1. September Pont d’ Arc & Grotte Chauvet 2Auch der neue Monat beginnt mit Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen.
Zeit für eine erste Rollertour.
Das Wahrzeichen der Ardèche Schlucht bzw. eigentlich der ganzen Gegend ist die Pont d' Arc, eine natürliche Felsenbrücke, die den Fluss überspannt. Wir kannten noch einen Aussichtspunkt darauf, doch die alten Parkplätze wurden wohl dem Andrang nicht gerecht. So gibt es jetzt größere (z.T. kostenpflichtige) Parkflächen etwas entfernt und man muss eine Ecke zu Fuß laufen, um von der Straße aus einen Blick auf den Bogen zu werfen. Selbst den Roller müssen wir woanders abstellen.
Ausblick beim Parkplatz
Die Felsenbrücke ist etwa 60m lang und 54m hoch, die Bogenhöhe geht bis zu 34m. Entstanden ist sie vor ein bis zwei Millionen Jahren als sich die Ardèche durch das weichere Kalkgestein gebohrt hat.
Schon früh wurde sie eine Touristenattraktion, wie ein paar Gemälde zeigen
Bisher sind wir immer auf dem Wasserweg zur Pont d' Arc gekommen, daher wussten wir bisher nicht, dass man auch zu Fuß zu deren Kiesstränden kommt. Das wird jetzt natürlich nachgeholt.
Der Weg ist etwas steinig, doch selbst für mich mit der Fußmanschette zu bewältigen.
Plage Pont d' Arc
Blick flussab
Ganz ruhig ist es hier natürlich nicht, trotzdem herrlich zum Entspannen. Und ja, wir sind auch beide Baden gegangen (Die Manschette darf nass werden). Erst schien mir das Wasser brrr-kalt, doch dann war es eine schöne Erfrischung.
Kurz hatte ich überlegt, die kurze Paddeltour von knapp 7 km – vom Camping durch den Bogen bis zu einer Anladestelle - zu machen, mich dann aber doch nicht getraut.
Da der Tag recht bilderarm ist, hier ein paar Eindrücke unserer Ardèche Kajaktour Ende Juni 2010. Größer sind die Bilder nicht, war damals das Format der Wasserkamera.
Wie gesagt: wer sich nicht traut, selbst zu paddeln, der kann das den
Bateliers de l' Ardèche überlassen
Gegen 15 Uhr brechen wir auf, denn wir haben noch einen weiteren Termin.
Das karstähnliche Gebirge der Region birgt auch etliche Höhlen, von denen einige besichtigt werden können (und entsprechend beworben werden). Es ist mir erst bei dieser Reiseplanung aufgefallen, wie viele es sind. Da scheint es vielleicht etwas merkwürdig, dass wir ausgerechnet zu einer Nachbildung fahren. Dafür geht es mit dem Roller rund 7 km in die andere Richtung und bergauf.
1994 entdeckten Jean-Marie Chauvet und zwei weitere Höhlenforscher ausgerechnet im Gebirge bei der Pont d‘ Arc eine bis dahin unbekannte Höhle. Sie ist nicht nur größer als die anderen Höhlen der Gegend, sondern in ihr befinden sich zudem ausgesprochen gut erhaltene und alte Höhlenmalereien. Datierungen gehen von bis zu 37000 Jahren aus. Zeitweise galten sie als älteste der Welt. Bisher wurden über 400 Wandbilder mit rund 1000 gemalten und gravierten Tier- und Symboldarstellungen erfasst.
Um den Menschen die Höhlenmalereien nahe zu bringen ohne Schäden in der Höhle zu verursachen, wurde wie bei der von Lascaux ein Nachbau erstellt:
Grotte Chauvet 2Sieht so etwas arg klotzig aus
Durch den Höhlennachbau wird man normalerweise in Gruppen geführt. Da man nie genau weiß, welche Sprache gerade dran ist, habe ich die Abendrunde reserviert. Da bekommt man einen Audioguide auf’s Handy und kann selbständig durch die, ich nenn es mal Ausstellung gehen. Momentan natürlich nur mit Maske.
Die Höhlenmalereien sind wirklich erstaunlich. Was die damals schon so alles konnten - also ich kann nicht so gut zeichnen.
Teilweise sind es, ähnlich den Petroglyphen in den USA, schlichte Einritzungen auf verschiedenen Untergründen. Anderes wurde offenbar mit Holzkohle gemalt. Leider sind Fotos im Höhlennachbau nicht erlaubt, man kann sich welche auf der Webseite anschauen. Ein paar Kostproben:
Fresko mit allerlei Tieren unter anderem
Nashörner An anderer Stelle etliche
Pferdeköpfe Das nächste soll wohl
eine Art Bison sein. Ferner sehen wir auch noch
Hyäne und Panther. So die offizielle Betitelung. Ich hätte das größere Tier eher als Bär angesehen.
Außer den Malereien wurden auch andere Funde in der Höhle nachgebildet, wie Fußspuren, Knochen von Höhlenbären und Tropfsteine.
Neben dem Höhlennachbau gibt es noch Ausstellungen mit nachgebildeten Steinen, Pflanzen, Tier- und Menschenmodellen, sowie Multimediadarstellungen. Wir waren etwas zu spät dran dafür.
Auf dem Rückweg halten wir noch kurz in Vallon-Pont d' Arc um Steaks zu kaufen, besichtigen den Ort aber nicht weiter.