Autor Thema: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon  (Gelesen 41151 mal)

Christina

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #15 am: 28. November 2016, 18:05:32 »
20.000kg Brot? Das klingt seeeeehr viel, aber ich habe so gar keine Ahnung, wieviel so ein Schiff an Bord nehmen muss für eine "große Fahrt". Das wird nicht unerheblich sein und wenn mehrere Schiffe beladen werden sollen... Ein Freund von mir ist Bäcker. Den werde ich morgen mal fragen, wieviel Kilo Brot in seiner Backstube so täglich gebacken werden (die Bäckerei hat hier mehrere Filialen). Das wird nicht annähernd so viel sein, denn dann müsste fast jeder 2. Oeynhausener jeden Tag ein Brot bei denen kaufen  ;)



Ich fand die Brotmenge auch sehr gross und gehe wie du davon aus, dass die Schiffe sehr viel mit an Bord genommen haben, allerdings frage ich mich, wie lange das Brot gehalten hat, das müsste doch recht bald steinhart und dann schimmelig werden. Na ja, wären wir ins Museum gegangen, hätten wir vermutlich mehr erfahren :)


LG Christina

Christina

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #16 am: 28. November 2016, 18:21:45 »
5. Tag – Mittwoch, 01.06. (La Rochelle, Esnandes, Abtei von Maillezais)

Heute wollen wir nochmal nach La Rochelle, vorgestern haben wir ja nur eine kurze Runde durch die Stadt gedreht. Nach den üblichen Morgenverrichtungen fahren wir um 8.30 Uhr los und parken ungefähr eine halbe Stunde später auf demselben kostenlosen Parkplatz wie vorgestern.

Der Weg zum Startpunkt des im Reiseführer beschriebenen Stadtrundgangs führt an der Werft für Yachten vorbei bzw. mitten hindurch. Hier werden in grossen Hallen kleinere und größere Yachten hergestellt und repariert. Auch auf dem Außengelände sind Yachten aufgebaut. Das ist sehr interessant und wie schon im Hafenort La Cotinière auf der Ile d’Oléron am Sonntag bin ich ein bisschen erstaunt, dass man überall durchlaufen kann und natürlich auch zuschauen. Direkt daneben befinden sich moderne Gebäude mit Wohnungen, Geschäften und Büros. Eigentlich sehr schön, aber ob ich den Lärm und auch den Gestank nach allerlei Chemikalien, der von der Werft rüberkommt, dauernd haben wollte? Wohl eher nicht.





Dann kommt man an ehemaligen Hallen und Hütten der Fischer vorbei, die ebenfalls in Wohnungen und Geschäfte umgewandelt wurden, das Ganze ist sehr farbenfroh gestaltet, was bei dem trüben Wetter heute sehr nett aussieht. Am Ende dieser Gebäude steht man vor der Tour Saint-Nicolas, einem 42 m hohen Turm aus dem 14. Jhd., der zur Verteidigung der Hafeneinfahrt errichtet wurde. Die zwei Plattformen des Turms können bestiegen werden, aber erst ab 10 Uhr, so dass wir später nochmal wieder kommen wollen.







Ein paar hundert Meter weiter wird der Weg durch eine weitere Hafeneinfahrt unterbrochen und wir müssen entweder eine Fähre nehmen oder einen großen Umweg gehen. Praktischerweise kann die kleine Solarfähre per Knopfdruck herbeigerufen werden und kostet nur 1 EUR pro Person. Es warten bereits ein paar Personen und das kleine Bötchen ist schon zu sehen. So fahren wir ein paar Minuten auf die andere Seite des Hafens, vorbei an der gerade angeschauten Tour Saint-Nicolas und setzen unsere Besichtigungstour wieder an Land fort.

Auf dieser Seite der Hafeneinfahrt gibt es nicht nur einen, sondern gleich zwei Wach- und Verteidigungstürme, die durch eine Art Stadtmauer miteinander verbunden sind: die Tour de la Chaîne und die Tour de la Lanterne. Erstere wurde früher nachts mit der Tour Saint-Nicolas auf der anderen Hafenseite mit einer Kette verbunden und die Hafeneinfahrt damit versperrt.











Wir laufen an weiteren ehemaligen Stadtbefestigungen und –mauern vorbei bis an einen Strand. Umgeben von einem Park ziehen sich diese Befestigungen einige Kilometer weit am Rande der Stadt entlang. Wir machen aber eine Pause in einem Café am Strand und wenden uns dann wieder in Richtung Innenstadt.

Die Altstadt betreten wir durch das Stadttor Porte de la Grosse-Horloge. Wir spazieren vorbei an Geschäften, Cafés, Restaurants und Kirchen, ein grosser Teil der Altstadt ist Fußgängerzone. Sehr gut gefällt uns auch die Markthalle, mit vielen, gut besuchten Marktständen für Obst, Gemüse und Blumen auf dem Platz davor und den Verkaufsständen für Fleisch und alle nur vorstellbaren Meeresfrüchte im Inneren.















Zu Mittag essen wir im Café de la Paix, dem letzten erhaltenen Kaffeehaus aus dem 19. Jhd., so wie man sie auch z.B. aus Wien kennt. Georges Simenon, der lange Jahre in La Rochelle gewohnt hat, war hier Stammgast. Die in der Karte genannten Moules Frites gibt es heute leider nicht, was wir stattdessen gegessen haben, weiß ich nicht mehr (ich hatte, glaube ich Hühnchenbrust mit Salaten und Peter ein Côte de Boeuf), es war jedenfalls sehr gut.

