17.06.2013 Montag
So, heute wird mal wieder bis 7 Uhr geschlafen, duschen unf Frühstück im Hotel, was wieder nicht sonderlich schmeckt.
Heute wird in der Columbia Gorge gewandert. Es geht zu den unbekannteren Wasserfällen.
Eigentlich sollte es heute laut Wetterbericht regnen, aber vorweggenommen, es blieb warm und trocken.
Als ersten Wasserfall sollten die Wahclella Falls dran glauben. Am Parkplatz ist der Annual Pass gültig, sonst 5 Euro für den NW Forest Pass.
Der Trail ist ca. 3km hin und zurück lang und führt durch schöne Waldlandschaft und neben einem Fluss entlang. Zum Schluss geht es natürlich nochmal bergauf.
Gegen Ende laufen wir in wunderbarer Landschaft umgeben von hohen Felswänden:
Der Wasserfall liegt sowas von idyllisch mitten in bemooster grüner Landschaft, auch die Felsen sind hier grün. Hier gefällt es uns sehr:
Wir kommen uns ein wenig wie im Märchenwald vor:
Und letztendlich erreichen wir die Wahclella Falls. Für uns einer der am schönsten gelegenen Wasserfälle mit einem der schönsten zu begehbaren und recht einfachem Trail. Es ist etwas dunkel hier und die Farben kommen gar nicht so zum Vorschein, wie sie vor Ort waren. Aber wir fühlen uns pudelwohl und sind zum unzähligstem Male auf dieser Reise begeistert:
Hier machen wir eine Picknickpause mit Obst, ja nur Obst. und lauschen mal wieder dem Rauschen des Falles.
Ein letzter Blick noch und es geht wieder zurück zum Parkplatz:
Insgesamt haben wir 1 Stunde 15 Minuten für den Trail gebraucht.
Als Nächstes wollten wir auf einen Trail mit 3 Wasserfällen und zwar den Starvation, Lancaster und Cabin Creek Falls. Die haben wir erst am Vortag im Internet entdeckt und hatten somit keine schriftliche Beschreibung dabei. Den Parkplatz haben wir auch gefunden, aber irgendwie haben wir nicht den Trailanfang gefunden. Es gab zwar 2 Trailhinweisschilder, aber die sagten nicht aus, wo es hingeht. In dieser Ungewissheit wollten wir nicht loslaufen und cancelten diese 3 Fälle. Wir hatten ja noch mehr vorbereitet:
Es sollte zu den Gatton Creek Falls gehen. Das Navi führte uns mal wieder zum Parkplatz. 1,2 Meilen sollte der Trail lang sein. Nach ca.500 Metern durch Wald erreichten wir die Lower Gatton Creek Falls. Sehr schön hier:
Diese kleinen Cascaden zwischen den grünen Steinen haben uns sehr gefallen. Tja, aber auf einmal hört der Trail auf. Nochmal in die Beschreibung gesehen. Und.....jetzt sollte es zur Kletterpartie werden und zwar die Cascaden hinauf über Felsen und Baumwurzeln und Baumstämme. Auf dem Bild oben sollten am höchsten Punkt die Emerald Falls sein und dahinter erst die Gatton Creek Falls. Hmmmm..... wir haben es am Anfang versucht, aber als wir über einen sehr rutschigem Baumstamm rüber sollten und fast abgerutscht sind, wurde die Sache uns zu heikel und gefährlich. Wir geben auf, weil der "Weg" noch so weit gewesen wäre.
Schade, aber die Gesundheit geht vor.
Na, das ist jetzt schon der zweite Rückschlag an diesem Tag und entscheiden uns jetzt für einen sicheren Trail.
Es geht zum Parkplatz der Elowah Falls. Wir wollen den Trail mit den Upper Mc Cord Falls verbinden, was eine Gesamtlänge des Trails von ca. 5,2km ergibt.
Es geht mal wieder durch Wald und es geht ganz schön zur Sache, also steil hoch. Übrigens heute am Montag sind wir fast die Einzigen an diesen Plätzen und können so herrlich diese Ruhe in wunderschöner Natur geniessen.
An der Gabelung Elowah und Mc Cord Falls geht es zunächst runter links zu den Elowah Falls.
Auch ein wunderschöner Wasserfall: hier das untere Viertel:
Wir geniessen mal wieder diese atemberaubende Atmosphere und setzen uns auf einen Felsen, wo wir gemütlich eine Zigarettenpause einlegen und den Wasserfall begutachten:
So jetzt geht es mal wieder zurück hoch zur Gabelung und dann geht es so richtig steil hoch zu den Upper Mc Cord Falls. Auf einmal stehen wir direkt vor der Abbruchkante, geschützt durch einen Zaun und haben diesen phantastischen Blick auf die Columbia Gorge bzw. Columbia River.
Und schliesslich kommen wir ziemlich erschöpft an bei den Upper Mc Cord Falls an:
Auf dem linken Fall sehr ihr einen Regenbogen, den ich auf dem nächsten Foto mal rangezoomt habe, das sieht dann so aus:
Zum Glück geht es zum Parkplatz nur herunter, was total easy ist und nach insgesamt 2 Stunden und 15 Minuten erreichen wir wieder den Parkplatz.
