Nach einem Montageeinsatz bei unseren Freunden im Odenwald haben wir zusammen noch eine kleine WoMo-Spritztour gemacht.
Unter anderem ging es zum
Weltkulturerbe Völkinger HütteIch war ja nicht so ganz begeistert, dass die Jungs dieses Industrie-Denkmal (bzw. böswillig einen Haufen Schrott
) anschauen wollten, fand es dann doch recht interessant. Von 1886 an wurde hier rund 100 Jahre lang Roheisen hergestellt. Seit 1994 zählt die Hütte zum Weltkulturerbe. Die ehemaligen Anlagen können besichtigt werden, außerdem finden dort Ausstellungen, Konzerte und Theateraufführungen statt.
Schautafeln und kleine Filmchen geben Erklärungen zur Eisenherstellung und Eindrücke, was für Höllen-Arbeitsplätze das gewesen sein mögen. Wie es insgesamt dann in der näheren Umgebung, sprich Völkingen, ausgesehen hat, mögen wir uns lieber nicht vorstellen.
Imposant ist die Gebläsehalle; erst konnten wir uns gar nicht vorstellen, für was die riesigen Schwungräder wohl gut wären. Sie dienten der Erzeugung von Wind für die Hochöfen, angetrieben vom (Ab)Gas derselben; ein praktischer Energiekreislauf. Leider zu dunkel für Fotos. Hier und in den ehemaligen Rohstofflagern finden heutzutage die Ausstellungen statt.
Momentan z.B: "Afrika - im Blick der Fotografen"
Über einen Schrägaufzug (hier erfunden) wurden die Erzloren zur so genannten Gichtbühne in 27 m Höhe befördert, auf der die sechs Hochöfen befüllt wurden. Die Besucher können dort hinaufklettern
natürlich nur mit Haarnetz und Helm
war selbst erstaunt, dass ich mich diese Treppen hoch getraut habe
Schrägaufzug
Gichtbühne
"Deckel" der Hochöfen
da hinein wurden die Loren abgekippt
der Ofen
Von der Gichtbühne aus haben wir auch einen guten Überblick. Für Wagemutige (ich hab gekniffen) geht es noch ein paar Gittertreppen höher zu einer Aussichtsplattform.
Die Hütte bewirkte auch Landschaftsveränderungen, so die beiden Schlacke-Berge Heinrich und Dorothea, benannt nach dem Eigner und seiner Frau.
Da die saarländische Kohle so brüchig war, wurde hier schon seit 1897 Koks zur Befeuerung der Hochöfen "just in time" hergestellt.
Koksöfen
Andere Teile des Hüttenwerks wurden von der Natur zurückerobert oder von Künstlern bearbeitet
Der
KingKong der Hütte war leider nicht zugänglich.
Völkinger Hütte Eintritt 17 Euro, für Rentner wie den Gatten 15 Euro. Großer Parkplatz, dort auch kostenlose Übernachtung für WoMos und Sanitärstation.