Gegen 13.00 Uhr sind wir fertig mit Essen und gehen auf dem Weg zurück zum Parkplatz nochmal an der Tour Saint-Nicolas vorbei. Jetzt ist geöffnet und während Peter unten auf mich wartet, genieße ich die Aussicht von den beiden Terrassen auf die Altstadt von La Rochelle und den Hafen. Sehr beeindruckend ist der riesige Yachthafen, etwas außerhalb des Zentrums, zu dem wir gerne hin spaziert wären, aber aufgrund des Regenwetters am Montag und dem deshalb ungeplanten halben Tag im Aquarium, wollen wir La Rochelle jetzt verlassen, damit noch Zeit für zwei weitere Programmpunkte bleibt.




Erster Stopp nach La Rochelle ist der kleine Ort Esnandes, nur ungefähr 12 km nördlich von La Rochelle gelegen. Dort stehen die typischen niedrigen weißen Häuschen aus Kalkstein der Austernzüchter und Fischer, sowie die schöne romanische Kirche Saint-Martin, die im 14. und 15. Jhd. zur Festung ausgebaut wurde. Das Dorf liegt ein paar Kilometer im Landesinneren, an die Küste, die hier zum Teil eine Steilküste ist, führt ein schöner Spazierweg, dem wir bis zu den ersten Carrelets folgen.









Gegen 15.30 Uhr fahren wir weiter und zwar ins Landesinnere, den sogenannten „Marais Poitevin“. Dies ist eine ursprünglich sumpfige und daher nicht bewohn- und bewirtschaftbare Landschaft. Erst im Mittelalter wurde das Land durch Kanäle und Deiche entwässert, so dass Landwirtschaft möglich wurde. Die ersten Schritte zur Besiedelung dieser Gegend wurden oftmals von der Kirche gemacht.

Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist unser Ziel, die Abtei Maillezais. Heute eine Ruine, wurde die ehemalige Benediktinerabtei im 10. Jhd. auf einem Kalksockel mitten im Sumpf errichtet. Die Mönche legten die umliegenden Bereiche trocken und profitierten dann von den hohen Einkünften aus der Landwirtschaft. Bereits 1648 war die kirchliche Funktion der Abtei aber beendet. Danach wurden alle Gebäude als Steinbruch benutzt, so entstanden leider riesige Schäden an dieser historischen Bausubstanz. 1872 übernahm dann der Staat die Überreste und es wurde mit einer teilweisen Restaurierung und Erhaltung der noch vorhandenen Reste begonnen.

Da es bereits 16.30 Uhr ist, als wir auf dem Parkplatz der Abtei ankommen, sind die meisten Besucher schon wieder weg und wir haben das gesamte Gelände fast für uns alleine. Wir schauen alles ausführlich an und machen viele Fotos, solche Ruinen mag ich sehr. Man könnte hier viel Zeit verbringen, da neben Schautafeln mit Erklärungen, an mehreren Stellen auch noch gesprochene Erzählungen von Personen aus verschiedenen Epochen zu hören sind. Interessant sind auch überdimensionale Steinskulpturen von Füßen, Händen und Köpfen, verteilt über eine Wiese – dabei handelt es sich um Arbeiten heutiger Steinmetze, in Anlehnung an natürlich sehr viel kleinere Details der ehemaligen Verzierungen an der Abtei. Da ist alles wirklich sehr gut gemacht und rechtfertigt den Eintritt von EUR 6,00 p.P. auf jeden Fall.









Ausserhalb der Abtei ist ein sehr idyllischer Anlegeplatz für die flachen Boote, mit denen man Touren durch die Sumpflandschaft machen kann. Das wäre sicherlich auch lohnenswert, dafür reicht die Zeit heute aber leider nicht mehr. Es ist bereits 17.30 Uhr als wir mit der Besichtigung der Abteiruine fertig sind und wir haben noch eine Stunde Fahrt zurück nach Fouras vor uns.



Dort angekommen, kaufen wir noch schnell im Supermarkt fürs Abendessen und den morgigen Tag ein und sind dann gegen 19.00 Uhr wieder in der Ferienwohnung.

Nach diesem langen Tag entfällt heute der abendliche Spaziergang, wegen der Bewölkung könnte man sowieso keinen Sonnenuntergang bewundern.

Wetter: bewölkt, ca. 18° C


LG Christina

Christina

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #17 am: 29. November 2016, 17:32:27 »
6. Tag – Donnerstag, 02.06. (Fouras, Ile d‘Aix)

Heute wollen wir den eigentlich für den zweiten Urlaubstag geplanten Ausflug auf die nur per Schiff erreichbare Ile d’Aix machen, es soll zwar wieder nicht sonnig werden, aber wie die vergangenen Tage trocken und warm. Noch länger auf Sonnenschein warten können wir eh nicht, am Samstag geht es in Richtung unserer zweiten Unterkunft und für morgen steht noch ein Besuch auf der Ile de Ré an, für die wir uns natürlich auch Sonne wünschen würden. Aber die Wettervorhersage hier ist genauso unzuverlässig wie bei uns, sonst hätten wir den sonnigen Dienstag für die Ile d’Aix oder Ile de Ré genutzt.

Nach Aufstehen um 6 Uhr und Frühstücken um 7 Uhr verlassen wir die Ferienwohnung gegen 8.30 Uhr zu Fuss. Auf dem Weg zum ca. 5 km entfernten Hafen wollen wir uns endlich mal Fouras näher anschauen.

Es ist ein sehr hübscher Ort mit einer kleinen Fußgängerzone mit allen möglichen Geschäften, Cafés und Restaurants, auch eine Markthalle ist vorhanden. In den Wohnvierteln stehen einige der wunderschönen alten Villen, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts, als der Boom der Badeorte an der Atlantikküste begann, gebaut wurden. Schade, dass wir so wenig Zeit für Fouras selber haben bzw. hatten, aber ein zweiter Urlaub hier in den nächsten Jahren ist durchaus möglich.