Wir sind doch etwas müde und überlegen was wir machen. Wir haben noch einen 4,1 Meilen langen Trail auf dem Plan mit drei Wasserfällen. Okay, das machen wir noch.
Es geht zum Parkplatz der Multnomah Falls, wo es natürlich mal wieder brechend voll ist. So sieht der Fall übrigens am Nachmittag aus: immer noch schön:
Tja, um zu unseren Wasserfällen zu gelangen, heisst es zunächst hoch zum Top der Multnomah Falls.
Die Hinweisschilder sagen, dass es eine Meile hoch geht, also 1,6km. Und mein lieber Herr Gesangsverein.
In geteerten Switchbacks geht es diese 1,6km ausnahmslos nur extrem steil hoch. Also, wer sich das hat einfallen lassen, den verklage ich wegen Körperverletzung. Ich komme schon nach paar hundert Metern an meine Grenzen und bin so was von Fix und Foxi. Mike hat da weniger Probleme. der schleppt auch 30 Kilo weniger mit sich rum. Leute, ich muss abnehmen!! Der Aufstieg scheint unendlich und ich muss oft anhalten, um nach Luft zu schnappen. Als ich schon dachte, dass wir das Trailende verpasst haben und auf dem letzten Steilstück des Mt Everest sind
, kommt plötzlich ein Hinweis mit 400 yards to Top of Falls oder so ähnlich. Da schaltete mein blutleeres Gehirn wieder ein und sagte mir auf dem Mt Everest wäre Schnee und das ist hier definitiv nicht der Fall.
Natürlich habe ich ein klein wenig übertrieben, aber diese Meile hoch werde ich immer in Erinnerung behalten.
Wie gesagt, vom Hinweisschild geht es rechts herunter zur Abbruchkante der Multnomah Falls, wo ein kleiner umzäunter Viewpoint ist. Und das ist der Blick:
Ganz nett, aber schon viel beeindruckendere Orte an Top von Wasserfällen gesehen. Also ganz ehrlich, diese Anstrengung ist dieser Viewpoint nicht wert, meiner Meinung nach und das konnten wir auch in vielen Gesichtern der anderen Leute ablesen. Ich hätte mich sehr geärgert, wenn das hier unser Endziel gewesen wäre.
Erstmal Verschnaufpause hier und dann geht es zurück zum Hinweisschild. Dort laufen wir jetzt nicht links zurück runter, sondern rechts Richtung Larch Mountain. Hier sollten noch 3 schöne Wasserfälle sich auf dem Weg befinden.
Natürlich geht es erstmal wieder berghoch, aber nicht so steil wie eben. Nach ca. 500 Metern erreichen wir die Dutchman Falls, ganz nett:
Nach weiteren 500 Metern steil hoch kommen wir mittlerweile auf matschigem und rutschigem Boden zu den Weisendanger Falls. Ein wunderschöner Wasserfall wie ich finde und mein Lieblingsfall für heute:
Wir müssen ein wenig herumklettern, um den Wasserfall von vorne zu haben, aber es gelingt uns.
Dann geht es nochmals ca. 500 meter weiter zu den Ecola Falls. Allerdings kann man die vom Trail aus nicht sehen. Wir hätten hierfür senkrecht einen rutschigen nassen Boden herunterklettern müssen, das war uns aber viel zu gefährlich. Also kein Foto.
Dann geht es wieder zurück, denn zum Endpunkt zum Larch Mountain wären es noch weitere 2 Meilen gewesen und das wohl bergauf. Nee, das reicht für heute.
Ein letztes Bild noch vom oberen Fall der Multnomah Falls : da ganz oben waren wir und dann ja noch höher
Und wir kommen glücklich wieder beim Auto an nach insgesamt ca. 2 Stunden 30 Minuten mit Pausen.
Es ist schon 19 Uhr und einen Trail hatten wir noch. Wir sind aber ziemlich kaputt bei fast 18km wandern heute und entscheiden uns heute mal wieder Essen zu gehen. Im Restaurant gibt es Steaks, sehr lecker. Aber für das Geld hätten wir viermal bei Mc Donalds essen können. Aber das mögt ihr ja nicht mehr.
Ziemlich müde kommen wir am Hotel an und lassen den letzten Tag hier in Troutdale bei einigen Zigaretten ausklingen:
Fazit: Columbia River Gorge
Ein wahres El Dorado für Wasserfallhunter wie wir. Es gibt hier noch so viel mehr weitere wunderschöne Trails zum Beispiel Eagle Creek, wo auch Einige von euch waren. Uns hat es hier wirklich sehr gefallen und haben es nicht bereut hier 3 Tage zu verweilen. Ich kann euch dieses Fleckchen Erde wärmstens empfehlen!
So morgen sind wir den letzten vollen Tag in diesem Urlaub unterwegs:
Stichworte: schlimmste dirt road, die ich je gefahren bin, traumhafte Wasserfälle, Gifford National Forest und das beste Hotel der Reise
Freut euch drauf.
Lieben Gruss Sönke