Autor Thema: Alltag in Corona-Zeiten  (Gelesen 79790 mal)

Silvia

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #105 am: 23. April 2020, 11:02:08 »
Vor einigen Posts wurde gefragt, ob wir jemanden kennen, der Corona  infiziert ist/war.  Unsere Antwort: nein, wir kennen keinen einzigen, der positiv getestet wurde.
Kennt ihr denn Fälle?
Ja, es sind Verwandte von uns (Cousine meiner Mutter) sind infiziert, er (Vorerkrankung Diabetis) ist inzwischen auch schon verstorben, seine Nieren haben letztendlich versagt, seine Frau und deren Sohn haben es (fast) überstanden.

Rainer

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #106 am: 23. April 2020, 11:25:19 »
Ich kann auch nur Silke und Birgit zustimmen, auch hier bei uns tummeln sich die Menschen auf den Gehwegen, so schlimm, dass ich meinen Spaziergang auf den hinter uns liegenden Friedhof verlegt habe. Wenn Sylvia vom Einkaufen zurückkommt, gibt es massig Gesprächsstoff über ignorante Zeitgenossen, da ist jede denkbare Dummheit vertreten, oft von dummen Kommentaren begleitet. Am Montag berichtete der WDR aus Köln, erster Tag mit offenen Läden, die Einkaufsmeile brechend voll, parlierende Menschen in Jahrmarktsstimmung. Und Schutzmasken? Fehlanzeige, dabei sind sie ab nächsten Montag auch hier verpflichtend.

Heute hätte ich eigentlich einen Nachsorgetermin beim Kardiologen, ich habe präventiv angerufen, ob der Arzt, der auch zu 50% im anliegenden Bethesda Krankenhaus als Oberarzt arbeitet und dort gibt es auch Corona Patienten, bei der Arbeit insb. beim Ultraschallen meines Herzens eine Maske trägt: nein, trägt keine Maske. Obwohl er nur 50cm entfernt in mein Gesicht atmet. Ich habe den Termin abgesagt.

Ich kann es alles nicht begreifen. Social Distancing, Maskenpflicht usw. ist alles richtig, da ist jeder einzelne gefordert. Aber Lockdown und Co. und Gefährdung der globalen Handelsstrukturen (ohne überhaupt darüber nachzudenken) sind unverantwortlicher Schwachsinn mit unkalkulierbaren Folgen. Wir müssen einsehen, dass wir für eine geraume Zeit eine erhöhte Sterblichkeit haben, die aktuellen Mittel zur verzweifelten Vermeidung dieser erhöhten Sterblichkeit stehen in keinerlei Verhältnis zum angerichteten Schaden. Erst wenn der Schaden so gross ist, dass Menschen deswegen sterben, werden die Verantwortlichen ihren furchtbaren Fehler bemerken. Dann allerdings wird das nicht mehr zu ändern sein und dann halte ich selbst Kriege für möglich. Und das alles, weil wir es so oder so nicht verhindern können, dass durchschnittlich 81-jährige Menschen mit schlechter Gesundheit dem Virus erliegen. Wobei auf Grund des hohen Alters und der ohnehin vorhandenen Sterblichkeit noch nicht gesichert ist, dass die Sterblichkeit insgesamt erhöht ist. Gestern stand in einer Meldung, dass zumindest das hessische Gesundheitsamt keine erhöhten Raten feststellen kann.

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #107 am: 23. April 2020, 15:56:34 »
Dann kommt nach Bayern, da herrscht noch Zucht und Ordnung ...  ;)

Übrigens: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-RKI-Corona-Fall-Studie-Einfluss-der-Kontaktsperre-eher-maessig-4702096.html

Zitat
Das am 9. April veröffentlichte Ergebnis berücksichtigt Erkrankungstermine bis hin zum 4. April. Man sieht den starken Einfluss der Schulschließung am 16. März jedoch so gut wie keinen Einfluss durch die Kontaktsperre am 23. März.
Dürfen wir ja nicht😭

Birgit

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #108 am: 23. April 2020, 17:42:42 »
Hi Silke,

nachdem du ja den Link zur New York Times nicht öffnen konntest, kannst du aber sicher diesen Link hier öffnen:

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-uebersterblichkeit-101.html

Susan

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #109 am: 23. April 2020, 18:07:36 »
Heute hätte ich eigentlich einen Nachsorgetermin beim Kardiologen, ich habe präventiv angerufen, ob der Arzt, der auch zu 50% im anliegenden Bethesda Krankenhaus als Oberarzt arbeitet und dort gibt es auch Corona Patienten, bei der Arbeit insb. beim Ultraschallen meines Herzens eine Maske trägt: nein, trägt keine Maske. Obwohl er nur 50cm entfernt in mein Gesicht atmet. Ich habe den Termin abgesagt.

Und der hätte auch nicht auf Patientenwunsch eine Maske getragen? Schwache Leistung  :(

Ansonsten komme ich offenbar zu wenig raus  ;)  Garten und Balkon halten mich beschäftigt, Einkauf erledigt Kersten. Und zu meinen Zahnarzt- und Kieferchirurgterminen waren wenig Leute unterwegs. Daher kann ich nicht sagen, wie gut die Hannoveraner Abstand halten. In den Nachbargärten sind ab und an zwei, drei Kinder mehr als dort wohnen, doch dafür habe ich Verständnis.
Liebe Grüße
Susan

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #110 am: 23. April 2020, 18:44:38 »
Hi Silke,

nachdem du ja den Link zur New York Times nicht öffnen konntest, kannst du aber sicher diesen Link hier öffnen:

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-uebersterblichkeit-101.html
Kann ich. Der 2. Absatz ist interessant, in Deutschland gibt es bisher keine Übersterblichkeit.