Wir erreichen die andere Küstenseite der Halbinsel auf der Fouras liegt, auch hier gibt es nochmal schöne Strände.























Dann läuft uns die Zeit etwas davon, das Schiff legt um 11.00 Uhr ab, wir haben noch keine Fahrkarten (hätte man natürlich online kaufen können, aber wir wollten wegen des Wetters flexibel bleiben) und ich bin mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob noch genügend freie Plätze vorhanden sein werden. So laufen wir die letzten Kilometer im Sturmschritt und kommen ziemlich verschwitzt am Hafen gegen 10.15 Uhr an. Die Eile war aber umsonst, es warten zwar viele Leute auf das Schiff, aber Platzprobleme scheint es nicht zu geben. Wir stellen uns in die Schlange für die Tickets (15 EUR p.P für Hin-und Rückfahrt), der Schalter öffnet aber erst um 10.30 Uhr. Mit den Tickets in Händen stöbern wir dann noch im Souvenirladen, wo ich endlich einen Schlüsselanhänger (einen kleinen Leuchtturm aus Holz) finde.

Die Überfahrt dauert nur 20 Minuten, unterwegs fährt man am ehemaligen Fort Enet vorbei, das zu Verteidigungszwecken im Meer errichtet wurde und bei Ebbe zu Fuß von Fouras aus erreicht werden kann.







Die Ile d’Aix ist eine sehr kleine Insel (3 km lang und 600 m breit, 245 Einwohner), die auf einem 7 km langen Weg umrundet werden kann. Es gibt neben dem Hafen ein kleines Dorf, zwei Hotels bzw. Anlagen mit Ferienwohnungen und, verstreut über die Insel einige Wohnhäuser und Restaurants und natürlich die in dieser Region allgegenwärtigen Befestigungsanlagen, eine ehemalige Klosterkirche, sowie zwei Leuchttürme. Autos sind nur im Ausnahmefall erlaubt, man kann aber Fahrräder mieten. Napoléon hielt sich hier übrigens vom 08.07. bis zum 15.07.1815 auf, bevor er auf die Insel Sankt Helena gebracht wurde.

Nach Ankunft auf der Insel gegen 11.30 Uhr schauen wir uns zunächst ein bisschen im Dorf um,









dann starten wir die Inselumrundung, die in unserem Wanderführer beschrieben ist. Der Weg ist ziemlich abwechslungsreich, zunächst gehen wir an einer flachen, sumpfigen Bucht entlang, wie wir sie schon vom Festland kennen, hier machen wir an einer Picknickbank mit unseren mitgebrachten Vorräten Mittagspause, es ist bereits 12 Uhr durch. Interessant ist, dass auch auf dieser Insel Wein angebaut wird, wir kommen an einem kleinen Weingut vorbei.







Nach dem Essen führt uns der Weg in den bewaldeten Teil der Insel, eine Seltenheit in dieser Region und bald erreichen wir den für uns schönsten Teil der Wanderung, eine bewaldete Steilküste mit kleinen felsigen Meeresbuchten. Hier hätte wir an einem der Picknicktische unter den Kiefern mit Blick aufs Meer auch eine schöne Mittagspause machen können.





Nach und nach geht der Wald in niedriges Gestrüpp über und die Steilküste wird immer flacher, bis wir gegen 13.30 Uhr einen breiten Sandstrand erreichen, in der Ferne sind die beiden Leuchttürme der Insel zu sehen.



Von hier hat man auch einen recht guten Blick auf das „berühmte“ Fort Boyard, eine weitere Festung im Meer, gebaut zwischen 1804 und 1859, um die Einfahrt in den Fluss Charente und damit die Stadt Rochefort mit ihrem Marinearsenal (hier waren wir ja am Dienstag) zu schützen.



Die wie ein Schiff aus Stein aussehende Festung  wurde allerdings nie für ihren eigentlichen Zweck gebraucht, da bei ihrer Fertigstellung die Entwicklung der Artillerie so weit fortgeschritten war, dass ein Schutz der Stadt auch vom Festland bzw. von den Inseln Oléron und Aix aus möglich war. Das Fort diente dann eine Zeitlang als Gefängnis und wurde in den 1990er Jahren von einem Fernsehproduzenten entdeckt und über viele Jahre als Schauplatz einer Art Abenteuerspielshow genutzt. In Frankreich wurde das Fort dadurch sehr bekannt, in Deutschland wurden wohl auch ein paar Folgen ausgestrahlt, wurde aber kein so grosser Erfolg wie in Frankreich. Bis heute darf Fort Boyard nicht betreten werden, im Sommer gibt es aber Schiffsrundfahrten, bei denen man ganz nah daran herankommt. Das ist ein ziemlicher Touristenmagnet hier.

Unser weiterer Weg führt uns weg vom Strand zu den Befestigungsmauern des Fort de la Rade von denen aus man immer wieder schöne Blicke auf die Leuchttürme hat. In ihre Nähe kommt man aber leider nicht, es findet sich auch nirgends ein Hinweis auf eine Besichtigungsmöglichkeit.



Die Befestigungsmauern des Forts führen bis zum Hafen, unserem Startpunkt. Für die ca. 7 km lange Umrundung der Insel haben wir, mit ausführlichen Pausen ungefähr 2,5 Stunden gebraucht. Wir trinken erst mal einen Kaffee auf der Terrasse eines Restaurants direkt am Hafen, dann ist es ca. 14.30 Uhr und das Schiff zurück legt um 16.15 Uhr ab, wir haben also noch etwas Zeit übrig.

