So, ich oute mich jetzt mal als blinder Passagier und hüpfe noch ganz offiziell an Bord. Von mir aus könnten wir ruhig einen Monat im Camp bleiben.
1 Monat war es nicht aber eine Woche. Zeit für die Fortsetzung
31.8.15Sunrise mal wieder an der S100, diesmal mit Wasserböcken im Morgenlicht.
Und sogar Löwen habe ich gesehen. Na ja, zumindest ein paar Löwenohren
Ich sah nicht viel Sinn darin, lange zu warten, ob sich außer den Öhrchen noch was rühren würde und bin bald weiter gefahren. Wieder ging es über die S41 nach Norden. zuerst mal zum Gudzani Dam, wo erneut diverse Wasservögel auf mich warteten.
Reiher
Nimmersatt
Sattelstorch und Löffler
Und zwei mal Marabu und Sattelstorch
Das ganze wurde untermalt von den Rufen dieses Schreivogels
Mir gefällt ja der englische Name viel besser: Go-Away-Bird Der Ruf klingt wirklich so
Rund um ein kleines Wasserloch ein bisschen weiter sah ich Gnus
Elefant
Wasserbock
und einen Adler
Dann sah ich schon von weitem ein Stück weiter diverse Autos parken. Zu Erkennen war zunächst nichts, weil ein paar Büsche die Sicht versperrten. Als ich näher kam, sah ich einen toten Elefanten.
Für mich sah es aus wie das Werk von Wilderern, denn man sah Blut an der Brust, was eine Schusswunde vermuten ließ und außerdem fehlten die Stoßzähne. Später habe ich aber gehört, dass diese Elefantenkuh bei einem Sturz ein Bein gebrochen hatte und deshalb dem Tod geweiht war. Daraufhin wurde sie von Rangern erschossen damit sie nicht Wilderern in die Hände fallen konnte. Aus dem gleichen Grund wurden auch die Stoßzähne entfernt. Traurigerweise hatte sie wenige Wochen alten Nachwuchs, der ohne sie keine Überlebenschance hatte und deshalb ebenfalls getötet wurde. Da ich letztere Story von mehreren gehört habe, wird sie wohl stimmen. Vom Fahrer des Autos neben mir war das in der letzten Nacht passiert. Seit dem frühen Morgen hatte sich ein Löwenrudel der Kadaver bemächtigt aber als ich ankam war von Löwen nichts zu sehen.
Dafür näherten sich andere Aasfresser vorsichtig dem Kadaver.
Der Schakal war mutig und traute sich als erster ran.
Jetzt kamen immer mehr Geier.
Zu viele für die Löwen, die offensichtlich knapp außer Sicht unter ein paar Büschen lagen.
Die Löwin bleib eine Weile am Kadaver aber dann wurde es ihr wohl zu heiß in der prallen Sonne und sie verschwand wieder unter den Büschen.
Kaum war sie außer Sicht, kamen die Geier wieder.
Aber weit kamen sie nicht!
Löwin weg, Geier kommen wieder!
Diesmal kam die Wachablösung.
Sie versuchte erst mal Eindruck zu schinden
Im Hintergrund sah man in der Zwischenzeit auch mal die Herren der Schöpfung. Insgesamt waren es 4 Männchen, 2 helle und 2 dunkle.
Der größte Teil des Löwenrudels beschäftigte sich wohl mit dem Kadaver des Elefantennachwuchses und hatte nur die beiden Löwinnen als Wachposten zurück gelassen.
Interessant war, dass immer wieder Elefanten vorbei zogen, die alle intensiv in Richtung des Kadaver schauten als wollten sie Abschied nehmen. Aber da interpretiere ich wahrscheinlich zu viel hinein.
Immer wenn sonst gar nichts los war, hatte ich Zeit und Muße, ein wenig Geier-Flugstudien zu machen.
Lange ließ die Löwin nicht auf sich warten.
Aber sie war noch nicht ganz weg, da kamen die Geier schon wieder.
Zu Lande
und in der Luft
Diesmal brachte die Löwin Verstärkung mit
Während der Nachwuchs die Umgebung erkundete, bleib Muttern erst mal beim Kadaver.
Irgendwann verzog sich die Löwenfamilie wieder in den Schatten. Einmal habe ich mir das Spiel zwischen Geiern und Löwin noch angeschaut.
Inzwischen war ich deutlich über 4 Stunden dort und es meldeten sich diverse Bedürfnisse. Als musste ich leider meinen Logenplatz aufgeben und zurück ins Camp fahren. Nach Boxenstop in der Keramikabteilung und einem Happen zu essen, ging es aber so schnell wie möglich wieder zurück. Überraschenderweise war es in der Zwischenzeit nicht unbedingt leerer geworden.
Der Kadaver war noch da, die Geier auch.
Und auch die Löwin tat noch ihren Dienst als Wachposten.
Jetzt zog im Hintergrund auch noch eine große Büffelherde vorbei.
Und sogar Nashörner ließen sich sehen.
Aber so richtig viel Action gab es bei Löwens nicht mehr, so dass ich mich entschlossen habe, eine Stunde vor Sonnenuntergang abzuhauen, damit ich Zeit genug hatte über S41 und S100 zurück zu fahren. Unterwegs sah ich eine Gruppe Zebras und Gnus im Abendlicht.
Die Zebras ließen sich in aller Ruhe knipsen aber die Gnus waren sehr nervös und als ich langsam auf sie zu rollte, brach eine regelrechte Stampede aus und sie kamen alle full speed auf mich zu gerannt. Damit hatte ich nicht gerechnet und bis ich die Kamera vom Beifahrersitz hatte, war alles schon vorbei. Trotzdem ein recht eindrucksvolles Erlebnis.
Nach einem letzten Blick auf die Wasservögel musste ich die S100 schon recht zügig durch fahren, um rechtzeitig im Camp zu sein.
Zeit für einen Eli im Abendlicht war aber schon noch.
Zurück im Camp gab es erst mal ein großes kühles frisch gezapftes Bier auf diesen tollen Tag!