14. Tag – Samstag, 07.06. (Rennes)
Heute ist tatsächlich schon unser letzter voller Urlaubstag – wie immer ging die Zeit viel zu schnell vorbei! Da wir morgen ja eine lange Fahrt haben, darf sich das Auto heute mal erholen und bleibt auf dem Parkplatz. Wir wollen Rennes besichtigen und noch ein paar letzte Einkäufe machen.
Gegen 8.30 Uhr sind wir beim Frühstück, die Nacht war nicht sehr erholsam, da wir die Wahl zwischen Wärme und stickiger Luft im Zimmer oder angenehmer Luft, dafür aber Lärm von einer Party auf einer Terrasse im gegenüberliegenden Haus und Stechmücken hatten. Wir haben im Wechsel beides ausprobiert und am frühen Morgen wurde es besser, da die Party beendet war und es zu Regnen angefangen hatte, also kühler war. Beim Frühstück regnet es noch immer, aber als wir fertig sind, hört es passenderweise auf.
Zuerst wollen wir noch die Mitbringsel - Liste (für uns und für die Nachbarn, die aufs Haus aufgepasst haben) abarbeiten und auch für die morgige Fahrt noch Getränke und ein paar Kleinigkeiten zum Essen kaufen. Wir gehen zunächst zum nahegelegenen Bahnhof, da wir die Hoffnung haben, dort einen Laden mit bretonischen Spezialitäten zu finden. Aber leider ist dem nicht so, der Bahnhof wird umgebaut und die paar Läden, die wir sehen, sind noch geschlossen. Wir laufen etwas ziellos in der Umgebung des Hotels herum und entdecken dann einen Supermarkt, der tatsächlich schon geöffnet hat.
Als Stadtsupermarkt ist er nicht so gut bestückt wie die grossen Supermärkte ausserhalb, aber es gibt Cidre, bretonisches Bier und bretonischen Butterkuchen (und natürlich auch Proviant für den nächsten Tag).
Wir bringen die Einkäufe aufs Zimmer und starten um 10.00 Uhr mit einem Stadtrundgang, bei dem wir uns überwiegend an der „Wanderung“ Nr. 50 des Rother Wanderführer orientieren, ergänzt durch einige Punkte, die ich aus dem Internet und Reiseführern ausgesucht habe.
Wir schauen uns die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern an- sehr malerisch aber zum grossen Teil mehr als dringend reparaturbedürftig, so viele so fast einsturzgefährdete Fachwerkhäuser haben wir sonst noch nirgends gesehen. Die Altstadt ist allerdings nicht sehr gross, da 1720 ein Grossbrand fast die gesamte damalige Stadt vernichtet hat. Ein grosser Teil der Innenstadt stammt daher aus der Zeit zwischen 1722 und 1756, klassizistische, repräsentative Stadtpaläste, die uns auch sehr gut gefallen und einen Kontrast zur Altstadt bieten. Aufgrund der schweren Zerstörungen im 2. Weltkrieg gibt es dann noch einen dritten Baustil, den neuzeitlich modernen, wobei dieser zumindest im Zentrum kaum auffällt, hauptsächlich im Bereich des Bahnhofs sehen wir modernere Architektur.
An der Place Ste. Anne, an der wir vorgestern Abend schon in einer Crêperie waren, machen wir eine Kaffeepause und später essen wir in einem sehr gemütlichen Bistro ausgezeichnet zu Mittag – nicht wirklich günstig, aber geschmacklich herausragend, das schätzen wir an Frankreich (unter anderem) so sehr.
Gegen 16.00 Uhr sind wir für eine kleine Pause wieder im Hotelzimmer, dann gehen wir doch noch mal einkaufen, bei unserem Stadtrundgang haben wir noch einen Supermarkt mit grösserem Angebot gesehen, so dass wir unsere Einkäufe von heute Morgen etwas aufstocken können. Dann bringen wir die Einkäufe ins Hotel und gehen um 18.30 Uhr zu einem letzten Abendessen in diesem Urlaub.
Da wir mittags schon recht viel gegessen haben, wird es wieder mal eine Crêperie. Auch diese ist in einem der windschiefen Fachwerkhäuser der Altstadt. Wir sitzen draussen, aber die Damentoilette ist im ersten Stock und ich erlebe so eines dieser Häuser auch mal von innen – die Treppe ist schief, die Stufen unterschiedlich gross und eine davon ist locker und das, obwohl nicht nur die Toilette oben ist, sondern auch noch ein Gastraum mit einigen Tischen!
Gegen 20.00 Uhr beenden wir den Abend im Hotel, leider auch mit dem unvermeidlichen Packen.
Wetter: morgens Regen, dann trocken, ab 11.00 Uhr sonnig, ca. 25° C
Übernachtung: siehe 12. Tag