Als erstes schauen wir uns das Dorf etwas genauer an, es gibt einen Laden mit Gegenständen aus Perlmutt, dabei sind auch herrlich bunte große Mobiles – so eines würde ich ja sofort mitnehmen für die Terrasse zum Beispiel, aber das Perlmutt ist so dünn und damit zerbrechlich, dass ich befürchte, es würde während des weiteren Urlaubs, bei dem ja noch ein Standortwechsel bevorsteht, zerbrechen. Also verzichte ich. Peter kauft sich dann ein Eis und ich eine kleine Blechdose gefüllt mit Salz-Karamellbonbons und als Motiv auf dem Deckel eines der typischen kleinen weissen Häuser hier mit bunten Fensterläden und Blumenranken.







Wir schlendern noch ein bisschen umher und beobachten dann am Hafen die Leute, die nach und nach eintreffen und auf die Abfahrt des Schiffs warten.





Die kurze Schiffsfahrt verbringen wir wieder an Deck, in Fouras können wir noch nicht gleich das Schiff verlassen, da ein großer Bagger und zwei Baustellen-Lkw von der Ile d‘Aix aufs Festland mitgenommen wurden und diese ziemliche Schwierigkeiten haben, vom Schiff zu fahren, ohne etwas zu beschädigen.

Für den Heimweg wählen wir den direkten Weg immer an der Küste entlang, wir sind aber irgendwie doch ziemlich müde und diese fünf Kilometer ziehen sich endlos.

Gegen 17.45 Uhr sind wir dann wieder in der Ferienwohnung, wo wir aus unseren Vorräten zu Abend essen und dann noch ein bisschen Fernsehen bzw. Lesen bis wir recht früh ins Bett gehen.

Das war trotz der fehlenden Sonne der bisher schönste Tag in diesem Urlaub.

Wetter: hochnebelartige Bewölkung, ca. 19° C


LG Christina

Andrea

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #18 am: 29. November 2016, 18:33:29 »
Bei Sonnenschein wäre das alles noch viel viel schöner... Aber auch so gefällt´s mir - vielleicht weil du´s ins rechte Licht rückst mit deiner Motivwahl. Besonders fröhlich ist da der türkise Fensterladen auf dem rosa Haus.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Paula

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #19 am: 29. November 2016, 21:54:55 »
Das ist ja wirklich ein winziges Inselchen wenn man sie in zweieinhalb Stunden umrunden kann. Für einen Urlaubsausflug finde ich das klasse, aber das da freiwillig jemand wohnt, also das könnte ich mir für mich überhaupt nicht vorstellen.

Die Abtei gestern war klasse, vor allem die Kombination mit den modernen Kunstwerken finde ich toll

Und der Markt von La Rochelle sieht sehr verlockend aus, ich liebe französische Märkte  ^-^
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #20 am: 30. November 2016, 17:29:35 »
Bei Sonnenschein wäre das alles noch viel viel schöner... Aber auch so gefällt´s mir - vielleicht weil du´s ins rechte Licht rückst mit deiner Motivwahl. Besonders fröhlich ist da der türkise Fensterladen auf dem rosa Haus.

Ja, der fehlende Sonnenschein.... Wir haben sonst eigentlich meist Glück mit dem Wetter bei unseren Urlauben, dieses Jahr aber zumindest in der ersten Woche nicht so sehr, wobei, es war die Woche mit den heftigen Überschwemmungen in Paris, Elsass, Baden-Württemberg, Bayern, insofern hatten wir doch wieder Glück. Mich hat das eben auch im Hinblick auf die Fotos sehr geärgert, man weiß ja, wie Fotos bei so einem Wetter werden. Aber - ab der zweiten Woche gibt es viel Sonne!


LG Christina

Christina

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #21 am: 30. November 2016, 17:33:01 »
Das ist ja wirklich ein winziges Inselchen wenn man sie in zweieinhalb Stunden umrunden kann. Für einen Urlaubsausflug finde ich das klasse, aber das da freiwillig jemand wohnt, also das könnte ich mir für mich überhaupt nicht vorstellen.


Für mich wäre das auch unvorstellbar, zumal es auf der Insel nicht mal einen Lebensmittelladen gibt. Selbst für den Urlaub könnte ich mir nicht mehr als zwei Übernachtungen vorstellen.


LG Christina

Christina

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #22 am: 30. November 2016, 17:53:11 »
7. Tag – Freitag, 03.06. (Ile de Ré)

Heute steht, so hoffe ich zumindest, ein weiteres Highlight dieses Urlaubs auf dem Plan: die Ile de Ré.

Wir sind etwas später dran als die letzten Tage und starten erst gegen 8.30 Uhr in nördlicher Richtung. Die Insel liegt ein Stückchen nördlich von La Rochelle, so fahren wir in einem Vorort der Stadt von der Autobahn ab und kaufen in einem Supermarkt den Proviant für den heutigen Tag. Man – ist das wieder mal voll zur Öffnung des Ladens um 9.00 Uhr! Zum Glück brauchen wir nicht viel und können so bereits um 9.21 bezahlen.

Die Ile de Ré ist, wie die Ile d’Oléron, durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Die Ile de Ré ist allerdings etwas „exklusiver“, hier haben viele reiche Pariser Ferienhäuser. Daher vermutlich kostet die Brücke Maut, und zwar in der Nebensaison pro Auto 8 EUR, in der Hauptsaison sind es 16 EUR. Man zahlt aber wenigstens nur für die Fahrt auf die Insel, die Rückfahrt ist damit schon abgegolten.

