes Wetter einstellen, dass sich gerne alle 5 Minuten ändert.
Übrigens gerade zum Fotografieren sind manche Wetterkapriolen oft spannender als der "langweilige blaue Himmel". So höre ich es zumindest immer von meinen befreundeten Berufsfotografen.
Allerdings gebe ich schon zu, dass man sich vor Ort schon über Sonne freut, bin ja auch kein Berufsfotograf...  ;)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Heike Heimo

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #112 am: 27. Dezember 2021, 19:29:52 »
13.06.2021   Geldingaholt – Vulkan - Geldingaholt

Über Selfoss und Þorlákshöfn fuhren wir entlang der Küste zu den Parkplätzen. Von weitem sahen wir schon die Rauchsäule. Das Wetter war nicht so schön. Es regnete leicht, aber es waren schon Auflockerungen zu sehen. Als wir das Gebiet erreichten, sahen wir Autos bei einer gesperrten Zufahrt parken. Wir checkten die Lage und sahen auf der Karte, dass es von diesem Parkplatz nicht weiter ist, als vom Parkplatz mit der Parkgebühr.

Als wir im Nátthaga Tal ankamen, sahen wir einen schönen Lavastrom vom Berg herunterkommen.



Dieses Bild wird in wenigen Tagen ein ganz anderes sein.



Vorn am Talboden war frische Lava zu sehen. Am Beginn der Lava kam ein Mann vom Rettungsdienst auf uns zu.



Er sagte, dass das Gebiet Richtung Lavastrom gesperrt ist, da die Situation noch unklar ist. Gut dann beobachten wir, was sich vor uns abspielt.









Nach einiger Zeit kamen 4 junge Männer. Sie dürften aus dem Vorderen Orient stammen. Auch sie wurden vom Rettungsdienst aufgehalten. Sie begannen zu jammern, dass sie das ganze Leben gewartet und das eine Mal die Chance hätten Lava sehen. Nach langem hin und her und Feilschen um jeden Zentimeter, durften wir etwas weiter Richtung frischer Lava.





In den Spalten leuchtet die Lava, wie ein Gruß des Höllenfeuers.









Mit Feilschen und Flehen, geht es wieder ein paar Meter Richtung Lavastrom. Der Mann vom Rettungsdienst klärte uns auf, dass uns niemand retten kommt, wenn etwas passiert.











Die 4 Männer reizten das noch um ein paar Meter weiter aus und das Wehklagen begann von neuem. Wieder durften wir ein Stück weiter.
Das Wehklagen wurde immer heftiger. Gleichzeitig kamen 2 Männer des Rettungsdienstes vom Berg herab. Sie sprachen mit den beiden andern. Nach gut 15 Minuten drehten sich die 4 vom Rettungsdienst um und gingen in Richtung ihres Retngsfahrzeuges.

Wir standen nun da und die ganze Gruppe aus gut 15 Leuten schaute sich mit einem großen ? an. Zuerst die 4 und dann der Rest stürmten Richtung Lava, die immer stärker den Berg herunter quoll.







Vorne beim Lavastrom war es glühend heiß und unbeschreiblich.



Jetzt wo wir schon vorne sind, wollten wir natürlich unbedingt den Berg hinauf und das möglichst schnell. Wer weiß, ob uns nicht noch wer zurückpfeift.









Jeder Schritt hat sich gelohnt. Ein unglaubliches und erhabenes Farbenspiel. Je weiter wir hinaufkamen, um so spektakulärer wurde es.







So sah es hier zur Erinnerung am 03.06.2021 aus.





Vom ehemaligen Weg geht es noch steiler hinauf zur Stelle, von der die Lava aus dem Becken floss.







Ausblick vom 03.06.2021



Blick vom Weg Richtung Grindavik.



Hier oben war man direkt an der fließenden Lava steht. Ganz ruhig fließt sie dahin, nur hin und wieder ein ploppen der Gasblasen,

















Ganz oben konnte ich noch einen Blick auf den Vulkan werfen und sehen, wie knapp es war, dass die Lava nicht ins andere Tal geflossen ist. Die Isländer werden hier in den nächsten Tagen einen Damm errichten, damit die Lava weiterhin in das Nátthaga Tal fließt.



Der Weg, auf dem wir noch vor ein paar Tagen gegangen sind, ist von der Lava überspült.













Auf dem Weg zurück saßen wir oft am Rand des Lavastroms und genossen die fast meditative Wirkung.









Im unteren Verlauf türmten sich Lavaberge auf, bis sie sich langsam wie eine zähe Flut nach einem Dammbruch nach unten wälzt.











Gegen Mitternacht verließen wir schweren Herzens das Schauspiel und fuhren aufgekratzt zurück zu unserer Unterkunft. Noch ein Blick zurück.

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #113 am: 28. Dezember 2021, 14:28:32 »
Ist im Sommer an der Küste auch absolut außergewöhnlich. Ist mir auf diversen Island-Reisen im Sommer jedenfalls noch nicht passiert (nur im Hochland).

Das ist beruhigend zu wissen. Nach Island würde ich nur im Sommer fliegen, aber ungern mit dem dicken Anorak im Gepäck.


