ich kann nicht in die Zukunft sehen aber mir fällt keine Möglichkeit für eine positive Entwicklung dieser verfahrerenen Situation ein. Und ich habe noch keinen Kommentar gehört oder gelesen der Mir Anlaß zur Hoffnung gibt
Dennoch sehe ich das speziell für Deinen nächsten Urlaub (und auch für unseren Urlaub) sehr unkritisch, weil es viel (und zwar sehr viel) zu kurzfristig ist. Zunächst einmal dauert es noch über 2 Monate, bis Trump auch wirklich sein Amt antritt. Und dann sind es nur noch 8 Monate bis zu Deinem Urlaub. Das ist im Rahmen dieses Szenarios überhaupt keine Zeit, im Gegenteil, da wird (wenn überhaupt) noch eine Art "Aufbruchsstimmung" herrschen. Dass jegliche Maßnahmen (egal welche und ob überhaupt welche ernsthaft ergriffen werden) ein riesengroßes Zeitfenster benötigen, um überhaupt erste Erfolge bringen zu können, das ist sicherlich allen Beteiligten klar. Und deswegen sehe ich für das nächste Jahr (und auch mindestens für das nachfolgende Jahr) überhaupt gar keine Probleme, die sich aus der drohenden Unzufriedenheit ergeben. Da muss man eigentlich genau anders herum denken und argumentieren, fahrt jetzt und die nächsten 2-3 Jahre in die USA, was in 4 oder 8 Jahren ist, wenn sich die Lage trotz des Wahlsiegs der Republikaner weiterhin verschlechtert, da weiß heute niemand, wie es weitergeht und dann ist da möglicherweise ein Potential für Bürgerkrieg oder zumindest bewaffneten Unruhen.
Dieses Horroszenario "Bürgerkrieg" halte ich für viel zu weit gegriffen
Die klassische Vorstellung eines Bürgerkriegs (zerbombte Häuser und Kettenfahrzeuge, die durch zerstörte Straßenzüge fahren) halte ich auch für zu weit gegriffen. Aber es ist die Frage, wo sind die Grenzen eines Bürgerkriegs zu definieren? "Bewaffnete Unruhen" halte ich nämlich für keinesfalls zu weit gegriffen und wenn ich ehrlich bin, da hätte ich auch überhaupt keine Ambitionen, in ein Land zu reisen, wo jederzeit mit bewaffneten Unruhen zu rechnen ist. "Unruhen" mit Zerstörung gibt es heute schon - wann kommen die ersten Teilnehmer auf die Idee und bringen ihre Waffen mit? Und wie weit eskaliert dann eine Unruhe? Und verläuft sie nur lokal, oder verbreiten sie sich wie eine Viruserkrankung?
Der katastrophale "Gini Koeffizient" (benannt nach einem italienischen Mathematiker, der mit diesem Koeffizienten die Ungleichverteilung der Einkommen und der Vermögen als Zahl darstellen will) der USA ist schon seit 10 Jahren über dem Wert von 45, dieser Wert gilt als kritische Grenze, wo die Unzufriedenheit in Bürgerkrieg ausarten kann. Im Jahr 2007 hatten die USA bereits einen Wert von 46,6 erreicht, leider finde ich aktuell keinen neueren Wert. Natürlich sind die USA eine Demokratie und hochentwickelt, das spielt ganz sicher auch eine erhebliche Rolle in der Überlegung, ob es zu solchen Unruhen (um das Wort "Bürgerkrieg" nicht zu überstrapazieren) kommen kann. Insgesamt glaube ich aber durchaus, dass sich die Situation in den USA noch erheblich verschärfen kann, allerdings glaube ich nicht daran, dass das (was ja Paulas Sorge ist) schon in wenigen Monaten der Fall sein wird.
Man muss ja auch eingestehen (ich zumindest für meinen Teil ganz sicher), dass man die "Krisenregionen" der USA gar nicht kennt. Wer nur an der Westküste etc., bzw. nur in New England o.ä. seinen Urlaub verbringt, kennt die wirklich armen Regionen gar nicht, im Gegenteil, die meisten hier werden nur die schönen Seiten der USA kennen. Als wir letztes Jahr in New England waren, war es teilweise schon fast erschlagend zu sehen, wieviel Geld da wohnt. Das macht es für uns allenfalls noch schwerer zu verstehen, was eigentlich genau die Probleme sind.