Um 9.37 Uhr bezahlen wir unsere 8 EUR und rollen auf die Insel. Und ja, ich liebe sie vom ersten Blick an! Es ist alles sehr gepflegt, die exakt geschnittenen Rasenflächen zwischen Radweg und Straße fallen mir sofort auf und es fehlen die bunten, großen Plakate, mit denen man auf der Ile d’Oléron auf die „Attraktionen“ wie Supermärkte, Souvenirläden, Wasserparks, Minigolf und ähnliches hinweist. Hier ist das alles sehr dezent gehalten bzw. nicht vorhanden.

Der gute Eindruck setzt sich an unserem ersten Halt fort: Wir wollen eine kleine Wanderung aus unserem Wanderführer von dem Ort Ars-en-Ré aus starten. Wir parken auf einem kostenlosen Parkplatz am Ortseingang und laufen von dort ins Zentrum. Ach ist das herrlich hier: ein kleines verwinkeltes Dorf, alle Häuser ganz in weiss, es gibt Restaurants, Cafés, kleine Läden und Galerien. Eine Besonderheit ist der Kirchturm: die obere Hälfte des Turms ist schwarz, der Rest weiss, dieser diente früher den Schiffen aus den Niederlanden und Skandinavien, die mit dem hier produzierten Salz beladen wurden, als Seezeichen, wie ein Leuchtturm.



















Der Wanderweg führt uns am ebenfalls hübschen Hafen vorbei



aus dem Ort heraus in die Sumpflandschaft, die zwischen der Insel und dem Festland liegt. Hier wird in vielen Becken Salz gewonnen, obwohl dies in der gesamten Region gemacht wird, ist das Salz der Ile de Ré besonders bekannt. Wie auch bei den Salzbecken auf der Ile d’Oléron kann man zu dieser Jahreszeit leider fast noch kein Salz erkennen und sieht so eben nur „Wasserbecken“. Der zum Glück sehr gut ausgeschilderte Weg verläuft kurven- und windungsreich mehrere Kilometer durch die Sümpfe



bis er wieder auf die Insel trifft und an dieser sehr schmalen Stelle der Insel wechseln wir von der sumpfigen Seite auf die Meeresseite. Zum offenen Meer hin ist der Ort durch einen Deich vor den Fluten geschützt. Hier machen wir gegen 13 Uhr, nach zwei Stunden Wanderung, Mittagspause und essen an den hier am Deich aufgestellten Holzbänken- und tischen unsere heute Morgen gekauften Salate und Sandwiches.

Dann wandern wir mal am Strand,





mal auf der Deichmauer am Meer entlang und folgen dann auf Höhe von Ars-en-Ré dem Weg weg vom Meer an landwirtschaftlich genutzten Feldern und einer ehemaligen Windmühle vorbei, zurück in den Ort, wo wir nach knapp drei Stunden Wanderung bzw. 10 km ankommen.



Als nächstes möchte ich zum nördlichsten Punkt der Insel und zwar zum Phare des Baleines, dem Leuchtturm der Wale. Wie schon auf der Ile d’Oléron, sind es auch hier zwei Leuchttürme, ein kleiner älterer (von 1682) und ein höherer, neuerer (von 1854). Der neuere 57 Meter hohe Turm kann bestiegen werden, was ich selbstverständlich mache, Peter kann dem nichts abgewinnen und wartet mal wieder unten. Trotz des trüben Wetters genieße ich den Blick hinunter auf die türkisfarbenen Fluten, den kleineren Turm und den Strand. Leider kann man heutzutage keine Wale mehr beobachten, der Name des Leuchtturms wurde aufgrund der Bucht, die Bucht der Wale heißt, gewählt und dieser Name wurde zu Zeiten der Römer vergeben.








Als ich wieder unten bin, gehen Peter und ich gemeinsam zum älteren, kleineren Turm, in dem sich ein großer Souvenirshop befindet. Es hat sehr viele, zum großen Teil schöne Dinge, alle natürlich mit Bezug zum Meer, aber ich kann mich mal wieder für nichts entscheiden, auch Peter kauft nichts.

Nach ungefähr einer Stunde fahren wir weiter, es geht ein gutes Stück zurück nach Süden und zwar bis zum Hauptort der Insel, Saint-Martin-de-Ré. Am etwas außerhalb gelegenen kostenlosen Parkplatz fährt Peter vorbei, der näher am Zentrum gelegene Parkplatz ist kostenpflichtig, weshalb ich vorschlage, zum kostenlosen zurückzufahren. Peter hat keine Lust dazu, also parken wir eben hier, der aktuelle Fahrer entscheidet.

Wir laufen entlang der auch hier vorhandenen Befestigungsmauern in Richtung Hafen. Ach, ist das schön, fast schon kitschig hier: an der Hafeneinfahrt stehen insgesamt drei kleine Leuchttürme, ein Segelboot verlässt gerade mit weißem Segel den Hafen, die Wasserfläche ist auf drei Seiten von Plätzen und Häusern umschlossen, dort gibt es kleine Geschäfte, Cafés, Restaurants – wir suchen uns einen Platz vor einem Café, trinken Cappuccino, Peter isst einen Crêpe dazu, dabei genießen wir den Blick auf diese wunderbare Umgebung. Wie herrlich! Und hin und wieder dringt sogar ein Hauch von Sonne durch den Hochnebel!









Nach dem Kaffeetrinken gehen wir zur nahegelegenen Kirche Saint-Martin. Von ihrem (nicht sehr hohen) Turm hat man einen schönen Blick auf und über die Dächer der Stadt, diesmal kommt Peter sogar mit hinauf. Die Kirche hatte noch zwei weitere Türme, von denen jedoch nur noch ein Teil der Außenmauern erhalten sind.







