Autor Thema: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas  (Gelesen 115493 mal)

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #30 am: 04. April 2018, 18:32:29 »
Es ist Mittwoch, 7. September. Unsere Route führt uns von den Wasserfällen wieder zurück an den Great Slave Lake, zur zweitgrössten Stadt dort: Hay River (population 5000).
Dort erledigen wir erstmal unser Pflichtprogramm: Tanken, dumpen, Wasser auffüllen. Dann fahren wir zum Campingplatz. Nicht, weil wir dort übernachten wollen (es ist früh am morgen), sondern weil es dort einen schönen Strand geben soll.






Dieses Treibholz findet man eigentlich überall in Kanada und im Nordwesten der USA. Am Meer und auch an den Seen. Manche Strände müssen deshalb sogar gesperrt werden, vor allem bei starkem Regen und/oder Wind. Heute ist aber ein wunderschöner sonniger Tag.

Auf dem Weg zurück machen wir noch einen Stop am Fischerhafen. Naja, viel los ist hier ja nicht:




Und dann gehts wieder hinaus in die Wildnis. Wir wollen heute noch bis zum Wood Buffalo Nationalpark (ca. 200 km entfernt).
Die Strecke wird langweilig. Es geht kilometerweit geradeaus und völlig eben durch Wald. Ab und zu sieht man mal grosse abgebrannte Flächen, aber sonst nichts.




Nach 50 km müssen wir in den Highway zum Nationalpark abbiegen. Wir fahren gemütlich dahin, bis ich mich wundere, warum mein Mann auf einmal mitten im Nowhere stehenbleibt. Es stellt sich heraus: das Auto fährt nicht mehr!!! Man kann Gas geben, soviel man will, der Motor macht noch 500 Umdrehungen, d.h. unser Camper rollt langsam aus und wir stehen mitten auf der Strasse. Erstmal: Panik!!!
Also Warnlichter an, aussteigen..............und warten..................Denn wir haben nur ein Uralt-Handy und natürlich keinen Empfang. Dann kommt in der Gegenrichtung ein Pick-up, den wir anhalten. Der Fahrer, ein Einheimischer, kennt sich aus, schaut in den Motor, kann sich das alles aber auch nicht erklären. Aber er weiss: hier heraussen gibt es selbst mit dem besten Handy keinen Empfang, es ist absolut keine Netzabdeckung vorhanden.
Also schieben wir mit vereinten Kräften den Camper in den Strassengraben, machen die Warnlichter an. Der nette Mensch nimmt uns beide mit, wieder zurück nach Hay River, wo wir vor 2 Stunden gestartet sind. Dort ist zum Glück eine grosse Ford-Vertretung, wo wir abgesetzt werden. Leider erklärt man uns dort, dass man auf der Strasse gar nichts machen kann, das Auto muss in die Werkstatt abgeschleppt werden, aber heute hätte man keinen Abschleppwagen mehr zur Verfügung.
Wir telefonieren von dieser Ford-Werkstatt aus mit Fraserway. Dort gibt es einen deutschsprachigen Kundendienst und die sind wirklich sehr freundlich und hilfsbereit. Es wird vereinbart, dass Fraserway über deren Road Assistence einen Abschleppwagen besorgt und wir machen den Vorschlag, dass wir uns gleich einen Mietwagen nehmen und mit diesem Mietwagen die nächsten 3 Tage in den Wood Buffalo Nationalpark fahren. Darüber ist die Dame am Telefon hocherfreut und gibt sofort die Zustimmung, den Mietwagen, die Kilometer (die dort oben extra berechnet werden) und die Hotelkosten zu übernehmen.

Also mieten wir einen Pick-Up und fahren abends gleich nochmal zu Hafen raus, wo wir heute früh schon mal waren:




Wir müssen heute sowieso in Hay River bleiben, denn es ist unterdessen dunkel und wir müssen ja warten, bis unser Camper hierher abgeschleppt ist, damit wir unsere nötigsten Sachen herausnehmen können. Es wird 23.00 h bis der Abschleppwagen eintrifft. In tiefster Dunkelheit klettern wir auf dem Hänger herum, klettern in unseren Camper und holen etwas Kleidung und Toilettenartikel heraus.



