15. März Autotour "Wasatch Ronda" Nach einem gemütlichen Sonntagsfrühstück will ich die Wetteraussichten checken, da wir uns nicht so recht entscheiden können, wo wir heute fahren wollen. Favorit ist nochmals Deer Valley. Böse Überraschung: ist geschlossen wegen Covid-19 "until further notice".
Oops, was ist denn da los. Das Gleiche in Park City und in den Cottonwood Canyons. Wie wir später von der Gastmutter hören, wurde wohl ein Barkeeper in Park City positiv getestet (Ischgl lässt grüßen). Und die Resorts haben schnell reagiert. Jetzt sind wir froh, dass wir es nicht in die Saloons der Historic Main Street geschafft haben.
Was tun mit dem angebrochenen Tag? In Salt Lake City ist sonntags so oder so nichts los, Stadtbummel fällt also aus. Von Holladay aus gibt einen Wanderweg hinauf zum Mount Olympus.
Das muss aber nicht sein, außerdem kämen wir jetzt im Winter wohl nicht weit.
Wir beschließen eine Runde um die Berge zu fahren, da gibt es Stauseen und zwei, drei State Parks. Erstes Ziel ist der Jordanelle SP am gleichnamigen Reservoir, dort hatten wir 2017 gecampt. Unterwegs können wir nochmal einen Blick auf die Skiberge werfen.
Der Campingplatz des SP ist allerdings noch geschlossen, hier kommen wir also nicht ans Wasser. Wir fahren etwas weiter und folgen der Beschilderung zum Jordanelle Overlook und ein Eckchen weiter bis Rock Cliff.
Nächstes Ziel ist der Wasatch Mountain SP. Leider ist das Visitorcenter geschlossen, ob wegen Sonntag, Winter oder der C-Krise ist nicht ganz klar. So kriegen wir nicht heraus, ob es hier Wanderwege gibt. Wir sehen einen Teich, an dem Familien Enten füttern und Angler ihre Rute ins Wasser halten sowie einen verschneiten Golfplatz. Pine Canyon Road hört sich interessant an, dort soll es sogar Richtung Solitude gehen. Wir werden aber bald von einer Schranke gestoppt.
Also kehrt, marsch. Die Heber Valley Historic Railroad wäre noch ein Anlaufpunkt, die Fahrt mit der Dampfeisenbahn soll schön sein. Aber auch dort alles dicht. Ein weiteres Schild weist nach Soldier Hollow. Irgendwie sagt mir der Name was, ich komm aber nicht drauf
(Spätere Recherche: hier fanden 2002 bei der Olympiade die Langlauf- und Biathlonwettbewerbe statt). Also sparen wir uns den Umweg und fahren weiter Richtung Süden. Ein paar Impressionen von unterwegs.
Mount Timpanogos
mit 3582m der zweithöchste Berg der Wasatchkette
Der nächste SP naht: Deer Creek. Wie auch beim Jordanelle wird hier der Provo River zu einem Reservoir gestaut. Sie entstanden in den 1930er Jahren als es eine Dürreperiode in der Region Salt Lake City gab.Wir halten kurz an einem Aussichtspunkt.
Ab hier zählt die US189 als Scenic Byway durch den Provo Canyon, einem beliebten Ausflugsziel. Auch heute ist einiges los auf den Parkplätzen. Kurz überlegen wir den Abstecher nach Sundance zu machen. Dies Skigebiet an der Ostflanke des Mt. Timpanogos wurde 1969 von Robert Redford gekauft und nach seiner Rolle in dem Film "Butch Cassidy and the Sundance Kid" benannt. Dort findet auch jährlich ein Filmfestival statt. Aber heute wird wohl auch alles geschlossen sein und die Chance "Finch Hatton" zu treffen ist wohl auch gering.
Wir halten dann noch kurz an einem Overlook mit Blick auf die Bridal Veil Falls.
In Orem stoßen wir auf die I15. Es gäbe dann noch das Timpanogos Caves NM zu besichtigen. Wir vermuten allerdings stark, dass... na ihr könnt's euch denken
Die Zeit reicht um spaßeshalber nochmals in den Big Cottonwood Canyon zu fahren. Zum einen ist auch die Straße Scenic Byway, zum anderen wollen wir wenigstens mal das Skiresort Brighton oben gesehen haben.