Nach ungefähr einer Stunde „müssen“ wir das schöne Saint-Martin-de-Ré wieder verlassen. Es ist 16 Uhr und wir nehmen uns noch etwas Zeit, einen weiteren Inselort anzuschauen: La Flotte, nur wenige Kilometer südlich von Saint-Martin-de-Ré gelegen (die Parkgebühren betrugen übrigens 1,50 EUR, das ist wesentlich weniger, als ich befürchtet hatte).

Auch La Flotte ist ein hübscher, kleiner Ort mit niedrigen weißen Häusern und einem Hafen, umgeben von Cafés und Restaurants.





Um 16.30 Uhr fahren wir endgültig runter von der Insel und zurück nach Fouras. Dort kaufen wir im Supermarkt fürs Abendessen und Proviant für Morgen ein und tanken an der Supermarkttankstelle. Gegen 18 Uhr sind wir wieder in der Ferienwohnung. Nach dem Abendessen packen wir, da morgen ein Ortwechsel ansteht. Um 20 Uhr passiert dann tatsächlich etwas, worauf wir die ganze Woche gewartet haben: die Sonne scheint!

Peter ist dennoch zu müde, um nochmal rauszugehen, aber mich kann nichts davon abhalten. Eine dreiviertel Stunde fotografiere ich die Ferienanlage und die Carrelets am Strand. Wie ist das schön! Das ist ein wunderbarer Abschluss eines ebenso wunderbaren Tages, der auf der Hitliste der Urlaubstage den gestrigen Tag (Ile d’Aix) auf Platz zwei verdrängt!











Bis zum Sonnenuntergang, der hier, soweit westlich erst gegen 21.45Uhr stattfindet, ist schon wieder Hochnebel aufgezogen, aber da bin ich sowieso bettreif.

Wetter: bewölkt, von ca. 20 bis 21 Uhr sonnig, ca. 19° C


LG Christina

Paula

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #23 am: 30. November 2016, 21:23:41 »



Dieses Foto ist ja superb  :anbeten:
Und der Blick von oben ist auch genial. Das ist eine tolle Insel mit schönen Orten, so stelle ich mir einen Frankreichurlaub vor  :)
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #24 am: 01. Dezember 2016, 17:36:27 »
Vielen Dank für das Lob zum Bild.

Die Ile de Ré möchte ich unbedingt ein zweites Mal besuchen, vielleicht sogar dort übernachten, auf jeden Fall aber bei Sonnenschein erleben!


LG Christina

Christina

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #25 am: 01. Dezember 2016, 17:51:37 »
8. Tag – Samstag, 04.06. (Saintes, Cognac, Lacanau-Océan)

Auch heute klingelt mein Wecker um 6.00 Uhr, nach dem Frühstück packen wir die letzten Sachen in die Koffer, dann steht die Reinigung der Wohnung an. Zum ersten Mal ist dies bei einer von uns gemieteten Ferienwohnung nicht in der Miete enthalten, sondern kostet 60,00 EUR extra.

Obwohl ich sonst eher die Sparsamere von uns zwei bin, hatte ich vorgeschlagen, die Gebühr zu bezahlen, da das Fehlen von sonst alltäglichen Pflichten für mich einen Teil der Urlaubserholung ausmacht. Peter sieht das aber als einfache Möglichkeit 60,00 EUR zu sparen an, ich stimme zu, aber unter der Voraussetzung, dass ich nur den Küchenbereich sauber mache, in der ganzen Wohnung sauge und die Betten abziehe, diese Dinge machen mir nichts aus. Peter soll das Bad sauber machen und in der gesamten Wohnung den Boden wischen. Staubsauger, Eimer, Wischmop und Bodentuch sind in der Wohnung vorhanden, Putzmittel und Schwamm haben wir vor ein paar Tagen im Supermarkt gekauft und so führen wir die Putzaktion wie geplant arbeitsteilig durch.

Gegen 9.00 Uhr sind wir mit allem fertig und gehen zur Rezeption, um auszuchecken. Wir geben den Schlüssel ab und bekommen die Barkaution zurück. Dann ist noch ein Betrag von ca. 29,40 EUR zu bezahlen. Klar, wie in Frankreich üblich, muss die „Kurtaxe“ bzw. Aufenthaltssteuer extra gezahlt werden, aber warum ist da ein zweiter Posten auf der Rechnung, die vor uns hingelegt wird? Es handelt sich um eine Prämie für eine Stornoversicherung, für den Fall, dass der Aufenthalt vor dem geplanten Ende abgebrochen werden muss. Diese Versicherung haben wir aber nicht abgeschlossen, was wir dem Rezeptionisten natürlich mitteilen. Er meint, dass diese immer zu bezahlen sei. Wir zeigen ihm den französischsprachigen Ausdruck unserer Buchungsbestätigung bei booking.com, in dem nirgends eine solche Versicherung erwähnt ist. Dazu bieten wir an, bei der Hotline von booking.com anzurufen. Dazu meint er nur, er habe mit booking.com nichts zu tun und versucht stattdessen seine Vorgesetzten telefonisch zu erreichen.

Zwei Telefonate später gibt es immer noch keine Lösung, da Samstag ist, kann der Rezeptionist die zuständigen Leute nicht erreichen. Wir sagen nochmal, dass wir uns selbstverständlich nicht vor der Zahlung drücken wollen, dass wir aber schon einen Nachweis benötigen, aus dem sich der Versicherungsabschluss ergibt. Nach einer halben Stunde schliesslich meint der Herr hinter der Theke, dass er uns nicht zu einer Zahlung zwingen könne. Er wolle aber auf der Rechnung handschriftlich vermerken, dass nur die Kurtaxe von uns gezahlt wurde. Damit sind wir einverstanden und können dann endlich mit unserem Tagesprogramm starten.

Um es vorweg zu nehmen: wir haben bis heute keine Forderung vom Betreiber der Ferienhausanlage bekommen. An booking habe ich gleich nach unserer Rückkehr eine Mail geschrieben mit der Bitte um Klärung. Nach zwei Wochen gab es noch nicht mal eine Eingangsbestätigung oder ähnliches von booking. Daraufhin habe ich meine Bewertung über die Ferienwohnung abgeschickt und den Vorfall, auch dass sich booking nicht meldet, darin geschildert. Ich dachte, dass booking diese Bewertung sicher nicht veröffentlichen wird. Haben sie aber doch und es kam eine Entschuldigungsmail, sie wären so überlastet, würden sich aber nun darum kümmern. Bis heute habe ich aber danach nichts mehr von booking dazu gehört. Das ist schon irgendwie enttäuschend, ansonsten gab es aber noch nie Probleme mit booking und ich mag den Aufbau ihrer Webseite sehr, so dass ich auch weiterhin darüber buchen werde.

Gegen 9.30 Uhr können wir also endlich starten und sind nach einer Stunde am ersten Ziel angekommen, der kleinen Stadt Saintes.

Das Städtchen mit 26.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Region Saintonge, liegt im Landesinneren am Fluss Charente, ca. 55 km südöstlich von Fouras und hat viele historische Gebäude zum Teil noch aus der Zeit der Römer.

Als erstes benötigen wir einen Kaffee und eine Toilette, dafür finden wir in der Fußgängerzone ein nettes Café. Dann besichtigen wir die Stadt entsprechend dem von mir aus dem Internet ausgedruckten, vom Tourismusbüro vorgeschlagenen Rundgang. Ein wirklich hübsches Städtchen und für einen Zwischenstopp wunderbar geeignet, wobei es durchaus noch vieles mehr zu sehen gegeben hätte, aber wir haben heute noch ein paar andere Programmpunkte.











So verlassen wir Saintes gegen 12.30 Uhr und fahren durch das idyllische Tal der Charente ins 30 km entfernte Cognac. Die kleine Straße führt kurvig durch Wiesen, Weinberge und kleine Dörfer. Hier werden die Trauben für Cognac und Pineau angebaut. Wir kommen auch beim Weingut Paul Bossuet vorbei, in dessen kleinem Geschäft in La Rochelle wir schon Pineau und Cognac gekauft haben.

Auf einem ruhigen Picknickplatz direkt an der Charente machen wir Mittagspause und essen unsere gestern gekauften Salate. Leider habe ich weder vom Picknickplatz noch von der Fahrt durch das Charente Tal Fotos gemacht.

Um ca. 13.30 Uhr erreichen wir den kleinen Ort Cognac, nachdem der Weinbrand benannt ist. Hier haben die großen Cognachersteller wie Martell, Hennessy, Rémy Martin, Camus und Otard ihren Sitz. Natürlich hätten wir gerne eine Führung durch eine dieser Firmen mitgemacht. Dafür ist aber eine längere Voranmeldung erforderlich, die Touren sind nicht kostenlos, da auch immer Verkostungen enthalten sind und die Touren dauern mehrere Stunden. Das war uns etwas zu viel Aufwand und so begnügen wir uns damit, die Firmensitze und die Weinlager von außen anzuschauen und durch die Fußgängerzone zu schlendern. Die Häuser und Lagerhallen sind oft mit einer grauen, z.T. sogar schwarzen Schicht überzogen, das sind die Überreste des während der Reifung verdampfenden Alkohols. Man soll diesen „Part des Anges“ (Anteil der Engel) auch riechen können, unsere Nasen sind dafür scheinbar nicht fein genug, wir riechen nichts. Der Ort macht einen verschlafenen Eindruck, der durch die während der Mittagspause geschlossenen Läden in der Fußgängerzone noch verstärkt wird.













Nach ungefähr einer Stunde fahren wir weiter, es sind die restlichen 180 km bis zu unserem neuen Übernachtungsort zu bewältigen.

Wir haben es nicht eilig und gondeln gemütlich über unspektakuläre Landstraßen, es geht immer wieder durch Dörfer, so wird es nicht langweilig. Um halb vier machen wir eine Pause im Örtchen Mirambeau. Im dortigen Supermarkt finden wir wie erwartet eine Toilette und kaufen ein bisschen Obst und Kekse für die Weiterfahrt.

Kurz vor Bordeaux wechseln wir auf die Autobahn, die uns staufrei um die Stadt herumführt. Mit Bordeaux haben wir den südlichsten Punkt für heute erreicht, ab jetzt geht es auf einer schnurgeraden Landstraße ca. 50 km nach Westen. Hier ist relativ viel Verkehr und es gibt außer den zahlreichen Kreisverkehren keinerlei Abwechslung. Die Straße ist umgeben von flachem Wiesenland und führt nach einiger Zeit durch den hier allgegenwärtigen Kiefernwald, der zum Schutz der Landschaft vor Versandung vor einigen Jahrhunderten gepflanzt wurde.

Als wir dann endlich den Ortseingang unseres Zielortes Lacanau-Océan erreichen, scheint plötzlich die Sonne. Obwohl sie auch für heute mal wieder vorhergesagt war, gab es nur in Saintes ein bisschen blauen Himmel, davor und danach war die schon übliche Hochnebelsuppe.

Wir haben das Ziel erreicht und die Sonne scheint – da sind wir sofort bester Laune!