Beate


Andrea

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #31 am: 04. April 2018, 20:27:11 »
Das wird ja richtig zum Abenteuerurlaub! Ich hoffe, dass das alles jetzt auch gut ausgeht und der Service von Fraserway den Namen Service auch verdient hat und nicht noch etwas nach kommt. Außerdem ist eure Flexibilität nun Gold wert!
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Silke

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #32 am: 04. April 2018, 20:39:42 »


Hallo Silke,
es kommt halt ganz drauf an, wo die persönlichen Wünsche liegen.
Ich z.B. würde mich während einer Städtereise fürchterlich langweilen, weil mir ein Stadtbummel nichts gibt und in Bars gehe ich auch nicht. Und auf ein Kreuzfahrtschiff würde ich freiweilig auch nie gehen, nichteinmal wenn ich die Reise gewinnen würde.
Dagegen könnte ich und auch mein Mann tagelang irgendwo in der Natur rumlaufen, rumsitzen, einfach nur schauen, hören und geniessen.
Dementsprechend sind solche Camperreisen für uns genau das richtige. Und wenn man dann noch so schön einsame Campingplätze findet, ist das noch besser.
Wir waren die letzten Jahre einige male im Südwesten der USA, in den Nationalparks, mit dem Camper. Aber dort ist es unterdessen so voll geworden, dass es uns keinen Spass mehr macht.

LG
Beate

Na klar kommt es auf die persönlichen Bedürfnisse an.
Liegt vielleicht aber auch daran, wo man lebt.
Ich mag auch Ruhe und Einsamkeit.
Aber das habe ich täglich im Garten, oder ich gehe in den angrenzenden Wald. Das ist also nichts, wofür ich tausende Kilometer fliegen muss/möchte.
Zumal die Landschaft, die du bisher zeigst, von den Wasserfällen und Bisons abgesehen, der unseren sehr ähnlich sieht.
Wenn man in einer Stadt wohnt, sieht das sicher anders aus.

Silv

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #33 am: 04. April 2018, 21:33:57 »
Na das wäre ja was für mich: mitten im Nichts stehen bleiben. Da kommen mir wieder diverse Filme in den Sinn.... :o
Liebe Grüße
Silvia

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #34 am: 04. April 2018, 21:53:15 »
Na das wäre ja was für mich: mitten im Nichts stehen bleiben. Da kommen mir wieder diverse Filme in den Sinn.... :o


Hahaha, zu viele Krimis oder Science Fiction gesehen?????

Beate

Susan

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #35 am: 04. April 2018, 22:44:54 »
Ohje, so eine Autopanne braucht man nun gar nicht, erst recht nicht im Urlaub!  :P Und dann noch in der Wildnis. Hoffentlich ließ sich der Schaden schnell beheben.
Liebe Grüße
Susan

Rainer

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #36 am: 05. April 2018, 06:19:57 »
Und auf ein Kreuzfahrtschiff würde ich freiweilig auch nie gehen, nichteinmal wenn ich die Reise gewinnen würde.

Auf welcher fürchterlichen Erfahrung beruht so eine Erkenntnis? Ich würde mir ein Loch in den Bauch freuen, eine fantastische Weltreise im Wert von 100.000,-€ in einer Suite zu gewinnen. Jeden Tag eine neue Welt kennen zu lernen, das gepflegte Hotelzimmer stets dabei zu haben, wie genial ist das denn? Leider kann ich so etwas nicht bezahlen, aber geschenkt, als Gewinn? Was ist Dir widerfahren, so einen Gewinn auszuschlagen?

Ilona

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #37 am: 05. April 2018, 09:16:08 »
Zitat
Der nette Mensch nimmt uns beide mit, wieder zurück nach Hay River, wo wir vor 2 Stunden gestartet sind. Dort ist zum Glück eine grosse Ford-Vertretung, wo wir abgesetzt werden. Leider erklärt man uns dort, dass man auf der Strasse gar nichts machen kann, das Auto muss in die Werkstatt abgeschleppt werden

So schön die Wildnis auch ist, aber vor einer Panne habe ich immer Bammel. Ihr hattet wirklich Glück im Unglück  :thumb:, dass ihr nicht ganz so fern der Zivilisation wart.

