Na, das tun wir auch gerne ;-) - Cote d'Azur ohne zumindest einen Tag oder Abend St. Tropez geht gar nicht!
Sorry, gestern habe ich es nicht mehr geschafft, dafür aber jetzt....
7. Oktober Arizona Memorial & Yokohama BayEin weiterer sonniger Morgen. Frühstück gibt es wieder im IHOP, diesmal 2x2x2: Eier, Bacon oder Würstchen, kleine Pfannkuchen. Danach die Kühlbox bestückt, Badesachen eingepackt und ab Richtung Westen.
Wir fahren zu einem Ort mit trauriger Berühmtheit: Pearl Harbor. Aus der seichten Lagune, in der die Ur-Hawaiianer Perlenaustern fischten, wurde ein bedeutender Stützpunkt der amerikanischen Kriegsflotte. Fast 75 Jahre ist der Angriff der Japaner jetzt her, doch kaum vergessen. Den Film "Tora! Tora! Tora!" musste ich mir für den Geschichtsunterricht ansehen, den neueren "Pearl Harbor" dann mit dem Gatten. Nun sind wir auf dem Weg zum Originalschauplatz, wie tausende andere Touristen pro Tag auch.
Die Ausschilderung zum Visitor Center der Gedenkstätte ist nicht so gut, wie der Reiseführer behauptet. Zusammentreffen und wieder Trennen der Highways H1 und H201 lenkt auch das Navi vom Kurs ab. Wir müssen eine Extrarunde drehen, ehe wir die richtige Ausfahrt erwischen. Von da an ist es dann wirklich einfach. Am Parkplatz ist noch genug Luft. Wir hängen die Kameras um den Hals, Taschen dürfen nämlich nicht mitgenommen werden. Die anderen Wertsachen sind im Hotel gebleiben.
Unsere Tour, die ich gestern reserviert habe, geht um 12 Uhr los. Wir haben noch genug Zeit uns das Gelände anzuschauen. Da ist zum einen ein kleiner Park mit Ausstellungsstücken, Gedenkstätten und Blick auf die Bucht; zum anderen gibt es zwei Ausstellungen mit Bildern, Modellen und Schriftstücken: "Road to war" und "Attack"
eines der alten Flugzeuge wird grad rekonstruiert
Gedenkstätte für die im Krieg verwickelten U-Boote
Nebenan kann man noch das U-Boot USS Bowfin samt U-Boot-Museum besichtigen. Das haben wir uns aber geschenkt. Ebenso die Fahrt hinüber zur Besichtigung des Schlachtschiffs USS Missouri.
Modell der USS Arizona im Museum
und eines japanischen Flugzeugträgers
Pünktlich zur Boardingtime gehen wir zum Memorial Theater. Zuerst gibt es einen sehr eindrücklichen Film über den Angriff zu sehen, beschert mir einen dicken Kloß im Hals. Dann fahren wir mit dem Boot hinaus in die Bucht, vorbei an modernen Kriegsschiffen und den Pollern der am 7.12.1941 versenkten.
Das Memorial wurde quer über das Wrack der USS Arizona gebaut, in Gedenken an die 1100 Besatzungsmitglieder, die an Bord starben und deren Leichen nie geborgen wurden. Einige der damals Überlebenden ließen sich später hier beisetzen, um wieder bei den Kameraden zu sein.
Der Besucherstrom hier ist straff durchorganisiert; schön brav gegen den Uhrzeigersinn durchgehen, kurze Andacht halten und wieder anstellen für das Boot zurück. Nicht sehr besinnlich. Spätesten jetzt frage ich mich, was all die Leute, was uns eigentlich hierher zieht. Warum besichtigen wir Kriegsschauplätze, Mahnmale und Soldatenfriedhöfe?
Teile des Schiffswracks sind deutlich zu sehen. Die Hölle, die es damals hier geherrscht haben muss, ist an diesem friedlichen, sonnigen Tag kaum nachzuvollziehen. Wir sind dankbar, dass wir ähnliches nicht erleben mussten und hoffentlich nie erleben werden. Ein wenig beschämt machen wir unsere Bilder und ärgern uns über die Asiaten, die natürlich ihren Selfie-Drang nachgeben. Wirkt so, als wären sie stolz auf das, was die Japaner hier angerichtet haben.