Unterwegs passieren wir einige Wanderparkplätze und die sind auch gut besucht. Wenn die Familen schon nicht skifahren dürfen, dann gehen sie eben wandern oder klettern. Auf dem einen Campingplatz sehen wir sogar ein Zelt.
Seitenblick auf Solitude
Anfahrt nach Brighton
Brighton Parkplatz
Soweit wir sehen können, schaut es hier auch ganz nett aus. Einige fahren sogar Ski, als "Lift" dient ein Snowmobil.
Auf dem Rückweg nochmal die Einfahrt nach Solitude
Und die Karte zur Tour
Wir können uns vorstellen, dass es auch im Sommer mal lohnend wäre, die Gegend zu erkunden.
So, das war's jetzt mit Schnee und Winter!
Eigentlich schade, die schöne Wohnung zu verlassen. Doch es gibt sicher Netteres zu unternehmen als hier noch einen Tag zu verdaddeln. Wir beschließen also, nicht zu bleiben und morgen statt nach Kanab nach St. George zu fahren. Flix buche ich noch das Best Western Coral Hills dort und dann geht's ans Packen.
Und damit wären wir schon bei
16. März I15 südwärtsDer Tag ist schnell erzählt
Im Supermarkt Harmons gegenüber stocken wir die Vorräte auf. Hier ist alles noch ziemlich entspannt. Dann auf die Interstate, Tempomat auf 80 mph und die 300 Meilen Richtung Süden abgespult. Nebenbei hören wir K-Love FM; flotte Musik, solange man nicht auf den Text hört. Kommt ziemlich viel Jesus drin vor
Immer noch besser als Quasselei und Werbung.
Wir stoppen kurz beim Leuchtturm in Cedar City: Tanken und Kaffepause bei Starbucks. D.h. wir bekommen hier nur einen Kaffee zum Mitnehmen. Das WC dürfen wir benutzen, uns aber nicht setzen. Der Cookie Crunch Moca Frappuccino schmeckt allerdings auch im Auto.
Kurze Überlegung in die Kolob Canyons des Zion NPs zu fahren, erübrigt sich allerdings; die Straße ist wegen Schnees noch gesperrt.
Langsam kommen die roten Steine in Sicht und in St. George ist es schön warm, mindestens Frühling nach all dem Winter. Einige nutzen schon den Pool im Hotel.
Wir dagegen das WiFi, um nach fast zwei Wochen mal die Nachrichten zu lesen. Ist nicht gerade stimmungsfördernd.
So langsam kommen uns Zweifel, ob wir die Tour wie geplant durchziehen können. (Klingt jetzt schon irgendwie naiv) Wir konferieren mit einigen Leuten aus dem Wohnmobilforum, die in ähnlicher Lage sind. Die Meinung ist geteilt.
Gehen wir erstmal Essen, sofern denn noch Restaurants offen haben. Der Portier (wieso muss ich jetzt an Hans Moser denken? Hilfe, wir sind alt!) empfiehlt uns das Historic Center einen guten Block weiter, da gäbe es einige Restaurants. Ich wusste gar nicht, dass St. George so etwas wie eine Altstadt hat. Wir finden das beschriebene Viertel und gehen schließlich ins
das auch gut besucht ist. Es schaut nur danach aus, als ob sie die Tische mit mehr Zwischenraum aufgestellt hätten. Der Gatte isst den
George's Cheeseburger und ich das
Buttermilk fried Chicken. Beides ist sehr lecker. Etwas Alkohol können wir auch vertragen. Nein, keine Corona-Schluckimpfung.
Es gibt lokales Fassbier, die Marke habe ich mir nicht gemerkt.
Nach dem Essen bemerke ich eine Tafel mit Erklärungen zu den Gebäuden hier am Ancestor Square. Klingt interessant, aber jetzt im Dunkeln, sieht man natürlich nicht viel.
Ich verkneife es mir, zurück im Motel nach neuen Nachrichten zu gucken. Gute Nacht!