Noch schlimmer als die Prediger sind die Denunzianten. Und es wurde ja explizit dazu aufgerufen.
Das finde ich auch als das Schlimmste.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich es noch erlebe, dass ein deutscher Landes-Innenminister (Herrmann) uns Bürger
auffordert, andere zu denunzieren und der Polizei zu melden. Ich bin davon ausgegangen, dieses dunkle Kapitel hätten wir vor 75 Jahren für laaaange Zeit geschlossen. Was mich fast noch mehr schockiert ist, dass niemand in der Öffentlichkeit deswegen den Rücktritt des Ministers gefordert hat. Soweit sind wir also schon so etwas hinzunehmen oder gar zu unterstützen.
Als Maske kannst du ja einen Schal oder ein Tuch nehmen. Bei ebay gibt es genug.
Das dürfte also nicht das Problem sein.
Das Problem liegt scheinbar eher in der Tragetechnik.
Btw - darf man die Maske jetzt eigentlich im Auto tragen (wegen der Infektionsgefahr soll man ja nicht ständig dran rum fummeln) oder muss man die kurz vor dem Blitzgerät abnehmen?
Meiner Meinung nach wird uns die Virus-Problematik begleiten bis es einen Impfstoff gibt (und dieser in großen Umfang verteilt werden kann). Also geht es darum vorrausschauend und clever möglichst geschickt durch diese Zeit zu kommen.
Das ist auch der Ansatz der Politik. Wohlgemerkt Ansatz, den Geschicklichkeit stelle ich mir anders vor.
Jedenfalls nicht diesen Bundes-Länder-Flickenteppich an sich ständig änderden Maßnahmen und Vorschriften für die ich inzwischen Informationen im Vergleich zu einem Telefonbuch brauche.
Das stärkt auch nicht gerade den "Chorgeist" der Bürger wenn es überall anders gehandhabt wird. Mit Exzessen wie dem Bußgeld, wegen alleine auf der Wiese mit einem Buch sitzen, wie in Bayern.
Versuche den Chorgeist mit der Bundesliga zu stärken sind durchschaubar ("Brot und Spiele").
Man stelle sich vor, Netflix müsste abgeschalten werden ... dann hätten wir Tummulte und Feuer in den Straßen.
Statt über die Bundesliga sollte man sich eher mal mit Konzepten anderer Wirtschaftszweige beschäftigen, z.B. den Gaststättengewerbe. Ich sähe überhaupt kein Problem, die Leute in Biergärten (im Freien) zu bewirten. Dank Klimaerwärmung haben wir ja neuerdings sowieso Dauersommer. Selbst in Gaststätten kann man mit Plexiglas Abtrennungen schaffen. Kommt halt auf ein Konzept an. Natürlich wird man durch viele Lockerungen wieder höhere Ansteckungszahlen haben aber nicht mehr in der Form wie Anfang März, als wir gar nichts unternommen hatten und völlig unbedarft (war ja laut Politik alles kein Problem) Fasching und Großveranstaltungen laufen ließen.
Auch wie heute gehört, noch eine weitere App (diesmal Quarantäne-Überwachung) anzukündigen (Spahn), die dann aber doch wieder auf sich warten lässt, keine Sau mehr durchblickt für was welche App gut sein soll und sowieso nichts fertig wird (Fertigstellung mit Berliner FLughafen?) fördert nicht gerade die Zustimmung der Bevölkerung.
Ich sehe auch die ungenutzten Kapazitäten des Gesundheits-Systems (vor allem Intensivmedizin). Wenn wir den Wohlstand der in 75 Jahren geschaffen wurde nicht in wenigen Monaten vernichten wollen, werden wir sowieso nicht darum herum kommen mehr hochzufahren. Geht eben darum Konzepte zu erarbeiten.
Vielen Existenzen sind bedroht, vor allem die der Kleinunternehmer, die außer einer einmaligen milden Gabe mit leeren Händen dastehen und deren Durchhaltevermögen bereits die Grenze erreicht hat. Dazu gehören auch die vielen Jobs, die dauerhaft damit verloren gehen. Selbst mit 60% Kurzarbeitergeld kann nicht jeder lange durchhalten (sofern man überhaupt welches bekommt).
Ich kann selbst die Parolen von dem Dr. Drosten nicht mehr lesen, obwohl er mir lange sympathisch war. Aber auch er tutet immer nur ins gleiche Horn, sieht nur die virologische Komponente, aber nie die ethnische Komponente.
Genau das macht ihn seriös. Er macht das, was er am besten kann und vermischt es - im Gegensatz zu Kekulé und Streeck - nicht mit persönlichen Ansichten. Er sagt auch immer wieder, dass er nur aus wissenschaftlicher Sicht spricht, kein Politiker sei, und dass es richtig sei verschiedene Disziplinen aus der jeweiligen Perspektive zu hören.
Ich denke, damit nicht noch mehr Unfug in den Medien verbreitet wird, braucht man jemand, der bestimmte Meldungen auch fachkundig ins Reich der Fabel verweist und dem Bürger Sachverhalte erklärt. Das machte Drosten bisher meist relativ sachkundig und gelassen. Ob man jetzt täglich einen Podcast abhalten muss und die Virologen generell zu Popstars hochjubeln muss.... na ja.
Das die Virologenszene ihre aktuelle Popularität genießt, ist menschlich verständlich.