Autor Thema: Aventura Mexicana 2017  (Gelesen 167361 mal)

Susan

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #165 am: 03. August 2017, 11:36:06 »
Mir hat die Stadt so nach Augenschein gut gefallen
Rumlaufem macht im Sandsturm natürlich wenig Spaß, vielleicht wären wir in dem Fall  ins Museum geflüchtet oder auch lieber an den Pool  8)
Und immerhin gabs dann noch die Imbiss-Happy-Hour
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #166 am: 03. August 2017, 11:49:43 »
Rumlaufem macht im Sandsturm natürlich wenig Spaß 

Auf so ein Peeling verzichtet man gerne und zudem knirscht es ständig zwischen den Zähnen  :zwinker:. Da war die Happy Hour schon besser :sabber:.

Ich war übrigens sehr froh, dass wir nicht an dem Tag zurück fliegen mussten. Das wäre bestimmt sehr ruckelig geworden.

Liebe Grüße

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #167 am: 03. August 2017, 14:57:15 »
24.03.17 –  Chihuahua ->  Mexiko City

Von der quirligen Stadt und der irren Metrofahrt  :schreck:

Mitten in der Nacht um 3:45 Uhr klingelte der Wecker, da wir mit dem ersten Shuttlebus zum Flughafen fahren mussten. Der Kleinbus war so vollgepackt, dass kleinere Gepäckstücke auf dem Beifahrersitz hochgestapelt wurden . Bei uns wäre so etwas undenkbar.

Um 6:10 standen wir vor dem Schalter der Volaris. Der Flug sollte um 8 Uhr gehen, doch es tat sich über eine Stunde nichts. Nur die Schlange hinter uns wurde immer länger. Als die Schalter endlich geöffnet wurden, wies uns eine Volaris-Mitarbeiterin darauf hin, dass wir unsere Bordkarten zuerst am Terminal ausdrucken müssen. Na toll, denn die zwei Computer in der Ecke waren noch nicht einmal hochgefahren ::). Dies erledigte 10 Minuten später, mit mexikanischer Gelassenheit, ein Kollege von ihr. Letztendlich waren wir aber schnell eingecheckt und die Sicherheitskontrolle erfolgte sehr oberflächlich.

Luis hatte eine Stunde Verspätung,



da hätten wir durchaus den nächsten Shuttle nehmen können.

Nicht Bienvenidos, sondern adios Chihuahua.



Wir waren schnell über alle Berge und hatten ein sehr ruhigen Flug.



In Mexiko City gelandet steuerten wir gleich einen der vielen Taxischalter am Ausgang an. Hier kauften wir zum Festpreis von umgerechnet 15 € ein Ticket und bekamen das größte und sauberste Taxi der ganzen Reise mit einem besonders lustigen Fahrer zugeteilt.



Die Fahrt dauerte über eine Stunde, denn Jesus Maria :zwinker:



die Stadt ist ein einziger Stau.

Endlich erreichten wir das Hotel in der historischen Altstadt, doch unser Zimmer war noch nicht fertig.

Als Begrüßungsdrink wählten wir einen Hibiskussaft, der sehr lecker schmeckte. Die Pagen kümmerten sich ums Gepäck und wir sollten in der Lobby Platz nehmen. Booaaah, war das alles nobel. Das war vielleicht ein Unterschied zu den Hotels im Norden Mexikos. Mit so einem Luxus hatte ich gar nicht gerechnet, weil ich das Hotel für zwei Nächte inkl. Frühstück zum Schnäppchenpreis von 160 € über Trivago ergatterte.

Ich drängelte ein bisschen, denn wir hatten um 15 Uhr einen Termin. 30 Minuten später bekamen wir die Schlüsselkarte überreicht . Auf jedem Stockwerk stand ein Kühlschrank mit Wasserflaschen und eine Schale mit Äpfeln. Hier durfte man sich kostenfrei bedienen.

Ebenso am hoteleigenen Kiosk. Alle Snacks und Softdrinks waren hier frei. Für den kleinen Hunger bestellten wir uns zwei Ciabatta-Brötchen mit Tomate, Käse und Pesto, die kross getoastet wurden. Sehr lecker! Dazu noch zwei Cokes auf den Weg und schon begann der Hürdenlauf durch die überfüllten Gehwege bis zur Metrostation, die drei Blocks weiter ist. 

