7. Juni Gleann Lichd Nach zwei Tagen im Auto soll es heute wieder mehr in die Natur gehen. Die Gegend hatte mich schon bei der letzten Tour zur Erkundung gereizt.
Von Morvich aus gibt es eine Wanderung zu einem der höchsten Wasserfälle Britanniens, den Falls of Glomach. Allerdings mit einer Länge von 20km und einigen zu bewältigenden Höhenmetern nichts für unseren derzeitigen Fitnessstand.
Wir wählen daher die etwas leichtere Alternative.
Wie gestern Abend auch ist es bedeckt, doch trocken und warm – was will man mehr in Schottland.
Vom Campingplatz aus geht es kurz einen Waldweg an einem Bach entlang.
Der stößt dann auf die Straße, gleich geht rechts eine Schotterpiste ab. Der folgen wir nun einfach bis zum Ende.
Wir müssen dabei mehrere Viehgatter queren und wandern durch ein typisches Hochlandtal umgeben von grünen Bergen.
Gleann Lichd ist eine aktive Schafweide. Kurz im Tal entlanggewandert übeholt uns ein
Jeep Landrover mit Leuten. Wohl ein paar Faulenzer, was? Stellen dann aber etwas später fest: die sind nicht zum Vergnügen hier, sondern zum Arbeiten. In der Ferne beobachten wir sie beim Schafe treiben mit Hunden.
Vertieft ins Fotografieren und Genießen der Landschaft höre ich eine Art Schnauben knapp an meinem Ohr, wende mich um und ...
starre in so ein Gesicht Määäähäää Trete dann einige Schritte zurück ehe Mami böse wird
Auf der einen Seite sehen wir die Rücken der
Five Sisters of Kintail, fünf je um die 1000 m hohe Berggipfel. Der Sage nach handelt es sich um fünf Töchter aus dem Clan MacRae.
Dereinst kamen zwei irische Brüder zu den MacRaes, heiraten die beiden schönsten der sieben Töchter und nahmen sie mit in ihre Heimat. Sie versprachen, Verwandte zu schicken, die die restlichen Schwestern ehelichen sollten. Und so warteten diese auf ihre Freier, warteten und warteten…. Ein Hexer verwandelte sie schließlich in Berge, damit sie ihre Schönheit behielten. Und so warten sie noch heute.Auf der anderen Seite zeigt uns
Beinn Fhada (1032 m) sein zerfurchtes Gesicht.
Etliche lange Gräben ziehen sich durch den Hang und mit ihnen Wasserfällchen.
Durch das Tal fließt der
River CroeEs ist friedlich hier, selbst das Gemähe der Schafe und das Gebell der Hütehunde haben wir hinter uns gelassen. Da erschrecken wir uns mächtig, als plötzlich ein Tiefflieger durch das Tal donnert
Maverick lässt grüßen!
Ziel in Sicht
Nach etwa 6 km endet die Schotterpiste beim
Gleann Lichd House, einer Hütte des Bergclubs der Uni Edinburgh. Blick von hier aus ins Tal zurück
Ab hier führt nur noch ein Pfad weiter.
verfallene Schäferhütte
Wir könnten jetzt noch 24 km weiter wandern bis zum Glen Affric (mit dem Auto etwa 100 km entfernt), stattdessen machen wir lieber eine Picknickpause
Nili und Blackbear in den Highlands
Auf gleichem Weg geht es zurück nach Morvich. Noch ein paar Eindrücke
Dier ersten Häuser kommen in Sicht.
Insgesamt waren wir etwa vier Stunden unterwegs und es ist uns grad eine Handvoll Leute begegnet.
Sah es während der Wanderung zeitweise nach Gewitter oder zumindest Regen aus, klockert sich nun die Bewölkung und die Sonne schaut raus. Der Gatte macht ein Nickerchen im WoMo, ich relaxe im Liegestuhl.
Es bleibt gemütlich bis zum Aperitif bzw. bis die Sonne hinterm Berg verschwindet. Außerdem scheint etwas winzig Kleines durch die Luft zu schwirren, etwa die berüchtigten Midges? Abendessen und folgende Lesestunde daher im WoMo.
Heutige Etappe: