Samstag, 16. Juni 2018Da wir gestern so prima vorgearbeitet haben
, kommen wir tatsächlich pünktlich und ganz ohne Stress los. Aber nur bis Fort William. Beim dortigen Aldi wollen wir nach einem Whisky schauen, der einen Preis gewonnen hat. Da er in Deutschland (noch?) nicht erhältlich ist und wir nicht wissen, ob uns hier in Großbritannien noch ein Aldi begegnen wird, hoffen wir, hier fündig zu werden. Wir befürchteten schon, dass er ausverkauft sein könnte, gerade an so einem Touristen Hot Spot. Wir hatten aber Glück, das Regal stand noch voll damit. Überhaupt war hier im Geschäft fast nichts los. Kein Vergleich zu einem Samstagmorgen in Deutschland.
Dann ging es durch die Highlands. Überall saftiges Grün. Einen Stopp legten wir am Cluanie Inn ein, denn die Männer mussten mal wieder aufs Klo. Dieses Hotel steht mitten im Nirgendwo, aber vermutlich kann man von hier aus schöne Wanderungen starten und da hier auch ein Restaurant ist, ist hier einiges los.
So langsam stellte sich bei mir Hunger ein. Aber hier ins Restaurant gehen wollte ich nicht. Also ging es weiter. Ich hatte von Manuelas Wee Bakery in der Nähe vom Eilean Donan Castle gelesen. Da soll es nebenan auch leckere Pizza geben.
Und da war sie auch schon, eine der am häufigsten abgelichteten Burgen Schottlands. Hiker hatte auf seiner Karte irgendwas von einem Aussichtspunkt gesehen und wir schlängelten uns einen Berg hinauf. Hm, nee hier sieht man nichts. An einer Stelle konnten wir dann doch mal anhalten und hatten einen schönen Blick auf Loch Long (oder doch Loch Duich?). Aber vom Eilean Donan Castle war von hier aus nichts zu sehen.
Interessant ist hier der Vergleich eines Galaxy S6 und der Panasonic, beides unbearbeitet.
Also wieder zurück auf dieser wirklich schmalen Straße, als Hiker plötzlich rief: „Stopp, ich glaube, hier kann man was sehen!“. Wir sahen nur Bäume und Büsche, aber Hiker stieg rasch aus und brachte wirklich ein tolles Foto mit. Gut, dass hier keiner kam, denn für 2 Autos ist hier eigentlich kein Platz.
Wir suchten dann die Bäckerei, fanden aber eine andere. Da war die Schlange so lang, dass wir hier auch nichts kauften, zumal es hier nur Süßes gab. Aber wir drei nutzten noch mal die Örtlichkeiten nebenan und machten Bilder vom Castle.
Natürlich steppte hier der Bär und die Asiaten machten ihrem Ruf alle Ehre: Jeder muss mit jedem in allen möglichen Positionen vor dem Castle abgelichtet werden.
Dann nagte aber doch der Hunger und wir fuhren weiter. Leider fanden wir die Pizzeria nicht, das Navi kannte sie nicht und vermutlich sind wir eh schon daran vorbei (so war es dann auch). Wir hielten am Rande immer Ausschau, ob man hier irgendwo einen Snack bekommen könnte. Nichts, was wir gesehen und uns angesprochen hätte. Bis wir nach Kyle of Lochalsh kamen.
Schnell fanden wir einen Parkplatz neben Hector´s Bothy. Da es mal wieder regnete, waren wir froh nicht so weit laufen zu müssen. Dieses Lokal war schon eher nach unserem Geschmack und hier gab es auch alles, was das Herz (und der Magen) begehrt.
Dann ging es weiter, nur kurz bis zur Skyebridge (oben schon auf dem Bild zu sehen) und dann waren wir schon auf Skye. Ich wäre ja zu gern mit der kleinen Fähre von Gleneig nach Skye gefahren, weil man dann automatisch schon mal einen Teil von Skye abfährt, den ich so vielleicht nicht sehen würde (habe ich letztlich auch nicht) und außerdem mag ich so kleine Fähren. Aber noch eine Fährfahrt wollte ich Heiko nicht antun.
So waren wir nun endlich auf Skye angekommen, aber bis zu unserem Cottage mussten wir noch gut die Hälfte der Insel überqueren. Das verschaffte schon einmal einen ersten Eindruck. Und der war trotz schlechtem Wetter begeisternd. Auf der einen Seite hohe Berge und auf der anderen das Meer oder auch „nur“ schöne Buchten. Herrlich!
Im Prinzip ging es immer geradeaus, aber in Portree, der Inselhauptstadt, waren wir doch dankbar, dass wir ein Navi hatten. So kamen wir sicher weiter bis zu dem Abzweig, wo unser Cottage sein sollte. Wir hatten uns das zuvor auf Google Maps Streetview angesehen, aber irgendwie fanden wir das Haus nicht. Ein Haus, das so ähnlich wie unseres aussah, war bewohnt. Hiker ist ganz cool dorthin gegangen und hat nach dem Weg gefragt. Wir waren gar nicht so weit entfernt, nur eine Einfahrt weiter, an der wir das winzige Hinweisschild „Cuan Beag“ übersehen hatten.
Nun waren wir da und machten direkt Bekanntschaft mit unseren Nachbarn: Rindern. Wie cool ist das denn bitte? Deswegen ist das Wiederschließen der Tore auch wichtig, damit die nicht ausbüxen. Der Schlüssel zum Haus fand sich in einer Schlüsselbox an der Tür, zu dem wir vorab den Code bekommen haben. Einwandfrei!
Wir kamen hinein und Wow! Das war was ganz anderes als die Ardrhu Cottage. Absolut modern eingerichtet, wie aus dem Ikea-Katalog.
Und der Ausblick war bombastisch.
Wir wählten unsere Zimmer und richteten uns ein.
Hikers Zimmer
Hier schlafen Heiko und ich
das übrige Zimmer
Witzigerweise stand im Wohnbereich genau der gleiche DVD-Player, den Hiker mitgebracht hatte. Wir brauchten also nur das Gerät tauschen, damit die deutschen DVDs funktionieren. (Wir haben es gar nicht ausprobiert, aber normalerweise sind die Geräte an einen Ländercode gebunden und deswegen funktionieren deutsche DVDs nicht mit britischen Playern und umgekehrt). Aber es war zumindest für heute Abend auch egal, denn wir saßen stundenlang da und freuten uns über den Ausblick und den schönen Sonnenuntergang (der war so etwa um 22:30 Uhr).
Heiko offenbarte nun, dass er sich in dem anderen Cottage nicht wohl gefühlt hatte. Ja, so einiges war alt und ein wenig abgeranzt und das Wohnzimmer etwas seltsam eingerichtet. Die Klospülung hatte auch ihre Macken. Aber das war alles nichts, was mich gestört hätte. Heiko schon. Nur eines ist hier genauso wie dort: Midges ohne Ende – also geht das gemütliche Draußensitzen auch hier wieder nicht.
Daher wurde der Aldi-Whisky im Haus probiert. Unseren Geschmack trifft er nicht so wirklich, er bekommt die "Note" "Ist okay für das Alter und den Preis"
Die heutige Strecke