Dann mal zu unseren Erfahrungen:
Eurotunnel Calais - Folkstone2009 sind wir mit dem eigenen Wagen nach Calais gefahren und dort haben wir den Zug durch den Eurotunnel genommen. Der Grund hierfür war, dass wir aufgrund unseres Campinggerödels nicht den Flieger nehmen wollten/konnten und Heiko schnell seekrank wird. Deswegen kam für uns damals die Fähre nach Dover eigentlich auch nicht infrage.
Wie geht das nun? Nun ja, wir sind damals ins Reisebüro und haben uns Tickets für den entsprechenden Tag besorgt. Internet hatten wir damals nicht und ich bin mir auch nicht sicher, ob man das damals hätte selbst buchen können. Heute geht das:
https://www.eurotunnel.com/uk/home/Wir mussten damals die Größe unseres Autos angeben (und haben dabei nicht an den Dachkoffer gedacht!), und die Fahrten (Datum und Uhrzeit). Die Tickets waren dann genau an diese Fahrt gebunden. Theoretisch. Wir wählten die erste Fahrt am Morgen und für die Rückfahrt die letzte des Tages, da wir lieber ein wenig warten wollten als unter Zeitdruck zu stehen. Die Zeiten gehören auch zu den günstigsten des Tages. Letztlich war es aber so, das wir am Rückreisetag mehr als früh genug da waren und wir durften einen oder zwei Züge eher nehmen.
Natürlich waren wir auch auf dem Hinweg reichlich früh am Abfahrtsbahnhof und gingen ins Gebäude. Dort gibt es einen Shop, der allerdings so früh am Morgen (es war wohl 4 Uhr oder so) nicht auf hatte. Zum Glück machte recht bald eine Cafeteria auf, so dass wir einen Tee bzw. Kaffee tranken. Ob´s da Snacks auch gab, weiß ich nicht mehr - bestimmt.
Mehr als rechtzeitig stellten wir uns die Schlange. Dann mussten wir, glaube ich, unsere Tickets in einen Automaten stecken. Der konnte sie prompt nicht lesen
Wir drückten den Knopf zur Gegensprechanlage und versuchten in miserablen Englisch unser Problem zu erklären. Die Stimme glich unsere Daten ab, fand uns im System und öffnete die Schranke. Ach ja: Gas sei auszuschalten. Aber unser BMW war ein reiner Benziner, also kein Problem.
Wir haben eine Schlange zugewiesen bekommen, ähnlich wie bei Fähren auch. Dummerweise wurden die vergeben nach den Angaben auf dem Ticket. Da war aber unser Dachkoffer nicht vermerkt! Wir kamen an eine Stelle, die durch herabhängendes "Gedöns" anzeigt, wenn man zu hoch ist. Bei uns klimperte es
Da wir aber nicht mehr zurück konnten, fuhren wir weiter und plötzlich war da auch schon der Zug. Man fährt seitlich in so eine Art Güterwagon. Davor stand ein Einweiser, der uns hineinwinkte. wir dachten noch: Herrjeh, das wird knapp, aber wenn der meint, dass es passt..
Es passte, war aber echt knapp, wie wir später sehen konnten. Man darf während der Fahrt aus dem Auto aussteigen, soll es aber eigentlich nicht oder zumindest nah am Fahrzeug bleiben. Es gibt kein Cafe, das man während der
Überfahrt Unterfahrt aufsuchen könnte oder so, denn die Fahrt dauert ja auch nur eine halbe Stunde.
Man verlässt den Zug anschließend ganz normal und muss dann nur daran denken, dass man ab sofort "auf der falschen Straßenseite" weiterfährt. Ist aber kein Problem, da man den anderen hinterher fährt und es eh so etwas wie eine Autobahn/Schnellstraße ist. Kurze Zeit später ist auch eine Tankstelle - nur für den Fall
Wir haben uns dort einen Straßenatlas und Kaugummis besorgt und gleich mal erste Bekanntschaft mit den Pence gemacht.
Zoll? Weiß nicht mehr. Eventuell haben wir irgendwo den Perso vorzeigen müssen. Das könnte heutzutage anders sein und wenn GB aus der EU raus ist, ist vielleicht eh wieder alles anders.
Auf dem Rückweg war´s dann ähnlich, nur dass die uns durchleuchtet haben und einen Wischtest vorgenommen haben. Ein paar Fragen zu Drogen und Waffen und das war´s. Nach dem Durchleuchten hat der Zollbeamte uns so komisch angegrinst, weil er vermutlich die 20 Flaschen Scotch und die zig Dosen Cider bzw. Bier gesehen hat
Auch dieses Mal brauchten wir Hilfe mit dem Ticket, auch dieses Mal der Hinweis, das Gas auszuschalten, auch dieses Mal der Einweiser vorm Wagon. Der wies uns ins Abteil für Busse und Co. und da hatten wir nach oben gut Platz.
Fazit: Schnell, unkompliziert - nur nichts für Klaustrophobiker. Ist eng da und man fährt halt eine halbe Stunde lang unter Wasser. Ich würde auch wieder mit LeShuttle fahren.
Was mir noch einfällt: Wir sind über Belgien nach Frankreich gekommen und auf der französischen Autobahn wurde keine Maut fällig.