Gedenktafel für die Gefallenen
Wir nutzen nach der Rückkehr noch die Restrooms und fahren dann weiter nach Westen zur Küste. Endlich gibt es mehr Natur zu sehen. Der Hwy 93 führt nah am Ufer entlang, die Beachparks reihen sich aneinander und wir kommen durch kleinere Orte, die so gar nichts mit dem geschniegeltem Waikiki gemein haben.
Berge der Waianae Range.
Wir fahren bis zum Ende der Ausbaustrecke am Keawaula Beach Park, auch Yokohama Bay genannt, weil hier hier früher der Stammplatz japanisch stämmiger Fischer war.
Herrlich weiter Sandstrand und kaum Leute.
Von hier aus führt ein Wanderweg bis zum nordwestlichen Zipfel O’ahus, dem Kaena Point. Soll auch interessant sein, liegt aber voll in der Sonne.
Darauf haben wir keine Lust, außerdem lockt das Meer.
Wegen Strömungen und Brandung ist das Baden hier oft gefährlich. Heute sieht es recht harmlos aus, trotzdem wagen wir nur ein Erfrischungs-Quickie. Heißt bei mir, sich ziemlich weit oben in die Brandung stellen/setzen und nass spritzen lassen.
Schatten gibt’s hier keinen, darum halten wir es nicht sehr lange hier aus, sondern suchen uns einen anderen Beach Park. Wir finden auch tatsächlich einen mit Picknicktischen unter Palmen. (Namen hab ich vergessen). Dort genießen wir in Ruhe Äpfel, Kekse, Chips und Gingerale und schauen den Wellen zu. Zum Baden ist es leider zu steinig.
Manch schönen Strand sehen wir erst bei der Rückfahrt so richtig
Brandung an Lavabecken, in einigen baden sogar Leute
Ebenso gemütlich fahren wir langsam wieder zurück. Teilweise gezwungenermaßen, denn ab dem nächsten Ort geht’s aus uns unerfindlichen Gründen nur noch schrittweise vorwärts. Wenig Ampeln, keine Baustelle, kein Unfall; wir hängen zwar drei, vier Wagen hinterm Bus, aber auch davor stockt der Verkehr. Erst nach ähnlichen Inselerfahrungen finden wir die Lösung. Es ist Freitagnachmittag, alles will raus aus der Stadt, Straßen werden entsprechend gespurt und so ist einfach nur voll – auch in der Gegenrichtung. Zu weiteren Stopps fehlt uns der Nerv, nur noch die Autobahn erreichen. Dort geht es dann auch flotter vorwärts. Die Sonne ist schon untergangen als wir wieder im Hotel ankommen.
Zum Abendessen haben wir uns ein Cheeseburger Restaurant nicht weit vom Hotel ausgeguckt. Man kann drinnen wie draußen sitzen und es ist gut besucht. Zu zweit müssen wir heute nur kurz auf einen Tisch warten, leider drinnen. Es gibt Livemusik mit gängigen Countrysongs, Bier aus der Waikiki-Brauerei und leckere Cheeseburger. Den Spaß trüben nur die asiatischen Tischnachbarn. Als Vierergruppe sind sie gekommen, haben ins Handy gezwitschert, dreist Stühle und Tische gerückt und schwups waren es zehn. Sie antworteten dann frech und arrogant auf die freundlichen Hinweise der Bedienung, dass sie nicht einfach Tische belegen können, wenn draußen noch Leute auf der Warteliste stehen. Als dann eine mit ihrem A... fast mein Bier vom Tisch fegt (ohne Entschuldigung) und sie anfangen das Besteck in die Tasche zu stecken, hätte ich nicht übel Lust die Bande anzuschwärzen. Aber bei 10:2
Gut, dass wir schon fertig mit Essen sind und gehen können. Den Schlummertrunk gibt es auf dem Balkon.
Heutige Fahrtstrecke einfach (wir sind ähnlich zurückgefahren) und ohne unsere Irr-Anfahrt