Dann empfehle ich Namibia oder Jordanien.  ;)

Namibia ist mittlerweile sehr überlaufen und teuer. Mit Jordanien könnte ich mich anfreunden, denn da haben mir die Eindrücke aus deinem Video sehr gefallen  :thumb:. Beides würde auch gut in unsere Hauptreisezeiten passen.

Übrigens gerade zum Fotografieren sind manche Wetterkapriolen oft spannender als der "langweilige blaue Himmel". So höre ich es zumindest immer von meinen befreundeten Berufsfotografen.
Allerdings gebe ich schon zu, dass man sich vor Ort schon über Sonne freut, bin ja auch kein Berufsfotograf...  ;)

Ein dynamischer Himmel ist schon schön, denn das Grau gibt halt keinen Kontrast. Auch ich bin weder Berufs- noch Hobbyfotograf und drehe auch nicht lange am Rädchen :zwinker:. So ein bisschen Kontrast finde ich aber schon besser.

Jetzt aber zum Vulkan  :adieu: :

Ich nehme es zurück, dass man auf Island frieren muss. Man braucht nur fließende Lava und Hartnäckigkeit, dann wird es schnell mollig warm :toothy9:.

Das war ein sensationelles Erlebnis  :beifall:, um das ich euch ein bisschen beneide.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #114 am: 28. Dezember 2021, 18:27:22 »
Da hat es sich gelohnt, dass ihr noch ein zweites Mal am Vulkan wart. Ganze andere Eindrücke als beim ersten Besuch. Absolut faszinierend wie sich die glühende Lava den Hang hinunter wälzt.


LG Christina

Susan

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #115 am: 29. Dezember 2021, 14:19:12 »
Wow, eindrucksvolle Bilder von dem  Lavastrom!

Und warm wir einem beim Zugucken auch noch.

Das glaub ich gern, dass das ein außergewöhnliches Erlebnis war.  Auf Hawaii damals hatten die Ranger alles sehr weiträumig abgesperrt und zu unserer Zeit floss sie größtenteils unterirdisch.
Liebe Grüße
Susan

Silv

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #116 am: 30. Dezember 2021, 10:41:37 »
Der Canyon mit den Wasserfällen ist mega!

Der Lavastrom ist schon beeindruckend. Bin allerdings froh, diesen "aus der Ferne" zu sehen - ich bin ja in der Beziehung ein grosser Angsthase.
Liebe Grüße
Silvia

Heike Heimo

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #117 am: 30. Dezember 2021, 18:21:06 »
Der Canyon mit den Wasserfällen ist mega!

Der Lavastrom ist schon beeindruckend. Bin allerdings froh, diesen "aus der Ferne" zu sehen - ich bin ja in der Beziehung ein grosser Angsthase.

Der Lavastrom ist völlig ungefährlich. Wenn sich jemand verletzt hat, dann auf dem Weg zum oder vom Vulkan (Verknöcheln, Bein- oder Handbruch). Meist durch schlechtes Schuhwerk. Einmal hat sie ein Amerikaner verlaufen. Nach langer Suche haben sie ihn gefunden.



Das glaub ich gern, dass das ein außergewöhnliches Erlebnis war.  Auf Hawaii damals hatten die Ranger alles sehr weiträumig abgesperrt und zu unserer Zeit floss sie größtenteils unterirdisch.

Die Isländer waren bei diesem Ausbruch sehr entspannt.

Dieser Strom war noch offen. Es waren aber schon erste Tunnelbildungen zu sehen. Die größten Mengen flossen aber unterirdisch in anderes Tal.
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Heike Heimo

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #118 am: 30. Dezember 2021, 18:34:37 »
14.06.2021   Landmannalaugar 1. Versuch, Umgebung von Geldingaholt

Die kalte Luft hatte sich durgesetzt und wird bis zu unserer Abreise nicht mehr weichen.

Eines unserer Hauptziele war Landmannalaugar im Hochland. Gerade rechtzeitig wurde vor ein paar Tagen die nördliche Zufahrt über die 208 freigegeben. Der Wetterbericht war zwar nicht vielversprechend, Schneeschauer und kalter Nordwind, aber wir wollten es versuchen. Wenn es nicht geht, gibt es Alternativen.

Bei der Anfahrt stoppten wir beim Hjálparfoss. Ein schöner Wasserfall gleich neben der 32.



Bald nach dem Fluss begann es zu schneien und die Temperatur fiel rasch auf 0°C. Nach der Kreuzung mit der 26 begann es so richtig zu schneien und der Sturm fegte den Schnee über die Straße. Zusätzlich setzte Belagsbildung ein. Wir erkannten, dass es keinen Sinn macht weiterzufahren. So wendeten wir und fuhren zurück. Wieder auf der 32, bogen wir zum Haifoss ab. Er ist auf einer wenige Kilometer langen Schotterpiste zu erreichen. Der Parkplatz liegt oben, auf der Höhe der Absturzkannte. Der Sturm pfiff, dass wir uns gerade noch auf den Beinen halten konnten und Schneeflocken folgen uns um die Ohren. Trotzdem zwei sehr schöne Wasserfälle.