Ich würde mir hier vor so einer Reise ein Satelliten-Telefon besorgen und mit rüber nehmen.

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #38 am: 05. April 2018, 09:54:26 »
Und auf ein Kreuzfahrtschiff würde ich freiweilig auch nie gehen, nichteinmal wenn ich die Reise gewinnen würde.

Auf welcher fürchterlichen Erfahrung beruht so eine Erkenntnis?

Auf überhaupt keiner Erfahrung. Und ich habe auch keinen Gewinn ausgeschlagen, sondern geschrieben "würde".

Für mich wäre es totlangweilig, immer wieder denselben Leuten über den Weg zu laufen, tagelang kein natürliches Grün zu sehen, nur die Anpflanzungen auf dem Schiff. Mich jeden Abend stylen zu müssen fürs Dinner, auch wenn es ein "lockeres" Schiff ist, beim Dinner auch noch Konversation machen zu müssen, etc.

Und was das "jeden Tag eine neue Welt kennenlernen" betrifft: Bei einem Ausflug von 3, 4 oder 5 Stunden lernt man nach meiner Meinung gar nichts kennen. Man wird mit Bussen irgendwo hingekarrt, wo dann das halbe Kreuzfahrtschiff wieder vereinigt ist. Mir persönlich wäre das viel zu oberfächlich. Wenn ich irgendwo hinfahre, dann möchte ich das Ziel wirklich "kennenlernen". Und das dauert halt mal ein bischen länger. Ich bin der Meinung, lieber wenige Ziele und dafür intensiv.

Aber ich habe im Bekanntenkreis sehr viele, die genau der gegensätzlichen Meinung sind. Und das ist gut so. Sonst würden wir ja bei unseren Reisen überhaupt keine stillen Plätze mehr finden.  :toothy9:

Beate



Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #39 am: 05. April 2018, 09:58:45 »
Hallo Ilona,

danke für die neue Karte  ;D

Was das Sat-Telefon betrifft: diese Panne hat uns wirklich dazu bewegt, auf der folgenden Reise in den Norden Chiles (Atacama) uns ein Sat-Tel. zu mieten. Denn dort wären wir wirklich verloren gewesen, wenn wir eine Panne gehabt hätten.
Sowas ist uns auf Feuerland aber auch schon mal passiert: Da standen wir auf 3 Rädern mit 3 kaputten Reifen mitten in der Pampa, keine Chance für Reparatur. Damals kam auch zufällig ein Einheimischer vorbei, der dann mit meinem Mann 8 Stunden kreuz und quer durch Feuerland gefahren ist, bis sie einen Ersatzreifen auftreiben konnten. Und ich sass diese 8 Stunden im Auto!!!!!

Naja, wir lieben zwar Einsamkeit, aber auf solche Erfahrungen könnte man dann ganz gut verzichten.

LG
Beate

Silv

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #40 am: 05. April 2018, 13:21:57 »
Na das wäre ja was für mich: mitten im Nichts stehen bleiben. Da kommen mir wieder diverse Filme in den Sinn.... :o


Hahaha, zu viele Krimis oder Science Fiction gesehen?????

Beate

 ;D Ne, eher Horrorfilme mit irgendwelchen Waldmenschen, die dann Ehepaare in die Wälder schleppen....
Liebe Grüße
Silvia

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #41 am: 05. April 2018, 13:53:56 »
Na das wäre ja was für mich: mitten im Nichts stehen bleiben. Da kommen mir wieder diverse Filme in den Sinn.... :o


Hahaha, zu viele Krimis oder Science Fiction gesehen?????

Beate

 ;D Ne, eher Horrorfilme mit irgendwelchen Waldmenschen, die dann Ehepaare in die Wälder schleppen....


