Dienstag 6. Juli 2021Als ich um 8 Uhr wach geworden bin habe ich als erstes zum Fenster raus geschaut: es regnet
ein Grund im Bett gemütlich eine Tasse Kaffee zu trinken, Josef hat noch geschlafen.
Nach dem Frühstück wurde das Wetter besser, es hat aufgehört zu regnen und so sind wir dann endlich mal zu einer Wanderung gestartet. Ihr findet die Wanderung hier beschrieben:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/saarland/saarschleife-tafeltour/1398802/Die Wanderung an der Saarschleife ist wohl die bekannteste im ganzen Saarland
Tafeltour heißt sie deshalb weil man unterwegs angeblich gut tafeln (essen) kann. Passenderweise ist die Tour mit einer Kochmütze beschildert (ihr findet ein Foto davon auf der outdooractive Seite)
Sie startet in Mettlach an der Kirche die genau hinter dem Porzellangeschäft liegt wo wir gestern eingekauft haben. Der Parkplatz dort war schon voll darum haben wir wie gestern nebem dem V&B Gebäude geparkt. Um 11 Uhr waren wir dort. Oberhalb der Kirche St. Lutwinus war noch ein Parkplatz, dort hätte man wohl parken sollen (den Parkplatz hatte das Navi nicht gefunden). Hinter der Kirche geht es erst mal steil den Hügel hoch. Den Anfang des Weges haben wir nicht gleich gesehen aber unser Wandergarmin hat es gleich gefunden und wenn man dann mal das erste Schild mit der Kochmütze gesehen hat ist es kein Problem mehr, die Schilder waren gefühlt alle 20 Meter an einem Baum, Zaun etc angebracht. ich habe noch nie soviele Schilder an einem Wanderweg gesehen.
Der Weg geht sobald man auf der Höhe ist durch einen wunderschönen Wald, überwiegend Eichen.
Es war zwar relativ nass aber zum Glück nicht matschig und überall standen Massen von diesem Fingerhut (?)
weder so viele Eichen noch diese Blumen sieht man typischerweise in Bayern im Wald, es war also regelrecht exotisch
Das Wetter wurde zunehmend besser, immer wieder kam die Sonne raus. Und bald wurde der Weg -zumindest für mich- besonders interessant, wer sieht den Grund?
Babyfrösche allüberall, es waren hunderte und das ging bestimmt zwei oder drei Kilometer weit so
ich war die ganze Zeit damit beschäftigt auf keinen Frosch zu treten und habe mehrere aufgesammelt und anschließend natürlich wieder freigelassen.
Man kommt dann zur Burg Montclair von der wir dummerweise beide kein Foto gemacht haben (aber es gibt eins auf der outdooractive Seite). Sie sah ganz frisch renoviert aus und im Innenhof gibt es einen schönen Biergarten. Das zugehörige Restaurant war leider geschlossen (es öffnet nur am Wochenende) aber es gab einen Getränkeautomaten und so haben wir hier eine Kaffeepause gemacht. Ein Burgmuseum war auch vorhanden, das war auch geöffnet, haben wir aber ausgelassen.
Dann führt der Weg runter an die Saar, man geht ein Stück den Radweg lang und muss dann mit einer Personenfähre auf die andere Saarseite übersetzen. An der Anlegestelle ist eine Glocke, sollte die Fähre nicht anliegen läutet man die Glocke um die Fähre anzufordern. Das haben wir dann auch gemacht.
Hier der Blick auf die andere Saarseite. Das ist einer der Orte wo man tafeln kann
hier der Weg den man zur Fähre geht:
oben sieht man den Aussichtsturm vom neugebauten Baumwipfelpfad, dies war unser nächstes Ziel nach dem Übersetzen mit der Fähre, es geht dann also noch mal den Berg hoch.
Vom ehemaligen Aussichtspunkt Cloef den ich noch von Schulzeiten kenne sieht man die Saarschleife nicht ganz, vom neugebauten Turm aber schon.
Das ist leider der einzige Grund ein Ticket für den Baumwipfelpfad zu kaufen, denn es gab traurigerweise keinerlei Beschilderung zu den Bäumen an denen man vorbei geht
. Die Firma die diesen Pfad gebaut hat hat in ganz Deutschland und angrenzenden Ländern solche Wege gebaut, wir haben schon etliche davon erklommen (z.B. letztes Jahr auf Rügen bei Prora) und sie sind alle gleich uninteressant. Der einzige der den Namen verdient ist der Baumwipfelpfad im Nationalpark Hainisch (und der hat einen anderen Erbauer).