Jede Fahrt (egal wie weit) kostet 5 Peso = 24 Cent. Menschenmassen, vergleichbar mit der Rushhour in London, kamen uns entgegen. Aber es war früher Nachmittag.

Die U-Bahn fährt in Mexiko Stadt nicht auf Schienen, sondern auf Rädern.



Umfallen kann man nicht, denn die Waggons sind ständig proppenvoll.

Wir mussten nach zwei Stationen umsteigen und dann noch 8 Stationen weiter fahren. An der Metro-Station Viveros war der Treffpunkt für die Coyoacán-Tour, die ich online bei Freetours gebucht hatte. Der junge Guide im pinken Shirt traf mit uns ein, aber es war noch genügend Zeit, damit wir irgendwo draußen unsere Ciabattas essen konnten.

Zu uns gesellte sich noch ein junges Ehepaar aus den Niederlanden, die ihre Jobs gekündigt haben und ihr Haus verkauften, um ein Jahr als Couchsurfer von Mexiko bis Argentinien zu reisen. Dann kam noch eine kolumbianische Hostelbetreiberin mit italienischen Wurzeln, die gerade Urlaub in Mexiko machte. Unsere Kleingruppe machte sich auf den Weg zum einzigen oder zumindest einem der wenigen Bäche der Stadt.



Der Wasserlauf und die Quellen sorgten im damaligen Neuspanien für eine fruchtbare Siedlung, in der sich Cortés, der spanische Eroberer, 1521 niederließ. Schon damals war der Stadtteil bei Künstlern beliebt.

Wir setzten uns auf eine Mauer und versuchten den ehemaligen Geschichtsstudenten bei dem Verkehrslärm zu verstehen. Was sich allerdings sehr schwierig gestaltete, denn er sprach sehr schnell und sein Englisch hatte einen spanischen Akzent, der es nicht einfacher machte. Aber er redete nicht nur schnell, sondern wir rannten später meistens hinter ihm her, um den Anschluss nicht zu verpassen.

Erster kurzer Halt war an der roten Capilla de San Antonio, die seit 1932 ein Denkmal ist.



Konnte man bisher sein eigenes Wort nicht verstehen, so kehrte an der nächsten Straße vollkommene Ruhe ein.

Das Casa del Sol hatte natürlich auch irgendeine historische Bedeutung für Coyoacán.



Einen kurzen Boxenstopp konnten wir bei einem Museumsgarten einlegen,



bevor wir die schmalen Straßen mit ihren elektrischen Verkabelungen



weiter erkundeten.

Wandmalereien von Leben und Tod





und vor diesem Haus



wurde Frida Kahlo, die berühmte Malerin, 1925 im Alter von 18 Jahren von einem Bus erfasst. Eine Stahlstange bohrte sich durch ihr Becken und sie war dadurch lange Zeit ans Bett gefesselt. Damals begann sie mit dem Malen. Sie heiratete 4 Jahre später den 20 Jahre älteren mexikanischen Maler Diego Rivera, der aufgrund seiner riesigen politisch-revolutionären Wandbilder (Murales) bereits weltberühmt war.



10 Jahre später ließ sie sich, wegen seiner vielen Affären, von ihm scheiden, um ihn ein Jahr später nochmals zu heiraten. Aber sie rächte sich durch Affären u. a. mit Leo Trotzki, dem russischen Revolutionär, aber auch mit Frauen, an ihm. Die Frau hatte ein sehr bewegtes Leben.

Nachdem noch viele bunte Häuser geknipst wurden, gingen wir zum Kojoten-Brunnen im Jardin Centenario weiter. Coyoacán bedeutet übrigens Ort/Platz der Kojoten.



Zum Anschauen der Mission San Juan Bautista



war leider keine Zeit, weil der Geschichtsfreak so viel erzählte und kein Detail ausließ. Nach zwei Stunden war es mir zu viel und ich fragte ihn nach dem Frida Kahlo Museum. Er war ganz erstaunt, dass uns das interessiert. Dabei stand das auf dem Programm und deshalb waren wir doch hier. Er meinte, dass wir uns beeilen müssten, denn der letzte Einlass wäre um 17 Uhr (das war nach einem Blick auf meine Uhr gerade), da das Museum um 17:45 schließt.