Gegen halb sechs checken wir in unsere Ferienwohnung ein. Es gefällt uns sehr gut. Die Wohnung ist zwar nur etwa halb so groß wie die vorige (was uns natürlich bekannt war), aber absolut sauber, sehr gemütlich eingerichtet und der geringe Platz ist so gut ausgenützt, dass wir alle unsere Sachen gut unterbringen. Wir haben auf den Aufpreis für Meerblick verzichtet, müssen aber nur ein paar Schritte zum Hinterausgang der Wohnanlage gehen, dann stehen wir im Garten mit Pool und von dort sind wieder nur ein paar Meter bis ans Meer bzw. an die Dünen, durch die man erst stapfen muss, wenn man direkt bis ans Wasser will.











Wir räumen erst mal ein, dann gibt es eine kurze Pause und um viertel vor Sieben stehen wir bei strahlendem Sonnenschein auf den Dünen über dem Meer und schauen auf den sich nach links und nach rechts endlos hinziehenden Strand.

Ach wie ist das herrlich! Wir gehen bis zum Wasser runter, genießen und fotografieren.









Dann laufen wir am Strand entlang in Richtung Ortszentrum. Eigentlich wollten wir heute Abend in ein Restaurant gehen, haben dann aber doch keine große Lust dazu. Wir essen lieber in unserer Wohnung. Dazu müssen wir aber noch einkaufen. Es geht bereits auf halb acht zu und wir wissen nicht einmal genau, wo sich hier ein Supermarkt befindet. Eilig laufen wir durch den Ort und halten Ausschau nach einem Hinweisschild bzw. dem Supermarkt selbst. Und tatsächlich - bald finden wir einen Laden, aber er ist wohl schon geschlossen, es steht eine Art Security Mensch davor, der versucht, die Leute, die noch einkaufen wollen, daran zu hindern, den Laden noch zu betreten. Wir bitten ihn, noch reinzudürfen, da wir nur wenige Sachen brauchen und ganz schnell fertig sein werden. Er nickt uns freundlich zu und wir gehen erleichtert rein. Wir kaufen schnell ein paar Kleinigkeiten und gehen zurück in die Ferienwohnung. Morgen werden wir feststellen, dass sich fast direkt hinter der Ferienwohnanlage ein weiterer kleiner Supermarkt befindet, der abends sogar bis acht geöffnet hat.

Gegen 21.15 Uhr gehe ich nochmal zum Strand, um endlich einen Sonnenuntergang zu bewundern. Peter hat keine Lust, bei ihm hat sich eine beginnende Erkältung bemerkbar gemacht, so bleibt er lieber in der Wohnung. Es ist wunderschön, auch wenn es für tolle Fotos an einem dekorativen Vordergrund fehlt.











Eine halbe Stunde später gehe ich in die Wohnung zurück und nach den üblichen Abendbeschäftigungen liegen wir schon bald im Bett.

Wetter: überwiegend bewölkt/Hochnebel, ab 17.00 Uhr sonnig, ca. 20°C
Unterkunft: 7 Nächte Résidence Pierre & Vacances Bleu Marine, EUR 34,63 pro Nacht inkl. Bettwäsche, Handtücher, TV, Endreinigung (ausser Küche), Parken (kostenloser Hotelparkplatz)


LG Christina

Andrea

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #26 am: 01. Dezember 2016, 18:16:39 »
Lacanau Ocean war auch  bei uns eine  Station unserer Radtour. Meine Freundin ist dort übel gestürzt, aber nach 1-2 Tagen war sowohl sie als auch das Rad wieder fit. Ich weiß noch, dass wir auf dem Campingplatz etwas ungünstig unser Zelt stellen und so in Schräglage schlafen mussten. Aber einen besseren Platz wollte man uns nicht geben, da wir ja nicht angemeldet seien. Das stimmte natürlich nicht (die Kirche hatte uns lange vorher angemeldet), aber der andere in der Nähe liegende Platz hatte auch nichts mehr frei. Aber der Strand entschädigte für alles und ich bin dann dort eingepennt  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Christina

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #27 am: 01. Dezember 2016, 18:22:08 »
Da weckt mein Bericht ja tatsächlich viele Erinnerungen bei dir. Der Strand war wirklich super schön.


LG Christina

Paula

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #28 am: 01. Dezember 2016, 21:32:43 »
Lacaneau-Ocėan ist der Ort wo ich mit 20 Jahren zum ersten Mal am Strand war, ich liebe diesen Ort  :herz:
Mit meiner Freundin warich damals campen, ihr Vater hat uns sein Auto geliehen, wir waren noch öfter dort. Hach da werden Erinnerungen wach  ^-^

In Cognac war ich noch nicht, ich wußte gar nicht wie nah das ist. Wir haben damals keinen edlen Cognac sondern Rotwein aus dem 5-Liter Kannister getrunken  ;)
Viele Grüße Paula

Andrea

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Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
« Antwort #29 am: 01. Dezember 2016, 21:36:10 »
Lacaneau-Ocėan ist der Ort wo ich mit 20 Jahren zum ersten Mal am Strand war, ich liebe diesen Ort  :herz:
Mit meiner Freundin warich damals campen, ihr Vater hat uns sein Auto geliehen, wir waren noch öfter dort. Hach da werden Erinnerungen wach  ^-^

In Cognac war ich noch nicht, ich wußte gar nicht wie nah das ist. Wir haben damals keinen edlen Cognac sondern Rotwein aus dem 5-Liter Kannister getrunken  ;)

Hey, vielleicht waren wir ja auf demselben Campingplatz! Alkohol gab es allerdings bei uns nicht, da wir "Erwachsenen" (mit 19 - haha!) ja auf die "Kleinen" (14-16 -haha!) aufpassen sollten
Liebe Grüße, Andrea



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