Zweiter Tag Dienstag 11.10.2016Wir haben beide gut geschlafen in der ersten Nacht in China, waren nur einmal nachts wach und wurden um 8 Uhr vom Wecker geweckt. Das Frühstück in unserem Hotel war super, es gab chinesisches Essen wie gebratene Nudeln und Gemüse, aber auch richtiges Brot, Obst, Käse, Wurst, ein Koch backt Omelettes, Rühreier und Spiegeleier, Croissants und Rosinenbrötchen gab es auch, sowie Kaffee und Orangensaft. Wir sollten heute erst um 11 Uhr abgeholt werden und setzten uns eine Stunde vors Zimmer in die Sonne. Da war es so warm dass ich mich ein paarmal für einige Minuten in den Schatten verzogen habe!
Für heute standen zwei Punkte auf dem Aussichtsprogramm: Der Sommerpalast und die große Mauer. Mit dem Auto ging es zunächst in den Norden Pekings zum Sommerpalast an einem großen See. Die Fahrt ging durch endlose Reihen gesichtsloser Hochhäuser allerdings immer mit viel Grün am Straßenrand. Aber was wir vom Auto aus von Peking gesehen haben hat uns nicht überzeugt. Wir sind etwa eine Stunde gefahren obwohl kein Stau war, Peking ist groß...
Der Sommerpalast ist eine riesige irgendwie tempelartige Anlage. Die kaiserliche Familie hat dort die Sommermonate verbracht (den Rest des Jahres waren sie in der Verbotenen Stadt). Über den Osteingang haben wir die Anlage betreten
Der Eingang war mit diesem schönen Blumenarragement geschmückt. So aufwendigen Blumenschmuck haben wir oft gesehen
ich hätte ihn auch frontal von vorne fotografieren können aber dann wäre ein Chinese mit am Bild gewesen
wir haben auch gleich wieder was über Symbole gelernt: rechts und links standen die beiden Bronzelöwen, der auf dem Bild hat eine Kugel unter der Pfote, das ist das Zeichen für einen männlichen Löwen. Ein weiblicher Löwe hat immer einen Babylöwen unter der Pfote sonst sehen die beiden gleich aus.
Wahrscheinlich war nie ein Chinese in Afrika gewesen und wußte daher nicht dass nur die Männchen eine Mähne haben
Man geht also durch eine Eingangshalle in einen Hof
und dann durch ein Tor in den nächsten Hof undsoweiter
hier stand dann dieser schöne Drache
für mich sah der eher wie ein Wolpertinger aus, aber es gibt es sehr verschiedene Arten von Drachen
Drachenmuster
hier haben wir dann noch einen Kranich (Zeichen für ein langes Leben) und wieder einen Drachen. An Drachen war nie Mangel
hier waren echte Massen an Leuten unterwegs! Am oberen Bild seht ihr eine Schulklasse. Die Schuluniform in China sieht typischerweise wie ein Trainingsanzug aus
unser Guide Helena meinte ja es sei gar nicht so voll, richtig voll war es in der ersten Oktoberwoche. Wie gut dass wir erst später geflogen sind, mir war das jetzt schon mehr als genug. Die Hauptattraktion hier ist ein über 700 Meter langer Arkadengang, bunt bemalt und mit Motiven aus den 4 Jahreszeiten ausgeschmückt
rechts neben den Arkaden war ein Fluß
mit kleinen Brücken
und dahinter zog sich die Gartenanlage den Hang hinauf, da standen auch noch etliche Gebäude. Um das ganze Gelände zu erkunden hätte man einen ganzen Tag dort verbringen müssen. Eins der Gebäude in der Ferne:
wir sind immer unter oder neben den Arkaden gegangen,
die Arkaden werden von 4 Pavillons unterbrochen, einen für jede Jahreszeit
die Verzierungen und Bilder in den Arkaden haben mir sehr gut gefallen, was muss das für ein Aufwand sein, das alles zu erhalten.
während wir dort lang spaziert sind haben wir uns mit Helena unterhalten, sie wollte wissen wie oft wir so eine Reise machen und war sehr erstaunt als sie hörte dass wir jedes Jahr drei Wochen in Urlaub fahren. So lange haben die Chinesen gar nicht Urlaub. Die haben eine Woche Urlaub im Oktober und eine Woche zum chinesischen Jahresanfang. Sie meinte auch dass Chinesen viel sparen weil sie für Notfälle vorsorgen, z.B. einen Krankenhausaufenthalt. Eigentlich Zustände wie in USA, was an dem System kommunistisch sein soll weiß ich wirklich nicht. Es gibt in China auch keine Arbeitslosenversicherung oder Sozialhilfe. Witzigerweise kannten viele unsrer Guides den Begriff "Hartz 4", sowas gibt es in China auch nicht. Uns geht es schon gut in Deutschland.