Man merkte ihm genau an, dass ihm das gar nicht passte, aber nun legte er einen Zahn zu und wir rannten die 3 Blocks hinter ihm her. Aus den Augenwinkeln sah ich einen schönen Platz mit Geschäften und Restaurants, die zum Verweilen einluden. Doch es war keine Zeit und wir mussten uns beeilen. Unterwegs fragte ich ihn noch, welchen Bus wir nehmen müssen, denn die Metrostation war zu weit weg.

Vor dem Museum



verabschiedete er sich mit dem Hinweis auf ein Trinkgeld von uns. Die Freetours kosten, wie der Name schon sagt, nichts. Ich drückte ihm 100 Peso = ca. 5 € in die Hand und rannte zum Eingang. Das Museum war tatsächlich am Schließen und da lohnte selbst ein Schnelldurchlauf nicht.

Zu allem Übel fing es auch noch zu regnen an und es wurde dunkel. An der Bushaltestelle fragte ich den Fahrer, ob er zur Metrostation fährt. Tat er natürlich nicht. Das war die falsche Bushaltestelle. Nun war guter Rat teuer, denn wir hatten weder eine Karte dabei, noch funktionierte die Map-App. Ich fragte einen Passanten und der meinte, dass es gut 1,5 km bis zur nächsten Station wären. Wir waren in den zwei Stunden so viel gelaufen und beschlossen deshalb, ein Taxi zu nehmen. Er lachte und meinte, dass er Uber-Fahrer sei und wir ihm zum Auto folgen sollten.

Obwohl mir meine Mutter immer eingebläut hat, dass man nicht zu Fremden ins Auto steigt , vertrauten wir unseren guten Erfahrungen und nahmen sein Angebot an. Er wollte 50 Pesos dafür, doch ich handelte ihn auf 25 herunter. Schließlich war das für ihn keine Dienstfahrt. Der Weg bis zur nächsten Station zog sich und das hätten wir im Regen und Dunkeln nicht laufen wollen.

Die Metro war natürlich wieder proppenvoll. Man brauchte sich nicht festhalten, denn man konnte gar nicht umfallen. An meinen Hintern drückte sich ein Mexikaner und ich konnte spüren, dass ihm das gefallen hat . Der Kerl war voll die Härte und weil ich nicht ausweichen konnte, bewegte ich mich keinen Millimeter  . Der Typ klebte zwei Stationen an mir, bis wir endlich umsteigen konnten. Heiko wurde von der Meute regelrecht rückwärts aus der Bahn geschubst und mich wollte man, weil sich alle rücksichtslos herein drängten, nicht hinaus lassen. Da setzte ich meine Ellenbogen ein und so gelang mir noch kurz vor Abfahrt der Ausstieg . Die letzten Stationen blieben wir gleich vorne an der Türe stehen. Ich fahre wirklich gerne Metro, doch die in Mexiko City bestimmt nie wieder. Das war absolut irre.

Nach diesem Erlebnis brauchten wir erst einmal etwas zu essen. In der Fußgängerzone, in der Nähe des Hotels, entdeckten wir ein China-Büffet, das gut besucht war. Pro Person kosteten Essen und Getränke zusammen 5 €. Das Essen war jetzt nicht herausragend, aber für den Preis nicht mal schlecht.

Zur Verdauung bummelten wir die Fußgängerzone in beide Richtungen entlang und ließen so den langen Tag ausklingen.

Übernachtung:  Hotel Historico Central, Mexiko City
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #168 am: 03. August 2017, 15:02:15 »

Liebe Grüße

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Andrea

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #169 am: 03. August 2017, 15:28:42 »
Der Kerl war voll die Härte

Na, offensichtlich sogar der ganze Kerl.  :schreck:

Schade mit dem Frida Kahlo Museum. Das wäre mir in diesem Fall doch lieber gewesen als die Jogging-Runde mit eurem Guide.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #170 am: 03. August 2017, 15:50:04 »
Der Kerl war voll die Härte

Na, offensichtlich sogar der ganze Kerl.  :schreck:

Der hat halt nicht jeden Tag eine Blondine zum Ankuscheln  :floet:.

Schade mit dem Frida Kahlo Museum. Das wäre mir in diesem Fall doch lieber gewesen als die Jogging-Runde mit eurem Guide.

Leider weiß man so manches erst hinterher. Coyoacan ist ein absolut toller Stadtteil, für den man etwas mehr Zeit einplanen sollte.

Da wir erst gegen Mittag gelandet sind, bot sich die Freetour einfach an. Der Typ war aber dermaßen geschichtsverliebt ...  ::) und brachte mich um den Museumsbesuch  :bang:.