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #111 am: 23. April 2020, 18:53:09 »



Vor einigen Posts wurde gefragt, ob wir jemanden kennen, der Corona  infiziert ist/war.  Unsere Antwort: nein, wir kennen keinen einzigen, der positiv getestet wurde.
Kennt ihr denn Fälle?

Ja, ich kenne einen Fall, der Physiotherapeut meiner besten Freundin war daran erkrankt. War unproblematisch und er ist recht schnell ohne Nachwirkungen genesen.
Das Interessante daran ist:
Er hat sein Ergebnis an einem Sonntag bekommen, hatte ab Freitag Nachmittag Syptome. Am Freitag Vormittag, also zu einer Zeit, als er hoch ansteckend gewesen sein soll, war meine Freundin bei ihm zur Therapie. Sie hatten ca. 30 min recht engen Kontakt. Sie hat auch in der Praxis Einiges angefasst.
Trotzdem hat sie sich anscheinend nicht angesteckt. Sie hatte zumindest zu keiner Zeit Syptome, einen Test hat sie leider nicht bekommen.
Mich beschäftigt seit dem die Frage, warum sich manche Menschen anscheinend nicht anstecken. Warum sich ja auch Kinder anscheinend wenig bis gar nicht anstecken.
Es wäre doch schön, wenn man in der Hinsicht forschen würde.

Birgit

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #112 am: 23. April 2020, 20:09:40 »
Hi Silke,

nachdem du ja den Link zur New York Times nicht öffnen konntest, kannst du aber sicher diesen Link hier öffnen:

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-uebersterblichkeit-101.html
Kann ich. Der 2. Absatz ist interessant, in Deutschland gibt es bisher keine Übersterblichkeit.

Genau der ist interessant, da das offenbar ja doch irgendwie Folge von Maßnahmen zur sozialen Distanz sind, die recht früh ergriffen wurden, bevor es eskalierte.

Horst

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #113 am: 23. April 2020, 22:12:37 »
Trotzdem hat sie sich anscheinend nicht angesteckt. Sie hatte zumindest zu keiner Zeit Syptome, einen Test hat sie leider nicht bekommen.
Die große Masse der Infizierten merkt ja gar nichts von der Infektion und viele haben keinerlei Symptome. Da deine Freundin keinen Test bekommen hat, weiß man ja nicht ob sie sich infiziert hat oder nicht.
Warum hat sie keine Test bekommen?
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #114 am: 23. April 2020, 22:43:40 »


Trotzdem hat sie sich anscheinend nicht angesteckt. Sie hatte zumindest zu keiner Zeit Syptome, einen Test hat sie leider nicht bekommen.
Die große Masse der Infizierten merkt ja gar nichts von der Infektion und viele haben keinerlei Symptome. Da deine Freundin keinen Test bekommen hat, weiß man ja nicht ob sie sich infiziert hat oder nicht.
Warum hat sie keine Test bekommen?

Weil zu der Zeit nur Leute getestet wurden, die Kontakt zu einer infizierten Person und Symptome hatten.
Inzwischen wurden die Kriterien ja etwas erweitert.

Ja, klar kann es sein, dass sie infiziert war. Ein funktionierender Antikörpertest wäre toll.

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #115 am: 23. April 2020, 23:19:31 »


Zitat
Und leider fallen wieder bestimmte Bevölkerungsgruppen besonders durch Gruppenbildung und Nichteinhaltung der Regeln auf.

Oh ja, bei uns auch: Ingenieure bei uns in der Firma, die gemeinsam mit anderen über einem Computerbildschirm brüten, statt das zur Verfügung gestellte "Teams" zu nutzen, Familien, die dicht gedrängt diskutieren, ob das Geld noch für Kippen reicht, miteinander Sport treibende Menschen in teurer Laufkleidung und auf teuren Fahrrädern, die jede kleine Lücke nutzen, eine Ärztin, die 2 weitere Familien zu ihrer Familie zum Essen einlädt...

Ja, Birgit, das ist sicher Alles viel schlimmer als das hier:

https://www.welt.de/vermischtes/article207451445/Berlin-Trauerfeier-Menschenansammlung-vor-Remmo-Villa.html


Birgit

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Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #117 am: 24. April 2020, 06:56:42 »
Ja, das zeigt gut das Bild in Deutschland.
Ein paar Rechte, die Niemandem etwas tun, werden von 250 Polizisten genau kontrolliert.
Und bei Hundert Clan-Mitgliedern, die Menschen auf dem Gewissen haben (schon auf dem Weg dorthin wurde ein Polizist von einem der Clan-Mitglieder angefahren, was da sonst noch passiert, kann man hier nicht alles aufzählen) und üble Geschäfte machen (nicht umsonst ist die Villa, wo sie sich getroffen wurde, beschlagnahmt) traut sich die Polizei nicht einzuschreiten. Die lässt man machen.
Ich bin mit Sicherheit kein Fan von Pegida und Co, aber da, liebe Birgit, kann ich nur den Kopf schütteln bzw. kommt Wut in mir hoch.

Birgit

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #118 am: 24. April 2020, 07:32:04 »
"Ein paar Rechte, die niemandem etwas tun?"

Krass!

Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #119 am: 24. April 2020, 08:06:42 »
"Ein paar Rechte, die niemandem etwas tun?"

Krass!
Das war auf diese Demonstranten bezogen. Haben die, im Gegensatz zu den Clan-Mitgliedern, Jemandem was getan?

Dass sich selbst die Polizei nicht mehr traut, gegen diese Clans vorzugehen, findest du nicht Krass?

Nunja, dann wünsche ich dir, dass du niemals Opfer dieser Menschen wirst. Kinder und Enkel, die von denen drangsaliert wurden und werden, hast du ja nicht.