Zurück fuhren wir nicht auf die 32, sondern bogen vorher auf eine Seitenstraße, die zu Gjáin führt. Nach Rund 2 km stand ein Fahrzeug mit Reifenschaden vor uns. Ich steig aus um zu helfen, da ein Vorbeikommen ohnehin nicht möglich war. Ein junges tschechisches Pärchen war offensichtlich erstmalig in ihrem Leben mit einem Reifenwechsel konfrontiert. Bald erkannten wir, dass der Reifen sich nicht löst. Wir klopften vorsichtig. Es tat sich aber nichts. Er saß fest. Von der anderen Seite waren auch Fahrzeuge angekommen. Ein Mann versuchte zu helfen. Als alle Möglichkeiten ausgeschöpft waren, fragte er den Tschechen, ob er mit einem großen Stein auf die Felge schlagen darf. Er stimmte zu. 4-5 kräftige Schläge und das Rad war herunten und die Felge etwas ramponiert. Wir montierten noch schnell den Ersatzreifen. Dann musste ich noch rund 500m zurückschieben, zu einer etwas breiteren Stelle, damit der Gegenverkehr vorbei konnte.

Gjáin war zwar schön anzusehen. Hinunter wollten wir bei diesen Bedingungen aber nicht, so umwerfend war es dann auch wieder nicht.



Wir machten uns auf den Weg Richtung Fludier. Das Wetter wurde immer besser und die Sonne kam hervor. Nach der Kälte wollten wir zur Hrunalaug, unweit von Fludier. Am Parkplatz wartete die Besitzerin in einem Auto und kassierte einen Eintritt. Ob sich das auszahlt? So viele kommen dann auch nicht. Die Laug selbst liegt sehr schön inmitten der grasbewachsenen Hügel.







Das alte gefasste Becken ist nicht so warm.



Wir wechselten in das neue Becken hinter dem Häuschen. Es war perfekt temperiert. Dafür gibt es keine Aussicht. Nach einiger Zeit kamen 2 Männer und eine Frau, die einer slawische Sprache sprachen.

Nach dieser Erwärmung fuhren wir weiter zum Gullfoss, einer der meistbesuchten Attraktionen Islands. Wir wollten nicht zur Nordseite, sondern zur Südseite. Wir kamen so an einer Unterkunft vorbei, die wir ursprünglich für die Quarantäne gebucht hatten. Wäre auch sehr schön gewesen, direkt am Fluss Ölfusa.

Nach den vielen Schafen, einmal Islandpferde.



Ein teilweise holpriger Feldweg führte zum verlassenen Parkplatz. Von hier sind es knapp 30 Minuten zu Fuß zum Wasserfall. Aussicht vom Parkplatz über die weite Ebene.



Der Weg führt über das alte Bachbett des Ölfusa.



Vorne hatten wir den Wasserfall für uns. Ein ganz anderer Eindruck als von der anderen Seite.









Sogar mit Regenbogen in der Gischt.





Noch ein Blick in die Schlucht nach dem Wasserfall.



Auf dem Rückweg lief im alten Flussbett lautstark ein Vogel hinter uns her, der vermutlich von seinem Nest ablenken wollte.



Als letztes Ziel des heutigen Tages wollten wir zum unvermeidlichen Strokkur, mit dem Namesgeber aller Geysire. Zuerst wollten wir etwas essen. Mangels Touristen war aber alles geschlossen. Nur das Café wäre offen gewesen. Es hat aber auch schon um 17 Uhr zu gemacht. So beobachteten wir einige Ausbrüche. Sogar Doppelausbrüche waren uns vergönnt.

















Die Becken leuchten an diesem Tag besonders schön in der Sonne.





Bei der Rückfahrt blieben wir noch bei der Brücke über den Ölfusa stehen. Das Wasser leuchtete so schön in der tiefstehenden Sonne.





Wir versuchten in Fludir etwas zum Essen zu finden. Keine Chance. Alles schon zu. Es blieb uns nur noch unsere Jause zu essen, wenn wir in unserer Unterkunft waren.

Bei der Unterkunft traf ich die Gastgeberin, sie fragte mich, ob wir noch ein Abendessen wollten. Wir bejahten natürlich sofort. Eine Stunde später gab es köstlichen Fischeintopf und wir bestellten gleich für den nächsten Abend.

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Re: Heiß und kalt – Island Juni 2021
« Antwort #119 am: 01. Januar 2022, 18:09:40 »
Schön, dass ihr nach Schnee und Kälte am eigentlichen Ziel dann doch noch eine Gegend mit Sonnenschein gefunden habt. Mal wieder viele tolle Wasserfälle. Und der Strokkur, da sind auf den Bildern aus den Zeiten vor Corona immer Menschenmassen zu sehen, da seid ihr wirklich zur richtigen Zeit dort gewesen. Ich finde das Aufsteigen und Platzen der Blase auf den Fotos und Videos so toll, wenn ich dann irgendwann tatsächlich dort bin, werde ich mir Zeit nehmen, um ganz viele Ausbrüche anschauen zu können.


LG Christina