Das war wohl die ausgleichende Gerechtigkeit zum Vortag  :cool2:.
Liebe Grüße

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soenke

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #171 am: 03. August 2017, 15:58:15 »
Puh, irgendwie hörte sich der heutige Tag ziemlich stressig an. :D

Und dann noch ohne Museumsbesuch  :'(

Aber dafür könnt ihr berichten wie es in einer der grössten Städte der Welt zugeht. 8) das ist auch ne Erfahrung wert.

Falls ich mal nach Mexiko City (was ich nicht glaube) kommen sollte, werde ich 20kg wieder zunehmen um mich in der Metro zur Wehr setzen zu können  ;D


Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #172 am: 03. August 2017, 16:15:32 »
Puh, irgendwie hörte sich der heutige Tag ziemlich stressig an. :D
Und dann noch ohne Museumsbesuch  :'(
Aber dafür könnt ihr berichten wie es in einer der grössten Städte der Welt zugeht. 8) das ist auch ne Erfahrung wert.
Falls ich mal nach Mexiko City (was ich nicht glaube) kommen sollte, werde ich 20kg wieder zunehmen um mich in der Metro zur Wehr setzen zu können  ;D

Deswegen brauchst du keine Sumo Ringer Figur :floet:, Sönke. Ein Ellbogenhieb tut's doch auch  :zwinker:.

Um das Museum war es wirklich schade, denn ich glaube, dass das ganz interessant ist.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #173 am: 03. August 2017, 18:14:46 »
Das war ein nicht ganz so toller Tag heute - immerhin gutes Hotel und gutes Essen, aber die Metro Fahrt und der Schnelldurchlauf mit Student aber ohne Kahlo Museum, sehr schade  :(. Hätte man den Rundgang durch das Coyotenviertel nicht auf eigene Faust machen können oder wäre das zu gefährlich gewesen?


LG Christina

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #174 am: 04. August 2017, 08:19:27 »
Das war ein nicht ganz so toller Tag heute - immerhin gutes Hotel und gutes Essen, aber die Metro Fahrt und der Schnelldurchlauf mit Student aber ohne Kahlo Museum, sehr schade  :(. Hätte man den Rundgang durch das Coyotenviertel nicht auf eigene Faust machen können oder wäre das zu gefährlich gewesen?

Hallo Christina,

der Rundgang ohne Erklärung hätte nichts gebracht, denn wir hätten zu den einzelnen Gebäuden keine Infos gehabt. Die meisten machen den Rundgang gar nicht, sondern halten sich im gemütlichen Zentrum von Coyoácan auf. Es ist ungefährlich in dem Künsterviertel und mittlerweile absolut "in", wenn man dort wohnen kann.

Du musst bedenken, dass wir erst gegen Mittag landeten und sich deshalb so eine "kurze" Tour anbot. Wer konnte schon wissen, dass der Geschichtsfreak so weit ausholte ...  ::). Wir hatten eigentlich 2 Tage später einen Stadtrundgang bei denen gebucht, aber daraufhin abgesagt. Genug der History!
Liebe Grüße

Ilona

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Paula

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #175 am: 04. August 2017, 11:04:12 »
Den nervigen Guide der einen volltextet kann ich mir nach unserer Chinarundreise gut vorstellen, so einen hatten wir auch mal  :)
Gut dass ihr noch etwas Zeit für die Stadt habt, ich hoffe ihr habt den Museumsbesuch nachholen können.
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #176 am: 04. August 2017, 13:48:41 »
Gut dass ihr noch etwas Zeit für die Stadt habt, ich hoffe ihr habt den Museumsbesuch nachholen können.

Leider nicht, Paula. Das stand in der Megastadt nicht mehr auf dem Programm.
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #177 am: 05. August 2017, 00:00:52 »
Uff, das Metrofahren hört sich ja stressig an, auch wenn's so mancher die Tuchfühlung zu schätzen scheint. Erinnert mich an eine Busfahrt in Rom - da gabs auch so harte Kerle  :P

Okay, Guides, die zuviel quasseln, können mich auch nerven. Mir wär in dem Fall  wohl die Geschichtsstunde lieber gewesen. Die Gemälde von Frida Kahlo sind nicht mein Geschmack, da hätte ich auch auf das Museum verzichten können. Ist jedoch ärgerlich, wenn man etwas bestimmtes sehen will und das dann verpasst.
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #178 am: 05. August 2017, 11:00:40 »
Uff, das Metrofahren hört sich ja stressig an, auch wenn's so mancher die Tuchfühlung zu schätzen scheint. Erinnert mich an eine Busfahrt in Rom - da gabs auch so harte Kerle  :P 