 :lach: :lach: :lach:

Vielleicht hatten diese Waldmenschen ja mehr Angst vor uns und sind deshalb geflüchtet????
 :happy2: :happy2: :happy2:


Christina

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #42 am: 05. April 2018, 17:46:59 »
Puh, so eine Panne kann man wirklich nicht brauchen, aber so wie es aussieht, hattet ihr ja Glück im Unglück, dass so schnell jemand vorbeikam. Bin gespannt, wie es weiter geht.

Was Kreuzfahrten angeht, bin ich ganz deiner Meinung Beate. Was diese Reise angeht, bin ich, wie Silke (ich lebe auch auf dem Land, optisch ist es hier jedoch mit Nordkanada nicht zu vergleichen, wir haben weder Seen noch Wald) noch nicht ganz sicher, ob es mir nicht etwas zu eintönig wäre, mal sehen, was im Reiseverlauf noch so kommt.


LG Christina

Rainer

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #43 am: 05. April 2018, 17:49:23 »
Auf überhaupt keiner Erfahrung.

Das dachte ich mir. Eigenartigerweise glauben viele Nichtkreuzfahrer zu wissen, dass eine Kreuzfahrt so langweilig ist, wie auch Du es glaubst. Liegt vielleicht an den einschlägigen Fernsehsendungen, keine Ahnung, aber die genannten Stereotypen sind immer die gleichen, glaubst Du wirklich, dass alle Reisenden einer Kreuzfahrt schmerzfrei sind und viel Geld für so einen lahmen Mist ausgeben, Tendenz stark steigend?

Höre stattdessen doch einfach auf Deine Bekannten, die sicherlich Kreuzfahrten ausprobiert haben und genau deswegen eine andere Meinung haben. Ich habe es auch einfach irgendwann ausprobiert und ich habe vorher auch viele Jahre Campingurlaub gemacht, konnte mir gar nichts anderes mehr vorstellen. Unsere erste Kreuzfahrt (in der Karibik) war einfach nur klasse, am liebsten wäre ich gleich wieder aufs Schiff gegangen nach dem letzten Tag.

Christina

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #44 am: 05. April 2018, 17:59:06 »
Auf überhaupt keiner Erfahrung.

Das dachte ich mir. Eigenartigerweise glauben viele Nichtkreuzfahrer zu wissen, dass eine Kreuzfahrt so langweilig ist, wie auch Du es glaubst. Liegt vielleicht an den einschlägigen Fernsehsendungen, keine Ahnung, aber die genannten Stereotypen sind immer die gleichen, glaubst Du wirklich, dass alle Reisenden einer Kreuzfahrt schmerzfrei sind und viel Geld für so einen lahmen Mist ausgeben, Tendenz stark steigend?

Höre stattdessen doch einfach auf Deine Bekannten, die sicherlich Kreuzfahrten ausprobiert haben und genau deswegen eine andere Meinung haben. Ich habe es auch einfach irgendwann ausprobiert und ich habe vorher auch viele Jahre Campingurlaub gemacht, konnte mir gar nichts anderes mehr vorstellen. Unsere erste Kreuzfahrt (in der Karibik) war einfach nur klasse, am liebsten wäre ich gleich wieder aufs Schiff gegangen nach dem letzten Tag.

Na ja, man muss nicht alles selbst ausprobieren, um zu wissen, ob es einem gefallen würde oder nicht. Wie oben geschrieben, vertrete ich hinsichtlich Kreuzfahrten eine ähnlich Meinung wie Beate. Ich bin mir sicher, dass man sich an einem Seetag auf dem Schiff beschäftigen kann, aber Sport machen, lesen, einen Film anschauen, eine Show anschauen, ins Spa gehen, usw. das kann ich alles auch zu Hause, so etwas wäre für mich eine Verschwendung von Urlaubstagen. Und was die Tage mit Landgang betrifft, wären mir so ein paar Stunden irgendwo viel zu kurz, um das betreffende Land/Region/Stadt wirklich kennenzulernen. Deshalb verbringe ich lieber einen kompletten Urlaub vor Ort.

Aber es muss ja nicht jeder den gleichen Geschmack haben  ;D


LG Christina