Ganz billig ist das Vergnügen natürlich nicht aber wir fanden der Ausblick ist es wert:
wenn ihr genau hinschaut seht ihr etwa in der Bildmitte weiter hinten die Burg Monclair aus dem Wald spitzen. Auf den meisten Fotos die man in Reiseführern vom Saarland findet kann man die Burg nicht sehen, die Bilder mit Burg sind neueren Datums, vor der Renovierung war sie vom Wald verdeckt.
hier sieht man noch die Fährstelle unten rechts am Bildrand. Es waren etliche Ausflugsschiffe unterwegs. Ich denke vom Schiff aus sieht man überwiegend nur Wald. Vom Schiff aus hat man von der Saarschleife eigentlich nichts.
Der Baumwipfelpfad ist ziemlich lang, man geht erst mal einen km bevor man zu dem Turm kommt. Und zum Eingang des Pfades muss man natürlich auch erst mal hinlaufen, und vom Ausgang dann wieder zum Wanderweg zurück, da kommen leicht 3 zusätzliche Kilometer zusammen. Für meinen Geschmack hätte die Wanderung hier zu Ende sein können aber wir mußten natürlich nach Mettlach zurück. Am Baumwipfelpfad gab es auch ein schönes Restaurant mit Biergarten, aber es war schon ziemlich spät darum haben wir nur eine Trinkpause gemacht und sind dann weitergegangen.
Der Weg ging weiter wie bisher durch den Wald mit ein paar Aussichtspunkten zur Saar hinunter, ganz nett aber fotografiert haben wir da nicht. Einzige echte Attraktion am Rückweg war eine Straussenfarm - mitten im Wald!
das hätte ich nun im Saarland überhaupt nicht erwartet.
Am Rückweg haben wir uns dann noch verlaufen, auf einmal waren die Schilder mit den Mützen weg, aber dank Garmin haben wir nach einiger Zeit wieder auf den Weg zurück gefunden. Der Weg zog sich jetzt ewig, ich war heilfroh als wieder Gebäude in Sicht kam und wir am Fuß einer Brücke nahe der V&B Zentrale in Mettlach ankamen. Laut Wanderbeschreibung ist der Weg 15,8 km lang, unser Garmin zeigte aber 22 km an (natürlich ist der Umweg über den Baumwipfelpfad nicht im Wanderweg eingerechnet), wir waren von 11 bis 18 Uhr unterwegs. Ich war völlig platt, das war entschieden zu weit für mich.
Weil jetzt aber schönes Wetter war und Josef noch Fotos im Park von Villeroy&Boch machen wollte an dem wir auf dem Weg zum Parkplatz eh vorbei gehen mußten gab es also noch eine Fotosession, denn dort stehen etliche Kunstwerke
zu diesem Vogel habe ich keine Notizen gemacht, er war mit Efeu bewachsen und am zweiten Bild steht Josef zum Größenvergleich im Bild
daneben stehen die Kunstwerke von André Heller die 2000 auf der Dokumenta in Kassel ausgestellt waren
natürlich auf Fliesen von Villeroy&Boch gemalt!
ich hoffe man kann das lesen, ich war zu faul den Text abzuschreiben...
und noch mal die Kapelle im Park:
dann sind wir nach Saarburg zurück gefahren.
Da ich das Gefühl hatte keinen Meter mehr gehen zu können haben wir fürs Abendessen ein Restaurant gesucht wo man mit dem Auto hinfahren kann und fanden einen Chinesen nahe eines öffentlichen Parkplatzes. Das Restaurant war im ersten Stock und als wir rein kamen wurde erst mal Licht angemacht, wir waren die einzigen Gäste! Dabei war das ein großer Laden, wo locker ein ganzer Reisebus Platz gefunden hätte. Wir hatten also ein ganzes Buffet für uns alleine, ich habe mich schon öfter gefragt wovon solche Restaurants eigentlich überleben...
Danach gab es noch einen Schlummertrunk auf der Terrasse obwohl ich den heute wahrscheinlich nicht gebraucht hätte, ich war todmüde.