Da hast du also auch schon so eine Erfahrungen  :totlach: gemacht.
Liebe Grüße

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #179 am: 06. August 2017, 09:48:25 »
25.03.17 –  Mexiko City <-> Teotihuacán

Von Pyramiden und dem verloren gegangenen Chinesen

Das moderne Hotel im alten Gewand war wirklich ausgezeichnet, allerdings gab es doch einen Haken an dem Schnäppchenpreis. Wir hatten das kleinste Zimmer und ein glücklicherweise nicht zu öffnendes Fenster mit Aussicht auf die Be- und Entlüftungsanlage in einem Schacht. Aber wir waren ohnehin nur zum Schlafen da und ließen einfach die Gardinen zu.

Um 8:00 Uhr gingen wir zum Frühstück ins Café. Omeletts wurden nach Wunsch zubereitet, das Baguette war ofenfrisch und noch warm, Wurst- und Käsespezialiäten, Kaktussalat und exotisches Obst vom Büffet, Kaffee, Latte oder Capuccino und super nette freundliche Mitarbeiter, die fast ein bisschen zu viel hofierten.

Wir konnten das Frühstück in Ruhe genießen, denn wir sollten erst um 9 Uhr abgeholt werden. Ich hatte 7 Monate zuvor online eine Tour gebucht und die wurde auch gleich von der Kreditkarte abgebucht. Als wir um 9:30 Uhr immer noch warteten, ließ ich den Consierge beim Touranbieter anrufen. Es stellte sich heraus, dass der uns überhaupt nicht auf der Liste hatte. Sie wollten aber sofort einen Fahrer los schicken. Kurz nach 10 Uhr kam ein Kleinbus angefahren und ein weiterer Gast, ein Inder, stieg aus und eilte schnell an uns vorbei auf die Hotel-Toilette. Nach 5 Minuten kam er erleichtert zurück und es konnte endlich losgehen.

Nach 20 Minuten erreichten wir den Sammelpunkt am Plaza de las tres culturas



Jorge, von sich selbst und der Einfachheit halber, George (Tschooortsch) benannt, begrüßte uns drei und fuhr mit seinen langatmigen Erzählungen zur Geschichte Mexikos fort. Eigentlich konnten wir froh sein, dass wir erst später zur Gruppe gestoßen sind, den wir hatten den 2. Tag in Folge einen enthusiastischen Fremdenführer erwischt.

Unsere buntgemixte Gruppe bestand aus 11 Leuten, George und dem Fahrer, der einem in dieser Stadt leidtun konnte.

Als erstes fuhren wir zum bedeutendsten Wallfahrtsort Mexiko’s, der Basilica der Jungfrau von Guadalupe. Die Nationalheilige und Schutzpatronin ist allgegenwärtig. Es gibt keine Kirche, wo nicht ihre Statue steht, keine Wohnung in der nicht ihr Abbild hängt, kein Bus, wo nicht ihre Figur vom Rückspiegelt baumelt und keine Familie, in der nicht eine Tochter Guadalupe bzw. verniedlicht Lupita getauft wurde.

Die Legende besagt, dass 1531 dem hl. Juan Diego die Jungfrau in Gestalt eines dunkelhäutigen Mädchens erschien. Sie wies ihn an, Rosen zu pflücken, die wie von Zauberhand im Dezember blühten. Er wickelte die Rosen in seinen Poncho und meldete dies dem Bischoff. Aber als er seinen Umhang öffnete, war auf dem Stoff das Abbild der Jungfrau zu erkennen. Da die Erscheinung an einem ehemaligen Tempel der Aztekengöttin Tonantzin stattgefunden hatte, glaubte die Bevölkerung an deren Wiedererscheinung. Die katholische Kirche nutzte aber die Gunst der Stunde und rief die dunkelhäutige Jungfrau als Heilige aus, um die Einheimischen zum Christentum zu bekehren.
 
Jedenfalls pilgern heutzutage nicht nur am 12. Dezember die Leute zur Basilika, sondern täglich.
 