Helena meinte aber auch dass Chinesen vor allem seit den Olympischen Spielen viel im eigenen Land reisen, der chinesische Tourismus nach Peking hat stark zugenommen. Siehe zum Beispiel die Familie auf dem nächsten Foto
auf der anderen Seite der Arkaden ist ein riesiger See
für die Chinesen gehört zu einem schönen Garten ein Fels, und Felsen müssen in China so durchlöchert sein wie der folgende:
den Grund dafür habe ich entweder schon wieder vergessen oder ich habe vergessen zu fragen. Aber in allen Gartenanlagen in denen wir waren standen solche Felsen rum. Zum Teil waren sie von Natur so, oder die Steine wurden so bearbeitet.
Hier waren wir glaube ich schon in der Nähe des Ausgangs. Besonders ist hier die Farbe des Daches, gelb ist dem Kaiser vorbehalten.
die Dächer waren oft mit solchen Figuren geschmückt (je mehr desto mächtiger der Besitzer)
und am Eck natürlich die Drachen
über den Nordausgang haben wir das Palastgelände verlassen
Im Andenkengeschäft habe ich mir einen kleinen Jadelöwen gekauft, Helena hat ihn mir etwas heruntergehandelt im Preis
Danach sind wir mit dem Auto weiter nach Norden gefahren nach Badaling zur chinesischen Mauer.
wie man sieht war hier schönstes Wetter. Zunächst haben wir Kaffeepause gemacht. Wo es genügend ausländische Touristen gibt gibt es auch anständigen Cappuccino
mit 60 Yuan wieder sehr teuer (9 €), das ist wohl in China der übliche Preis für Kaffee. Im Andenkenshop habe ich zwei T-Shirts für meine Neffen erstanden, das war schwierig, denn die Kindergrößen waren viel zu klein. Ich glaube es war dann eine Damengröße die ich gekauft habe. Auch hier hat mir Helena wieder geholfen damit ich nicht über den Tisch gezogen werde. Handeln kann ich gar nicht.
Auf der Mauer sind wir dann alleine spaziert, verlaufen kann man sich ja nicht
Helena hat beim Fahrer gewartet. Josef wollte gern zum Sonnenuntergang auf der Mauer bleiben, also haben wir besprochen dass wir mindestens bis 17 Uhr oben bleiben.
Das Wetter war wirklich ideal, es war sonnig aber nicht mehr als 20 Grad warm, es geht nämlich steil bergauf, im Hochsommer ist das bestimmt super anstrengend
der Anblick ist wirklich imposant!
die Mauer ist hier besonders gut renoviert, das ist der am häufigsten besuchte Abschnitt der chinesischen Mauer
sie windet sich wie ein Wurm über die Hügel
zwischendurch gibt es auch Abschnitte mit steilen Treppen
auch Stücke mit natürlichen Felsen sind in der Mauer eingebaut, da gab es einen Umweg zum nächsten Mauerstück
und für die Fußfaulen gab es eine Seilbahn
Blick zurück: im Gegenlicht sieht die Mauer richtig mystisch aus.
hier war dann Schluß, wir sind eineinhalb Stunden gelaufen bis hierhin und sind dann umgedreht.
am Rückweg
jetzt am späten Nachmittag war das Licht sehr schön
dann wurde es aber ziemlich rasch dunkel
gegen 17 Uhr nach drei Stunden waren wir wieder zurück
es sah nicht so aus als ob sich längeres Abwarten lohnt, einen richtigen Sonnenuntergang gab es nicht, es wurde einfach dunkler. Die Sonne war schon verschwunden bevor es dunkel wurde. Da muss man sich eine bessere Stelle suchen.
Auf der Rückfahrt gab es einen Schreckmoment: ein Motorrad mit zwei Leuten das uns überholt hatte sahen wir kurz danach am Straßenrand liegen, Fahrer und Beifahrer zappelnd daneben
glaubt nicht dass jemand angehalten hätte! Auch unser Fahrer war vorbei gefahren bevor ich etwas sagen konnte! Ich war echt geschockt. Zufällig ist uns direkt danach ein Polizeifahrzeug entgegen gekommen, die werden dann hoffentlich geholfen haben!
Gegen 19 Uhr waren wir am Hotel zurück.
Wenn man mal in Peking ist muss man auch mal Pekingente essen, Helena hatte uns zwei Lokale in unserem Viertel gezeigt die man empfehlen kann. In einem haben wir also Pekingente zum Abendessen bestellt:
man soll wohl das Fleisch in die süße braune Soße tunken und zusammen mit Gemüse in die dünnen Fladen wickeln. Also mir hat das nicht besonders geschmeckt. Die Haut war sehr fett, die mußte ich abmachen, ich wurde nicht satt.
an einem Imbißstand habe ich mir einen Snack gekauft ohne zu wissen was das ist, es stellte sich raus dass es Kutteln waren, ich habe einen Bissen probiert, sowas ekliges habe ich noch nicht gegessen, das ist umgehend in den nächsten Mülleimer gewandert. An einem anderen Stand habe ich mir Dumplings gekauft, die waren lecker
und einen kleinen Schokokuchen mit Grünteecremefüllung gab es als Nachspeise.
In einem kleinen Laden haben wir eine Flasche chinesischen Rotwein erstanden und im Hotel zurück auf den schönen Tag damit angestoßen