Achtung für den nun folgenden Tag gibt es viele Bilder ...
3.Tag, So. 9.6.2019Wir verlassen Belfast nach Nordosten und erreichen nach kurzer Fahrt den Glenariff National Forest.
Eine grüne Hügellandschaft ...
... durch die zwei Flüsse, der Glenariff River und der Inver River ...
eine sehenswerte Schlucht mit einigen schönen Wasserfällen geschaffen haben.
Wir folgen dem Waterfalls Trail der auf einem Rundweg eine Stunde lang durch die Schlucht, den Urwald und entlang der Flüsse führt.
Dann geht es an die Ost-Küste.
Bei Cushenden trifft man nicht nur auf einen malerischen kleinen Fischerort, ...
... sondern auch auf eine Höhle, ...
... die vor allem durch die Serie Game of Thrones bekannt wurde.
In Irland, vor allem in Nordirland, gibt es zahlreiche Drehorte dieser populären Serie, die einen Fan-Tourismus auf der Insel entstehen ließ.
Entlang der Antrim Coast (Antrim ist das Nordöstlichste County der Insel) nach Norden gibt es nicht nur spektakuläre Landschaften zu bewundern ...
... wie die Gegend am Torr Head, ...
... sondern auch immer wieder Zeugnisse der irischen Geschichte wie die Bonamargy Friary, die Ruine und Friedhof eines Franziskanerklosters aus dem 15.Jahrhundert ...
... oder die Burgruine des fast 500 Jahre alten Kinbane Castle. Zu dem alten Gemäuer führt eine Treppe hinab zur Küste.
Die Ruine selbst liegt auf einem Felssporn, der wie ein Finger über den Nord-Atlantik hinüber nach Schottland zeigt.
Von einem Aussichtspunkt blicken wir auf die bei Touristen sehr beliebte Hängebrücke, die das Festland mit der kleinen Insel Carrick-A-Rede verbindet.
Danach beziehen wir im kleinen Örtchen Ballintoy Quartier, trinken in der Ferienwohnung einen Kaffee während sich an der Küste, eine Stunde lang, ein ordentlicher Regenguß die schon einige Zeit lang drohenden grauen Wolken bestätigt.
Am späteren Nachmittag ist der Himmel wieder klar und wir brechen auf nach Westen (Küste an der Whitepark Bay).
Die Gegend ist gepflastert mit alten Ruinen, wie hier den fotogenen aber spärlichen Resten des Dunsverick Castle.
Highlight der Antrim Coast und was Natur angeht, vielleicht der ganzen Reise, ist der Giants Causeway. Eine Landschaft wie vom anderen Stern und völlig zurecht UNESCO-Welterbe. Kurz nach 18 Uhr erreichen wir den inzwischen fast leeren Parkplatz am Besucherzentrum. Tagsüber steppt hier der Bär und die Reisebusse spucken Massen meist ausländischer Besucher aus. Der Parkplatz ist bis 18 Uhr kostenpflichtig (10,50 £ pro Person!) also eine gute Idee, ...
... auch wegen dem inzwischen schönen Licht, den Causeway in den frühen Abend zu legen.
Giants Causeway – die Straße der Riesen …
… ist eine Ansammlung von vulkanischen Steinformationen, die vollkommen surreal wirken.
Fast perfekte sechseckige Säulen stehen hier, eine neben der anderen, ...
... wie Teile eines Puzzles.
Causeway-Selfie
Es gibt zwei Versionen, wie diese einzigartige Landschaft entstanden ist.
Version 1 – der Mythos- die Auseinandersetzung der Giants – der Riesen mit dem irischen Helden namens Fionn Mac Cumhaill:
Fionn hat ein Problem mit seinem Nachbarn auf der anderen Seite des Meeres. Der schottische Riese Benandonner bedroht Irland. Der wütende Fionn reißt Stücke aus der Küste von Antrim heraus und wirft sie ins Meer. So baut sich Fionn eine Brücke. Sein Plan: Benandonner eine Lektion zu erteilen.
Keine gute Idee – Benandonner ist gigantisch und absolut furchteinflößend. Schnell tritt Fionn den Rückzug an. Allerdings verfolgt ihn der schottische Riese. Nur dank der Idee seiner pfiffigen Frau, Fionn kurzerhand als Baby auszugeben, kann ihn retten. Der wütende Schotte sieht das Baby und entscheidet sich umzukehren. Wenn ein Baby schon so groß ist, wie riesig muss dann erst sein Vater sein?
Version 2 - die wissenschaftliche Erklärung:
„Der Giant’s Causeway ist während des Abkühlungsprozesses nach einem Vulkanausbruch entstanden“. „Ein episches, 60 Millionen Jahre altes Erbe der Lava. Über 40.000 Basaltsäulen. Alle miteinander verbunden. Formationen senkrechter Basaltsäulen können bei sehr langsamer und gleichmäßiger Abkühlung von Lava entstehen. Die Säulenstruktur bildet sich dabei aus langsam in das Material hineinlaufenden Spannungsrissen.
So jetzt entscheidet, welche Version Euch besser gefällt.
Etwa die Hälfte der Säulen hat einen sechseckigen Querschnitt, es treten jedoch auch solche mit vier, fünf, sieben oder acht Ecken auf. Die größten der Steinsäulen haben eine Höhe von zwölf Metern.
Wir wandern noch ein Stück weiter entlang der Küste …
… bis zum Amphietheater wo der Weg aufgrund eines Felssturzes gesperrt ist.
Man kann auch oberhalb der Klippen wandern, so nehmen wir den oberen Weg zurück zum Parkplatz.
Inzwischen geht es auf 21 Uhr zu. Eigentlich sollte man es damit ja genug sein lassen, gerade nach so einem Erlebnis wie am Giants Causeway.
Aber das Wetter und Licht ist einfach zu schön um den Tag schon zu beenden. Es gibt ja noch etwas, etwa 20 Autominuten entfernt, was sich gerade am späten Abend, wo nicht mehr viele Leute unterwegs sind gar keine schlechte Idee wäre, falls das Licht noch reicht.
Wir probieren es einfach aus und fahren über diverse Landstraßen, weg von der Küste zur Bregagh Road. Eine inzwischen ausschließlich wegen den vielen Touristen geschlossene Straße. Aber warum? Was soll hier Touristen anziehen?
Einfache Antwort: Bäume
Aber erstens ist auch das hier eine Filmlocation aus Game of Thrones die im Web viral gegangen ist und zum anderen ist die Baumreihe die man auch Dark Hedges nennt einfach bezaubernd schön.
Dark Hedges (frei – die dunkle Hecke) wirkt heute gar nicht düster, sondern strahlt im Licht der untergehenden Sonne mit uns um die Wette.
Dank des Nachmittagsregens gibt es auch noch Pfützen in denen sich die Bäume spiegeln
Es gibt ja nicht nur schöne Momente im Leben aber so einen Abend könnte ich gerne in Dauerschleife erleben. Alleine für diesen Abend hat sich die Irland-Reise schon gelohnt.
Zurück in der Ferienwohnung darf ich noch männliche Urtriebe ausleben – nämlich Feuer machen.
Ohne das Feuer im Kamin funktioniert nämlich kein warmes Wasser … öfter mal was Neues …