Damit möglichst viele die Virgin de Guadalupe aus nächster Nähe sehen können, befindet sich unter dem Bild,



sozusagen im Keller der neuen Basilika, ein eigener Raum mit Zugängen zu beiden Seiten des Bildes. Mittels Laufbänder wird man an dem Bild (kugelsicherer Glasschrein) vorbeigeschleust. Es verbleibt jedem Pilger eine halbe Minute, um die Madonna aus der Nähe zu sehen und die Kollekte in einen überdimensional großen Opferstock zu werfen.



Das war die ursprünglichen Kirche,





die leider immer weiter absinkt, aber mittlerweile aufwendig mittels Hydraulik stabilisiert wird.

Die neue Kirche



ist ein riesiger Rundbau, der 1976 aus Beton und Marmor errichtet wurde und 12000 Menschen fasst.



Es fand gerade eine Trauung statt.



Durch die vielen Besucher gleicht die Umgebung der Basilika einem Jahrmarkt und da ist es besonders schwer, eine Gruppe zusammenzuhalten. Obwohl George den Zeit und Treffpunkt mehrmals mitgeteilt hatte, fehlten der Inder und der Chinese. Irgendwann trudelten die Beiden nacheinander ein. Dem Inder mangelte es nicht am Englischen, doch der Chinese schien etwas Verständigungsprobleme zu haben.

Egal, die Gruppe war wieder vereint und jetzt mussten wir nur noch den Fahrer finden, der irgendwo in der Gegend parkte und nicht an sein Handy ging. Als auch das geschafft war, fuhren wir in nordöstlicher Richtung auf sämtlichen Nebenstraßen weiter, da die Autobahn wegen eines Unfalls gesperrt war.

Der junge Chinese saß im Kleinbus neben mir und wurde müde. Ich bemerkte dies schmerzhaft  ::) , als er seine volle Cokeflasche auf meine Fußzehen fallen ließ. Er machte keine Anstalten sie aufzuheben, denn er schlief tief und fest und sein Kopf fiel auf meine Schulter  :totlach: . Er erwachte erst wieder, als wir an einem sogenannten Museum hielten. Anscheinend sind die meisten Touren solche Werbefahrten, denn ganze Busladungen werden dort durchgeschleust.

Zuerst erfuhren wir, wie funktionell Agaven sind.



Aus ihnen wurden Kleidungsstücke hergestellt, die reißfesten Fasern wurden zum Nähen benutzt und einzelne Häute dienten als Papierersatz. Das Wichtigste heutzutage ist aber die Herstellung von Hochprozentigem.

Wir durften zuerst Pulque probieren. Das ist fermentierter Agavensaft und schmeckt wie Most. Der Tequila danach war viel besser, aber nicht so mild und gut wie der Mezcal . Das ist der Agavenschnaps mit der Raupe (irrtümlich als Wurm bezeichnet) drin.



Bevor wir den Verkaufsraum mit all den schönen Figuren und Masken aus Obsidian (vulkanisches Gesteinsglas) betraten, schauten wir noch dem Obsidianschleifer zu.





Neben Statuen wurde im Shop auch jede Menge Silberschmuck angeboten. Jedoch die Wenigsten kauften etwas, denn alle hatten ziemlich Hunger und wollten endlich die Pyramiden sehen.

George hatte bestimmt einen Vertrag mit diesem Büffetrestaurant, denn er betonte immer wieder, dass er uns nur ins beste Restaurant bringt. Wahrscheinlich zahlte das Restaurant die höchste Provision, denn draußen standen einige Busse und drinnen waren alle Plätze belegt. Die Tische für unsere Gruppe waren aber reserviert und die Folkloregruppe





tanzte etwas herum.

Das Büffet kostete umgerechnet 12 € pro Person + Getränke. Die Auswahl war zwar groß, doch die meisten Schalen leer und mit dem Nachschub haperte es. Das was noch übrig war, schmeckte überhaupt nicht, aber machte wenigstens satt.

Endlich, um 16:30 Uhr trafen wir am Parkplatz vom Tor 4 ein. Teotihuacán ist die größte und eindrucksvollste Pyramidenanlage Mexikos und befindet sich ca. 50 km nordöstlich der Hauptstadt.

Nun war Jorge wieder in seinem Element und im Wortschwall nicht zu bremsen. Er sagte, dass wir nach seinen Ausführungen freie Zeit zur Verfügung hätten und wir uns um 18 Uhr wieder am Portal 4 treffen. Ich wies ihn darauf hin, dass er das dem Inder und vor allem dem Chinesen nochmals direkt sagt, denn irgendwie hatte ich so eine Vorahnung.

