4. September Concluses, Canal & Cascades Das macht unternehmenslustig, ich bin bereit eine kleine Wanderung zu wagen. Erstmal jedoch müssen wir mit dem Roller knapp 19 km zum Parkplatz fahren. Die Straßen sind schmal, aber wenig befahren, könnte man auch mit dem WoMo entlang. Unterwegs sehen wir neben Wald und Weinbergen große Lavendelfelder, leider schon abgeerntet. Bei Blüte muss das toll aussehen.
Ein Zufluss der Cèze, der Aiguillon, hat eine Schlucht in die Kalkfelsen gegraben; mit überhängenden Felsen, tiefen Gumpen, Strudeltöpfen und Höhlen. Das eindrucksvollste Stück der Gorges wird
Les Concluses de Lussan genannt.
Im Sommer kann die Schlucht erwandert werden, wenn sie trocken genug ist. Es ist wohl nicht ganz einfach, den perfekten Zeitpunkt – genug Wasser in den Gumpen, wenig im Fluss – abzupassen.
Am Parkplatz sind wir etwas verwirrt: wir sehen zwar einen Weg, doch dessen Beschilderung passt nicht.
Also versuchen wir es weiter vorn bei der mit einem Durchfahrt-verboten-Schild gesperrten Straße. Tatsächlich geht der Weg dort lang, früher gab es hier wohl noch einen zweiten Parkplatz. Recht schnell kommen wir zu einem Aussichtspunkt auf die Gumpen.
natürlich trockenen
nach dem Sommer.
So kann es im Juni aussehen.Wir nehmen den gelb markierten Weg zum so genannten Portail, etwa 1 km lang. Der ist gut zu gehen, nur teilweise steinig und meist sanft bergab führend, zudem schattig. Unterwegs sind einige Erklärungstafeln aufgestellt, wir erblicken steile Felsen und Höhlen der Schlucht
Grotte des Boeufs
Die Höhle und weitere waren wohl sehr beliebt als Zufluchtsort, besonders zu Zeiten des Kreuzzugs gegen die Katharer (quasi eine mittelalterliche Gegenkirche, damals besonders in Südfrankreich vebreitet).
Rocher des Aigles
hier sollen Habichtsadler, Geier, Kolkraben und Felsenschwalben siedeln. Wir haben keine gesehen; falsche Kamera und kein Fernglas dabei.
Nach gut einer halben Stunde erreichen wir das ausgetrocknete Flussbett. Wir wandern in eine Richtung ein Stück hinein bis
uns mir zu große Steine im Weg liegen.
Der offizielle Weg führt bis zu einem Brettersteg, das tatsächliche Portal zur Engstelle der Schlucht. Ab dort wagen wir uns nur ein kurzes Stück weiter, da nach dem Regen gestern die Steine so glitschig sind.
Und so sieht es mit Wasser im Aiguillon aus.
Ein gutes Viertelstündchen Verschnaufspause dann gehen wir auf gleichen Weg zurück zum Parkplatz. Sportlichere Wanderer nehmen einen Rundkurs: von oben einen unmarkierten, steilen Weg, dann durch die Schlucht und über den markierten zurück. Die Karte am Parkplatz zeigt noch weitere Wandermöglichkeiten.
Wir fahren weiter nach
Goudargues, einem Dorf an der Cèze. In den Hügel ringsum wurden mehrere Dolmen gefunden; das weist auf eine frühe Besiedlung hin. Der heutige Ort gründete sich vermutlich im 8. Jahrhundert, als ein Neffe Karls des Großen dort ein kleines Kloster errichtete. In Reiseführern wird das Dorf gern als Venedig des Gard betitelt. Schamlos übertrieben, denn es gibt nur einen Kanal.
Der ist allerdings recht hübsch anzusehen.
Wir drehen eine Runde durchs Dorf, was nicht allzu lange dauert
L' Abbatiale
Dort findet gerade eine größere Hochzeit statt; daher die vielen besetzten Parkplätze. Sonst begegnen uns wenig Leute unterwegs.
Weinbau hinter der Kirche
zurück am Kanal
haben wir uns eine Pause verdient. Wir hatten ein Cafe gesichtet, das Möwenpick Eis anbietet, doch leider hat es schon geschlossen und das am Samstagnachmittag. Sind die etwa alle bei der Hochzeit?
Also müssen wir uns mit Muffins auf die Faust aus der Bäckerei begnügen.
Der Roller ist ebenfalls durstig, für eine Tankstelle müssen wir die Cèze queren und zur Hauptstraße. Übrigens werden auch auf diesem Fluss Paddeltouren angeboten.
Es geht zurück nach La Roque-sur-Cèze. Wir parken kurz vor der engen Brücke. Könnte wirklich knapp werden mit dem WoMo. Ich trau mich auch nicht zu Fuß drauf, weil ständig ein Auto kommt.
Pont Charles Martel
auch als Römerbrücke bezeichnet. Ob die wirklich schon so alt ist? Von hier sind es etwa 600m Fußweg bis zur Attraktion des Ortes, den
Cascades du Sautadet.
Auf einer Strecke von über 500 Metern formte die Cèze in den weißen Kalkstein Absätze, Höhlen und strudelförmige Krater, durch die nun das Wasser hinabstürzt.
Auch hier: mit mehr Wasser wirkt es imposanter
siehe oder
hierBaden ist verboten, doch der ein oder andere findet sein Plätzchen zum Relaxen
Danach wird das Wasser wieder ruhig, hinter den Felsen folgt der Strand des Campingplatzes. So mancher nutzt die Klippen zum Springen.
Auf das Dorf werfen wir nur einen kurzen Blick, zur weiteren Erkundung müssten wir hinaufspazieren, wozu wir keine Lust mehr haben.
Die Erfrischung mit Wasser kommt heute nur von oben
und von innen
Die Route