Endlich fand Jorge ein Ende und ließ uns das Gelände alleine erkunden. Wir wollten gleich auf die drittgrößte der Welt, der Sonnenpyramide,



und reihten uns in die Ameisenstraße ein.



Leider machte mir meine Höhenangst einen Strich durch die Rechnung, denn die Stufen sind sehr kurz und steil. Ich kehrte auf dem ersten Absatz um. Heiko ging ganz nach oben.











Und noch ein Bild von der Mondpyramide



Da es einen langen Stau beim Abstieg gab,



dauerte es eine ganze Weile, bis Heiko wieder unten war.

In dieser Zeit saß ich auf der uralten Mauer zu Füßen der Pyramide und ein etwas älterer Herr (dabei vergesse ich immer, dass ich auch nicht mehr die Jüngste bin ) gesellte sich zu mir. Er sprach mich an, doch auf spanischen Smalltalk hatte ich so gar keine Lust und stellte mich blond. Er ließ aber nicht locker und fragte woher ich komme. Ich sagte aus Deutschland. Jetzt legte er erst richtig los und er erzählte mir, dass er aus Costa Rica stammt und nur wegen dem Länderspiel Mexiko – Costa Rica hierher geflogen ist. Zu Hause schaut er immer Deutsche Welle und ein paar Brocken Deutsch konnte er auch.

Heiko war leider immer noch nicht zu sehen. Jedenfalls fragte er mich, ob ich alleine hier bin und ich schüttelte energisch den Kopf  . Als nächstes kam natürlich die Frage, wo denn mein Mann ist. Ich deutete mit dem Finger nach oben, doch bevor er mich als Witwe einstufte  :zwinker:, fügte ich schnell "auf der Pyramide" hinzu. Er schwärmte so von seinem Land und ich musste aufpassen, dass er mir nicht noch einen Floh ins Ohr setzt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit stand Heiko vor uns und ich verabschiedete mich schnell von meiner Costa Ricanischen Bekanntschaft.

Auf dem Weg zur Mondpyramide auf der sogenannten Straße der Toten



kamen uns die niederländischen Couchsurfer vom Vortag entgegen. Sie haben die Pyramiden auf eigene Faust mit öffentlichen Verkehrsmitteln besucht.  Das hätten wir besser auch machen sollen. Wir verabschiedeten uns und schauten noch schnell das Puma Mural an.



Heiko wäre gerne noch auf die Mondpyramide, doch ab 17:30 Uhr darf niemand mehr hinauf, weil um 18 Uhr die Tore geschlossen werden.
Na toll, da hatten wir gerade mal 1,5 Stunden bei den Pyramiden. Kein Wunder, dass die Gruppe pünktlich um 18 Uhr am Portal 4 war. Tja alle,  bis auf den Chinesen .

Der Torwächter telefonierte mit seinen Kollegen der restlichen 4 Tore, doch keiner hat unseren Chinesen gesehen. Jorge wurde nervös und telefonierte mit seiner Zentrale. Die wiesen ihn an, bis 18:10 Uhr zu warten und erst dann dürfte der Bus zurück fahren. Um 18:10 Uhr fuhr der Bus los und da erschien der abgekämpfte, verschwitzte Chinese am Tor 4. Er hatte sich also doch verlaufen und musste 3 km von Tor 2 bis 4 rennen. Für ihn ist alles nochmals gut gegangen. Ich weiß nicht, was er sonst gemacht hätte, denn viel Geld hatte er nicht bei sich. Es reichte gerade mal so für den Eintritt.

Die Rückfahrt verlief zügig, aber die einzelnen Leute mussten in den jeweiligen Hotels abgeliefert werden. Unser Hotel war wenigstens an 3. Stelle.
 
Nach diesem 10stündigen Ausflug waren wir ziemlich k.o. und holten uns nur noch zwei Ciabattas von der Hotel-Snackbar.

Auch bei dieser Tour wurde sehr viel Zeit verplempert, weil Jorge so viel zu erzählen hatte und das Ganze eigentlich mehr eine Verkaufsfahrt mit kurzem Besuch der Pyramiden war. Aber immerhin wurden keine Rheumadecken angeboten.

Übernachtung:  Hotel Historico Central, Mexiko City
Liebe Grüße

Ilona

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